Christliche Kirchen Gottes

[261]

 

 

 

Das Gesetz und das achte Gebot [261]

(Ausgabe 2.0 19981010-19990525-20120430-20120804)

 

 

Es steht geschrieben: Du sollst nicht stehlen. Dieses Studienpapier erklärt die gesamte Struktur des Gesetzes Gottes, als Sein Gebot angelegt, wie von den Propheten und den Testamenten in Übereinstimmung mit der Lesung des Gesetzes in den Sabbatjahren erklärt.

 

 

 

Christian Churches of God

PO Box 369, WODEN ACT 2606, AUSTRALIA

 

E-Mail: secretary@ccg.org

 

(Urheberrecht © 1998, 1999, 2012 Wade Cox)

(rev. 2014)

 

 

Dieses Studienpapier darf kostenlos kopiert und in Umlauf gebracht werden, sofern es völlig ohne Änderungen oder Auslassungen kopiert wird. Name und Anschrift des Herausgebers und das Copyright-Vermerk müssen enthalten sein. Es dürfen keine Selbstbeteiligungsgebühren auf Kopien erhoben werden. Kurze Zitate dürfen in kritischen Artikeln ohne Verstoß gegen das Urheberrecht enthalten sein.

 

Dieser Studienpapier steht auf folgender Website zur Verfügung:
http://www.logon.org/ und http://www.ccg.org/

 


Das Gesetz und das achte Gebot [261]

 


 


Es steht geschrieben: Du sollst nicht stehlen (2. Mose 20:15; 5. Mose 5:19).

3. Mose 19:11: Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen! (Schlachter 2000)

 

Dinge, die sich in Gottes Besitz befinden

Alle Dinge gehören letztlich Gott. Er hat Gesetze erlassen, um die richtige Handhabung und Verwendung seiner Güter zu gewährleisten. Gott hat die gesamte Schöpfung in Bereiche eingeteilt; diese bezüglich der Dinge, die wir nutzen dürfen und solcher, die Er nicht für unseren Gebrauch bestimmt hat. Gott hat die von ihm erschaffenen Bereiche auf der Grundlage einer Reihe von Gesetzen eingeteilt, innerhalb derer wir agieren müssen.

 

Es gibt Gesetze, die die Umwelt und unseren Umgang mit ihr betreffen; es gibt Gesetze bezüglich der Nahrungsmittelkette, die uns darauf hinweisen, welche Nahrungsmittel wir zu uns nehmen sollen und welche nicht; fernerhin gibt es auch Gesetze darüber, welche Teile der zur Nahrung dienenden Erzeugnisse jeweils für Gottes Zwecke innerhalb der einzelnen Aufgabenbereiche der Schöpfung abgesondert werden sollen.

 

Das Erste Gebot und der Zehnte

Die gesamte Schöpfung konzentriert sich um ihren Mittelpunkt, den Einen Wahren Gott. Infolge dessen beinhaltet bereits das erste Gebot eine Bestimmung zum Umgang mit den Gütern, die Gott als Sein Eigentum betrachtet und die als „Zehnter“ bezeichnet werden (vgl. dazu das Studienpapier „Der Zehnte“ (No. 161)). Den Zehnten nicht beiseite zu legen, stellt einen Verstoß gegen die von Gott verfügte Ordnung dar und erfüllt somit den Tatbestand des Diebstahls.

 

Maleachi  3:1-12: Siehe, ich sende meinen Boten, der vor mir her den Weg bereiten soll; und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Bote des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt! spricht der Herr der Heerscharen. 2 Wer aber wird den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des [Silber]schmelzers und wie die Lauge der Wäscher. 3 Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern wie das Gold und das Silber; dann werden sie dem Herrn Opfergaben darbringen in Gerechtigkeit. 4 Dann wird die Opfergabe von Juda und Jerusalem dem Herrn wohlgefallen, wie in der grauen Vorzeit und wie in den längst vergangenen Jahren. 5 Und ich werde mich euch nahen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die Meineidigen und gegen die, welche den Lohn der Tagelöhner verkürzen, Witwen und Waisen übervorteilen und das Recht des Fremdlings beugen und mich nicht fürchten! spricht der Herr der Heerscharen. 6 Denn ich, der Herr, verändere mich nicht; deshalb seid ihr, die Kinder Jakobs, nicht zugrunde gegangen. 7 Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt. Kehrt um zu mir, so will ich mich zu euch kehren! spricht der Herr der Heerscharen. Aber ihr fragt: »Worin sollen wir umkehren?« 8 Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« In den Zehnten und den Abgaben! 9 Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt mich beraubt, ihr, das ganze Volk! 10 Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde! 11 Und ich will für euch den Fresser schelten, daß er euch die Frucht der Erde nicht verdirbt und daß euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der Herr der Heerscharen. 12 Und alle Heidenvölker werden euch glücklich preisen; denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens werden, spricht der Herr der Heerscharen. (Schlachter2000)

 

Gott hat eine Ordnung aufgestellt, die auf die Entrichtung der Zehnten angewiesen ist; sie werden benötigt für den Erhalt Seiner Anbetung, für die Versorgung der Armen und dafür, Seinem Volk die Mittel bereitzustellen, damit es an Seinen Wegen, Seinen Festen und Sabbaten teilhaben kann.

 

Was wir Gott opfern, soll makellos sein, denn ein mit Makeln behaftetes Opfer ist in Seinen Augen ein Gräuel.

5. Mose 17:1-4: Du sollst dem Herrn, deinem Gott, kein Rind und kein Schaf opfern, das einen Fehler oder sonst etwas Schlimmes an sich hat; denn das wäre dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel. 2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der Herr, dein Gott, dir gibt, ein Mann oder eine Frau gefunden wird, die tun, was vor den Augen des Herrn böse ist, so daß sie seinen Bund übertreten, 3 und hingehen und anderen Göttern dienen und sie anbeten, es sei die Sonne oder den Mond oder das gesamte Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe, 4 und es wird dir gesagt und du hörst es, so sollst du gründlich nachforschen. Und siehe, wenn es wahr ist und die Sache feststeht, daß ein solcher Gräuel in Israel begangen wurde. (Schlachter2000)

 

Die Forderung eines vollkommenen Opfers ohne Fehl und Makel deutet bereits auf die Auserwählten und das endgültige Schicksal der gesamten Menschheit hin.

 

Genauso wie der Betrag des Zehnten soll auch der festgesetzte Preis für die Zählung Israels geleistet werden, dies zu unterlassen, ist ebenso ein Diebstahl.

2. Mose 30:11-16: Und der Herr redete mit Mose und sprach: 12 Wenn du die Zahl der Kinder Israels ermittelst, alle, die gezählt werden, so soll jeder dem Herrn ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn man sie zählt, damit nicht eine Plage über sie kommt, wenn sie gezählt werden. 13 Jeder, der durch die Zählung geht, soll einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums (ein Schekel gilt 20 Gera) – einen halben Schekel als Hebopfer für den Herrn. 14 Jeder, der durch die Zählung geht im Alter von 20 Jahren und darüber, der soll dem Herrn das Hebopfer geben. 15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel, wenn ihr dem Herrn das Hebopfer gebt, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. 16 Und du sollst das Sühnegeld von den Kindern Israels nehmen und es für den Dienst der Stiftshütte geben, daß es den Kindern Israels zum Gedenken sei vor dem Herrn, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. (Schlachter2000)

 

Dieses Lösegeld hat der Messias gezahlt, darum wurde Israel nunmehr von niemandem gezählt; auch kennt kein Mensch die Ausdehnung des Glaubens in der Welt, da das Heil nun auch für die Heiden erreichbar ist und sie die Möglichkeit haben, selbst ein Teil von Gottes Tempel zu werden (1, Kor. 3:17). Daraus ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass, weil der Messias den Preis für unser Leben gezahlt hat, wir keinerlei Rechtfertigung haben, uns dem Tempel zu entziehen.

 

Wer dem Tempel dient, hat selbstverständlich auch ein Anrecht darauf, von dort seinen Lebensunterhalt zu beziehen.

1. Korinther 9:9-14: Ja, im Gesetz Moses steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt« Kümmert sich Gott etwa um die Ochsen? 10 Oder sagt er das nicht vielmehr um unsertwillen? Denn es ist ja um unsertwillen geschrieben worden: Der, welcher pflügt, soll auf Hoffnung hin pflügen, und der, welcher drischt, soll auf Hoffnung hin [dreschen], daß er an seiner Hoffnung [auch] Anteil bekommt. 11 Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für den Leib ernten? 12 Wenn andere an diesem Recht über euch Anteil haben, sollten wir es nicht viel eher haben? Aber wir haben uns dieses Rechtes nicht bedient, sondern wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium von Christus kein Hindernis bereiten. 13 Wißt ihr nicht, daß die, welche die heiligen Dienste tun, auch vom Heiligtum essen, und daß die, welche am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil erhalten? 14 So hat auch der Herr angeordnet, daß die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. (Schlachter2000)

 

Die Belohnung dafür, wie wir aus Maleachi und dem Buch der Sprüche ersehen können, ist die Fruchtbarkeit.

Sprüche 3:9-10: Ehre den Herrn mit deinem Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens, 10 so werden sich deine Scheunen mit Überfluß füllen und deine Keltern von Most überlaufen. (Schlachter2000)

 

Sprüche 11:24-26: Einer teilt aus und wird doch reicher; ein anderer spart mehr, als recht ist, und wird nur ärmer. 25 Eine segnende Seele wird reichlich gesättigt, und wer anderen zu trinken gibt, wird selbst erquickt. 26 Wer das Korn zurückhält, den verflucht das Volk, aber Segen kommt über das Haupt dessen, der es verkauft. (Schlachter2000)

 

Daneben gibt es allerdings eine ganze Reihe von Verpflichtungen, die mit dem Segen und einem Platz in der Gemeinschaft einhergehen.

 

Das gesamte Gesetz Gottes ist auf Barmherzigkeit und Gerechtigkeit gegründet und (aus)gerichtet. Der Tempeldienst besteht keineswegs aus sinnlosen Liturgien und Traditionen, sondern stellt die praktische Ausübung von Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit dar.

 

Matthäus 23:23: Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das Recht und das Erbarmen und den Glauben! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. (Schlachter2000)

 

Der Tempel unter der Leitung Melchisedeks nahm den Zehnten von Levi in Empfang. Bei der Ankunft des Messias hat Levi das Feld zugunsten einer neuen Ordnung des Priestertums geräumt, an der er selbst auch Anteil haben soll. Levi zahlte den Zehnten an Melichisedek, (das bedeutet „Mein König ist Gerechtigkeit“) der den erblichen Titel des Fürsten von Salem oder Urusalaim innehatte. Besagten Titel trug auch Adoni-Zedek (das bedeutet „Mein Herr ist Rechtschaffenheit“ oder „Herr der Gerechtigkeit“ (Jos. 10:1)). Dies beinhaltet eine Prophezeiung hinsichtlich ihrer Aufnahme in die neue Tempelordnung und den neuen Glauben.

 

Hebräer 7:1-10: Denn dieser Melchisedek [war] König von Salem, ein Priester Gottes, des Allerhöchsten; er kam Abraham entgegen, als der von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, und segnete ihn. 2 Ihm gab auch Abraham den Zehnten von allem. Er wird zuerst gedeutet als »König der Gerechtigkeit«, dann aber auch als »König von Salem«, das heißt König des Friedens. 3 Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens; und als einer, der dem Sohn Gottes verglichen ist, bleibt er Priester für immer. 4 So seht nun, wie groß der ist, dem selbst Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab! 5 Zwar haben auch diejenigen von den Söhnen Levis, die das Priestertum empfangen, den Auftrag, vom Volk den Zehnten zu nehmen nach dem Gesetz, also von ihren Brüdern, obgleich diese aus Abrahams Lenden hervorgegangen sind; 6 der aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen herleitet, hat von Abraham den Zehnten genommen und den gesegnet, der die Verheißungen hatte! 7 Nun ist es aber unwidersprechlich so, daß der Geringere von dem Höhergestellten gesegnet wird; 8 und hier nehmen sterbliche Menschen den Zehnten, dort aber einer, von dem bezeugt wird, daß er lebt. 9 Und sozusagen ist durch Abraham auch für Levi, den Empfänger des Zehnten, der Zehnte entrichtet worden; 10 denn er war noch in der Lende seines Vaters, als Melchisedek ihm begegnete. (Schlachter2000)

 

Dieser Aspekt wird ausführlicher im Studienpapier „Melchisedek“ (No. 128) beleuchtet.

 

Gott verlangt die Einhaltung des Gesetzes aus 5. Mose 14:28. Die Zehnten des dritten Jahres sollen vor den Herrn gebracht werden.

 

5. Mose 14:28: Nach Verlauf von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und es in deinen Toren lassen. (Schlachter2000)

 

Die Zehnten dieses dritten Jahres von insgesamt sieben wurden innerhalb der eigenen Tore verteilt und auch das Fest wurde innerhalb der eigenen Tore gehalten. Der gesamte Erlös des zweiten Zehnten wurde den Priestern übergeben, die damit die Versorgung der Armen über den Zeitraum des siebenjährigen Zyklus' hinweg finanzierten.

 

Auch Amos erzählt uns davon. Das tägliche Opfer wurde mit der Zerstörung des physischen Tempels ausgesetzt. Ab der Vollendung des von Hesekiel beschriebenen Tempels wird allein das Morgenopfer wieder eingeführt werden. Dieser Abschnitt im Buch Amos erzählt die Geschichte des Tempels und der stufenweise einzubringenden Ernten. Er spricht hier über die Zeit bis zur Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre 70 n.Chr.

