Christliche Kirchen Gottes

[262]

 

 

 

Das Gesetz und das neunte Gebot [262]

(Ausgabe 2.0 19981011-19990525-20120510-20120822)

 

 

Es steht geschrieben: „Du sollst kein falsches Zeugnis reden.“ Dieses Studienpapier erklärt die gesamte Struktur des Gesetzes Gottes, wie seine Gebot angelegt sind und wie sie von den Propheten und den Testamenten in Übereinstimmung mit der Lesung des Gesetzes in den Sabbatjahren erklärt werden.

 

 

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(tr. 2015)

  

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Das Gesetz und das neunte Gebot [262] 

 


Es steht geschrieben: "Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!" (2.Mo. 20,16; 5.Mo. 5,20).

 

Das neunte Gebot betrifft den Begriff des Menschen als Geschöpf Gottes und Israel als den Zeugen Gottes, beide Aspekte stehen repräsentativ für Gott selbst und die Ordnung Seines Gesetzes. Alle Rechtsprechung oder Gerechtigkeit (Tsedek) hängt von wahrhaftigen Zeugnissen ab, daher bricht die Lüge das Gesetz Gottes. Satan, der Widersacher, ist der Vater der Lüge (Joh. 8,44). Seine Ordnung basiert, im Gegensatz zu der Gesetzesordnung Gottes, auf der Lüge.


Zeugnis für Gott und Seine Ordnung

Das Volk ist eine Erweiterung von Gottes Ordnung.

Jesaja 43,1: Und nun, so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. (Schlachter2000)


Wir sind als Auserwählte dazu berufen, beides zu sein, Zeugen des lebendigen Gottes  und auch Sein Volk.

Jesaja 43,10: Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, daß ich es bin; vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird es keinen geben. (Schlachter2000)

Also müssen wir wahrhaftige Zeugen für Gottes Ordnung sein.


Die Allgemeingültigkeit des Gesetzes

Das Gesetz besitzt allgemeine Gültigkeit und bezieht alle Menschen mit ein, die in unser Volk eingepfropft werden.

4. Mose 15,13-16: Jeder Einheimische soll es genau so machen, wenn er dem Herrn ein Feueropfer zum lieblichen Geruch darbringt. 14 Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt, oder wer sonst unter euch sein wird bei euren [künftigen] Geschlechtern, und dem Herrn ein Feueropfer darbringen will zum lieblichen Geruch, der soll es genau so machen, wie ihr es macht. 15 In der ganzen Gemeinde soll ein und dieselbe Satzung gelten, für euch und für den Fremdling; eine ewige Satzung soll das sein für eure [künftigen] Geschlechter; wie ihr, so soll auch der Fremdling sein vor dem Herrn. 16 Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält. (Schlachter2000)

 

Das Gesetz gilt gleichermaßen für alle Völker und Menschen. Der Mensch kann immer sündigen, ob in Unwissenheit, Ignoranz oder in voller Kenntnis des Gesetzes, jedoch wird er  nach diesem individuell verurteilt werden.

4. Mose 15,29-30: Es soll ein und dasselbe Gesetz gelten, wenn jemand aus Versehen etwas tut, sowohl für den Einheimischen unter den Kindern Israels als auch für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt. 30 Wenn aber eine Seele vorsätzlich handelt – es sei ein Einheimischer oder ein Fremdling –, so lästert sie den Herrn. Eine solche Seele soll ausgerottet werden mitten aus ihrem Volk; (Schlachter2000)


Alle Menschen haben die gleiche Bestrafung zu erwarten.

5. Mose 10,18-19: der der Waise und der Witwe Recht schafft und den Fremdling liebhat, so daß er ihm Speise und Kleidung gibt. 19 Und auch ihr sollt den Fremdling lieben, denn ihr seid ebenfalls Fremdlinge gewesen im Land Ägypten. (Schlachter2000)


Die Heiligung unter dem Gesetz

Wir alle sollen unter dem Gesetz Gottes geheiligt werden, damit wir zu einem heiligen Volk heranwachsen.

5. Mose 7,6-11: Denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn, deinen Gott; dich hat der Herr, dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist. 7 Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der Herr sein Herz euch zugewandt und euch erwählt – denn ihr seid das geringste unter allen Völkern –, 8 sondern weil der Herr euch liebte und weil er den Eid halten wollte, den er euren Vätern geschworen hatte, darum hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Haus der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. 9 So erkenne nun, daß der Herr, dein Gott, der wahre Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren, auf tausend Generationen; 10 er vergilt aber auch jedem, der ihn haßt, ins Angesicht und bringt ihn um; er zögert nicht, dem zu vergelten, der ihn haßt, sondern vergilt ihm ins Angesicht. 11 So bewahre nun das Gebot und die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich dir heute gebiete, damit du sie tust! (Schlachter2000)


Unsere Heiligung basiert auf Gottes Bund, der durch den Messias geschlossen wurde. Auf diese Weise werden wir zu einem heiligen Volk, zur Familie Gottes, ohne Makel gebildet. (3.Mo. 19,2; 22,17-25; vgl. dazu das Studienpapier
„Das Gesetz und das fünfte Gebot“ (Nr. 258)). Das Wort Gottes, welches das wahrhaftige Zeugnis ist, wird uns in alle Wahrheit leiten (Ps. 119,105).

 

Unnütze Rede

Ein wahrhaftiger Zeuge redet nicht eitel und nutzlos daher. Leeres Gerede ist gleichzusetzen damit, ein falsches Zeugnis zu geben und wir müssen einmal Rechenschaft ablegen über jedes unnütze Wort, das wir geredet haben.

 

Satan ist laut Johannes 8,44 der Vater aller Lügen, deshalb umzingeln ungläubige Leute die Auserwählten mit Lügen, Hass und grundlosen Kämpfen (Ps. 109,3). Wer den Glauben verworfen hat, wird geschwätzig und vorwitzig (1. Tim. 5,13). "Mit seinem Mund richtet ein gewissenloser Mensch seinen Nächsten zugrunde, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit." (Spr. 11,9)

Matthäus 12,35-37: Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor. 36 Ich sage euch aber, daß die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. 37 Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden! (Schlachter2000)


Anstatt uns selbst zu richten, verurteilen wir häufig lieber andere, und geben durch dieses falsche Urteil dann auch ein falsches Zeugnis ab.

Matthäus 7: 1-5 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Und mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden: 2 Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden. 3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge ist, aber nicht wahr den Balken in deinem Auge? 4 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder, ich will dir den Splitter aus deinem Auge; und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? 5 Du Heuchler, zieh zuerst werfen den Balken aus deinem Auge; und dann wirst du klar sehen, um aus dem Auge deines Bruders den Splitter herausziehen. (Schlachter2000)

 

Unser Vertrauen sollte sich ganz alleine auf Gott selbst und Seine Wahrheit gründen, nicht aber auf unsere eigene Kraft.

Psalm 52,1-5: Dem Vorsänger. Ein Maskil von David. 2 Als Doeg, der Edomiter, kam und Saul anzeigte: David ist in das Haus Achimelechs gegangen! 3 Was rühmst du dich des Bösen, du Tyrann? Die Gnade Gottes ist den ganzen Tag da. 4 Deine Zunge trachtet nach Schaden wie ein scharfes Schermesser, du Betrüger; 5 du ziehst das Böse dem Guten vor, redest lieber Lüge als Gerechtigkeit! (Sela.) (Schlachter2000)

 

Was wir reden, sollte auf der gesunden Lehre basieren und dieser wiederum auch förderlich sein.

Titus 2,1-3: Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: 2 daß die alten Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld; 3 daß sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt, daß sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuß ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, (Schlachter2000)


Vorwürfe gehen immer vom Feind aus. Das Reich unseres Gottes und Seines Christus, in dem der Ankläger unserer Brüder verworfen sein wird, kommt schon bald. Die Heiligen, also diejenigen, die die Gebote Gottes gehalten und "ihr Leben nicht geliebt haben bis in den Tod", werden ihn überwinden durch das Blut des Lammes. Nicht mehr lange, dann wird der Ankläger für die Dauer der tausendjährigen Herrschaft des Messias gebunden sein (Offb. 12,1-11;  20,1-4; 22,14).

 

Falsche Freiheit bedeutet Anarchie

Die Welt kann nur durch Gottes Gesetze, die ein wahrhaftiges Zeugnis darstellen, zur Freiheit gelangen. Eine gesetzlose Freiheit entspricht einer falschen Freiheit und ist letztlich gleichbedeutend mit Anarchie. Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden (Joh. 1,17). Wer den Vater anbeten will, muss dies im Geist und in der Wahrheit tun, denn solche Anbeter sind es, die der Vater sucht (Joh. 4,23+24 ff.). Nur die Wahrheit wird uns frei machen (Joh. 8,32).


Zeugnis gegen Menschen und gefallene Engel

Wir sind verpflichtet, innerhalb der Wahrheit zu wirken, denn es steht geschrieben:

5. Mose 6,16: Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn bei Massa versucht habt! (Schlachter2000)


Wir sollten von jedem Wort leben, das aus dem Munde Gottes hervorgeht.

Matthäus 4,3-10: Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brot werden! 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!«5 Darauf nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels 6 und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stößt«. 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!« 8 Wiederum nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und spricht zu ihm: Dieses alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest! 10 Da spricht Jesus zu ihm: Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!« (Schlachter2000)

 

Christus betete Gott an und entkräftete Satan mit den Worten: "Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen." Wenn Christus niemanden außer Gott allein anbetete - was für ein Zeugnis wäre es dann, wenn wir dem nicht gleich  tun? Die Anbetung Christi ist falsches Zeugnis und stellt einen Verstoß gegen die Gebote dar, die Er selbst nicht verletzt haben würde.

 

Gott versuchen

1.Mo. 3,4 (KJV) "Und die Schlange sprach zu der Frau ihr werdet sicherlich nicht sterben". Die erste Lüge, die Satan der Eva gegenüber aussprach, war die Lüge bezüglich der Unsterblichkeit.

1. Mose 3,4: Da sprach die Schlange zu der Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! (Schlachter2000)

 

Mit diesem falschem Zeugnis versuchten sie Gott beide, sowohl die Frau, als auch der schirmende Cherub (d.h. Satan), wodurch dann die Todesstrafe eintrat (1.Mo. 3,1-24; Jes. 4,12ff.; Hesekiel 28,1-19).


Wir müssen wählerisch darin sein, wie und mit wem wir uns in der Wahrheit abgeben, denn wir sind dazu angehalten, "Gebt das Heilige nicht den Hunden, noch werft eure Perlen vor die Säue." Wie es bereits prophezeit war, sprach Christus in Gleichnissen, (Jes. 6,9), damit die Menschen nicht verstehen, umkehren und gerettet würden, bevor die Zeit dafür reif war (Mat. 7,6; 13,10-13; Mk. 4,11-17). Die Geheimnisse des Himmelreiches wurden uns einst zur Aufbewahrung gegeben, doch nun steht  das Ende der Welt kurz bevor und die Zeit für klare Worte ist gekommen. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte werden die Nationen und das Weltsystem der letzten Tage zunichte gemacht und auch die Dämonen werden in die Grube befördert und dort aufbewahrt werden, bis zur zweiten Auferstehung.