Amos 4:4: Geht nur nach Bethel und sündigt, und in Gilgal sündigt noch mehr! Bringt nur jeden Morgen eure Opfer und am dritten Tag eure Zehnten! (Schlachter2000)

 

Gott sagt, er habe Israel in all ihren Orten "blanke Zähne" verschafft, doch seien sie nicht zu ihm zurückgekehrt. Mit anderen Worten, er hat sie mit Hunger geschlagen und sie kehrten dennoch nicht zu ihm zurück (vgl. Amos 4:1-13). Diejenigen, die arme Menschen unterdrücken und Bedürftige zerschmettern, wurden wegen ihrer Untaten aus dem Land hinausgetrieben, aber zu Gott zurückgekehrt sind sie deshalb trotzdem nicht. Beides scheint miteinander einherzugehen, berauben sie Gott, scheinen sie auch sein Volk, die Armen und die Waisen zu unterdrücken.

 

Wir müssen sorgfältig unterscheiden zwischen dem, was des Kaisers ist und dem, was Gottes ist (Mat. 22:21; Mk. 12:17; Lk. 20:25). Jede Staatsgewalt ist von Gott eingesetzt und wir alle sind verpflichtet, mit den diversen Mächten in solcher Weise umzugehen, wie Gott es uns geboten hat.

Römer 13:1-10: Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. 2 Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. 3 Denn die Herrscher sind nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen! 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um des Zorngerichts, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern; denn sie sind Gottes Diener, die eben dazu beständig tätig sind. 7 So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt. 8 Seid niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« – und welches andere Gebot es noch gibt –, werden zusammengefaßt in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Schlachter2000)

 

Die Gläubigen müssen ihrer Pflicht und Schuldigkeit gegenüber Gott, dem priesterlichen Dienst und den Staatsmächten zuverlässig nachkommen und diesen jeweils das zukommen lassen, was ihnen zusteht.

 

Das ideale Staatssystem Israels ist die direkte Herrschaft Gottes durch seine Propheten, die als Richter fungieren. Die wesentlich kostspieligere Alternative der verwaltenden Monarchie wurde lediglich als System zweiter Wahl etabliert.

1. Samuel 8:10-18: Und Samuel sagte dem Volk, das einen König von ihm begehrte, alle Worte des Herrn. 11 Und er sprach: Das wird das Recht des Königs sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen, auf seinen Streitwagen und bei seiner Reiterei, und damit sie vor seinem Wagen herlaufen; 12 und um sie sich als Oberste über Tausend und als Oberste über Fünfzig zu bestellen; und damit sie sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen und damit sie ihm seine Kriegswaffen und seine Wagengeräte anfertigen. 13 Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen. 14 Auch eure besten Äcker, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Knechten geben; 15 dazu wird er den Zehnten von eurer Saat und von euren Weinbergen nehmen und ihn seinen Hofbeamten und Knechten geben. 16 Und er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden. 17 Er wird den Zehnten eurer Schafe nehmen, und ihr müßt seine Knechte sein. 18 Wenn ihr dann zu jener Zeit schreien werdet über euren König, den ihr euch erwählt habt, so wird euch der Herr zu jener Zeit nicht erhören! (Schlachter2000)

 

Der Herr wird Israel nicht erhören, wenn es unter diesen Belastungen stöhnt, und die Abgaben sind vollumfänglich zu entrichten.

 

Zeit ist Geld oder Diebstahl durch Unterlassung

Die Opfer und Zehnten dürfen nicht vorenthalten werden.

2. Mose 22:29-30: Dasselbe sollst du tun mit deinem Rind und deinem Schaf; sieben Tage darf es bei seiner Mutter bleiben, am achten Tag sollst du es mir geben! 30 Und ihr sollt mir heilige Leute sein; darum sollt ihr kein Fleisch essen, das auf dem Feld [von wilden Tieren] zerrissen worden ist, sondern ihr sollt es den Hunden vorwerfen. (Schlachter2000)

 

Alle Neugeburten Israels sollen am achten Tag Gott geheiligt werden, sowie die Jungtiere als auch die Kinder, zur Beschneidung und Weihe.

 

5. Mose 12:5-16: sondern an dem Ort, den der Herr, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, damit er [dort] wohne, da sollt ihr ihn suchen, und dahin sollst du kommen. 6 Dahin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer bringen, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand, und eure Gelübde[opfer] und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburt von euren Rindern und Schafen. 7 Und dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, essen und fröhlich sein, ihr und eure Familien, über allem, was eure Hand erworben hat, womit der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat. 8 Ihr dürft nicht so handeln, wie wir es heute hier tun, daß jeder nur das tut, was recht ist in seinen Augen. 9 Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen, noch zu dem Erbteil, das der Herr, dein Gott, dir geben will. 10 Ihr werdet aber über den Jordan ziehen und in dem Land wohnen, das euch der Herr, euer Gott, zum Erbe geben wird; und er wird euch Ruhe verschaffen vor allen euren Feinden ringsum, und ihr sollt sicher wohnen.

11 Und so soll es sein: an den Ort, den der Herr, euer Gott, erwählt, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und all eure auserlesenen Gelübde[opfer], die ihr dem Herrn geloben werdet. 12 Und ihr sollt fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter, eure Knechte und Mägde, auch der Levit, der in euren Toren ist; denn er hat keinen Teil noch Erbe mit euch. 13 Hüte dich, daß du deine Brandopfer nicht an irgend einem Ort opferst, den du dir ersiehst; 14 sondern an dem Ort, den der Herr in einem deiner Stämme erwählt, da sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete. 15 Doch kannst du nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen, nach dem Segen des Herrn, deines Gottes, den er dir gegeben hat, in allen deinen Toren; der Unreine oder der Reine darf davon essen, wie von der Gazelle oder von dem Hirsch. 16 Nur das Blut sollst du nicht essen, sondern es auf die Erde gießen wie Wasser. (Schlachter2000)

 

2. Mose 23:17-19: Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer erscheinen vor dem Angesicht Gottes, des Herrn! 18 Du sollst das Blut meiner Opfer nicht zusammen mit Sauerteig darbringen, und das Fett meiner Festopfer soll nicht bleiben bis zum anderen Morgen. 19 Die frühesten Erstlinge deines Ackers sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen! (Schlachter2000)

 

An den drei Festtagen mit leeren Händen vor den Allmächtigen zu treten, zeugt von Rebellion und ist Diebstahl.

 

2. Mose 34:19-20: Alles zuerst Geborene gehört mir, auch alle männliche Erstgeburt unter deinem Vieh, es sei ein Rind oder ein Schaf. 20 Aber die Erstgeburt des Esels sollst du mit einem Lamm auslösen; wenn du es aber nicht auslöst, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du auslösen. Und man soll nicht leer erscheinen vor meinem Angesicht. (Schlachter2000)

 

Niemand soll ohne eine angemessene Gabe vor dem Herrn erscheinen. Es ist ebenso ein Diebstahl, uns als einen Teil Israels, selbst zurückzubehalten

 

2. Mose 34:23-26: Alles, was männlich ist bei dir, soll dreimal im Jahr erscheinen vor dem Herrscher, dem Herrn, dem Gott Israels. 24 Denn ich werde gewißlich die Heidenvölker vor dir aus ihrem Besitz vertreiben und deine Grenzen erweitern, und niemand soll dein Land begehren, während du hinaufziehst, um dreimal im Jahr vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen. 25 Du sollst das Blut meines Opfers nicht zusammen mit Sauerteig opfern. Und das Opfer des Passahfestes soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen. 26 Die Erstlinge von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen. (Schlachter2000)

 

4. Mose 18:20-32: Und der Herr sprach zu Aaron: In ihrem Land sollst du nichts erben, auch kein Teil unter ihnen haben; denn ich bin dein Teil und dein Erbe inmitten der Kinder Israels! 21 Und siehe, so habe ich den Söhnen Levis alle Zehnten in Israel zum Erbteil gegeben für ihren Dienst, den sie tun, den Dienst an der Stiftshütte. 22 Darum sollen künftig die Kinder Israels nicht zu der Stiftshütte nahen, damit sie nicht Sünde auf sich laden und sterben; 23 sondern die Leviten sollen den Dienst an der Stiftshütte verrichten, und sie sollen ihre Schuld tragen; das soll eine ewige Ordnung für eure Nachkommen sein; aber sie sollen kein Erbteil besitzen unter den Kindern Israels. 24 Denn den Zehnten der Kinder Israels, den sie dem Herrn als Hebopfer entrichten, habe ich den Leviten als Erbteil gegeben. Darum habe ich zu ihnen gesagt, daß sie kein Erbteil unter den Kindern Israels besitzen sollen. 25 Und der Herr redete zu Mose und sprach: 26 Rede auch zu den Leviten und sage ihnen: Wenn ihr von den Kindern Israels den Zehnten nehmt, den ich euch von ihnen als Erbteil gegeben habe, so sollt ihr davon dem Herrn ein Hebopfer abheben, den Zehnten vom Zehnten. 27 Dieses euer Hebopfer soll euch angerechnet werden wie Korn von der Tenne und Most aus der Kelter. 28 So sollt auch ihr dem Herrn ein Hebopfer geben von allen euren Zehnten, die ihr von den Kindern Israels nehmt, und sollt davon dem Priester Aaron ein Hebopfer für den Herrn geben. 29 Von allem, was euch gegeben wird, sollt ihr dem Herrn ein Hebopfer abgeben, von allem Besten den geheiligten Teil. 30 Und sprich zu ihnen: Wenn ihr so das Allerbeste davon abhebt, so soll es den Leviten angerechnet werden wie der Ertrag der Tenne und wie der Ertrag der Kelter. 31 Und ihr dürft es essen an allen Orten, ihr und euer Haus; denn es ist euer Lohn für euren Dienst an der Stiftshütte. 32 Und ihr werdet deswegen keine Sünde auf euch laden, wenn ihr das Beste davon abhebt; ihr werdet weder das Geheiligte der Kinder Israels entweihen noch sterben. (Schlachter2000)

Die Opfergaben müssen den besten Teil des Ertrages repräsentieren und dürfen in keiner Weise mit Makeln behaftet sein. Die Opfergabe eines anderen zu verunreinigen, oder zu versäumen, selbst ein reines Opfer bereitzustellen, erfüllt den Tatbestand des Diebstahls bzw. den der Unterschlagung. Hier handelt es sich nicht einfach um mutwillige Beschädigung, da zudem auch der Segen, der aus der Zufriedenheit Gottes über eine reine Opfergabe resultiert hätte, gestohlen wurde.

 

5. Mose 14:22-29: Du sollst allen Ertrag deiner Saat getreu verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr 23 Und du sollst essen vor dem Herrn, deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Korns, deines Mosts, deines Öls und die Erstgeborenen von deinen Rindern und Schafen, damit du lernst, den Herrn, deinen Gott, allezeit zu fürchten. 24 Wenn dir aber der Weg zu weit ist, und du es nicht hintragen kannst, weil der Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, dir zu fern ist; wenn [nun] der Herr, dein Gott, dich segnet, 25 so verkaufe es und binde das Geld in deiner Hand zusammen und geh an den Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird. 26 Und gib das Geld für das aus, was irgend dein Herz begehrt, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk, oder was sonst deine Seele wünscht, und iß dort vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus. 27 Den Leviten aber, der in deinen Toren ist, sollst du nicht im Stich lassen; denn er hat weder Teil noch Erbe mit dir. 28 Nach Verlauf von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und es in deinen Toren lassen. 29 Da soll dann der Levit kommen, weil er weder Teil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, und sie sollen essen und sich sättigen, damit dich der Herr, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände, die du tust. (Schlachter2000)

 

Der zweite Zehnte wird für Vergnügen und Genuss im Rahmen der Feste Gottes, welche verbindlich einzuhalten sind, beiseitegelegt. Sollte der Ort, an dem der Herr seinen Namen wohnen lässt, zu weit vom eigenen Wohnort entfernt sein, hat man die Möglichkeit, den Zehnten in Geld umzutauschen und alles Nötige vor Ort einzukaufen. Heutzutage tragen die Menschen keine Lebensmittel mehr mit sich herum, da Geld das gängige Zahlungsmittel ist, und in der Regel kaufen sie ihre Lebensmittel für die Festtage direkt vor Ort ein. Dadurch ist die Notwendigkeit, die Armen zu versorgen, nicht mehr so deutlich sichtbar. Sowohl das Bargeld als auch die Lebensmittel, müssen am Abend vorher eingesammelt werden, damit allen die nötige Hilfe geleistet wird, bevor das Fest beginnt. Die geforderten Opfer nicht zu geben, oder den Armen und Bedürftigen nicht zu helfen, ist gleichermaßen als Diebstahl zu betrachten.

 

Auch die Einbehaltung des Zehnten ist Diebstahl. Wenn ein Mensch seinen Zehnten auslöst, weil er ihn für eigene Zwecke benötigt, so zieht die Auslösung dieses Zehnten eine Strafe nach sich. Die betreffende Person ist verpflichtet, den fünften Teil des jeweiligen Betrages hinzuzufügen. Somit werden unabhängig davon, wofür er gebraucht wurde, bei jeder Zweckentfremdung des Zehnten die obligatorischen zwanzig Prozent Strafgebühr auferlegt.

 

Die Zeit und der Kalender

Gott hat in den Himmeln einen Kalender entwickelt, der auf den Mondphasen basiert und der durch astronomische Berechnungen und den Neumond klar definiert ist. Diesen Kalender nicht so anzuwenden, wie er ursprünglich war, (d.h. nicht der jüdische Hillel-Kalender) gilt als Diebstahl der Zeit, die wir gemeinsam mit Gott hätten verbringen sollten.

 

Indem wir den Sabbat nicht gänzlich Gott weihen, stehlen wir wiederum die gemeinsame Zeit mit Ihm. Es wird von jedem Menschen erwartet, diese besagten Tage ganz dem lebendigen Gott und der Erforschung und Erlernung der von Ihm aufgestellten Ordnungen zu widmen. Alle sieben Jahre, während des Festes im Sabbatjahr, soll das Gesetz gelesen und studiert werden. Unterlässt man es, alle Sabbate und das Gesetz zu halten, begeht man damit einen Diebstahl von Gottes Zeit und der Anbetung, die wir Ihm schuldig sind. Gott fordert alle Menschen auf, Ihn im Geist und in der Wahrheit anzubeten.

 

Der Tempel Gottes

Gott hat den Menschen Fähigkeiten und Wohlstand geschenkt, damit sie diese Fähigkeiten und die empfangenen Segnungen dazu nutzen, Seinen Namen zu verherrlichen und Ihm allein die Ehre zu geben. Diese von Gott gegebenen Fähigkeiten nicht für Seine Anbetung und die Unterstützung Seines Systems einzusetzen, kommt ebenso einem Diebstahl gleich.

2. Mose 36:1-38: Und Bezaleel und Oholiab und alle Männer, die ein weises Herz hatten, in die der Herr Weisheit und Verstand gelegt hatte, damit sie wußten, wie sie alle Werke machen sollten für den Dienst des Heiligtums, sie handelten nach all dem, was der Herr geboten hatte. Und Mose rief Bezaleel und Oholiab und alle Männer, die ein weises Herz hatten, denen der Herr Weisheit ins Herz gelegt hatte, auch alle, die ihr Herz dazu trieb, daß sie herzukamen, um an dem Werk zu arbeiten. 3 Und sie empfingen von Mose alle freiwilligen Gaben, welche die Kinder Israels zu dem Werk des Dienstes am Heiligtum gebracht hatten, damit es ausgeführt werde; und sie brachten immer noch jeden Morgen ihre freiwilligen Gaben. 4 Da kamen alle weisen Männer, die an allem Werk des Heiligtums arbeiteten, jeder von seiner Arbeit, die sie machten, 5 und sie redeten mit Mose und sprachen: Das Volk bringt zu viel, mehr als zum Werk dieses Dienstes notwendig ist, das der Herr auszuführen geboten hat! 6 Da gebot Mose, daß man durch das Lager ausrufen und sagen ließ: Niemand, es sei Mann oder Frau, soll mehr etwas anfertigen als freiwillige Gabe für das Heiligtum! So wurde dem Volk gewehrt zu bringen; 7 denn das Angefertigte reichte aus für das ganze Werk, das zu machen war, und es war noch übrig. 8 Und alle Männer, die weisen Herzens waren unter den Arbeitern am Werk, fertigten die Wohnung an, zehn Zeltbahnen aus gezwirntem Leinen, aus blauem und rotem Purpur und Karmesin, mit Cherubim in kunstvoller Arbeit stellte man sie her. 9 Die Länge einer Zeltbahn war 28 Ellen und ihre Breite 4 Ellen; die Zeltbahnen hatten alle ein Maß. 10 Und er fügte je fünf Zeltbahnen [zu einem Ganzen] zusammen, eine an die andere. 11 Und er fertigte Schleifen aus blauem Purpur an am Saum der einen Zeltbahn, bei der Verbindungsstelle, und ebenso machte er es am Saum der äußersten Zeltbahn, bei der anderen Verbindungsstelle. 12 Er machte 50 Schleifen am [Ende der] einen Zeltbahn und 50 Schleifen an dem äußersten Ende der anderen Zeltbahn, bei der anderen Verbindungsstelle; von diesen Schleifen stand je eine der anderen gegenüber. 13 Und er stellte 50 goldene Klammern her und fügte die Zeltbahnen mit den Klammern zusammen, eine an die andere, so daß die Wohnung ein Ganzes wurde. 14 Und er fertigte Zeltbahnen aus Ziegenhaar als ein Zeltdach über die Wohnung; elf solche Zeltbahnen machte er. 15 Die Länge einer Zeltbahn war 30 Ellen, die Breite aber 4 Ellen. Und alle elf Zeltbahnen hatten ein Maß; 16 und er fügte fünf Zeltbahnen für sich zusammen und sechs Zeltbahnen auch für sich, 17 und er machte 50 Schleifen am Saum der einen, äußersten Zeltbahn, an der einen Verbindungsstelle, und 50 Schleifen machte er am Saum der anderen Zeltbahn, an der anderen Verbindungsstelle. 18 Dazu fertigte er 50 eherne Klammern an, damit das Zeltdach ein Ganzes würde. 19 Und er machte für das Zeltdach eine Decke aus rötlichen Widderfellen und darüber noch eine Decke aus Seekuhfellen. 20 Er fertigte auch aufrechtstehende Bretter aus Akazienholz für die Wohnung an. 21 Die Länge eines Brettes war 10 Ellen und die Breite eines Brettes anderthalb Ellen; 22 zwei Zapfen hatte ein Brett, einer dem anderen gegenüberstehend. So machte er es bei allen Brettern der Wohnung. 23 Und er fertigte die Bretter für die Wohnung so an, daß 20 Bretter auf der Seite nach Süden zu standen; 24 und er machte 40 silberne Füße unter die 20 Bretter, je zwei Füße unter ein Brett für seine beiden Zapfen; und wieder zwei Füße unter ein Brett für seine zwei Zapfen. 25 Ebenso machte er auch auf der anderen Seite der Wohnung, nach Norden zu, 20 Bretter 26 und ihre 40 silbernen Füße, je zwei Füße unter ein Brett. 27 Aber an der Rückseite der Wohnung, nach Westen zu, fertigte er sechs Bretter, 28 und zwei Bretter für die beiden Ecken an der Rückseite der Wohnung. 29 Diese waren doppelt von unten an, und oben zusammengefügt mit einem Ring: So machte er sie beide, an beiden Ecken. 30 Und es waren acht Bretter mit ihren silbernen Füßen, 16 Füße, je zwei Füße unter einem Brett. 31 Und er machte Riegel aus Akazienholz, fünf für die Bretter auf der einen Seite der Wohnung, 32 und fünf Riegel für die Bretter auf der anderen Seite der Wohnung, und fünf Riegel für die Bretter auf der Rückseite der Wohnung nach Westen zu. 33 Und er machte den mittleren Riegel, daß er mitten durch die Bretter hindurchging von einem Ende zum anderen, 34 und er überzog die Bretter mit Gold; auch ihre Ringe, die die Riegel aufnehmen sollten, stellte er aus Gold her, und er überzog die Riegel mit Gold.35 Und er fertigte den Vorhang an aus [Garnen von] blauem und rotem Purpur und Karmesin und aus gezwirntem Leinen, und wirkte Cherubim in kunstvoller Arbeit hinein. 36 Und er machte für ihn vier Säulen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, und machte ihre Haken aus Gold, und goß dazu vier silberne Füße. 37 Und er fertigte einen Vorhang für den Eingang des Zeltes, aus [Garnen von] blauem und rotem Purpur und Karmesin und aus gezwirntem Leinen, in Buntwirkerarbeit, 38 und fünf Säulen dazu mit ihren Haken, und er überzog ihre Köpfe und ihre Verbindungsstäbe mit Gold; ihre fünf Füße aber waren aus Erz. (Schlachter2000)

 

Der Tempel wurde mithilfe solcher Mittel erbaut, die freiwillig gegeben wurden, und deutet so auf ein spirituelles System hin, dessen einzelne Glieder gerne bereit sind, etwas von sich zu geben. Das Zentrum des Tempels und der Anbetung war die Bundeslade. Dieses Objekt wies bereits auf eine erneuerte Ordnung hin, die sich dadurch auszeichnet, dass Gottes Gesetz in die Herzen der Menschen gelegt wird und somit diese Menschen dann zur tatsächlichen Bundeslade werden. Aus diesem Grund musste die Lade entfernt und verborgen werden. (siehe dazu auch das Studienpapier „Die Bundeslade“ (Nr. 196)) Ihrer wird in Zukunft nicht mehr gedacht werden.

 

2. Mose 37:1-29: Und Bezaleel fertigte die Lade aus Akazienholz an, zweieinhalb Ellen war ihre Länge, anderthalb Ellen ihre Breite und anderthalb Ellen ihre Höhe. 2 Und er überzog sie mit reinem Gold inwendig und auswendig, und machte daran einen goldenen Kranz ringsum. 3 Und er goß für sie vier goldene Ringe an ihre vier Ecken, zwei Ringe auf der einen Seite und zwei Ringe auf der anderen Seite. 4 Und er stellte Tragstangen aus Akazienholz her und überzog sie mit Gold 5 und steckte die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, damit man sie tragen konnte. 6 Und er fertigte den Sühnedeckel aus reinem Gold an, zweieinhalb Ellen war seine Länge und anderthalb Ellen seine Breite. 7Und er fertigte zwei Cherubim aus Gold an; in getriebener Arbeit machte er sie, an den beiden Enden des Sühnedeckels, 8 einen Cherub an dem einen Ende und den anderen Cherub an dem anderen Ende; aus einem Stück mit dem Sühnedeckel machte er die Cherubim an den beiden Enden. 9 Und die Cherubim breiteten ihre Flügel darüber aus und schirmten mit ihren Flügeln den Sühnedeckel, und ihre Angesichter waren einander zugewandt; die Angesichter der Cherubim sahen auf den Sühnedeckel. 10 Und er stellte den Tisch aus Akazienholz her; zwei Ellen war seine Länge und eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Höhe, 11 und er überzog ihn mit reinem Gold und versah ihn ringsum mit einem goldenen Kranz. 12 Und er brachte an ihm ringsum eine Leiste an, eine Handbreit hoch, und befestigte an seiner Leiste ringsum [wieder] einen goldenen Kranz. 13 Und er goß für ihn vier goldene Ringe und brachte sie an den vier Ecken seiner vier Füße an; 14 dicht unter der Leiste waren die Ringe, zur Aufnahme der Tragstangen, damit man den Tisch tragen konnte. 15 Und er machte die Tragstangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, daß der Tisch damit getragen werden konnte. 16 Und er machte die Geräte auf dem Tisch aus reinem Gold, seine Schüsseln, seine Schalen, seine Opferschalen und seine Kannen, mit denen man [die Trankopfer] ausgießt. 17 Und er fertigte den Leuchter aus reinem Gold an, in getriebener Arbeit machte er den Leuchter; sein Fuß und sein Schaft, seine Kelche, seine Knäufe und Blüten waren aus einem Stück mit ihm. 18 Und sechs Arme kamen aus seinen Seiten heraus, drei Arme aus einer Seite des Leuchters und drei Arme aus der anderen Seite des Leuchters. 19 An dem einen Arm waren drei Kelche wie Mandelblüten, dazu je ein Knauf und eine Blüte; und an dem anderen Arm waren drei Kelche wie Mandelblüten, dazu je ein Knauf und eine Blüte; auf diese Weise gingen die sechs Arme aus dem Leuchter hervor. 20 An dem Schaft des Leuchters aber waren vier Kelche wie Mandelblüten mit seinen Knäufen und Blüten, 21 nämlich ein Knauf unter zwei Armen, und [wieder] ein Knauf unter zwei Armen, und [noch] ein Knauf unter zwei Armen; so bei den sechs Armen, die aus ihm herauskamen. 22 Ihre Knäufe und Arme waren aus einem Stück mit ihm, das Ganze war eine getriebene Arbeit, aus reinem Gold. 23 Er machte auch seine sieben Lampen, seine Lichtscheren und seine Löschnäpfe aus reinem Gold. 24 Aus einem Talent reinen Goldes machte er ihn und alle seine Geräte. 25 Er fertigte auch den Räucheraltar aus Akazienholz an, eine Elle lang und eine Elle breit, viereckig, und zwei Ellen hoch, und seine Hörner waren aus einem Stück mit ihm. 26 Und er überzog ihn mit reinem Gold, seine Platte und seine Wände ringsum und seine Hörner, und machte für ihn ringsum einen goldenen Kranz; 27 und er machte ihm zwei goldene Ringe unter dem Kranz an seinen beiden Seiten, an seinen beiden Wänden, und sie nahmen die Tragstangen auf, daß man ihn damit tragen konnte. 28 Und die Tragstangen machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Gold. 29 Und er bereitete das heilige Salböl zu und das reine, wohlriechende Räucherwerk, nach der Kunst des Salbenbereiters. (Schlachter2000)

 

Etwas derartiges wie ein Gnadenstuhl existiert nicht. Was fälschlicherweise so benannt wurde, ist der Deckel der Lade, auf welchem sich zwei einander zugewandte Cherubim befinden. Die Bundeslade bildete das Herz des Tempels und den Thron Gottes. Einer dieser gesalbten Beschirmungs-Engel war Satan selbst (vgl. Jes. 14 u. Hes. 28). Es mag sein, dass der andere entweder den Erzengel Michael oder der Messias in Seiner Erscheinung als Jahweh-Elohim (vgl. Judas 1:9) darstellte.