 

Wir beten Gott in der Wahrheit und in klarer, deutlicher Sprache an. Unsere Gebete dürfen nicht, wie die der Heiden, dahergeplappert sein.

Matthäus 6,5-8: Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. 6 Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. (Schlachter2000)

 

Gott erhört uns durch eine klare Ausdrucksweise und nicht, weil wir schreien wie die Baalspriester (1.Kö. 18,28). Wir geben Gott unser Zeugnis, indem wir innerhalb Seines Gesetzes agieren (Ps. 2,1,2).

 

Falsche Prophetie

Die falschen Prophezeiungen werden bei der Rückkehr des Messias entfernt und zum Zeitpunkt des Gerichts, im Anschluss an das tausendjährige Reich und die zweite Auferstehung, gänzlich vernichtet werden.

5. Mose 18,15: Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören! (Schlachter2000)

 

Mit dem Propheten in 5. Mose 18.15, dessen Wort die Wahrheit ist, war der Messias gemeint. Derjenige Prophet allerdings, der sich erdreistet, ein (falsches) Wort im Namen des Herrn zu reden, "dieser Prophet soll sterben." Alle falschen Propheten werden also sterben, und folglich an der zweiten Auferstehung teilnehmen.

5. Mose 18,20-22: Doch der Prophet, der so vermessen ist, in meinem Namen zu reden, was ich ihm nicht zu reden geboten habe, oder der im Namen anderer Götter redet, jener Prophet soll sterben! 21 Wenn du aber in deinem Herzen sprichst: »Woran können wir das Wort erkennen, das der Herr nicht geredet hat?«, [dann sollst du wissen:] 22 Wenn der Prophet im Namen des Herrn redet, und jenes Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der Herr nicht geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, du sollst dich vor ihm nicht fürchten! (Schlachter2000)


Sollte es sich bei dem Propheten um einen falschen handeln, brauchen wir uns vor ihm nicht zu fürchten und Gott wird mit ihm schon umzugehen wissen. Einen Propheten wird man ohnehin solange nicht von seiner Tätigkeit abhalten können, bis Gott entschieden hat, dass seine Aufgabe erfüllt und beendet ist.

Jeremia 11,21-23: Darum, so spricht der Herr über die Männer von Anatot, die dir nach dem Leben trachten und sagen: »Du sollst uns nicht mehr im Namen des Herrn weissagen, sonst mußt du durch unsere Hand sterben!« 22 Darum, so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich will sie heimsuchen; die jungen Männer sollen durchs Schwert umkommen, und ihre Söhne und Töchter sollen vor Hunger sterben, 23 und es soll ihnen kein Überrest verbleiben; denn ich will Unheil über die Männer von Anatot bringen im Jahr ihrer Heimsuchung! (Schlachter2000)

 

Das Vermögen, also die Leistungsfähigkeit eines Propheten ist direkt von seiner Treue dem Gesetz Gottes gegenüber abhängig. Die größten Propheten waren imstande, durch die Kraft Gottes Wunder zu wirken, denn die Erde gehört Gott dem Herrn, Er kann damit tun, was immer Er möchte; und Er ist im Begriff, Satan unter unseren Füßen zu zertreten (2.Mo. 9,29; 5.Mo. 10,14; Röm. 16,20).

 

Einige Propheten, solche wie Bileam, der Sohn des Beor, sprechen mit Gott oder werden durch den Heiligen Geist von Ihm angesprochen, obwohl sie nicht Seinem auserwählten Volk angehören. Er gebrauchte sie für bestimmte Zwecke und tut dies auch immer noch. In der Bibel lassen sich eine ganze Reihe von Fällen wie diesem finden. Die Gültigkeit des prophetischen Wortes soll anhand des Gesetzes und des Zeugnisses Jesu Christi überprüft werden. Redet ein Prophet nicht diesen beiden entsprechend, gibt es in ihm auch kein Licht  (Jes. 8,20).

 

Gottes Zeugnis durch die Propheten und den Messias

Gott hat von der Zeit der Patriarchen an durch die Propheten gesprochen. Er tut nichts, ohne es zuvor durch Seine Knechte, die Propheten enthüllt zu haben.

2. Könige 17,23: bis der Herr Israel vor seinem Angesicht hinwegtat, wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, geredet hatte. So wurde Israel aus seinem Land nach Assyrien weggeführt, bis zu diesem Tag. (Schlachter2000)

(Siehe auch Amos 3,7)


Nach dieser Zeit sprach Gott durch den Messias zu Juda. Der Hohepriester zeriss seine Kleider und sprach: "Was brauchen wir noch Zeugen?" Obwohl er die Auswirkungen dessen, was er da sagte und tat, nicht vollständig verstand. Anschließend verurteilten sie Yahoshua den Messias zum Tode (Mk. 14,63ff). Er war der treue Zeuge, der Fürst über die Könige der Erde und der Ursprung der Schöpfung Gottes (Offenbarung 1,5-6; 3,14). Sein Kommen als Messias war schon vor Zeiten prophezeit worden.

5. Mose 18,16-19: Ganz so wie du es von dem Herrn, deinem Gott, am Horeb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du sprachst: Ich will von nun an die Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht mehr hören und das große Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe! 17 Und der Herr sprach zu mir: Sie haben recht geredet. 18 Ich will ihnen einen Propheten, wie du es bist, aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und meine Worte in seinen Mund legen; der soll alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde. 19 Und es wird geschehen, wer auf meine Worte nicht hören will, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich es fordern! (Schlachter2000)

 

Der Messias gibt Zeugnis vom Vater, der in den Himmeln ist. Wir nennen auf Erden niemanden Vater, weil wir nur einen einzigen Vater haben, nämlich den, der in den Himmeln ist (Mat. 6,9; 23,9). Niemand hat Gott je gesehen, außer dem, der von Gott ausgegangen ist. Durch das Zeugnis des Christus, dem eingeborenen Elohim, wird uns der Vater geoffenbart (Mat. 11,27; Joh. 1,18; 6,46; 10,15). Tun wir die Werke Gottes, sind wir wahrhaftige, glaubwürdige Zeugen (Joh. 10,34-38). "Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm." (Joh. 3,36). "Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will." (Joh. 5,21).


Das ist der Zweck des Zeugnisses des Messias: Er kam, um den Vater zu offenbaren. Daraus folgt, dass der Zeuge dieser Wahrheit im Mittelpunkt des Glaubens steht.

 

Falsches Zeugnis in der Gesellschaft


Falsches Zeugnis und die lügnerische Zunge

Gott hasst ein falsches Zeugnis und eine lügnerische Zunge, denn dadurch wird Zwietracht unter den Brüdern gesät.

Sprüche 6,16-19: Diese sechs haßt der Herr, und sieben sind seiner Seele ein Greuel: 17 stolze Augen, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, 18 ein Herz, das böse Pläne schmiedet, Füße, die schnell zum Bösen laufen,19 ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern. (Schlachter2000)

 

Sprüche 12,22: Falsche Lippen sind dem Herrn ein Greuel, wer aber die Wahrheit übt, gefällt ihm wohl. (Schlachter2000)

 

Sprüche 19;5: Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen ausspricht, wird nicht entfliehen. (Schlachter2000)

 

Die Strafe dafür, den Heiligen Geist zu belügen, ist der Tod, der manchmal sofort und für jeden sichtbar eintritt.

Apostelgeschichte 5,3-5: Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, so daß du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast? 4 Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott! 5 Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten. (Schlachter2000)

 

Paulus ermahnte uns, dass wir einander nicht belügen sollen, da wir den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen haben (Kol. 3,9).


Christus verwarf Seine jüdischen Glaubensgenossen, da sie Ihn zu töten suchten. Diese Absicht verfolgten sie, weil Sein Wort keinen Raum in ihnen fand. Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes (Joh. 8,31-59). Genau darin bestand auch die ultimative Prüfung für Adam und Eva; sie sollten sich nicht betören lassen, nur um sich anschließend noch dafür zu entschuldigen, dass sie so gehandelt haben (vgl. 1.Mo. 3,1-24).

 

Christus wird als treu und wahrhaftig bezeichnet, weil Er genau das ist. Er kämpft in Wahrheit und Gerechtigkeit (Offb. 19,11).

 

1. Könige 22,18-28 ist ein rätselhafter Text, in dem es so scheint, als ob Gott einen Lügengeist angewiesen hat, in die Münder der Propheten zu fahren. Die Antwort wird deshalb auf eine solche Weise gegeben, damit der König versteht, dass in den Propheten Israels ein Lügengeist wohnte. Sie täuschten, indem Sie eine wahre Prophezeiung falsch erscheinen ließen. Die Prophezeiung lautete: (1.Kö. 22,6) "Zieh hinauf [Ramot in Gilead], und Jehova wird sie in die Hand des Königs geben!" Das Problem bestand darin, dass die Stadt in die Hand des Königs von Syrien ausgeliefert werden sollte, nicht in die des Königs von Israel.

 

Nichtsdestotrotz hatte Gott Seinen Diener Micha gesendet, und als man diesen nach der Wahrheit befragte, sprach es sie auch aus (1.Kö. 22,19-23). Von Gott Richtungweisung bzw. Führung zu erbitten, während man gar nicht nach Seinen Geboten lebt, ist für Ihn ein Gräuel und wer dergleichen tut, fordert damit eine Katastrophe heraus. Aus diesem Text ersehen wir, dass Gott auch bei solchen Anlässen die Gesinnung prüft.

 

Tradition als falsches Zeugnis

Wie in Matthäus 15 zu lesen ist, verdammte Christus die Traditionen der Pharisäer, die man derzeit in Juda auszuüben pflegte.

Matthäus 15,1-14: Da kamen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen: 2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. 3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? 4 Denn Gott hat geboten und gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!« 5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zur Weihegabe bestimmt, was dir von mir zugute kommen sollte!, der braucht auch seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. 6 Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben. 7 Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht: 8 »Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. 9 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.«10 Und er rief die Volksmenge zu sich und sprach zu ihnen: Hört und versteht! 11 Nicht das, was zum Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen. 12 Da traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das Wort hörten? 13 Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Laßt sie; sie sind blinde Blindenleiter! Wenn aber ein Blinder den anderen leitet, werden beide in die Grube fallen. (Schlachter2000)

 

Die Pharisäer und Schriftgelehrten achteten das Wort Gottes wie nichts im Vergleich zu ihren eigenen Traditionen; demzufolge wurden sie auch gegen das Gesetz geprüft (Jes. 8,20). Ein Ergebnis dieser Prüfung manifestierte sich in der Kriegsgefangenschaft, in die Juda im Jahre 70 n.Ztr. geriet. Dem Zeichen des Jona gemäß geschah dies 40 Jahre nach dem Tod des Messias (siehe dazu das Studienpapier „Das Zeichen des Jona und die Geschichte des Wiederaufbaus des Tempels (Nr. 013)).