 

2. Mose 38:1-31: Danach stellte er auch den Brandopferaltar aus Akazienholz her, 5 Ellen lang und 5 Ellen breit, viereckig, und 3 Ellen hoch. 2 Und er brachte die zu ihm gehörenden Hörner, die aus einem Stück mit ihm waren, an seinen vier Ecken an, und überzog ihn mit Erz. 3 Und er fertigte alle Geräte zu dem Altar an, die Töpfe und die Schaufeln und die Sprengbecken, die Gabeln und die Kohlenpfannen: alle seine Geräte machte er aus Erz. 4 Und er stellte für den Altar ein Gitter wie ein Netz her, aus Erz, unter seiner Einfassung, von unten her bis zur halben Höhe des Altars, 5 und goß vier Ringe an die vier Enden des ehernen Gitters zur Aufnahme der Tragstangen. 6 Die Tragstangen fertigte er aus Akazienholz an und überzog sie mit Erz 7 und steckte sie in die Ringe an den Seiten des Altars, daß man ihn damit tragen konnte. Und er machte ihn inwendig hohl, aus Brettern. 8 Und er machte das Becken aus Erz und sein Gestell auch aus Erz, aus den Spiegeln der dienenden Frauen, die vor dem Eingang der Stiftshütte Dienst taten. 9 Und er fertigte den Vorhof an: Auf der Südseite die Behänge des Vorhofs, aus gezwirntem Leinen, 100 Ellen lang, 10 mit ihren 20 Säulen und 20 Füßen aus Erz, die Haken der Säulen und ihre Verbindungsstäbe aus Silber; 11 ebenso auf der Nordseite 100 Ellen mit 20 Säulen und 20 Füßen aus Erz; die Haken der Säulen und ihre Verbindungsstäbe aus Silber; 12 auf der Westseite aber 50 Ellen Behänge mit zehn Säulen und zehn Füßen; die Haken der Säulen und ihre Verbindungsstäbe aus Silber; 13 auf der Ostseite, gegen Aufgang, 50 Ellen, 14 auf der einen Seite 15 Ellen Behänge mit ihren drei Säulen und drei Füßen, 15 und 15 Ellen Behänge auf der anderen Seite, mit ihren drei Säulen und drei Füßen, so daß auf beiden Seiten des Tores am Vorhof gleich viele waren. 16 Es waren aber alle Behänge des Vorhofs ringsum aus gezwirntem Leinen, 17 und die Füße der Säulen aus Erz, und ihre Haken und Verbindungsstäbe aus Silber und ihre Köpfe mit Silber überzogen; und alle Säulen des Vorhofs waren mit silbernen Verbindungsstäben versehen. 18 Und den Vorhang am Eingang des Vorhofs machte er in Buntwirkerarbeit aus [Garnen von] blauem und rotem Purpur und Karmesin und aus gezwirntem Leinen, 20 Ellen lang und 5 Ellen hoch in der Breite, entsprechend den Behängen des Vorhofs; 19 dazu vier Säulen und vier Füße aus Erz, und ihre Haken aus Silber und der Überzug ihrer Köpfe und ihre Verbindungsstäbe aus Silber; 20 und alle Pflöcke der Wohnung und des Vorhofs ringsum waren aus Erz. 21 Dies ist die Berechnung der Kosten der Wohnung, der Wohnung des Zeugnisses, die auf Befehl Moses gemacht wurde, mit Hilfe der Leviten durch die Hand Itamars, des Sohnes Aarons, des Priesters, 22 nachdem Bezaleel, der Sohn Uris, des Sohns Hurs, vom Stamm Juda, alles gemacht hatte, wie es der Herr Mose geboten hatte; 23 und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, ein Meister im Steinschneiden, in kunstvoller Arbeit und im Buntwirken von blauem und rotem Purpur und Karmesin und in Leinen. 24 Alles Gold, das verarbeitet wurde in diesem ganzen Werk des Heiligtums, das Gold, das als freiwillige Gabe gegeben wurde, betrug 29 Talente und 730 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums. 25 Das Silber aber von den Gezählten der Gemeinde betrug 100 Talente und 1 775 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums. 26 Ein Beka je Kopf, ein halber Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums, von allen, die gezählt wurden, von 20 Jahren an und darüber, 603.550 Mann. 27 Aus den 100 Talenten Silber goß man die Füße des Heiligtums und die Füße des Vorhangs, 100 Füße aus 100 Talenten, je ein Talent für einen Fuß. 28 Aber aus den 1 775 Schekeln wurden die Haken der Säulen gemacht und ihre Köpfe überzogen, und sie wurden [mit ihren Verbindungsstäben] verbunden. 29 Die freiwillige Gabe des Erzes aber betrug 70 Talente und 2 400 Schekel. 30 Daraus wurden die Füße des Eingangs der Stiftshütte gemacht, und der eherne Altar und das eherne Gitter daran und alle Geräte des Altars; 31 dazu die Füße des Vorhofs ringsumher, und die Füße des Eingangs am Vorhof, alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Vorhofs ringsumher. (Schlachter2000)

Die Stiftshütte wurde in der Wüste mithilfe der gezahlten Beiträge für die Volkszählung Israels oder der Opfergaben der Kinder Israels errichtet. Diese Opfergaben deuteten schon in der Wüste auf die Kirche und die Tatsache hin, dass der Tempel aus den vom Messias freigekauften Kindern Gottes bestehen würde.

 

Der Altar und die heiligen Gegenstände wurden mit Platten aus gehämmertem Messing überzogen und zur Herstellung des Waschbeckens verwendete man die Spiegel der  dienenden Frauen. Dies symbolisierte schon in der Wüste die Stellung der Frauen im Tempel Gottes als Söhne Gottes. Es würde Vierzig Jubeljahre brauchen, um die vierzig Jahre in der Wüste zu versinnbildlichen. Die Führer der beiden Stämme Juda und Ephraim, verkörpert durch Kaleb und Josua, waren dazu bestimmt, das verheißene Land am Ende dieses Zeitabschnitts einzunehmen.

 

2. Mose 39:1-43: Und aus den [Garnen] von blauem und rotem Purpur und Karmesin machten sie die gewirkten Kleider zum Dienst im Heiligtum und fertigten die heiligen Kleider für Aaron an, so wie der Herr es Mose geboten hatte. 2 Und man stellte das Ephod aus Gold her und aus [Garnen von] blauem und rotem Purpur und Karmesin und aus gezwirntem Leinen. 3 Die Goldbleche hämmerten sie und schnitten sie zu Fäden, daß man sie kunstvoll hineinwirken konnte in die [Garne] aus blauem und rotem Purpur und Karmesin und aus gezwirntem Leinen. 4 Sie machten auch verbindende Schulterstücke daran, an seinen beiden Enden verbunden. 5 Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wurde, hing mit ihm zusammen; er war aus dem gleichen Stoff und von derselben Arbeit, aus Gold, aus [Garnen von] blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Leinen, so wie der Herr es Mose geboten hatte. 6 Und sie bearbeiteten die Onyxsteine, in Gold gefaßt, in Siegelgravur eingraviert, entsprechend den Namen der Söhne Israels; 7 die hefteten sie auf die Schulterstücke des Ephod, daß sie Steine des Gedenkens seien für die Kinder Israels, so wie der Herr es Mose geboten hatte. 8 Sie fertigten auch das Brustschild in kunstvoller Arbeit an, in der gleichen Arbeit wie das Ephod, aus Gold, aus blauem und rotem Purpur und Karmesin und aus gezwirntem Leinen. 9 Und sie machten das Brustschild viereckig und doppelt gelegt, eine Spanne lang und eine Spanne breit. 10 Und sie besetzten es mit vier Reihen von Steinen: Die erste Reihe war ein Rubin, ein Topas und ein Smaragd; 11 die zweite Reihe ein Granat, ein Saphir und ein Diamant; 12 die dritte Reihe ein Opal, ein Achat und ein Amethyst; 13 die vierte Reihe ein Chrysolith, ein Onyx und ein Jaspis; bei ihrer Einsetzung wurden sie in Gold gefaßt. 14 Und diese Steine waren entsprechend den Namen der Söhne Israels zwölf an der Zahl, [einer] für jeden ihrer Namen; in Siegelgravur, ein Stein für jeden Namen der zwölf Stämme. 15 Und sie fertigten für das Brustschild schnurförmige Ketten an, in Flechtwerk, aus reinem Gold,16 und sie machten zwei goldene Einfassungen und zwei goldene Ringe, und befestigten die beiden Ringe an den beiden Enden des Brustschilds. 17 Und die beiden geflochtenen Ketten aus Gold machten sie an den beiden Ringen fest, die an den beiden Enden des Brustschilds waren. 18 Die beiden anderen Enden der geflochtenen Ketten aber befestigten sie an den beiden Einfassungen und hefteten sie auf die beiden Schulterstücke des Ephod, an seiner Vorderseite. 19 Und sie stellten zwei andere goldene Ringe her und hefteten sie an die beiden anderen Ecken des Brustschilds, nämlich an seinen Saum, der inwendig dem Ephod zugekehrt war. 20 Und sie stellten zwei weitere goldene Ringe her, die hefteten sie auf die beiden Schulterstücke des Ephod, unten an seine Vorderseite, dort wo das Ephod miteinander verbunden ist, oberhalb des gewirkten Gürtels des Ephod. 21 Und sie knüpften das Brustschild mit seinen Ringen mit einer Schnur von blauem Purpur an die Ringe des Ephod, daß es an dem gewirkten Gürtel des Ephod eng anlag und das Brustschild sich nicht von dem Ephod loslöste – so wie der Herr es Mose geboten hatte. 22 Und er machte das Obergewand des Ephod, ganz aus blauem Purpur gewoben; 23 und die Öffnung des Obergewandes war in der Mitte, wie die Öffnung eines Panzerhemdes, und ein Saum um die Öffnung, damit es nicht zerriß. 24 Und sie brachten an seinem unteren Saum Granatäpfel an, aus blauem und rotem Purpur und Karmesin gezwirnt. 25 Und sie machten Schellen aus reinem Gold; die brachten sie zwischen den Granatäpfeln an ringsum am Saum des Obergewandes, 26 eine Schelle, danach ein Granatapfel, und wieder eine Schelle, danach ein Granatapfel, ringsum am Saum des Obergewandes, zur Verrichtung des Dienstes, so wie der Herr es Mose geboten hatte. 27 Und sie machten auch die Leibröcke, aus weißem Leinen, in Weberarbeit, für Aaron und seine Söhne, 28 und den Kopfbund aus Leinen und die hohen Kopfbedeckungen aus Leinen und die Unterkleider aus gezwirntem Leinen; 29 und den Gürtel aus gezwirntem Leinen und aus [Garnen von] blauem und rotem Purpur und Karmesin, in Buntwirkerarbeit, so wie der Herr es Mose geboten hatte. 30 Sie fertigten auch das Stirnblatt, das heilige Diadem, aus reinem Gold an und schrieben darauf in Siegelgravur: »Heilig dem Herrn«. 31 Und sie banden eine Schnur aus blauem Purpur daran, um es oben am Kopfbund zu befestigen, wie der Herr es Mose geboten hatte. 32 So wurde das ganze Werk der Wohnung, der Stiftshütte, vollendet. Und die Kinder Israels machten alles genau so, wie der Herr es Mose geboten hatte; genau so machten sie es. 33 Und sie brachten die Wohnung zu Mose, das Zelt und alle seine Geräte, seine Klammern, seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen und seine Füße; 34 die Decke aus rötlichen Widderfellen, die Decke aus Seekuhfellen und den verhüllenden Vorhang; 35 die Lade des Zeugnisses mit ihren Tragstangen und den Sühnedeckel; 36 den Tisch und alle seine Geräte und die Schaubrote; 37 den reinen Leuchter, seine Lampen, die zubereiteten Lampen, und alle seine Geräte und das Öl des Leuchters; 38 und den goldenen Altar und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk und den Vorhang für den Eingang der [Stifts]hütte; 39 den ehernen Altar und sein ehernes Gitter mit seinen Tragstangen und allen seinen Geräten, das Becken samt seinem Gestell; 40 die Behänge des Vorhofs mit seinen Säulen und Füßen, den Vorhang am Eingang des Vorhofs mit seinen Seilen und Pflöcken, und alle Geräte für den Dienst der Wohnung, der Stiftshütte; 41 die Dienstkleider zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider des Priesters Aaron und die Kleider seiner Söhne, für den priesterlichen Dienst; 42 ganz so, wie der Herr es Mose geboten hatte, so hatten die Kinder Israels das ganze Werk vollbracht. 43 Und Mose sah sich das ganze Werk an, und siehe, sie hatten es ausgeführt, wie der Herr es geboten hatte; so hatten sie es ausgeführt. Und Mose segnete sie. (Schlachter2000)

 

Das gesamte Priestertum wurde einem Hohenpriester unterstellt, der alle zwölf Stämme Israels repräsentierte. Auf seinem Brustschild befanden sich zwölf aufgesetzte Edelsteine, welche die zwölf Grundsteine bzw. Fundamente abbilden. Diese sind in vier Reihen von jeweils drei Steinen angeordnet. Diese vier Einheiten zu je drei symbolisieren die Zerteilung des Volkes unter die vier lebendigen Tiere zu je vier gleichen Teilen. Zwei dieser Wesen stellen stellvertretende Elohim dar, wie wir sie auch in den Cherubim, den löwen- und menschenköpfigen Wesen an den Wänden des visionären Tempels sehen, der uns von Hesekiel beschrieben wurde (Hes. 41:19). Die zwölf Grundsteine repräsentieren die zwölf Fürsten der zwölf Stämme Israels innerhalb der Stadt Gottes (siehe dazu auch das Studienpapier „Die Stadt Gottes“ (Nr. 180)). Diese Steine finden wir, in veränderter Form aufgelistet, in Offenbarung 21:19-20 wieder. In der Brusttasche des Hohenpriesters befanden sich die zwei Steine der Orakel Gottes, namentlich Urim und Tummim  (vgl. auch das Studienpapier „Die Orakel Gottes“ (Nr. 184)). Die zwölf Stämme selbst werden im zukünftigen Königreich mit unterschiedlichen Plätzen und Verantwortlichkeiten neu angeordnet. Gott selbst vergibt in Seinem Königreich die Plätze, und Er hat es Christus übergeben, diese neue Ordnung in Kraft zu setzen.

 

Die Schöpfung

Die Schöpfung, also die Erde und all ihre Fülle, ist allein Gottes Besitz. Er hat sie mit allem, was darinnen ist den Menschen übergeben, damit diese in Seinem Namen darüber herrschen und sie bewahren (siehe 1. Mo. 1:26-31; Ps. 24:1; 50:12; 1. Kor. 10:26-28).

2. Mose 9:29: Da sprach Mose zu ihm: Wenn ich zur Stadt hinauskomme, so will ich meine Hände zum Herrn ausstrecken; dann wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr sein, damit du erkennst, daß die Erde dem Herrn gehört! (Schlachter2000)

 

Die Nationen fürchteten Gott nicht und haben ihr Erbe bis heute noch nicht angetreten. (vgl. 2. Mo. 9:29-35; und das Studienpapier „Mose und die Götter von Ägypten“ (No. 105))

 

Unsere Bestimmung ist, selbst Götter oder Elohim zu werden, dies jedoch nach dem Willen Gottes und nicht durch Diebstahl. Diese Auffassung war die Ursache des Abfalls von Adam und Eva (1. Mo. 3:5). Mystizismus zu praktizieren oder zu versuchen, sich selbst Gott gleich zu machen, ist auch der Fehler, den Eva auf die Veranlassung Satans hin beging. Wir alle sind prädestiniert, erwählt, berufen, gerechtfertigt und verherrlicht (Röm. 8:29-30). Wir sind der Einladung Gottes gefolgt und haben den neuen Menschen angezogen, um in Erkenntnis erneuert zu werden. Dies ist ein Geschenk und kann niemals durch Diebstahl erlangt werden (Kol. 3:10).

 

Apostelgeschichte 2:41-47: Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3.000 Seelen hinzugetan. 42 Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. 43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. 44 Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; 45 sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war. 46 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; 47 sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Schlachter2000)

 

Die gesamte Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei

Römer 8:19-23: Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei. 20 Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, 21 daß auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; 23 und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes. (Schlachter2000)

 

Die Auserwählten können niemals solche Menschen sein, die Gottes Wort verfälschen und korrumpieren, sondern vielmehr diejenigen, die Gott für aufrichtig befindet, die in Christus sind und die in Seinem Geiste sprechen (2. Kor. 5:17). Die meisten Menschen haben das Wort Gottes verfälscht indem sie sich erdreisteten, Festzeiten und Gesetze zu ändern. Sie haben die Testamente ihrer Grundstruktur beraubt und auf diesem Wege versucht, das Geschenk des ewigen Lebens zu stehlen, das Gott denjenigen umsonst gibt, die nach seinem Vorsatz dazu berufen wurden.

 

Gott legt mehr Wert auf Gehorsam, als auf die Darbringung von Opfern.

2. Mose 19:5: Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen.(Schlachter2000)

 

Was verlangt Gott nun von uns?

5. Mose 10,12-17: Und nun, Israel, was fordert der Herr, dein Gott, von dir, als nur, daß du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, daß du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, dienst mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, 13 indem du die Gebote des Herrn und seine Satzungen hältst, die ich dir heute gebiete, zum Besten für dich selbst? 14 Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was in ihr ist, gehört dem Herrn, deinem Gott; 15 dennoch hat der Herr allein deinen Vätern sein Herz zugewandt, daß er sie liebte; und er hat ihren Samen nach ihnen aus allen Völkern erwählt, nämlich euch, wie es heute der Fall ist. 16 So beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid nicht mehr halsstarrig! 17 Denn der Herr, euer Gott, Er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtgebietende Gott, der die Person nicht ansieht und kein Bestechungsgeschenk annimmt,... (Schlachter2000)

Er möchte, dass wir Seine Gebote unverändert lassen und sie vollumfänglich einhalten.

 

Pflanzen und Tiere

Alles Vieh gehört dem HERRN, doch hat Er es uns Menschen zur Verfügung gestellt. Die Ordnung wurde so entworfen, dass es diejenigen vor Schäden bewahrt, die es zur Anwendung bringen. (Vgl. 2. Mo. 21:28 - 32 und das Studienpapier „Das Gesetz und das sechste Gebot“ (No. 259))

 

Wie wir gesehen haben, wird der Diebstahl durch Unterlassung bzw. Vorenthaltung begangen. Dieses System erstreckt sich von Gott über das Priestertum, die Obrigkeiten und die gesamte Schöpfung inclusive aller Lebewesen. Es steht geschrieben: „Du sollst das Maul des Ochsen nicht zubinden, während er drischt.“ Soll dieser Satz bedeuten, dass Gott sich allein um die Rinder kümmert? (Vgl. 5. Mo. 25:4; 1.Kor. 9:9; 1. Tim. 5:18)

 

Wer es versäumt, durch seiner Hände Arbeit für sich selbst und vor allem für die eigene Familie zu sorgen, der verleugnet den Glauben und ist noch schlimmer als ein Ungläubiger (1.Tim. 5:8). All diese Pflichtverletzungen erfüllen den Tatbestand des Diebstahls.

 

Diebstahl in Verbindung mit den Speisegeboten

Die Speisegebote wurden erlassen, um die Erhaltung jedes Individuums, sowie der Nahrungsmittelkette und auch der Umwelt zu gewährleisten. Die einzelnen Bestandteile dieser Speisevorschriften werden in den Studienpapieren  „Die Speisegesetze“ (No. 015) und „Das Gesetz und das sechste Gebot“ (No. 259) näher erläutert.

 

Unreine Nahrungsmittel zu sich zu nehmen ist nicht nur der eigenen Gesundheit wegen sehr unklug, sondern man begeht obendrein einen Diebstahl an dem Gefüge, das Gott innerhalb dieses Planetensystems verankert hat. Es besteht absolut kein Zweifel an der Rechtsgültigkeit der Speisegebote und deren Nutzen für die Gesundheit ist längst wissenschaftlich belegt. Wir sind angewiesen, die Nahrungskette, aus der die reinen Tiere ihr Futter erhalten, zu bewahren. Die Verschlechterung der Zustände, die sich sichtbar über den gesamten Globus erstreckt, ist die direkte Folge des Diebstahls, den wir begehen, indem wir Erzeugnisse konsumieren, die Gott gar nicht als Nahrungsmittel für uns vorgesehen hat.

 

Umweltethik

Es existiert eine Reihe von Gesetzen bezüglich unserer Umwelt. Sie benennen sehr genau, was wir uns nehmen dürfen und was nicht. Diejenigen Gesetze, die davon handeln, was wir töten dürfen und was nicht, wie z.B. solche in Bezug auf Tiere, Vögel und deren Nachwuchs, werden im Studienpapier „Das Gesetz und das sechste Gebot“ (No. 259) ausführlich behandelt. Die Beschränkungen hinsichtlich der Natur und ihrer Bestände, die Einhaltung der Sabbate und die Verantwortung, unsere Umwelt langfristig zu erhalten nicht zu beachten, ist als Diebstahl zu werten und die Strafe hierfür wird Gefangenschaft sein. Das Land wird seine Sabbate auch ohne unsere Mitwirkung bekommen (siehe unten).

 

Öffentliches Eigentum

Neben der Vorstellung eines freien Lebensraumes unter dem Gesetz Gottes gibt es auch den Begriff des öffentlichen Eigentums. Dieser beinhaltet zwei Faktoren.

 

Öffentliches Eigentum und Gewohnheitsrecht

Den ersten Faktor stellt der Besitz des Königs dar, der diesen für seine eigenen Zwecke verwendet. Der zweite ist der gemeinschaftlicher Güter, die sich im Besitz der Allgemeinheit befinden und dieser auch zur Verfügung stehen. Der Gedanke des Allgemeinguts wird in der Bibel innerhalb der Auflistungen der Vororte dargeboten. Dies sind Gebiete innerhalb der Leviten-Städte, die von allen Tieren gemeinsam beweidet werden dürfen. Diese Idee wurde immer schon von dem untermauert, was wir als Gewohnheitsrecht bezeichnen. Wenn sich das Königshaus Ländereien aneignet, die rechtmäßig dem Volk gehören, ist das ein ebensolcher Diebstahl, wie er auch von Einzelpersonen begangen wird. Folglich darf der Erwerb von Grundbesitz nur unter bestimmten Voraussetzungen stattfinden. Es muss außerdem eine Stadtplanung vorliegen, die solche Ländereien, die sich im Besitz der Allgemeinheit befinden, in Wohnbereiche aufteilt. Zumindest ist dies die biblische Definition dessen, was wir als Vorort bezeichnen würden.

 

Privateigentum

Nach der biblischen Auffassung hat jeder Einzelne das Recht auf privaten Grundbesitz. Dies ist fester Bestandteil des biblischen Gesetzes.

 

Für gewöhnlich lässt sich Eigentum in zwei Kategorien einteilen: Den tatsächlichen und den persönlichen Besitz. Die Eigentumsrechte ergeben sich aus dem direkten Besitz und dem  Betrieb eines Unternehmens oder Haushaltes.

 

Diese Elemente sind in der Regel leichter zu erkennen und ein Diebstahl beinhaltet meist eine direkte physische Tat bzw. das Entwenden eines physischen Gegenstandes. Sie sind an den Wert des jeweiligen Besitzes und bei Verlust eines Gegenstandes an den Ersatz selbst, bzw. den Schätzwert dessen gebunden.

 

Hier bilden dann materielle und immaterielle Vermögenswerte die beiden Kategorien. Der Verlust der immateriellen Vermögenswerte, also beispielsweise der Verlust des guten Rufes, des guten Willens, der Lebensqualität, der Liebe und Zuneigung, der kreativen und künstlerischen Rechte, usw. ist viel schwieriger zu bestimmen, daher sind es oft genau diese Dinge, also die Zerstörung durch Hass, Verleumdung und die Habsucht, die die Menschen gar nicht als Beschädigung wahrnehmen.

 

Das Recht auf Eigentum

Wie wir oben sehen konnten, ist das Recht auf Eigentum und die gegenseitige Achtung dessen ein Ausdruck der Liebe zueinander.

Römer 13:8-10: Seid niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« – und welches andere Gebot es noch gibt –, werden zusammengefaßt in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Schlachter2000)

 

Alle Menschen sollen in Sicherheit leben und niemand soll sie aufschrecken (Lev. 26:6).

 

Das Recht der Menschen auf ihren jeweiligen Erbbesitz innerhalb des Landes wird durch entsprechende Grenzvermessungen sichergestellt. Das Verrücken der Grenzen ist nicht erlaubt und somit Diebstahl.

 

5. Mose 19:14: Du sollst die Grenze deines Nächsten nicht verrücken, welche die Vorfahren in deinem Erbteil gesetzt haben, das du in dem Land erben wirst, das dir der Herr, dein Gott, zum Besitz geben will. (Schlachter2000)

Eine solche Handlung beugt mittels der gestohlenen Erzeugnisse die Gesetze über die Landrückgabe, da das Land nicht auf Dauer übertragen werden darf. Dies zieht einen Fluch nach sich. (5. Mo. 27:17; vgl. Spr. 22:28; 23:10)

 

Die Entfernung von Grenzmarkierungen und der Einfall in die Gebiete der Waisen ist Diebstahl, bzw. ein Indiz dafür, dass eine Absicht besteht, zu stehlen. Gott wird die Waisen zu verteidigen wissen, doch die Richter sind zuständig, solche Handlungen im Rahmen des Rechts zu ahnden. Hiob beklagt sich bei Gott, da solche Taten begangen wurden, ohne das Gott dies gesehen und die Täter gerichtet hätte (Hiob 24:2).

 

Maßgaben zu Eigentumsrechten innerhalb des Jubeljahrsystems

3. Mose 25:1-11: Und der Herr redete zu Mose auf dem Berg Sinai und sprach: 2 Rede mit den Kindern Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, so soll das Land dem Herrn einen Sabbat feiern. 3 Sechs Jahre lang sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre lang deinen Weinberg beschneiden und den Ertrag [des Landes] einsammeln. 4 Aber im siebten Jahr soll das Land seinen Sabbat der Ruhe haben, einen Sabbat für den Herrn, an dem du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden sollst. 5 Auch was nach deiner Ernte von selbst wächst, sollst du nicht ernten; und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstocks sollst du nicht lesen, weil es ein Sabbatjahr für das Land ist. 6 Und dieser Sabbat des Landes soll euch Nahrung bringen, dir und deinen Knechten und deiner Magd, deinem Tagelöhner und deinen Gästen, die sich bei dir aufhalten; 7 deinem Vieh und den wilden Tieren in deinem Land soll sein ganzer Ertrag zur Speise dienen. 8 Und du sollst dir sieben Sabbatjahre abzählen, nämlich siebenmal sieben Jahre, so daß dir die Zeit der sieben Sabbatjahre 49 Jahre beträgt. 9 Da sollst du Hörnerschall ertönen lassen im siebten Monat, am zehnten [Tag] des siebten Monats; am Tag der Versöhnung sollt ihr ein Schopharhorn durch euer ganzes Land erschallen lassen. 10 Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt im Land eine Freilassung ausrufen für alle, die darin wohnen. Es ist das Halljahr, in dem jeder bei euch wieder zu seinem Eigentum kommen und zu seiner Familie zurückkehren soll. 11 Denn das fünfzigste Jahr soll ein Halljahr für euch sein. Ihr sollt nicht säen, auch seinen Nachwuchs nicht ernten, auch seine unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen. (Schlachter2000)

Dies sind die Pflichten, die mit Besitzrechten innerhalb des Landes verbunden sind, welche letztendlich auf Gott selbst übergehen. Mit der Nutzung dieses Bodens gehen auch entsprechende Verantwortlichkeiten einher.