2. Mose 1,17-21: Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten befohlen hatte, sondern sie ließen die Knaben leben. 18 Da ließ der König von Ägypten die Hebammen rufen und fragte sie: Warum tut ihr das, daß ihr die Knaben leben laßt? 19 Da antworteten die Hebammen dem Pharao: Nun, die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen; sie sind lebhafter; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren! 20 Und Gott segnete die Hebammen; das Volk aber vermehrte sich und nahm gewaltig zu. 21 Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten, baute er ihnen Häuser. (Schlachter2000)


Der Schutz aller Menschen liegt in ihrer Gottesfurcht. Die Berufenen und Auserwählten werden umgestaltet und zu Häusern bzw. Kammern im Tempel unseres Gottes gemacht.

3. Mose 19,14: Du sollst dem Tauben nicht fluchen und dem Blinden keinen Anstoß in den Weg legen, sondern du sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr!

3. Mose 17-18: denn [es ist] das Leben allen Fleisches; sein Blut gilt für sein Leben. Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Ihr sollt nicht das Blut irgendeines Fleisches essen; denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut. Wer es aber ißt, der soll ausgerottet werden. (Schlachter2000)

 

Die gesamte Struktur der Rechtsprechung basiert auf der Wahrheit, ohne Ansehen der Person. Ein Urteil darf nicht in Unwissenheit oder Ignoranz gefällt werden. Das Ansehen einer Person darf vor Gericht keine Rolle spielen (vgl. 5. Mo. 1,17 unten).

 

Gottes Volk sollte in allen Lebensbereichen ein wahrhaftiges Zeugnis ablegen. Somit darf kein einziger Tätigkeitsbereich ein falsches Zeugnis beinhalten, weder bei Verwaltungsangelegenheiten noch innerhalb der Rechtsprechung, genausowenig aber im Handelswesen, was Maße und Gewichte und darüber hinaus auch Dokumente betrifft.

3. Mo. 19,35-36: Ihr sollt euch nicht vergreifen am Recht noch am Längenmaß, noch am Gewicht, noch am Hohlmaß. 36 Rechte Waage, gutes Gewicht, richtiges Epha und gerechtes Hin sollt ihr haben! Ich, der Herr, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe; (Schlachter2000)

 

Verleumdung
Verleumdung (oder Anschwärzung) ist dem Diebstahl gleichzusetzen, wie wir bereits im Studienpapier „Das Gesetz und das achte Gebot“ (Nr. 261) lesen konnten.

 

Durch eine Verleumdung begehen wir einen Diebstahl an der Persönlichkeit eines anderen Menschen und begehen dadurch einen Mord an dieser. Durch eine solche Tat wird die Lebensqualität des Opfers gemindert und dessen Geist gebrochen. Wir haben weiter oben die Verfügungen gesehen, die gegen derartige Täter erlassen sind.

 

Gott lehnt die Verleumder ab.

Jeremia 6,27-30: Ich habe dich zum Prüfer über mein Volk bestellt, zum Goldprüfer, damit du ihren Weg erkennst und prüfst. 28 Sie sind alle widerspenstige Empörer, gehen als Verleumder umher; Erz und Eisen sind sie, Verderber alle miteinander. 29 Der Blasebalg schnaubt; vom Feuer ist das Blei verzehrt, vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen; die Bösen werden doch nicht ausgeschieden! 30 »Verworfenes Silber« nennt man sie, weil der Herr sie verworfen hat. (Schlachter2000)

 

Durch Jeremia teilt uns Gott das Endergebnis einer Verletzung dieses Gesetzes mit.

Jeremia 9,1-6: O daß ich in der Wüste eine Herberge für Wanderer hätte, daß ich mein Volk verlassen und von ihm wegziehen könnte! Denn sie sind alle Ehebrecher und ein treuloser Haufen. 2 Sie haben ihre Zunge als ihren Bogen mit Lügen gespannt, und nicht durch Wahrheit sind sie mächtig geworden im Land; denn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit; mich aber erkennen sie nicht! spricht der Herr. 3 Jeder hüte sich vor seinem Freund, und keiner traue seinem Bruder! Denn jeder Bruder übt Hinterlist, und jeder Freund geht als Verleumder umher. 4 Einer hintergeht den anderen, und die Wahrheit reden sie nicht; sie haben ihre Zungen das Lügen gelehrt; sie mühen sich ab mit Unrechttun. 5 Deine Wohnung ist mitten in Arglist; aus Arglist wollen sie mich nicht kennen! spricht der Herr. 6 Darum spricht der Herr der Heerscharen so: Siehe, ich will sie schmelzen und läutern; denn wie sollte ich anders umgehen mit der Tochter meines Volkes? (Schlachter2000)

 

Falsche Zeugnisse hindern Menschen daran, Gott so zu erkennen, wie Er wirklich ist. Häufig werden zum Zwecke des Blutvergießens Geschichten erfunden (Hes. 22,9).

2. Mose 23,6-7: Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seinem Rechtsstreit. 7 Von einer betrügerischen Sache halte dich fern, und den Unschuldigen und Gerechten bringe nicht um; denn ich spreche keinen Gottlosen gerecht. (Schlachter2000)


Die Gerechtigkeit darf nicht durch Zahlen oder Reichtum beeinflusst werden. Auch darf man die Wahrheit nicht zugunsten einer Mehrheit deformieren.

3. Mose 19,16: Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk! Du sollst auch nicht auftreten gegen das Blut deines Nächsten! Ich bin der Herr. (Schlachter2000)

Klatsch und Tratsch tötet Menschen, zerstört Familien und kennzeichnet eine verworfene Nation.


Verleumdung innerhalb der Familie

Ein Mann, der die Unbescholtenheit seiner Frau verleumdet, soll von den Ältesten der Stadt bestraft werden; ebenso eine närrische Frau, die ihr eigenes Haus entehrt (vgl. 5.Mo. 22,13-21, sowie die Studienpapiere „Das Gesetz und das fünfte Gebot“ (Nr. 258) und „Das Gesetz und das siebte Gebot“ (Nr. 260)).


Alle Männer sollten ihre Ehefrauen lieben, so wie Christus die Kirche liebt. Jemand, der seine eigene Familie verleumdet, kann daneben kein Mitglied der Familie Gottes sein (Eph. 5,28-29). Die Frauen sollten ein Leben führen, das ihren Männern zur Ehre gereicht. Ebenso sind die Männer nach bestem Wissen dazu verpflichtet, ihre Frauen als das zu ehren, was sie sind, nämlich Miterben der Gnade des Lebens, damit unsere Gebete nicht behindert werden (1. Petr. 3,1-7). Gott erhört weder einen Verleumder, noch eine Person, die der Familie Gottes nicht die gebührende Ehre gibt. Ferner sollte ein Mann seine Frau nicht demütigen oder erniedrigen (5.Mo. 22,29; 2.Mo. 22,16-17).


Verleumdung innerhalb der Familie ist ausdrücklich untersagt.

Psalm 50,19-20: deinen Mund läßt du Böses reden, und deine Zunge knüpft Betrug.

20 Du sitzt da und redest gegen deinen Bruder; den Sohn deiner Mutter verleumdest du. (Schlachter2000)

 

Verleumdung als Diebstahl

Wir haben gesehen, dass Verleumdung einem Diebstahl an der Persönlichkeit eines anderen entspricht. Es wird vorausgesetzt, dass wir den alten Menschen ausgezogen und den neuen angezogen haben, der zur Erkenntnis hin erneuert und zu einem Ebenbild Gottes umgestaltet wird  (Kol. 3, 9-10).

Kolosser 3,9-10: Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen 10 und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat; (Schlachter2000)

 

Der neue Mensch ist der Heilige Geist in Jesus Christus in uns, der "das Bild von Dem ist, der ihn geschaffen hat" (KJV). Dies stellt eines der drei spezifisch angeführten Merkmale (Hebr. 3,2; Offb. 3,14) in Bezug auf die Schöpfung des Messias dar und ist das einzige, das bisher noch nicht übermäßig verfälscht wurde, da es auch das am meisten verdeckte ist.

 

Jeder Mensch soll die Lüge von seinem Mund hinwegtun und stattdessen mit seinem Nächsten die Wahrheit sprechen (Eph. 4,25; vgl. Spr. 11,9). Wir sind entschieden ermahnt:

 

Epheser 4,29: Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe. (Schlachter2000)


Titus 3,1-3: Erinnere sie, daß sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit; 2 daß sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. 3 Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend. (Schlachter2000)


Wir sollen das Gesetz befolgen und über niemanden schlecht reden.

Jakobus 4,11: Verleumdet einander nicht, ihr Brüder! Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz; wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. (Schlachter2000)

 

Wir sollten uns nicht selbst, aus unserem eigenen Mund heraus, als Narren verurteilen.

Sprüche 10,18: Wer Haß verbirgt, hat Lügenlippen, und wer Verleumdungen austrägt, ist ein Tor. (Schlachter2000)

 

Gott hat klar verkündet, was Er den Verleumdern und den Stolzen tun wird.

Psalm 101,5: Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat, den will ich nicht dulden. (Schlachter2000)

 

 

Teil II

Das Rechtssystem

 

Die Grundlage der Naturgesetze

3. Mose 24,22: Ihr sollt ein einheitliches Recht haben, für den Fremdling wie für den Einheimischen; denn ich, der Herr, bin euer Gott. (Schlachter2000)

Aus den Grundsätzen der Naturgesetzte ergibt sich bereits, dass jeder Mensch dem gleichen Gesetz gegenübergestellt sein muss. Jede Person muss über eine Anklage schriftlich informiert werden und die Gelegenheit bekommen, die Rechtsmittel zu erwägen,  die zur Verfügung stehen. Sowohl dem Beschuldigten, als auch dem Kläger ist eine faire, vorurteilsfreie Anhörung in Gegenwart eines unparteiischen und unbefangenen Richters zu gewähren.

 

Aus diesem Grund hat Gott uns Seine Gesetze in schriftlicher Form übergeben. Auch die gegen uns erhobenen Anschuldigungen wurden von den Propheten nicht nur ausgesprochen, sondern darüber hinaus schriftlich dokumentiert. Uns wurde eine Frist eingeräumt, innerhalb welcher wir die Anklagepunkte überdenken können. Gott ist geduldig in Seinem Gericht, da niemand verlorengehen soll. Jede Gesellschaft, die Gottes Gesetze zum Vorbild nahm, besitzt die gleiche Justizstruktur, vertreten durch eine in ihr Amt eingesetzte Judikative, die im Namen Gottes agiert.

 

Wir werden einer Reihe von Prüfungen unterzogen, durch die wir uns bewähren müssen. Die Auserwählten befinden sich zurzeit im Gericht, das beim Haus Gottes beginnt.

1. Petrus 4,17: Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? (Schlachter2000)

 

Der Rest der Welt wird erst zum Zeitpunkt der zweiten Auferstehung gerichtet. Dann werden alle Menschen auferstehen, im Gericht korrigiert und bekommen die Chance ihrer Erlösung (Offb. 20,4-15).

 

Handeln auf Geheiß einer anderen Person

Es stellt eine Verletzung der natürlichen Gerechtigkeit und des Gesetzes Gottes dar, ein Urteil auf das Geheiß eines anderen hin zu vollstrecken. Christus tat dies kraft der ihm von Gott übertragenen Vollmacht. Er kam nicht, um diese Welt zu richten, wohl aber um die Welt darüber zu unterrichten, wodurch sie einst gerichet würde. Die ihn annahmen und dadurch zu einem Teil des Hauses Gottes wurden, befinden sich ab dem Zeitpunkt dieser Annahme, über die heutige Zeit hinweg, bis hin zur ersten Auferstehung, im Gericht (1. Petr. 4,17). Diejenigen, die ihn nicht akzeptierten, werden erst in den letzten Tagen, d. h. zum Zeitpunkt der zweiten Auferstehung der Toten, gemäß Offb. 20,11-15 in das Gericht eintreten.