 

3. Mose 25:23-28: Ihr sollt das Land nicht für immer verkaufen; denn das Land gehört mir, und ihr seid Fremdlinge und Gäste bei mir. 24 Und ihr sollt in dem ganzen Land, das euch gehört, die Wiedereinlösung des Landes zulassen. 25 Wenn dein Bruder verarmt und dir etwas von seinem Eigentum verkauft, so soll derjenige als Löser für ihn eintreten, der sein nächster Verwandter ist; er soll auslösen, was sein Bruder verkauft hat. 26 Und wenn jemand keinen Löser hat, aber mit seiner Hand so viel erwerben kann, wie zur Wiedereinlösung nötig ist, 27 so soll er die Jahre, die seit dem Verkauf verflossen sind, abrechnen und für den Rest den Käufer entschädigen, damit er selbst wieder zu seinem Eigentum kommt. 28 Wenn er ihn aber nicht entschädigen kann, so soll das, was er verkauft hat, in der Hand des Käufers bleiben bis zum Halljahr; dann soll es frei ausgehen, und er soll wieder zu seinem Eigentum kommen. (Schlachter2000)

 

Ländereien außerhalb einer befestigten Stadt sollen nicht dauerhaft behalten werden. Es gibt auch Beschränkungen für die Beschaffenheit des Grundbesitzes; diese variieren je nach Zuständigkeit.

3. Mose 25:29-34: Wer ein Wohnhaus innerhalb einer ummauerten Stadt verkauft, der hat zur Wiedereinlösung Frist bis zur Vollendung des Verkaufsjahres. Ein Jahr lang besteht für ihn das Einlösungsrecht. 30 Wenn es aber nicht gelöst wird bis zum Ablauf eines vollen Jahres, so soll das Haus, das innerhalb der ummauerten Stadt ist, dem Käufer und seinen Nachkommen als unablöslich verbleiben; es soll im Halljahr nicht frei ausgehen. 31 Dagegen sind die Häuser in den Dörfern ohne Ringmauern dem Feld des Landes gleich zu rechnen; es besteht Einlösungsrecht, und sie sollen im Halljahr frei ausgehen. 32 Was aber die Levitenstädte anbetrifft, die Häuser in den Städten ihres Eigentums, so haben die Leviten das ewige Einlösungsrecht. 33 Und wenn jemand etwas von den Leviten erwirbt, so geht das verkaufte Haus in der Stadt seines Eigentums im Halljahr frei aus; denn die Häuser in den Städten der Leviten sind ihr Eigentum unter den Kindern Israels; 34 aber das Feld des Weideplatzes bei ihren Städten darf nicht verkauft werden, denn sie sind ihr ewiges Eigentum. (Schlachter2000)

 

Der Unterschied zwischen ummauerten und nicht ummauerten Städten entscheidet über ihre Einlösbarkeit als Teil der Wiederherstellung im Jubeljahr. Lediglich die Häuser innerhalb der befestigten Städte können dauerhaft veräußert werden. Es scheint so, dass die Städte der Priester, zu denen auch die Zufluchtsstädte gehören, möglicherweise nicht endgültig verkauft, sondern jederzeit von den Priestern wieder eingelöst werden dürfen. Gebiete außerhalb der ummauerten Städte, also Ländereien, Dörfer oder nichtbefestigte Städte unterliegen in jedem Fall den Jubeljahresverordnungen und dürfen diesem System nicht entfremdet werden. Dieser Unterschied liegt begründet im Gesetz zur Wiederherstellung, Wiedergutmachung und Besitzrecht. Einer Person, die ihren Landbesitz in einer Stadt dauerhaft veräußert, wird innerhalb der Frist eines Jahres nach Kauf zugebilligt, diesen wieder einzulösen. Geschieht das nicht, geht das Eigentum für immer verloren. Außerhalb dessen ist der endgültige Verkauf einer Immobilie nicht vorgesehen.

 

Die Unversehrtheit

Über alle Zeitalter hinweg wurde Menschenhandel betrieben und ein Mensch hat den anderen als Tagelöhner und Vertragsarbeiter für seine Zwecke verpflichtet. Fußballspieler arbeiten z. B. innerhalb einer Variante dieses Vertragsarbeiter-Systems, allerdings eines sehr hoch bezahlten.

 

Menschen durchleben oft harte Zeiten und gehen durch schweres Leid, allein aufgrund dieser Tatsache. Es gibt gleich mehrere Gesetze, die uns dazu anhalten, den Einzelnen zu schützen. Uns unserer Verantwortung füreinander zu entziehen, stellt gleichermaßen eine Form von Diebstahl dar.

 

3. Mose 25:35-43: Wenn dein Bruder verarmt neben dir und sich nicht mehr halten kann, so sollst du ihm Hilfe leisten, er sei ein Fremdling oder Gast, damit er bei dir leben kann. 36 Du sollst keinen Zins noch Wucher von ihm nehmen, sondern sollst dich fürchten vor deinem Gott, damit dein Bruder neben dir leben kann. 37 Du sollst ihm dein Geld nicht auf Zins geben noch deine Nahrungsmittel um einen Wucherpreis. 38 Ich, der Herr, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um euch das Land Kanaan zu geben und euer Gott zu sein. 39 Und wenn dein Bruder neben dir verarmt und dir sich selbst verkauft, sollst du ihn nicht Sklavenarbeit tun lassen; 40 wie ein Tagelöhner und Einwohner ohne Bürgerrecht soll er bei dir gelten und dir bis zum Halljahr dienen. 41 Dann soll er frei von dir ausgehen und seine Kinder mit ihm, und er soll wieder zu seiner Familie zurückkehren und zum Eigentum seiner Väter kommen. 42 Denn sie sind meine Knechte, die ich aus dem Land Ägypten geführt habe. Darum soll man sie nicht wie Sklaven verkaufen! 43 Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, sondern sollst dich fürchten vor deinem Gott. (Schlachter2000)

 

Innerhalb des Volkes darf also keine Person als Sklave missbraucht werden und es ist niemandem erlaubt, mit Strenge über jemand anderen zu herrschen. Dies hat jetzt, da die Heiden in Gottes System integriert wurden, sehr weitreichende Auswirkungen. Diejenigen, die sich weigern, Teil des Volkes und der Kirche zu werden, können nach dem Gesetz dazu gezwungen werden.

 

3. Mose 25:44-46: Was aber deinen Knecht und deine Magd anbetrifft, die du haben wirst, so kannst du sie von den Heiden kaufen, die um euch her sind. 45 Ihr könnt sie auch kaufen von den Kindern der Gäste, die sich bei euch aufhalten, und von ihren Sippen bei euch, die in eurem Land geboren sind; diese könnt ihr als Eigentum behalten, 46 und ihr könnt sie als bleibenden Besitz auf eure Kinder nach euch vererben. Diese könnt ihr für immer dienen lassen. Aber über eure Brüder, die Kinder Israels, sollt ihr nicht mit Härte herrschen, ein Bruder über den andern! (Schlachter2000)

Dieses Gesetz existiert, um den entscheidenden Vorteil der Staatsbürgerschaft innerhalb des Volkes Israel zu demonstrieren.

 

3. Mose 25:47-55: Wenn die Hand eines Fremdlings oder Gastes bei dir etwas erwirbt, und dein Bruder neben ihm verarmt und sich dem Fremdling, der ein Gast bei dir ist, oder einem Abkömmling von seiner Sippe verkauft, 48 so soll, nachdem er sich verkauft hat, Lösungsrecht für ihn bestehen; einer von seinen Brüdern kann ihn auslösen; 49 oder sein Onkel oder der Sohn seines Onkels darf ihn auslösen, oder sonst sein nächster Blutsverwandter aus seiner Familie kann ihn auslösen; oder wenn seine Hand so viel erwirbt, so soll er sich selbst auslösen. 50 Er soll aber mit seinem Käufer rechnen von dem Jahr an, da er sich ihm verkauft hat, bis zum Halljahr. Und der Preis seines Verkaufs soll nach der Zahl der Jahre berechnet werden, und er soll für diese Zeit wie ein Tagelöhner bei ihm sein. 51 Sind noch viele Jahre übrig, so soll er dementsprechend von dem Kaufpreis als Lösegeld zurückerstatten; 52 sind aber wenig Jahre übrig bis zum Halljahr, so soll er es ihm anrechnen; nach der Zahl der Jahre soll er sein Lösegeld zurückerstatten. 53 Wie ein Tagelöhner soll er Jahr für Jahr bei ihm sein; er aber soll nicht mit Härte über ihn herrschen vor deinen Augen. 54 Wenn er aber nicht auf einem dieser Wege ausgelöst wird, so soll er im Halljahr frei ausgehen, er und seine Kinder mit ihm. 55 Denn die Kinder Israels sind mir dienstbar; sie sind meine Knechte, die ich aus dem Land Ägypten herausgeführt habe; ich, der Herr, bin euer Gott. (Schlachter2000)

 

Unterlassung gerecht mit der Zeit und Arbeit derjenigen in Israel zu handeln ist Diebstahl. Deshalb besteht die Notwendigkeit für Gerechtigkeit im Bereich der Arbeit und der industriellen Gesetze, die aus diesen Geboten fließen. Gott und keinem Menschen gehört Israel und alles in Israel. Beide die Eingeborenen und die Bekehrten aus den Nationen sind Eigentum des Herrn und keine gebundene Sklaven. Sie können auch nicht als gebundene Sklaven durch irgendeine Person, Körperschaft oder Nation verkauft werden.

 

In der Zukunft wird dieses Gesetz in Israel wieder aufgerichtet werden und die Ordnung der Jubeljahre wird entsprechend dem Wort des Herrn, das an seinen Diener Jeremia erging (Jer. 32:6-44), wiederhergestellt werden.

 

Das Lamm hat die Menschen mit Gott versöhnt und wird sie den Weg in seine heilige Wohnung geleiten, wie wir aus dem Loblied für den Herrn (2. Mo. 15:1-19) erfahren können.

 

2. Mose 15:1-19: Damals sangen Mose und die Kinder Israels dem Herrn diesen Lobgesang und sprachen: »Ich will dem Herrn singen, denn hoch erhaben ist er: Roß und Reiter hat er ins Meer gestürzt!  2 Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang, und er wurde mir zum Heil! Das ist mein starker Gott, ich will ihn preisen; er ist der Gott meines Vaters, ich will ihn erheben. 3 Der Herr ist ein Kriegsmann, Herr ist sein Name. 4 Die Streitwagen des Pharao und seine Heeresmacht warf er ins Meer; seine auserlesenen Wagenkämpfer sind im Schilfmeer versunken! 5 Die Tiefe hat sie bedeckt; sie sanken auf den Grund wie ein Stein. 6 Herr, deine Rechte ist mit Kraft geschmückt; Herr, deine Rechte hat den Feind zerschmettert! 7 Und mit deiner großen Macht hast du deine Widersacher vertilgt; du hast deinen Grimm losgelassen, der verzehrte sie wie Stoppeln. 8 Durch den Hauch deines Zorns türmte das Wasser sich auf; es standen die Wogen wie ein Damm, die Fluten erstarrten mitten im Meer. 9 Der Feind sprach: Ich will sie jagen, ich will sie ergreifen; ich will den Raub verteilen, will meine Wut an ihnen auslassen! Ich will mein Schwert ziehen, meine Hand soll sie vertilgen! 10 Du wehtest mit deinem Wind, da bedeckte sie das Meer; sie versanken wie Blei in den gewaltigen Wassern. 11 Wer ist dir gleich unter den Göttern, o Herr? Wer ist dir gleich, herrlich in Heiligkeit, furchtgebietend in Ruhmestaten, Wunder vollbringend? 12 Du strecktest deine Rechte aus, da verschlang sie die Erde. 13 Du leitest in deiner Gnade das Volk, das du erlöst hast; durch deine Kraft bringst du sie zu der Wohnung deines Heiligtums. 14 Wenn das die Völker hören, so erzittern sie, Furcht ergreift die Bewohner des Philisterlandes; 15 es erschrecken die Fürsten Edoms, Zittern befällt die Gewaltigen Moabs; alle Einwohner Kanaans werden verzagt. 16 Schrecken und Furcht überfällt sie wegen deines mächtigen Armes, so daß sie erstarren wie Steine, bis dein Volk hindurchzieht, o Herr, bis dein Volk hindurchzieht, das du erworben hast! 17 Du wirst sie hineinbringen und sie einpflanzen auf dem Berg deines Erbteils, an dem Ort, den du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, zu dem Heiligtum, o Herr, das deine Hände bereitet haben! 18 Der Herr herrscht als König für immer und ewig!19 Denn die Rosse des Pharao gingen ins Meer hinein, mit seinen Streitwagen und Reitern, und der Herr ließ das Meer wieder über sie kommen; die Kinder Israels aber gingen trockenen Fußes mitten durchs Meer. (Schlachter2000)

 

Und der Herr wird mitten unter uns, die wir nicht in der Wüste fallen, wohnen; "Deshalb,  entweiht nicht das Land, in dem Herr Wohnung nimmt" (4. Mo. 35:34; 20:22 – 24).

 

Wir sollten unsere Opfergaben für den Herrn nicht zu knapp bemessen (4. Mo. 15:1-12). Wenn wir dies aufgrund von Unkenntnis doch getan haben, muss eine Versöhnung erfolgen (4. Mo. 15:17-28). Es ist jedoch kein Bruder in der Lage, den anderen zu erlösen, sondern einzig und allein Christus ist bevollmächtigt, dies zu tun (Ps. 49:6-7).

 

Der Gedanke des Eigenkapitals

Die Idee des Eigenkapitals eines jeden Stammes innerhalb der dazugehörigen Familien ist in allen Gesetzen fest verankert; jeder Mensch ist gleichsam der eigenen Familie sowie auch dem gesamten Volk verpflichtet.

 

Die logische Schlussfolgerung aus dieser auf dem Recht basierenden Theorie ist, dass individuelle Rechte gar nicht existieren, sondern lediglich eine Theorie des Engagements. Eine Gesellschaft, die die Rechte des Einzelnen maximiert, wird es längerfristig verfehlen, die öffentliche Versorgung zu maximieren. Deshalb basieren alle biblischen Gesetze auf der Theorie der Verpflichtung gegenüber der Familie und der Nation und ergeben sich in erster Linie aus der Verpflichtung Gott gegenüber. In gleicher Weise trägt die Gesellschaft die Verantwortung für jedes einzelne ihrer Mitglieder. Somit ist das gesamte Konzept des Eigenkapitals eine befohlene Verpflichtung, fest verankert im Ersten und Zweiten Gebot.