Johannes 12,46-48: Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. 47 Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit ich die Welt rette. 48 Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. (Schlachter2000)

 

Demnach kam der Messias nicht, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Der letzte Tag entspricht einer Zeitspanne von tausend Jahren, von der Ankunft und der ersten Auferstehung an bis zur zweiten Auferstehung am Ende des Tausendjährigen Reiches (siehe Offb. 20,1-14 und das Studienpapier „Der Tag des Herrn und die letzten Tage“ (Nr. 192)).

 

Gottesurteile
Der Herr setzte aus spezifischen psychologische Gründen einige Systeme ein, die dem Gottesurteil innerhalb der Nation dienen. All diese Wege wurden entwickelt, um die Familie unversehrt zu erhalten.

4.Mose 5,11-31: Und der Herr redete zu Mose und sprach: 12 Sage den Kindern Israels und sprich zu ihnen: Wenn die Frau irgendeines Mannes sich vergeht und ihm untreu wird, 13 und es liegt jemand zur Begattung bei ihr, aber es bleibt vor den Augen ihres Mannes verborgen, weil sie sich im Geheimen verunreinigt hat, und es ist weder ein Zeuge gegen sie da, noch ist sie ertappt worden; 14 wenn dann der Geist der Eifersucht über ihn kommt, so daß er auf seine Frau eifersüchtig wird, weil sie sich [tatsächlich] verunreinigt hat – oder wenn der Geist der Eifersucht über ihn kommt, so daß er auf seine Frau eifersüchtig wird, obwohl sie sich nicht verunreinigt hat –, 15 so soll der Mann seine Frau zum Priester führen und um ihretwillen ein Opfer für sie bringen, ein Zehntel Epha Gerstenmehl. Er soll aber kein Öl darauf gießen, noch Weihrauch darauf tun; denn es ist ein Speisopfer der Eifersucht, ein Speisopfer des Gedenkens, damit der Schuld gedacht wird. 16 Und der Priester soll sie herbeiführen und vor den Herrn stellen. 17 Und der Priester soll heiliges Wasser nehmen in einem irdenen Gefäß; und der Priester soll Staub vom Boden der Wohnung nehmen und in das Wasser tun. 18 Dann soll der Priester die Frau vor den Herrn stellen und ihr Haupt entblößen und das Speisopfer des Gedenkens, das ein Speisopfer der Eifersucht ist, auf ihre Hände legen. Und der Priester soll in seiner Hand das bittere, fluchbringende Wasser haben; 19 und er soll die Frau schwören lassen und zu ihr sagen: »Wenn kein Mann bei dir gelegen hat und wenn du, die du deinem Mann angehörst, nicht in Unreinheit abgewichen bist, so sollst du von diesem bitteren, fluchbringenden Wasser unversehrt bleiben; 20 bist du aber abgewichen, obwohl du deinem Mann angehörst, und hast dich verunreinigt, indem jemand bei dir gelegen hat außer deinem Mann – 21 (und der Priester lasse dann die Frau den Schwur des Fluches schwören, und der Priester sage zu der Frau): Der Herr setze dich zum Fluch und zum Schwur mitten unter deinem Volk, indem der Herr deine Hüfte schwinden und deinen Bauch anschwellen lasse! 22 So soll nun dieses fluchbringende Wasser in deinen Leib eingehen, daß dein Bauch anschwillt und deine Hüfte schwindet!« Und die Frau soll sagen: Amen, Amen! 23 Dann soll der Priester diese Flüche auf eine Rolle schreiben und mit dem bitteren Wasser abwaschen. 24 Und er soll der Frau von dem bitteren, fluchbringenden Wasser zu trinken geben, damit das fluchbringende Wasser in sie eindringt und ihr zur Bitterkeit wird. 25 Danach soll der Priester das Speisopfer der Eifersucht aus ihrer Hand nehmen und das Speisopfer vor dem Herrn weben und es zum Altar bringen. 26 Und er soll eine Handvoll von dem Speisopfer nehmen als Teil, der zum Gedenken bestimmt ist, und es auf dem Altar in Rauch aufsteigen lassen und danach der Frau das Wasser zu trinken geben. 27 Und wenn sie das Wasser getrunken hat, so wird, wenn sie unrein geworden ist und sich an ihrem Mann vergangen hat, das fluchbringende Wasser in sie eindringen und ihr zur Bitterkeit werden, so daß ihr Bauch anschwellen und ihre Hüfte schwinden wird; und die Frau wird mitten unter ihrem Volk ein Fluch sein. 28 Wenn aber die Frau sich nicht verunreinigt hat, sondern rein ist, so wird sie unversehrt bleiben, so daß sie Samen empfangen kann. 29 Das ist das Gesetz der Eifersucht: Wenn eine Frau, obwohl sie ihrem Mann angehört, neben ihrem Mann ausschweift und sich verunreinigt, 30 oder wenn der Geist der Eifersucht über einen Mann kommt, daß er auf seine Frau eifersüchtig wird, so soll er die Frau vor den Herrn stellen, damit der Priester mit ihr genau nach diesem Gesetz verfährt. 31 Dann ist der Mann frei von Schuld; jene Frau aber hat ihre Schuld zu tragen. (Schlachter2000)

 

Diese Gesetze dienen dem Schutz der Familie und dem des Individuums vor Fehlentwicklungen innerhalb eines Haushaltes. Sie sind auch in 5. Mose 22,13-21 nachzulesen.

 

Verleumdungen und Spaltungen innerhalb eines Haushaltes werden durch Geldstrafen und die nicht zur Verfügung stehende Option einer zukünftigen Ehescheidung bestraft, auch wenn diese Scheidung auf der Grundlage solider Beweise sonst als wünschenswert anerkannt würde. In einer Angelegenheit ein falsches Zeugnis abzulegen, beeinflusst somit immer auch zukünftige Aussagen, die den gleichen Streitpunkt betreffen; in diesem Fall die Treue der Frau.


Das Gesetz des falschen Zeugnisses kommt außerdem noch bei vielen anderen Gelegenheiten zum Tragen. Wenn ein Zeugnis gefälscht wurde, um jemandem ein Urteil abzuringen, oder ein Urteil in Befangenheit gefällt wurde, muss eine solche Aussage in allen Belangen, die sich daraus ergeben, herabgesetzt werden. Diese Situation wurde manchmal als die Lehre des verdorbenen Baumes bezeichnet, doch sie sollte sorgsam und nur unter besonderen Umständen angewendet werden (vgl. 5.Mo. 22,13-21; und auch das Studienpapier „Das Gesetz und das siebte Gebot“ (No. 260)).

 

Gottes Gesetz ist das Zeugnis gegen die Welt.

Römer 3,9-23: Wie nun? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nicht! Denn wir haben ja vorhin sowohl Juden als Griechen beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde sind, 10 wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer; 11 es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. 12 Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! 13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; 14 ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, 15 ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen; 16 Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, 17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht. 18 Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.« 19 Wir wissen aber, daß das Gesetz alles, was es spricht, zu denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, 20 weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. 21 Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, 22 nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied; 23 denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, (Schlachter2000)

 

Niemand wird durch das Gesetz gerechtfertigt, aber durch das Zeugnis des Gesetzes und der Propheten erhält Gott das Zeugnis, gerecht zu sein. Die Schöpfung selbst war ein Gottesurteil, alle haben gesündigt und entbehren die Herrlichkeit Gottes.

 

Gründung des Justizsystems und Einsetzung der Richter

Alle Autorität ist von Gott eingesetzt. Alle Handlungen müssen mit dem Gesetz Gottes abgestimmt sein, so wie es Seiner Natur entspricht (siehe das Studienpapier „Die Regierung Gottes“ (No. 174)). Das gesamte Gesetz und die Propheten stammen von den beiden großen Geboten des Gesetzes ab. Daraus ergibt sich, dass Handlungen, die den biblischen Gesetzen widersprechen, dem Willen Gottes entgegen stehen.

 

Gemeindeverordnungen können eingesetzt werden, um das Miteinander zu regulieren, so wie das Volk durch seine Regierung kontrolliert wird.


Man darf dem Zeugnis weder etwas hinzugefügen noch etwas davon entfernen (vgl. Offb. 22,18-19). Die Bedeutung einiger Texte bleibt bis zur Zeit des Endes versschlossen und der Heilige Geist spricht jetzt offen für diejenigen, die es hören wollen. Kein Gesetz ist in der Lage, von den Freiheiten und der Struktur, die in Gottes Gesetz dargelegt sind, abzulenken.

 

Kein Zivilrecht kann im Widerspruch zu Gottes Gesetz stehen

Keine Nation soll ein Gesetz verabschieden, das dem Gesetz Gottes wirksam widerspricht. Keine Gruppe soll eine Tradition verankern, die das Gesetz Gottes verändert, verringert oder erweitert. Keiner Kirche soll, das Gesetz Gottes, oder Seinen Kalender, der im Himmel eingesetzt und in der Bibel angeordnet wurde, verändern. Die christliche Mainstream-Kirche tötete mehr Menschen als jedes andere System auf Erden, weil diese sich weigerten, menschengemachten Regeln, die im Widerspruch zum schriftlichen Gesetz Gottes stehen, zu gehorchen. Diese Kirche ist wahrlich trunken vom Blut der Heiligen und Märtyrer (Offb. 17,4-6).

Apostelgeschichte 5,29: Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen! (Schlachter2000)

 

Richter und deren Kompetenzen

Gott hat im Rahmen des Gesetzes eine richterliche Ordnung verankert (2.Mo. 18,13-26). Die Ernennung der Richter ist in 5. Mose 16,18 beschrieben.

5. Mose 16,18: Du sollst dir Richter und Vorsteher einsetzen in den Toren aller deiner Städte, die der Herr, dein Gott, dir gibt in allen deinen Stämmen, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. Da sprach der Herr zu Mose: Versammle mir 70 Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, daß sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie vor die Stiftshütte, daß sie dort bei dir stehen. 17 Und ich will herabkommen und dort mit dir reden; und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, daß sie mit dir an der Last des Volkes tragen, und du sie nicht allein tragen mußt. (Schlachter2000)

 

Das Gesetz wurde den siebzig Ältesten Israels gegeben, die ihre Kompetenzen und ihr Verständnis vom Heiligen Geist Gottes erhielten.

4. Mose 11,16-17: Da sprach der Herr zu Mose: Versammle mir 70 Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, daß sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie vor die Stiftshütte, daß sie dort bei dir stehen. 17 Und ich will herabkommen und dort mit dir reden; und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, daß sie mit dir an der Last des Volkes tragen, und du sie nicht allein tragen mußt. (Schlachter2000)


Die Last des Volkes zu tragen, obliegt den Auslegern des Gesetzes, den Hohepriestern und dem Rat der Ältesten Israels. Diese ernannten die Richter aller Städte und Stämme Israels.

2. Chronik 19,1-7: Aber Josaphat, der König von Juda, kehrte in Frieden heim nach Jerusalem. 2 Und Jehu, der Sohn Hananis, der Seher, ging hinaus, ihm entgegen, und sprach zum König Josaphat: »Solltest du so dem Gottlosen helfen und die lieben, welche den Herrn hassen? Deswegen ist Zorn auf dir von seiten des Herrn! 3 Dennoch ist etwas Gutes an dir gefunden worden, weil du die Aschera-Standbilder aus dem Land ausgerottet und dein Herz darauf gerichtet hast, Gott zu suchen.« 4 Danach blieb Josaphat in Jerusalem; dann ging er wieder aus unter das Volk, von Beerscheba bis zum Bergland von Ephraim, und führte sie zu dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zurück. 5 Und er bestimmte Richter im Land, in allen festen Städten Judas, Stadt für Stadt. 6 Und er sprach zu den Richtern: Habt acht, was ihr tut! Denn ihr haltet das Gericht nicht für Menschen, sondern für den Herrn, und er ist mit euch beim Urteilsspruch. 7 So sei denn der Schrecken des Herrn über euch; nehmt euch in acht, was ihr tut! Denn bei dem Herrn, unserem Gott, gibt es weder Unrecht noch Ansehen der Person noch Bestechlichkeit. (Schlachter2000)


Da der Herr mit den Richtern Israels wandelt, darf es ein Ansehen der Person oder die Annahme von Bestechungsgeschenken nicht geben, denn sie richten nicht für Menschen, sondern im Namen Gottes, basierend auf der Torah.

2. Mose 23,8: Und nimm kein Bestechungsgeschenk an! Denn das Bestechungsgeschenk macht die Sehenden blind und verkehrt die Sache der Gerechten. (Schlachter2000)


3. Mose 19,15: Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; du sollst weder die Person des Geringen ansehen, noch die Person des Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten gerecht richten. (Schlachter2000)

 

5. Mose 24,17-18: Du sollst das Recht eines Fremdlings [und] einer Waise nicht beugen und sollst das Kleid der Witwe nicht zum Pfand nehmen. 18 Und du sollst bedenken, daß du in Ägypten auch ein Knecht gewesen bist und daß der Herr, dein Gott, dich von dort erlöst hat; darum gebiete ich dir, daß du dies tust. (Schlachter2000)

 

Die Richter wurden ernannt, wie in 2. Mose 18,22-27 zu lesen ist.

2. Mose 18,22-27: damit sie dem Volk allezeit Recht sprechen! Alle wichtigen Sachen aber sollen sie vor dich bringen, und alle geringen Sachen sollen sie selbst richten; so wird es dir leichter werden, wenn sie die Bürde mit dir tragen. 23 Wenn du das tun wirst, und wenn es dir Gott gebietet, so wirst du bestehen können; und dann wird auch dieses ganze Volk in Frieden an seinen Ort kommen! 24 Da folgte Mose der Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er sagte. 25 Und Mose erwählte tüchtige Männer aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu Obersten über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, 26 damit sie dem Volk allezeit Recht sprechen sollten; die schweren Sachen brachten sie vor Mose, die geringen Sachen aber richteten sie selbst. 27 Darauf ließ Mose seinen Schwiegervater ziehen, und er kehrte in sein Land zurück. (Schlachter2000)

 

Mose erzählte nochmals von der Ernennung der Richter in Israel.

5. Mose 1,12-17: Wie kann ich aber allein eure Bürde, eure Last und eure Streitigkeiten tragen? 13 Nehmt euch weise, verständige und erfahrene Männer aus euren Stämmen, damit ich sie als Häupter über euch setze! 14 Und ihr habt mir geantwortet und gesprochen: Das ist eine gute Sache, von der du sagst, daß du sie tun willst! 15 Da nahm ich die Häupter eurer Stämme, weise und erfahrene Männer, und setzte sie zu Oberhäuptern über euch, zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert und zu Obersten über fünfzig und zu Obersten über zehn und als Vorsteher für eure Stämme. 16 Und ich gebot euren Richtern zu jener Zeit und sprach: Hört eure Brüder an und richtet recht zwischen einem Mann und seinem Bruder oder dem Fremden bei ihm. 17 Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, die tragt an mich heran, daß ich sie höre! (Schlachter2000)

Israel hatte dennoch in seinem Glauben Probleme, auch unter den Richtern.


Alle Urteile müssen die Würde der Person schützen, sowohl beim Verfahren als auch bei der Bemessung der Strafe.

5. Mose 25,1-3: Wenn zwischen Männern ein Streit entsteht und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, so soll man den Gerechten für gerecht erklären und den Übeltäter für schuldig. 2 Und wenn der Übeltäter Schläge verdient hat, soll der Richter ihn niederfallen lassen, und man soll ihm vor seinen Augen die bestimmte Tracht Prügel geben, je nach dem Maß seiner Schuld. 3 Wenn man ihm 40 Streiche gegeben hat, soll man nicht weiter schlagen, damit er nicht zu viel geschlagen wird, wenn man ihm mehr Streiche gibt, und daß dein Bruder nicht verächtlich gemacht wird in deinen Augen. (Schlachter2000)

 

Das Gesetz verlangt die Untersuchung von Verbrechen und die Prüfung von Beweismitteln, wie am Beispiel von 5.Mose 21,1-9 ersichtlich wird.

5. Mose 21,1-9: Wenn man einen Erschlagenen findet in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt, um es in Besitz zu nehmen, und er auf dem Feld liegt, und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, 2 so sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen und [die Entfernungen] messen von dem Erschlagenen bis zu den Städten, die ringsum liegen. 3 Und die Ältesten der Stadt, die am nächsten bei dem Erschlagenen liegt, sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht gearbeitet wurde [und] die noch an keinem Joch gezogen hat. 4 Und die Ältesten jener Stadt sollen die junge Kuh hinabführen in das Tal eines immerfließenden Baches, wo weder gearbeitet noch gesät wird, und sollen dort der jungen Kuh bei dem Bach das Genick brechen. 5 Dann sollen die Priester herzutreten, die Söhne Levis, denn sie hat der Herr, dein Gott, erwählt, daß sie ihm dienen und in dem Namen des Herrn segnen; und nach ihrem Ausspruch soll jede Streitigkeit und jede Körperverletzung geschlichtet werden. 6 Und alle Ältesten dieser Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten liegt, sollen ihre Hände waschen über der jungen Kuh, der bei dem Bach das Genick gebrochen worden ist, 7 und sie sollen das Wort ergreifen und sprechen: »Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, auch haben es unsere Augen nicht gesehen. 8 Vergib deinem Volk Israel, das du, o Herr, erlöst hast, und mache dein Volk Israel nicht verantwortlich für das unschuldige Blut, das in seiner Mitte vergossen wurde!« So wird ihnen die Blutschuld vergeben werden. 9 Und du sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte wegschaffen; denn du sollst das tun, was recht ist in den Augen des Herrn. (Schlachter2000)

 

Hier wird bis zum Urteil zwischen den Parteien von einer Unschuldsvermutung ausgegangen. Die Unschuldsvermutung ist ein roter Faden der Gerechtigkeit, der sich durch alle Gesetze Gottes zieht, jedoch sind alle Menschen vor dem Gesetz schuldig (vgl. dazu das Studienpapier „Das Gesetz und das sechste Gebot“ (No. 259)).


Selbst dem Widersacher wurde vor den Augen seiner Kollegen, einschließlich des Christus, in der Wüste der Prozess gemacht. Es ist das Blut Christi, das unser Gewissen von toten Werken reinigt, um dem lebendigen Gott zu dienen (Hebr. 9,13-14).


Wenn eine Beurteilung durchgeführt und ein Urteil gefällt wird, tritt Geld an die Stelle des Lebens.

2. Mose 21,30-32: Wird ihm aber ein Lösegeld auferlegt, so soll er zur Erlösung seiner Seele soviel geben, wie man ihm auferlegt. 31 Wenn es einen Sohn oder eine Tochter stößt, so soll man ihn auch nach diesem Recht behandeln. 32 Wenn aber das Rind einen Sklaven stößt oder eine Sklavin, so soll man ihrem Herrn 30 Schekel Silber bezahlen; das Rind aber muß gesteinigt werden. (Schlachter2000)


Samuel als Kreisrichter

Samuel hatte sich als Richter innerhalb eines Kreises in Israel etabliert, daher war es zulässig, einen mobilen Gerichtshof einzurichten.

1. Samuel 7,16-17: und er zog Jahr für Jahr umher und machte die Runde in Bethel, Gilgal und Mizpa und richtete Israel an allen diesen Orten. 17 Doch kehrte er immer wieder nach Rama zurück; denn dort war sein Haus; und er richtete Israel dort; und er baute dort dem Herrn einen Altar.  (Schlachter2000)

 

Die Gerichtsämter werden innerhalb des Volkes Israel von dessen Führungspersönlichkeiten bekleidet. Alle Rechtsprechung muss sich mit der Anbetung des lebendigen Gottes im Einklang befinden.

2. Chronik 6,23: so höre du es vom Himmel her und greife ein und schaffe deinen Knechten Recht, indem du dem Schuldigen vergiltst und sein Tun auf sein Haupt zurückfallen läßt, den Gerechten aber rechtfertigst und ihm nach seiner Gerechtigkeit vergiltst. (Schlachter2000)


Alle Menschen, die ein Verwalteramt übernehmen sollen, müssen zuerst als treu befunden werden.

1. Korinther 4,2: Im übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt, daß er treu erfunden wird. (Schlachter2000)


Es ist daher Sache der Delegierten, pflichtbewusst das zu erfüllen, wofür sie zuständig und verantwortlich sind.


Gerichte und Gerichtsverfahren

Aus der Ernennung der Richter folgt, dass auch die Gerichte und Verfahren durch die Autorität des Gesetzes festgelegt werden. Für einen Ermittlungs- oder kriminaltechnischen Prozess wird also gesorgt (siehe auch 5. Mose 21,1-9 oben).


Alle Angelegenheiten sollten zuerst zwischen den Parteien selbst geregelt und nur dann vor das Gericht gebracht und dort entschieden werden, wenn eine Person nicht mit der Einigung zufrieden ist und diese nicht beherzigt.

Matthäus 18,15-16: Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. (Schlachter2000)

 

Schwierige und kontroverse Fälle sind an höher gestellte Gerichte zu verweisen (vgl. 5.Mo. 17,8-11 unten).

 

Die Stadtältesten sollten einen Gerichtshof unterhalten, der als Tor der Stadt bezeichnet wurde, da, wo seit alter Zeit die Ältesten zu Gericht saßen (5.Mo. 21,19; 22,15; 25,7; Amos 5,12+15; Sach. 8,16).

 

Der von Salomo errichtete Gerichtshof war ganz aus Zedernholz erbaut und im Vorbau aus Zedernholz wurde ein Gerichts-Thron aufgestellt. Dieser Bau war getrennt vom Haus des Königs, welches einen weiteren Hof mit eigener Gerichtshalle beherbergte, der einen ähnlichen Aufbau hatte, wie der andere (1.Kö. 7,7).