 

Personen- und Sachschäden

 

Fahrlässige Körperverletzung

2. Mose 21:18-19: Wenn Männer miteinander streiten, und einer schlägt den anderen mit einem Stein oder mit der Faust, daß er nicht stirbt, aber im Bett liegen muß: 19 wenn er soweit wieder hergestellt wird, daß er auf einen Stock gestützt ausgehen kann, so soll der, welcher ihn geschlagen hat, straflos bleiben; nur soll er ihn für das Versäumte entschädigen und für seine völlige Heilung sorgen. (Schlachter2000)

 

Die Schäden ergeben sich hier aus einer gemeinsamen Mitschuld beider Parteien. Eine Geldstrafe ist für Übergriffe dieser Art nicht vorgesehen, weil beide Seiten ihren Teil dazu beitrugen. Nichtsdestotrotz ist der Verursacher verpflichtet, Schadenersatz für den Verlust von Zeit und Gesundheit zu leisten. Zudem trägt er die Verantwortung für die völlige Genesung des Geschädigten.

 

Fahrlässig verursachte Schäden durch Dritte müssen ersetzt werden, wobei der jeweils  angemessene Betrag von einem ordentlichen Gericht zu ermitteln ist. (2. Mo. 21:22) . Die Strafe für durch Tiere verursachte Schäden und strafbare Handlungen, die von Dritten verübt werden, sind in 2. Mo. 21:28-33 festgehalten. Die Strafe für die fahrlässige Verletzung eines Lebewesens wird ebenso durch ein Gericht festgesetzt, dies kann allerdings durchaus bis hin zu einem Todesurteil führen.

 

Mutwillige Körperverletzung

Absichtlich herbeigeführte Schäden werden in diverse Sparten eingeteilt. Opfer sind meist Ehefrauen (5. Mo. 22:13.) oder aber Frauen, die noch nicht verlobt sind (5. Mo. 22:28-29).

 

Entführung ist mit dem Tode zu bestrafen (2. Mo. 21:16).

 

Keine der Amtsgewalten hat das Recht, selbst Gewalt auszuüben und Diebstahl an einem Menschen aus dem Volk zu begehen (Lk. 3:14; vgl. Jes .17:14). Wer Vater und Mutter bestiehlt und obendrein behauptet, dies sei keine Sünde, der ist ein Spießgeselle des Verderbers (Spr. 28:24).

 

Fahrlässige Sachbeschädigung

Durch Fahrlässigkeit entstandene Sachschäden müssen vollumfänglich ersetzt werden. Unser Anliegen sollte es jedoch sein, mehr als das Geforderte zu leisten, indem wir uns darum bemühen, einen Zustand herzustellen, der besser ist, als er es vor der Beschädigung war. Desgleichen sollten wir, wenn wir zu einem Dienst gezwungen werden, diesen bereitwillig  ausüben (vgl. Mat. 5:41; 27:32; Mk. 15:21).

 

Mutwillige Sachbeschädigung

5. Mose 23:24-25: Was aber über deine Lippen gegangen ist, das sollst du halten und tun, so wie du es dem Herrn, deinem Gott, freiwillig gelobt hast; das, was du mit deinem Mund versprochen hast. 25 Wenn du in den Weinberg deines Nächsten gehst, so darfst du Trauben essen, so viel du willst, bis du satt bist; aber du sollst nichts in dein Gefäß tun.  (Schlachter2000)

Es darf niemandem verwehrt werden, vom Felde weg etwas Getreide zu nehmen, um den ärgsten Hunger zu stillen; jedoch ist es nicht erlaubt, etwas in ein Gefäß zu sammeln oder die Ernte zu beschädigen. Solches würde als Schadensfall und Diebstahl geahndet.

 

Durch Einbehaltung, die Gemeinschaft, Betrug oder Heimlichkeit entstandene Schäden

Schäden, die durch einbehaltene Fundsachen, Vorenthaltung von fremdem Eigentum, die Gemeinschaft, durch Betrug oder Heimlichkeit entstehen, werden als Raub betrachtet.

 

3. Mose 5:20-24: Und der Herr redete zu Mose und sprach: 21 Wenn sich jemand versündigt und Untreue begeht gegen den Herrn, indem er seinem Nächsten etwas Anvertrautes oder etwas Hinterlegtes oder etwas Geraubtes ableugnet, oder wenn er seinen Nächsten übervorteilt, 22 oder wenn er etwas Verlorenes gefunden hat und es ableugnet oder einen falschen Eid schwört wegen irgend etwas von alledem, womit sich ein Mensch versündigen kann; 23 wenn er nun sündigt und Schuld auf sich bringt, so soll er den Raub, den er verübt hat, oder das erpreßte Gut, das er erpreßt hat, oder das anvertraute Gut, das ihm anvertraut wurde, oder das Verlorene, das er gefunden hat, zurückerstatten; 24 auch alles, worüber er einen falschen Eid geschworen hat, soll er nach seinem vollen Wert zurückerstatten und noch ein Fünftel dazulegen; und zwar soll er es dem geben, dem es gehört, an dem Tag, da er sein Schuldopfer darbringt. (Schlachter2000)

 

Im Fall einer Wegnahme durch die Gemeinschaft ist ein Diebstahl durch Missbrauch einer Vertrauensstellung gemeint. Das Gesetz enthält eine ganze Reihe von Aussagen, die sich mit solchen Fällen des Diebstahls befassen. In all den oben genannten Formen muss der Schaden ersetzt und der vorherige Zustand wiederhergestellt werden und darüber hinaus der fünfte Teil hinzugefügt werden. Dieser wird zum Preis der Opfergabe an die Priester dazu addiert.

 

Gemeinschaftlich verübter Diebstahl

Primär unter das achte Gebot fallend sind Tatbestände des üblichen Diebstahls. Wie wir sehen werden, gibt es jedoch viele verschiedene Formen des Diebstahls. Die ersten beiden wurden als eigenständige Gebote, nämlich Diebstahl des Lebens innerhalb des sechsten Gebots, und Diebstahl der Familie durch das siebte Gebot ausgedrückt. Das achte Gebot befasst sich nun mit geringeren Formen des Besitzes, die da sind bewegliche und unbewegliche Güter. Das zehnte Gebot bezieht auch Ehefrauen, tatsächlichen und persönlichen Besitz mit ein, den ein jeweils anderer nicht begehren soll.

 

An einem Diebstahl sind immer zwei Seiten beteiligt. Ein Fall von Lebensmitteldiebstahl verurteilt beide Seiten, sowohl die Täter als auch die Gesellschaft. Dennoch bleibt es ein Diebstahl und der Täter wird die Strafe dafür zahlen müssen, nicht zuletzt mit dem Verlust des eigenen guten Rufes.

Sprüche 6:30-31: Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um sein Leben zu fristen, weil er Hunger hat; 31 wird er ertappt, so muß er siebenfach bezahlen und alles hergeben, was er im Haus hat; (Schlachter2000)

(vgl. Sprüche 13:11)

 

Da es Gott ist, der den Wohlstand schenkt, sollte kein Mensch verhungern müssen.

5. Mose 8:17-18: und damit du nicht in deinem Herzen sagst: Meine eigene Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir diesen Reichtum verschafft! 18 So gedenke doch an den Herrn, deinen Gott – denn Er ist es, der dir Kraft gibt, solchen Reichtum zu erwerben –, damit er seinen Bund aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es heute geschieht. (Schlachter2000)

 

Die Rehabilitation des Diebes ist Aufgabe der Gesellschaft (Eph. 4.28).

 

Es existiert eine weitere Form des Diebstahls, nämlich der durch einbehaltene Fundstücke. Niemand hat das Recht, das Eigentum eines anderen zu behalten, auch nicht das eines Feindes, wie wir aus den Texten (2. Mo. 23:4-5; 5. Mo. 22:1-4) gelesen haben.

 

Diebstahl durch Amtspersonen

Amtspersonen dürfen keinen Diebstahl begehen, auch dürfen sie keine Vetternwirtschaft betreiben.

Hesekiel 46:18: Der Fürst soll auch nichts von dem Erbteil des Volkes nehmen, so daß er sie mit Gewalt von ihrem Besitz verstoßen würde. Er soll von seinem eigenen Besitztum seinen Söhnen ein Erbe geben, damit nicht jemand von meinem Volk aus seinem Besitz verdrängt werde. (Schlachter2000)

 

Aneignungen müssen also unter gerechten Bedingungen stattfinden, so dass sie die Regeln der Jubeljahrsverordnungen nicht verletzen oder gar aufgrund des Ansehens der Person geschehen (siehe auch Spr. 28:19). Weder dem Königshaus noch dem Staat ist es erlaubt, Ländereien mithilfe von Vetternwirtschaft oder auch einfach unnötigerweise zu erwerben.

 

Der Erwerb zu gerechten Bedingungen ist einer der wichtigsten Grundpfeiler, wenn es um die Erhaltung einer freien und rechtschaffenen Gesellschaft geht.

 

Diebstahl durch Ungleichheit vor dem Gesetz

Diebstahl, der durch Ungleichheit vor dem Gesetz zustande kommt, darf es nicht geben.

4. Mose 15:13-16: Jeder Einheimische soll es genauso machen, wenn er dem Herrn ein Feueropfer zum lieblichen Geruch darbringt. 14 Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt, oder wer sonst unter euch sein wird bei euren [künftigen] Geschlechtern, und dem Herrn ein Feueropfer darbringen will zum lieblichen Geruch, der soll es genauso machen, wie ihr es macht. 15 In der ganzen Gemeinde soll ein und dieselbe Satzung gelten, für euch und für den Fremdling; eine ewige Satzung soll das sein für eure [künftigen] Geschlechter; wie ihr, so soll auch der Fremdling sein vor dem Herrn. 16 Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält. (Schlachter2000)

 

Überdies besteht die Anweisung, sich miteinander zu versöhnen.

4. Mose 15:29-31: Es soll ein und dasselbe Gesetz gelten, wenn jemand aus Versehen etwas tut, sowohl für den Einheimischen unter den Kindern Israels als auch für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt. 30 Wenn aber eine Seele vorsätzlich handelt – es sei ein Einheimischer oder ein Fremdling –, so lästert sie den Herrn. Eine solche Seele soll ausgerottet werden mitten aus ihrem Volk; 31 denn sie hat das Wort des Herrn verachtet und sein Gebot gebrochen; eine solche Seele soll unbedingt ausgerottet werden; ihre Schuld ist auf ihr! (Schlachter2000)

(Vgl. 5. Mo. 28:63)

 

Das Ergebnis des Ansehens der Person, wenn es in ein Gerichtsurteil mit einfließt, ist zwangsläufig ein Diebstahl und somit verboten (vgl. Spr. 18:5,11).


5. Mose 1:17: Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, die tragt an mich heran, daß ich sie höre! (Schlachter2000)

(Vgl. 5.Mo. 1:11-18)

 

Schutz vor fortschreitender Ungleichheit der einzelnen Stämme

Das Erbrecht, das wir im fünften und sechsten Gebot entfaltet sehen, bewahrt die Unversehrtheit der einzelnen Stammes- und Volksvermögen. Dies konnten wir aus dem Inhalt der Gebote in 4. Mo. 27:1-11 schließen.

 

Das Recht, Grundbesitz zu übertragen

Ebenso wenig darf das Ansehen der Person bei Erbsachen eine Rolle spielen, denn auch das stellt einen Diebstahl dar. Der Besitz der Väter muss gemäß der Jubeljahrsordnung wieder in den des Stammes übergehen und darf nicht dort verbleiben, wo man selbst es gerade für richtig hält. (vgl. 5. Mo. 21:15-17).

 

Die Rechte der Erstgeborenen Israels können durch sündhaftes Verhalten verlorengehen, wie wir am Beispiel des Patriarchen Ruben sahen. Diese Begebenheit weist uns darauf hin, dass auch für die Auserwählten jederzeit Gefahr besteht, ihre Stellung als solche wegen begangener Sünden einzubüßen. Die Rechte der Erstgeborenen beziehen sich sowohl auf das Vermögen als auch auf die Kontinuität der zu tragenden Verantwortung innerhalb der Familie.

 

Diebstahl mithilfe falscher Maße und Gewichte

Bezüglich der Maße und Gewichte gilt die gleiche Norm für Privathaushalte und Geschäfte und man begeht einen Diebstahl, wenn man diese fälscht.

3. Mose 19:35-37: Ihr sollt euch nicht vergreifen am Recht noch am Längenmaß, noch am Gewicht, noch am Hohlmaß. 36 Rechte Waage, gutes Gewicht, richtiges Epha und gerechtes Hin sollt ihr haben! Ich, der Herr, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe; 37 darum sollt ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte halten und tun! Ich bin der Herr. (Schlachter2000)

 

Wir sind aufgefordert, jedem ein volles Maß zuzumessen, um auf diese Weise unser Leben zu verlängern. Desgleichen ist die Einhaltung des fünften Gebots, sowie ein Leben in Rechtschaffenheit und der Dienst für den Herrn mit der Verheißung eines längeren Lebens verknüpft.

(vgl. Mich. 6:10-11; Spr. 11:1; 16:11; 20:10; 23).

5. Mose 25:13-16: Du sollst in deinem Beutel nicht zweierlei Gewichtsteine haben, große und kleine! 14 In deinem Haus soll nicht zweierlei Hohlmaß sein, ein großes und ein kleines! 15 Du sollst volles und rechtes Gewicht und volles und rechtes Hohlmaß haben, damit du lange lebst in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt. 16 Denn jeder, der so etwas tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel, jeder, der Unrecht tut. (Schlachter2000)

 

Das Normenwerk der Maße und Gewichte wurde uns durch den Propheten Hesekiel mitgeteilt.