 

Alle Beschwerden sollen schriftlich abgesetzt werden (vgl. Hiob 31,35)


Es sollte Praxis des Gerichtshofes sein, allen Menschen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und mit Respekt zu begegnen, so wie es Gott und dem Elohim der Gerechtigkeit entspricht (siehe Bsp. 2.Mo. 22,28). Das Gericht selbst und die dort getroffenen Entscheidungen dürfen nicht missachtet werden (5.Mo. 17,9-13).


Gott wird von dem Heiligen Geist, der auf Christus ruhte, etwas nehmen und auf die Richter und Herrscher von Israel legen, so wie es ihren Anforderungen und ihrem Gehorsam entspricht.

1. Könige 3,5-15: In Gibeon erschien der Herr dem Salomo bei Nacht im Traum. Und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! 6 Und Salomo sprach: Du hast deinem Knecht, meinem Vater David, große Gnade erwiesen, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen dir gegenüber, und du hast ihm diese große Gnade bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzt, wie es an diesem Tag [offenbar] ist. 7 Weil du nun, o Herr, mein Gott, deinen Knecht zum König gemacht hast an Stelle meines Vaters David, ich aber ein junger Bursche bin, der weder aus- noch einzuziehen weiß; 8 und weil dein Knecht mitten unter deinem Volk ist, das du erwählt hast, einem Volk, das so groß ist, daß es vor Menge niemand zählen noch berechnen kann – 9 so gib du deinem Knecht doch ein verständiges Herz, daß er dein Volk zu richten versteht und unterscheiden kann, was gut und böse ist. Denn wer kann dieses dein großes Volk richten? 10 Und es war dem Herrn wohlgefällig, daß Salomo um dies bat. 11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du um dies bittest, und nicht um langes Leben und um Reichtum und um den Tod deiner Feinde bittest, sondern um Einsicht zum Verständnis des Rechts, 12 siehe, so habe ich nach deinen Worten gehandelt. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, daß deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und deinesgleichen auch nach dir nicht aufkommen wird. 13 Dazu habe ich dir auch gegeben, was du nicht erbeten hast, Reichtum und Ehre, so daß deinesgleichen nicht sein soll unter den Königen dein ganzes Leben lang. 14 Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, daß du meine Satzungen und Gebote befolgst, wie dein Vater David gewandelt ist, so will ich dir ein langes Leben geben! 15 Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Als er nun nach Jerusalem kam, trat er vor die Bundeslade des Herrn und opferte Brandopfer und Friedensopfer und veranstaltete ein Mahl für alle seine Knechte. (Schlachter2000)


Sogar Salomo fiel in Ungnade, nachdem er all die Weisheit und Macht bekommen hatte und ihm gestattet wurde, den Tempel zu erbauen. Genauso kann auch jeder Auserwählte seine Teilnahme an der ersten Auferstehung durch Götzendienst oder einen Verstoß gegen den Geist des Gesetzes verlieren.

 

Beweise
Für das Sammeln und Auswerten von Beweisen wurde eine bestimmte Ordnung festgelegt (vgl. 5.Mo. 19,3-13).


Niemand darf auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin zum Tode verurteilt werden.

4. Mose 35,30: Jeden, der einen Menschen erschlägt – auf die Aussage der Zeugen hin soll man den Totschläger totschlagen; ein einziger Zeuge aber genügt nicht, um gegen einen Menschen zur Hinrichtung auszusagen. (Schlachter2000)


Ein einzelner Zeuge sollte sich überhaupt niemals, ganz gleich gegen wen und aufgrund welcher Sünde, erheben.

5. Mose 19,15: Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemand auftreten wegen irgendeiner Schuld oder wegen irgendeiner Sünde, mit der man sich versündigen kann; sondern auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen. (Schlachter2000)

Dies gilt ebenso für jeden Ältesten (1. Tim. 5,19).


Alle Beweise müssen während einer Anhörung in Anwesenheit beider Parteien offen dargelegt werden. Die Unterschlagung von Beweismitteln oder Zeugen ist unzulässig (vgl. Mat. 18,15-16).


Das durch Mose gegebene Gesetz ist das Grundgesetz Gottes. Alle Menschen sind dazu bestimmt, die Gnade durch den Heiligen Geist zu empfangen.

Hebräer 10,28-29: Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muß er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin; 29 wieviel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? (Schlachter2000)

 

In den Tagen der Richter wurde eine Schuld in erster Linie durch das Los und daraufhin durch Einlassungen festgestellt (vgl. Jos. 7,14-26). Niemals wurde unter dem biblischen Gesetz Zwang ausgeübt, um Beweise zu erhalten. Gott benutzte häufig das Wort Seiner Propheten. 

 

Behindert jemand die Gewinnung von Beweismitteln in einem Prozess, oder verweigert die Aussage als Zeuge, macht er sich dadurch zum Mittäter (3.Mo. 5,1; Ps. 50,18).

3. Mose 5,1: Und wenn eine Seele dadurch sündigt, daß sie etwas nicht anzeigt, obwohl sie die Fluchandrohung vernommen hat und Zeuge ist, weil sie es gesehen oder erfahren hat, und so Schuld auf sich bringt; (Schlachter2000)

 

Falschaussagen sind verboten.

2. Mose 23,1-3: Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! Leihe keinem Gottlosen deine Hand, so daß du durch dein Zeugnis einen Frevel unterstützt. 2 Du sollst nicht der Menge folgen zum Bösen und sollst vor Gericht deine Aussagen nicht nach der Menge richten, um das Recht zu beugen. 3 Du sollst auch den Armen nicht begünstigen in seinem Rechtsstreit. (Schlachter2000)


Gottes Ordnung ist darauf bedacht, die Armen und überhaupt alle Menschen mit Nahrung zu versorgen, allerdings auch dadurch, dass sich jeder auch selbst bemüht, seinen Teil beizutragen.

3. Mose 19,9-11: Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollst du den Rand deines Feldes nicht vollständig abernten und keine Nachlese nach deiner Ernte halten. 10 Auch sollst du nicht Nachlese halten in deinem Weinberg, noch die abgefallenen Beeren deines Weinberges auflesen, sondern du sollst es dem Armen und dem Fremdling lassen; denn ich, der Herr, bin euer Gott. 11 Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen! (Schlachter2000)


Niemand hat das Recht, einem anderen Unrecht zuzufügen. Diese Forderung erstreckt sich auf alle Belange, einschließlich Handel und Industrie.

5. Mose 25,13-19: Du sollst in deinem Beutel nicht zweierlei Gewichtsteine haben, große und kleine! 14 In deinem Haus soll nicht zweierlei Hohlmaß sein, ein großes und ein kleines! 15 Du sollst volles und rechtes Gewicht und volles und rechtes Hohlmaß haben, damit du lange lebst in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt. 16 Denn jeder, der so etwas tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel, jeder, der Unrecht tut. 17 Gedenke daran, was dir Amalek antat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid; 18 wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachhut abschnitt, alle Schwachen, die zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie er Gott nicht fürchtete. 19 Wenn dir nun der Herr, dein Gott, Ruhe gegeben hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbe gibt, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du das Andenken an Amalek unter dem Himmel vertilgen; vergiß es nicht! (Schlachter2000)

 

Die Anwendung falscher Gewichte und Maße ist ebenso ein falsches Zeugnis. Der Versuch, unter Ausnutzung von Schwäche eine andere Gruppe oder auch einzelne Menschen zu zerstören, verstößt gegen Gottes Gesetz, es sei denn, Gott selbst hat es in Seinem Gesetz ausdrücklich angeordnet.


Unterschlagung von Beweismitteln

Das Zurückhalten von Beweismitteln ist unzulässig. Wer unbeabsichtigt versäumt, eine Zeugenaussage zu machen, trägt eine Schuld bezüglich der Ermittlungen. Daher muss, wie in den Texten zu lesen ist, eine Anzeige erfolgen, wenn kein entsprechendes Schuldopfer dargebracht wurde. Solche Schuld- und Sühneopfer können allerdings nicht beabsichtigt unterlassene Aussagen mildern, die Vorrang vor der Buße gehabt hätten.

3. Mose 5,4-13: oder wenn jemand leichtfertig mit seinen Lippen schwört, Gutes oder Böses tun zu wollen, irgend etwas von dem, was ein Mensch so leichtfertig schwören mag, und es war ihm verborgen, er erkennt es aber nun und hat sich in einer dieser Sachen schuldig gemacht – 5 wenn er nun durch etwas Derartiges Schuld auf sich gebracht hat, so bekenne er, woran er sich versündigt hat, 6 und bringe dem Herrn sein Schuldopfer dar für seine Sünde, die er begangen hat, ein weibliches [Tier] vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege zum Sündopfer, und der Priester soll [damit] Sühnung für ihn erwirken wegen seiner Sünde. 7 Kann er aber nicht soviel aufbringen, daß es für ein Lamm reicht, so bringe er dem Herrn für das, worin er gesündigt hat, als sein Schuldopfer zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben dar; eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer. 8 Und er soll sie zu dem Priester bringen; dieser aber soll zuerst die zum Sündopfer bestimmte darbringen und ihr unterhalb des Genicks den Kopf abkneifen, ihn aber nicht abtrennen. 9 Und vom Blut des Sündopfers sprenge er an die Wand des Altars, das übrige Blut aber soll an den Fuß des Altars ausgedrückt werden; es ist ein Sündopfer. 10 Die andere aber soll er als Brandopfer opfern, wie es verordnet ist. Und so soll der Priester für ihn Sühnung erwirken wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden. 11 Kann er aber auch die zwei Turteltauben oder die zwei jungen Tauben nicht aufbringen, so bringe der, welcher gesündigt hat, als seine Opfergabe ein Zehntel Epha Feinmehl als Sündopfer dar. Er soll aber kein Öl darauf tun und keinen Weihrauch darauf legen, weil es ein Sündopfer ist. 12 Er soll es zu dem Priester bringen, und der Priester nehme eine Handvoll davon, soviel zum Gedenken bestimmt ist, und lasse es auf dem Altar über den Feueropfern des Herrn in Rauch aufgehen. Es ist ein Sündopfer. 13 Und so soll der Priester Sühnung für ihn erwirken wegen seiner Sünde, die er begangen hat in einem jener Fälle, und es wird ihm vergeben werden. [Das Opfer] aber soll dem Priester gehören wie das Speisopfer. (Schlachter2000)


Die unaufrichtige Unterschlagung der Wahrheit ist ebenso auf falsche Lehre anwendbar. Wir dürfen bei biblischen Auslegungen und Anweisungen kein falsches Zeugnis bezüglich der Offenbarung des Heiligen Geistes hervorbringen. Prediger, die gegen die Wahrheit und ihr Gewissen lehren, machen sich dieses Vergehens schuldig.

Römer 1,18: Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, (Schlachter2000)

 

Keine Kirche besitzt das Recht, Gesetze und Lehren einzuführen, die im Konflikt mit dem Gesetz und dem Zeugnis der Bibel stehen. Jeder Kirchenvorstand und jeder kirchliche Kanon, der mit den biblischen Gesetzen korrelliert, liegt nicht einfach nur falsch, sondern begeht damit einen Angriff auf den allmächtigen Gott. Jede Einzelperson, die eine solche Straftat begeht, verurteilt sich durch diese selbst zu einer Teilnahme an der zweiten Auferstehung, gemeinsam mit all jenen, die dem nachfolgten. Wahrlich, eine größere Angst, als die angesichts der zweiten Auferstehung, wird niemals erlebt worden sein. Wenn unzählige Millionen Menschen erkennen werden, dass sie zu ihrem eigenen Schaden abtrünnigen Geistlichen gefolgt sind, und von vorne beginnen müssen. Weil sie nicht damit zufrieden waren, sich für das Reich Gottes selbst zu verleugnen, haben solche Menschen, als Instrumente des Drachens Satan, die Kirche und diejenigen verfolgt, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesus Christi und den Glauben an an Ihn haben (Offb. 6,9-11; 12,17; 14,12; 22,14).

 

Alle Menschen unterstehen der Pflicht, die ganze Wahrheit zu sagen. Durch das Unterlassen einer Aussage vor der rechtmäßigen Autorität zu lügen, ist ein falsches Zeugnis.


Meineide
Kein Mensch darf einen falschen Schwur leisten.

3. Mose 19,12: Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen, so daß du den Namen deines Gottes entheiligst! Ich bin der Herr. (Schlachter2000)


Die Strafe für falsches Schwören ist obligatorisch (Spr. 19,5+9 vgl. 25,18). Jedes falsche Zeugnis schließt vom Eintritt in das Leben aus (Mat. 19,17-19; Mk. 10,18,19; Lk. 18,19-20). Siehe auch Römer 13,8-10.

Lukas 18,19-20: Da sprach Jesus zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! 20 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« (Schlachter2000)

 

Somit sind alle, die es verfehlen, die Gebote zu halten, im Glauben gescheitert und aus der Gemeinschaft zu entfernen, bis Reue erkennbar wird.

 

Wie wir gesehen haben, bedeutet ein falsches Zeugnis Sünde gegen Gott.

3. Mose 6,1-7: Und der Herr redete mit Mose und sprach: 2. Wenn jemand sündigen würde und sich damit an dem Herrn vergreifen, daß er  seinem Nebenmenschen ableugnet, was ihm dieser befohlen hat, oder was ihm zu treuer Hand getan ist, oder was er sich mit Gewalt genommen oder mit Unrecht an sich gebracht,  3. oder wenn er, was verloren ist, gefunden hat, und leugnet solches und tut  einen falschen Eid über irgend etwas, darin ein Mensch wider seinen Nächsten Sünde tut; 4. wenn's nun geschieht, daß er also sündigt und sich verschuldet, so soll er wiedergeben, was er mit Gewalt genommen oder mit Unrecht an sich gebracht, oder was  ihm befohlen ist, oder was er gefunden hat,  5. oder worüber er den falschen Eid getan hat; das soll er alles ganz wiedergeben, dazu den fünften Teil darüber geben dem, des es gewesen ist, des Tages, wenn er sein Schuldopfer gibt. 6. Aber für seine Schuld soll er dem Herrn zu dem Priester einen Widder von der Herde ohne Fehl bringen, der eines Schuldopfers wert ist. 7. So soll ihn der Priester versöhnen vor dem Herrn, so wird ihm vergeben alles, was er getan hat, darum er sich verschuldet hat.

 

Jedes falsche Zeugnis beinhaltet Sünde und Verlust und hat daher Folgen für die Wiederherstellung.

5. Mose 19,16-21: Wenn aber ein falscher Zeuge gegen jemand auftritt, um ihn einer Übertretung zu beschuldigen, 17 so sollen die Männer, die Streit miteinander haben, vor den Herrn, vor die Priester und Richter treten, die zu jener Zeit [im Amt] sein werden. 18 Und die Richter sollen es genau erforschen. Stellt es sich heraus, daß der Zeuge ein falscher Zeuge ist und gegen seinen Bruder ein falsches Zeugnis abgelegt hat, 19 so sollt ihr ihm das antun, was er seinem Bruder antun wollte. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten. 20 Und die Übrigen sollen es hören und sich fürchten und nicht mehr solche bösen Taten in deiner Mitte verüben. 21 Du sollst ihn nicht verschonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß! (Schlachter2000)


Daraus ergibt sich, dass die Strafe für einen Meineid in Relation zu der damit verfolgten  Absicht und zum Verbrechen selbst, bzw. zur erwartenden Strafe, gesetzt wird.


Das Urteil

Jakobus zeigt uns den Geist des Gesetzes auf.

Jakobus 2,8-13: Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«, so handelt ihr recht; 9 wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt. 10 Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. 11 Denn der, welcher gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen!«, hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten!« Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden. 12 Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen! 13 Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. (Schlachter2000)

 

Ein gnadenloses Urteil bedeutet Ungerechtigkeit. Jemand, der andere ohne Gnade richtet, wird genauso gnadenlos selbst gerichtet werden (vgl. 5.Mo. 1,16).


Der Richter trägt das Schwert nicht umsonst und seine Macht ist ihm von Gott übertragen, egal, in welchem System man sich aufhalten mag.

Römer 13,1-4: Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. 2 Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. 3 Denn die Herrscher sind nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen! 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut. (Schlachter2000)


Gott richtet unter den Elohim (Ps. 82,1).

Psalm 82,8: Mache dich auf, o Gott, richte die Erde; denn du bist Erbherr über alle Völker! (Schlachter2000)


Wie können wir Engel richten, wenn wir nicht in der Lage sind, einer den anderen zu richten?

1. Korinther 6,3-4: Wißt ihr nicht, daß wir Engel richten werden? Wieviel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens? 4 Wenn ihr nun über Angelegenheiten dieses Lebens Entscheidungen zu treffen habt, so setzt ihr solche zu Richtern ein, die bei der Gemeinde nichts gelten! (Schlachter2000)


Die Ausübung des Gerichts trainiert alle für die Aufgaben, die ihnen in Form eines höheren, spirituellen Auftrages übertragen werden. Die Richter sollen Gerechtigkeit üben, denn ohne ein Gericht gibt es auch keine Gerechtigkeit – in der hebräischen Sprache  handelt es sich um das gleiche Wort (Tsedek), wie wir bereits sehen konnten.


Gerechtigkeit bedeutet, vom Gericht ohne Makel befunden worden zu sein, als ein Opfer für Gott in Gerechtigkeit.

5. Mose 17,1-20: Du sollst dem Herrn, deinem Gott, kein Rind und kein Schaf opfern, das einen Fehler oder sonst etwas Schlimmes an sich hat; denn das wäre dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel. 2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der Herr, dein Gott, dir gibt, ein Mann oder eine Frau gefunden wird, die tun, was vor den Augen des Herrn böse ist, so daß sie seinen Bund übertreten, 3 und hingehen und anderen Göttern dienen und sie anbeten, es sei die Sonne oder den Mond oder das gesamte Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe, 4 und es wird dir gesagt und du hörst es, so sollst du gründlich nachforschen. Und siehe, wenn es wahr ist und die Sache feststeht, daß ein solcher Greuel in Israel begangen wurde, 5 so sollst du jenen Mann oder jene Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie zu Tode steinigen. 6 Wer des Todes schuldig ist, soll auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin getötet werden. Aber auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin soll er nicht getötet werden. 7 Die Hand der Zeugen soll sich als erste gegen ihn erheben, um ihn zu töten, danach die Hand des ganzen Volkes! So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten.  8 Wenn es dir zu schwer wird, ein Urteil zu fällen in Sachen eines Mordes oder eines Streites oder einer Körperverletzung, bei irgendeiner Streitsache, die innerhalb deiner Tore vorkommt, dann mache dich auf und geh hinauf an den Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird. 9 Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter kommen, der zu jener Zeit [im Amt] sein wird, und fragen; sie sollen dir das Urteil sprechen. 10 Und du sollst nach dem Urteilsspruch handeln, den sie dir von jenem Ort aus verkünden, den der Herr erwählen wird, und sollst darauf achten, daß du tust nach allem, was sie dich lehren werden. 11 Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du handeln; du sollst von dem Urteilsspruch, den sie dir verkünden, weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 12 Der Mann aber, der so vermessen wäre, daß er dem Priester, der dort steht, um dem Herrn, deinem Gott, zu dienen, oder dem Richter nicht gehorcht, jener Mann soll sterben! So sollst du das Böse aus Israel ausrotten. 13 Und das ganze Volk soll es hören und sich fürchten und nicht mehr vermessen sein. 14 Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, und es in Besitz nimmst und darin wohnst und dann sagst: »Ich will einen König über mich setzen, wie alle Heidenvölker, die um mich her sind!«, 15 so sollst du nur den zum König über dich setzen, den der Herr, dein Gott, erwählen wird. Aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen; du kannst keinen Fremden über dich setzen, der nicht dein Bruder ist. 16 Nur soll er nicht viele Pferde halten und das Volk nicht wieder nach Ägypten führen, um die Zahl seiner Pferde zu vermehren, da doch der Herr euch gesagt hat: Ihr sollt nie mehr auf diesem Weg zurückkehren! 17 Er soll auch nicht viele Frauen nehmen, damit sein Herz nicht auf Abwege gerät; auch soll er sich nicht zu viel Silber und Gold aufhäufen. 18 Wenn er dann auf seinem königlichen Thron sitzt, so soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, das vor den levitischen Priestern liegt, in ein Buch schreiben [lassen]. 19 Und dieses soll bei ihm sein, und er soll darin lesen alle Tage seines Lebens, damit er lernt, den Herrn, seinen Gott, zu fürchten, damit er alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen bewahrt und sie tut; 20 daß sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebt und er nicht abweicht von dem Gebot, weder zur Rechten, noch zur Linken, damit er die Tage seiner Königsherrschaft verlängere, er und seine Söhne, in der Mitte Israels. (Schlachter2000)

 

Der Aufbau des Gesetzes beinhaltet eine ganze Reihe von Konzepten, die schon an anderer Stelle erwähnt wurden.

5. Mose 16,19-20: Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst auch die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen, denn das Bestechungsgeschenk verblendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten. 20 Der Gerechtigkeit, ja der Gerechtigkeit jage nach, damit du lebst und das Land besitzen wirst, das der Herr, dein Gott, dir geben will. (Schlachter2000)


Niemand ist imstande, zu regieren, ohne eine Kopie des Buches des Gesetzes für sich selbst hergestellt zu haben und niemand kann darin studieren, ohne die Torah Abschnitt für Abschnitt selbst abgeschrieben zu haben. Das Urteil des Gerichts in Gnade und Gerechtigkeit sollte dem Gesetz Gottes entsprechen, und vollständig vollstreckt werden.


Gewahrsam und Haft

Ein Mann darf bis zum Zeitpunkt des Verfahrens in Gewahrsam genommen werden (4.Mo. 15,32-36). Das Verfahren muss schnell durchgeführt, und die Strafe gemäß dem Verbrechen bemessen werden.

Esra 7,26: Und jeder, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs nicht tun wird, über den soll gewissenhaft Gericht gehalten werden, es sei zum Tode oder zur Verbannung, zur Geldbuße oder zum Gefängnis!« (Schlachter2000)

 

Eine Person muss also unverzüglich vor Gericht gebracht werden. Eine Haftstrafe ohne Gerichtsverfahren verstößt gegen Gottes Gesetze.


Eine Freiheitsstrafe zum Zwecke der Rückzahlung offener Forderungen von Arbeitslöhnen steht im Einklang mit dem Gesetz. Sollten die beschlagnahmten Waren für eine Entschädigung nicht ausreichen, müssen die vorhandenen flüssigen Geldmittel für die Wiedergutmachung des Vergehens aufgewendet werden. Daraus folgt, dass Arbeitslöhne fair berechnet sein müssen, da der Staat sich sonst schuldig macht an der Unterschlagung der Löhne der Armen und es dadurch zu einer Milderung der Strafe kommt. Daher verstoßen auch Gefängnisfabriken, die mithilfe von billigen Arbeitskräften produzieren, wie  z. B. in China, gegen die Gesetze Gottes. Jemand kann zu Zwangsarbeiten innerhalb einer Zufluchtsstadt verurteilt werden, jeweils für die Dauer der Lebenszeit des dort ansässigen Priesters. Die Arbeit in einer Zufluchtsstadt ist nicht wie die Einzelhaft in einem Gefängnis auszulegen, welche als grausam und unnatürlich angesehen werden sollte. Eine solche Beschränkung bis zur Entscheidung dient dem Schutz des Einzelnen und dem der Gesellschaft (siehe auch das Sudienpapier „Das Gesetz und das achte Gebot“ (No. 261)).


Körperliche Bestrafungen wurden außerhalb des Lagers Israels durchgeführt (3.Mo. 24,14).

 

Wiederherstellung und Entschädigung

Nachdem der Gerichtsprozess ohne Ansehen der Person oder Befangenheit nun besprochen ist, gehen wir weiter zum Gerichtsurteil. Der erste Leitsatz bei einer Verurteilung ist die Rehabilitation. Jedes Verbrechen ist Sünde und die Sünde ist die Übertretung des Gesetzes. Gott möchte nicht, dass ein Mensch verloren geht, sondern dass alle Ihm dienen; darum gilt Seine Aufmerksamkeit zuerst der Umkehr und Wiederherstellung in der Gnade.


Ganz Israel soll dem HERRN heilig sein. Die Wiederherstellung besteht darin, sicherzustellen, dass die betreffende Person in die Gesellschaft zurückgeführt wird und der Zustand der Perfektion weiter fortschreiten kann. Man denke daran, dass alle Urteile im Geist Gottes gefällt werden sollen.

Matthäus 5,3-13: Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel! 4 Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden! 5 Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben! 6 Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden! 7 Glückselig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! 8 Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! 9 Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen! 10 Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel! 11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! 12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. (Schlachter2000)


Christus hat das Heil auf die Heiden ausgeweitet, somit sind alle Nationen auch der Gerichtsordnung Gottes verpflichtet. Eine Prophezeihung lautet, dass Moab und Ammon von Juda geschluckt, und dadurch in den letzten Tagen, als ein Teil von Israel, Anteil am Glauben erhalten werden. Ägypten bleibt intakt. Alle Nationen werden ein Teil des Tempels des lebendigen Gottes.

5. Mose 23,3-8: Es soll auch kein Bastard in die Gemeinde des Herrn kommen; auch die zehnte Generation seiner Nachkommen soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen. 4 Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Gemeinde des Herrn kommen; auch die zehnte Generation ihrer Nachkommen soll nicht in die Gemeinde des Herrn kommen auf ewig, 5 weil sie euch nicht mit Brot und Wasser entgegenkamen auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid, und dazu Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Aram-Naharajim gegen euch in Lohn genommen haben, damit er dich verfluche. 6 Aber der Herr, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören; sondern der Herr, dein Gott, verwandelte für dich den Fluch in Segen, denn der Herr, dein Gott, hat dich lieb. 7 Du sollst ihren Frieden und ihr Bestes nicht suchen, alle deine Tage, ewiglich. 8 Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder; den Ägypter sollst du auch nicht verabscheuen, denn du bist in seinem Land ein Fremdling gewesen. (Schlachter2000)

 

Hier können wir sehen, dass das Konzept der Bruderschaft unter dem Gesetz Gottes über die Stämme Israels hinweg schließlich auch auf alle Söhne Abrahams und die syro-Phönizier, die die Edomiter (die Idumäer) übernahmen, bis hin zu den Ägyptern ausgeweitet wird, die aufgrund ihrer Gastfreundschaft von Israel aufgenommen werden. Ebenso wird es Assyrien erreichen, das in den letzten Tagen Hand in Hand mit Israel aus dem Norden herausgehen wird. Das Heil hat sich bis zu den Heiden ausgedehnt.

 

Weiterhin ist es Ziel des Gesetzes, das Wohl eines jeden Menschen zu gewährleisten. Dort, wo falsches Zeugnis zu einem Verlust geführt hat, soll die Rückgabe erfolgen. In allen Gesetzen ist jedoch das Element der Vergebung und Barmherzigkeit enthalten. Wo keine Vergebung ist, kann auch keine vollständige Wiederherstellung stattfinden. Jeder sollte im Hinterkopf behalten, was er verloren hat und was er hofft, zu gewinnen. Es ist besser, die Gemeinschaft wiederzuerlangen, als seinen Besitz.


Kriminalität bedingt eine Strafe und die ist nicht immer eine Sache des Magistrats. Wiederherstellung ist grundsätzlich an Reue gebunden. Ohne Reue zieht man die Flüche des Gesetzes auf sich. Diese Flüche gelten einer gesamten Nation in noch höherem Maße, als sie jedem Einzelnen gelten.

5. Mose 28,18-19: Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 19 Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und verflucht bei deinem Ausgang. (Schlachter2000)


Auf Sünde und Übertretung folgt immer die Rückerstattung; Allerdings richtet Gott das Herz eines jeden Menschen.

4. Mose 5,5-10: Und der Herr redete zu Mose und sprach: 6 Sage den Kindern Israels: Wenn ein Mann oder eine Frau irgendeine Sünde begeht, wie die Menschen sie begehen, und gegen den Herrn Untreue verübt, so daß die betreffende Seele Schuld auf sich geladen hat, 7 so sollen sie ihre Sünde bekennen, die sie getan haben: und zwar soll [der Betreffende] seine Schuld in ihrem vollen Betrag wiedererstatten, und den fünften Teil davon dazufügen und es dem geben, an dem er schuldig geworden ist. 8 Ist aber kein nächster Blutsverwandter da, dem man die Schuld erstatten kann, so fällt die dem Herrn zu erstattende Schuld dem Priester zu, zusätzlich zu dem Widder der Versöhnung, mit dem man für ihn Sühnung erwirkt. 9 Ebenso soll jedes Hebopfer von allen heiligen [Gaben], welche die Kinder Israels dem Priester darbringen, ihm gehören; 10 ja, ihm sollen die heiligen [Gaben] eines jeden gehören; wenn jemand dem Priester etwas gibt, so gehört es ihm. (Schlachter2000)

 

Jederman ist nur für die eigenen Sünden verantwortlich. Was die Sünden der Väter angeht, hat Gott durch Seine Knechte, die Propheten gesprochen.

4. Mose 14,18: Der Herr ist langsam zum Zorn und groß an Gnade; er vergibt Schuld und Übertretungen, obgleich er keineswegs ungestraft läßt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied. (Schlachter2000)

 

5. Mose 24,16: „Die Väter sollen nicht für die Kinder getötet werden und die Kinder sollen nicht für die Väter getötet werden, sondern jeder soll für seine Sünde getötet werden.“ (Schlachter2000)


Diese Gnade Gottes besteht darin, dass Sein Geist nun allen Menschen zur Verfügung steht, demzufolge ist jetzt aber auch jede Person für die eigene Schuld oder Sünde verantwortlich.
Hesekiel 18,19-24: Ihr aber sagt: Warum soll der Sohn die Missetat des Vaters nicht mittragen? Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt hat; er hat alle meine Satzungen bewahrt und befolgt; er soll gewißlich leben! 20 Die Seele, welche sündigt, die soll sterben! Der Sohn soll nicht die Missetat des Vaters mittragen, und der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mittragen. Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit, und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit! 21 Wenn aber der Gottlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewiß leben; er soll nicht sterben. 22 An alle seine Übertretungen, die er begangen hat, soll nicht mehr gedacht werden; er soll leben um seiner Gerechtigkeit willen, die er getan hat! 23 Oder habe ich etwa Gefallen am Tod des Gottlosen, spricht Gott, der Herr, und nicht vielmehr daran, daß er sich von seinen Wegen bekehrt und lebt? 24 Wenn dagegen der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut und nach allen Greueln handelt, die der Gottlose verübt hat, sollte er leben? Nein, sondern es soll an alle seine Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen hat, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, soll er sterben! (Schlachter2000)

 

Das Gesetz soll alle sieben Jahre erneut vorgelesen werden

Das Gesetz soll studiert und alle sieben Jahre im Sabbatjahr am Laubhüttenfest erneut vorgelesen werden.

5. Mose 31,10-13: Und Mose gebot ihnen und sprach: Nach Verlauf von sieben Jahren, zur Zeit des Erlaßjahres, am Fest der Laubhütten, 11 wenn ganz Israel kommt, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor ganz Israel lesen, vor ihren Ohren. 12 Versammle das Volk, Männer und Frauen und Kinder, auch deinen Fremdling, der in deinen Toren ist, damit sie es hören und lernen, damit sie den Herrn, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu befolgen. 13 Und ihre Kinder, die es noch nicht kennen, sollen es auch hören, damit sie den Herrn, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. (Schlachter2000)


Vervollkommnung des Individuums und des Systems

Das Endergebnis des Gesetzes und das Ziel von Gottes Plan ist die Vervollkommnung im Heiligen Geist.

5. Mose 18,13: Du aber sollst dich ganz an den Herrn, deinen Gott, halten; (Schlachter2000)


Wir sind verpflichtet, auch unsere Feinde zu lieben; denn wenn wir nur unsere Freunde lieben, worin unterscheiden wir uns dann von der Welt?

Matthäus 5,46-48: Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Schlachter2000)

 

Dieses Ziel ist erreichbar für die Söhne Adams. Wir sollen so perfekt wie Noah sein, und so gerecht, wie Henoch.

1. Mose 6,9: Dies ist die Geschichte Noahs: Noah, ein gerechter Mann, war untadelig unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott. (Schlachter2000)


Durch Christus befahl Gott dem Abraham, perfekt zu sein, so wie Christus es auch uns geboten hat.

1. Mose 17,1: Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor mir und sei untadelig! (Schlachter2000)


Also ist die Vervollkommnung durch den Heiligen Geist nicht nur möglich, sondern sie wird von uns verlangt. Wir bekamen das Gebot, unsere Feinde zu lieben und diejenigen zurückzuführen, die von der Gnade abgefallen sind. Daher sollen die extremen Sanktionen nach dem Gesetz nur angewendet werden, wenn ein Geständnis vorliegt und der Täter absolut reuelos und bezüglich seiner Verfehlungen unverbesserlich ist.

Psalm 37,37: Achte auf den Unschuldigen und sieh auf den Aufrichtigen; denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft! (Schlachter2000)


Alle Menschen sind aufgefordert, im Heiligen Geist unter dem königlichen Gesetz der Freiheit zu wandeln!

 

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