Hesekiel 45:9-12: So spricht Gott, der Herr: Laßt es genug sein, ihr Fürsten Israels! Tut gewalttätigen Frevel und Unterdrückung hinweg, übt Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk aus seinem Besitz zu vertreiben! spricht Gott, der Herr. 10 Ihr sollt richtige Waage, richtiges Epha und richtiges Bat gebrauchen! 11 Das Epha und das Bat sollen ein und dasselbe Maß haben. Ein Bat soll den zehnten Teil eines Homers fassen, und ein Epha soll der zehnte Teil eines Homers sein; ihr Maß soll sich nach dem Homer richten. 12 Ein Schekel soll 20 Gera betragen; 20 Schekel, 25 Schekel und 15 Schekel soll euch die Mine gelten. (Schlachter2000)

 

Diebstahl durch Verleumdung und Bosheit

Die meisten Menschen sind sich dessen gar nicht bewusst, dass Verleumdung und Boshaftigkeit der Ausführung eines Diebstahls und der Schädigung einer Person entsprechen. Die Leute denken sich überhaupt nichts bei der wiederholten Verleumdung anderer; in der Regel, weil sie für die eine oder andere Seite Partei ergriffen haben. Die Ausübung falscher Religionen haben im Laufe der Zeit mehr Verleumdung, Arglist und Bosheit hervorgebracht, als jedes andere menschliche Betätigungsfeld. Da, wo Menschen nicht imstande sind, bestimmte Argumente zu widerlegen, setzen sie stattdessen das Mittel der Verleumdung ein, und begehen dort, wo sich ihnen die Gelegenheit bietet, sogar einen Mord. Diese Sachverhalte werden im Studienpapier „Das Gesetz und das neunte Gebot“ (No. 262) ausführlich untersucht.

 

Rufmord zu begehen steht klar im Widerspruch zu Gottes Gesetz und stellt einen Diebstahl der allerschlimmsten Form dar.

 

Rechtswidrige Einbehaltung und Arbeitslöhne

Es verstößt gegen Gottes Gesetz, Arbeitern ihre Löhne oder verarmten Menschen ihre ohnehin spärliche Habe, wie etwa Kleidung und Decken vorzuenthalten. Betrug ist selbstverständlich gleichermaßen gesetzeswidrig.

2. Mose 22:26-27: denn es ist seine einzige Decke, das Gewand, das er auf der Haut trägt! Worin soll er sonst schlafen? Wenn er aber zu mir schreit, so erhöre ich ihn; denn ich bin gnädig. 27 Gott sollst du nicht lästern, und einem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen! (Schlachter2000)

 

3. Mose 19:13: Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben. Der Lohn des Taglöhners soll nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen. (Schlachter2000)

 

5. Mose 24:14-15: Du sollst einen armen und elenden Tagelöhner nicht bedrücken, er sei einer deiner Brüder oder deiner Fremdlinge, die in deinem Land und in deinen Toren sind. 15 Am gleichen Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, ehe die Sonne darüber untergeht; denn er ist arm und sehnt sich danach; damit er nicht deinetwegen den Herrn anruft und es dir zur Sünde wird. (Schlachter2000)

Die Auszahlung der Tagelöhne soll noch am gleichen Tag erfolgen. Sie über Nacht einzubehalten, stellt einen Gesetzesverstoß dar. Auszahlungen auf wöchentlicher oder vierzehntägiger Basis sind nur in beiderseitigem Einvernehmen gestattet. Lohnauszahlungen auf monatlicher Basis dürfen also tatsächlich nur durch vertragliche Vereinbarungen zwischen beiden Parteien zustande kommen.

 

Diese Satzungen enthalten einfache, klar verständliche Aussagen. Sie ergeben sich ganz natürlich aus dem Herzen des Gesetzes, das aus der Liebe zum Nächsten besteht. Jakobus, der Bruder Jesu Christi hat einiges über sie zu berichten.

Jakobus 5:1-6: Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über das Elend, das über euch kommt! 2 Euer Reichtum ist verfault und eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden; 3 euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen! 4 Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euch die Felder abgemäht haben, der aber von euch zurückbehalten worden ist, er schreit, und das Rufen der Schnitter ist dem Herrn der Heerscharen zu Ohren gekommen! 5 Ihr habt euch dem Genuß hingegeben und üppig gelebt auf Erden, ihr habt eure Herzen gemästet wie an einem Schlachttag! 6 Ihr habt den Gerechten verurteilt, ihn getötet; er hat euch nicht widerstanden. (Schlachter2000)

 

Das gleiche Thema wird auch von Paulus aufgegriffen.

1. Timotheus 5:18: Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!«, und »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert« (Schlachter2000)

 

Gott sprach zudem durch Jeremia:

Jeremia 22:13: Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und seine Obergemächer mit Ungerechtigkeit, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und ihm seinen Lohn nicht gibt, (Schlachter2000)

 

Gegen diese Art von Machtmissbrauch wird Gott etwas unternehmen.

Maleachi 3:5: Und ich werde mich euch nahen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die Meineidigen und gegen die, welche den Lohn der Tagelöhner verkürzen, Witwen und Waisen übervorteilen und das Recht des Fremdlings beugen und mich nicht fürchten! spricht der Herr der Heerscharen. (Schlachter2000)

 

Der Messias bezeugte, dass für uns alle der gleiche Lohn bereit liegt, nämlich die Erlösung. Diejenigen, die die Tagelöhner unterdrückten und deren Löhne unrechtmäßigerweise zurückbehielten, werden ihrerseits nicht in das Reich Gottes eingehen. (vgl. Mat. 20:1-16)

 

In gleicher Weise sind auch die Haushalte der Kirche nicht berechtigt, Missionaren und anderweitig in ihrem Dienste Stehenden die Löhne vorzuenthalten und keiner der Gläubigen sollte von Haus zu Haus gehen (Lk. 10:7; 1. Tim. 5:17,18). Jeder Arbeiter ist entsprechend seiner Mühen zu entlohnen (1. Kor. 3:8). Allerdings sollten die aus Glauben Geborenen mit gutem Beispiel vorangehen darin, dem Nächsten zu dienen, zu helfen und zu beschützen.

 

Unrecht als Raub

Die Annahme von Geschenken im Richteramt pervertiert die Weisheit und schafft Ungerechtigkeit (2. Mo. 23:8; 3. Mo. 19:15; 5. Mo. 16:18-20). Gott belohnt es, wenn der Gerechtigkeit Genüge getan wird (Ps. 137:8).

 

Mit jedem Unrecht wird jeweils die Partei beraubt, an der die Ungerechtigkeit begangen wurde. Dies wird im Studienpapier „Das Gesetz und das neunte Gebot“ (No. 262) näher untersucht.

 

Gott wird die Kinder seines Volkes erhöhen und wiederherstellen.

Joel 4:6-8: und ihr habt die Söhne Judas und die Söhne Jerusalems an die Söhne der Griechen verkauft, um sie von ihrer Heimat zu entfernen! 7 Siehe, ich wecke sie auf an dem Ort, wohin ihr sie verkauft habt; und ich werde euer Tun auf euren Kopf zurückfallen lassen; 8 und eure Söhne und eure Töchter werde ich in die Hand der Kinder Judas verkaufen, und diese werden sie den Sabäern verkaufen, einem weit weg wohnenden Volk; denn der Herr hat es gesagt. (Schlachter2000)

 

Alle Angelegenheiten müssen von den Gerichten gerecht beurteilt werden, zum einen innerhalb der Kirche und zum anderen innerhalb der Nation (Mat. 18:7; 1. Kor. 6:1-8). Es wird als Diebstahl gewertet, wenn die Kirche das Recht nicht beachtet und ihrerseits Ungerechtigkeiten begeht.

 

Wucher

Als in der Gemeinde des Herrn festgeschrieben können nur solche Menschen gelten, die ihr Geld nicht gegen Wucherzins verleihen oder sich bestechen lassen, um daraufhin Entscheidungen zu den Ungunsten eines Unschuldigen zu treffen.

Psalm 15:5: wer sein Geld nicht um Wucherzinsen gibt und keine Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen; wer dies tut, wird ewiglich nicht wanken. (Schlachter2000)

 

Daraus ergibt sich, dass Wucher oder das Verleihen von Geld gegen Zinsen nicht nur verboten ist, sondern darüber hinaus verhindert, dass eine Person in das Reich Gottes gelangen kann.

Sprüche 28:8: Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt, der sammelt es für einen, der sich über die Armen erbarmt. (Schlachter2000)

 

Dies mag innerhalb der alltäglichen Umstände nicht allzu häufig der Fall sein, doch hier geht es schließlich darum, nicht dem Gericht anheim zu fallen, sondern stattdessen in die erste Auferstehung einzugehen.

 

Jeremia betrachtet Wucher als einen der Ursprünge von Verfluchungen.

Jeremia 15:10: »Wehe mir, meine Mutter, daß du mich geboren hast, einen Mann, mit dem jedermann streitet und zankt im ganzen Land! Ich habe nichts ausgeliehen, und sie haben mir nichts geliehen, und doch fluchen sie mir alle!« (Schlachter2000)

 

Gott verurteilt die "blutige Stadt" für diese Sünde.

Hesekiel 22:12: Man hat in dir Bestechungsgeschenke angenommen, um Blut zu vergießen. Du hast Wucher und Zins genommen und deine Nächsten mit Gewalt übervorteilt; mich aber hast du vergessen! spricht Gott, der Herr. (Schlachter2000)

 

Gott spricht auch in Hesekiel 18:3-20 von diesen Unterscheidungen. Die Seele, die sündigt, soll gewisslich sterben. An dieser Stelle wird Wucher ausdrücklich als Grund für den Ausschluss einer Person vom ewigen Leben erwähnt (Hes. 18:8-13). Der Begriff des Wucherns ist außerdem damit verbunden, sich selbst zu erhöhen, deshalb ist es verboten, etwas gegen Zinsen zu verleihen. Die Praxis des Wucherns schließt einen Auserwählten ebenso von der ersten Auferstehung aus, wie es durch das Begehen von Diebstählen geschieht.

 

Zur Zeit Esras und Nehemias waren die Menschen gezwungen, ihr Land und ihre Häuser zu verpfänden, um während der Rekultivierung Getreide kaufen zu können. Nehemia brachte die Menschen, die sich Ländereien auf diese Weise angeeignet hatten dazu, diese wieder zurück in die Hände ihrer rechtmäßigen Besitzer zu geben, da das Verleihen von Geld gegen Zinsen, vor allem in Form von Hypotheken, dem Diebstahl gleich ist und ihnen so der Eintritt in Gottes Reich nicht gestattet würde. Wucher bzw. Kreditvergabe gegen Zinsen stellt einen Verstoß gegen Gottes Gesetz dar und Menschen, die solche Dinge tun, sollen aus dem Lande ausgerottet werden.

Nehemia 5:1-13: Es erhob sich aber ein großes Geschrei des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre Brüder, die Juden. 2 Und etliche sprachen: Wir, unsere Söhne und unsere Töchter sind viele; und wir müssen uns Getreide beschaffen, damit wir zu essen haben und leben können! 3 Andere sprachen: Wir mußten unsere Äcker, unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, damit wir Getreide bekommen in der Hungersnot! 4 Etliche aber sprachen: Wir haben uns Geld leihen müssen auf unsere Äcker und unsere Weinberge, damit wir dem König die Steuern zahlen können. 5 Nun sind ja unsere Brüder vom gleichen Fleisch [und Blut] wie wir, und unsere Kinder sind wie ihre Kinder. Und siehe, wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter in die Leibeigenschaft bringen, und von unseren Töchtern sind schon etliche zu leibeigenen Mägden geworden, und es steht nicht in unserer Macht, es zu verhindern, da ja unsere Äcker und Weinberge bereits anderen gehören! 6 Als ich aber ihr Geschrei und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig. 7 Dann überlegte ich bei mir selbst, und ich wies die Vornehmsten und Vorsteher zurecht und sprach zu ihnen: Wollt ihr Wucher treiben an euren Brüdern? Und ich brachte eine große Versammlung gegen sie zusammen, 8 und sprach zu ihnen: Wir haben unsere Brüder, die Juden, die an die Heiden verkauft waren, soweit es uns möglich war, losgekauft; ihr aber wollt sogar eure eigenen Brüder verkaufen? Sollen sie sich etwa an uns verkaufen? Da schwiegen sie und fanden keine Antwort. 9 Und ich sprach: Was ihr da tut, ist nicht gut! Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln wegen der Lästerung der Heiden, unserer Feinde? 10 Ich und meine Brüder und meine Diener haben ihnen auch Geld und Korn geliehen. Wir wollen ihnen doch diese Schuld erlassen! 11 Gebt ihnen heute noch ihre Äcker, ihre Weinberge, ihre Ölbäume und ihre Häuser zurück, dazu den Hundertsten vom Geld, vom Korn, vom Most und vom Öl, den ihr ihnen auferlegt habt! 12 Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben und nichts von ihnen fordern, sondern es so machen, wie du gesagt hast! Und ich rief die Priester herbei und nahm einen Eid von ihnen, daß sie es so machen wollten. 13 Auch schüttelte ich den Bausch meines Gewandes aus und sprach: So schüttle Gott jedermann von seinem Haus und von seinem Besitztum ab, der dies versprochen hat und nicht ausführt; ja, so werde er ausgeschüttelt und leer! Und die ganze Versammlung sprach: Amen! Und sie lobten den Herrn. Und das Volk handelte nach diesem Wort. (Schlachter2000)

 

Das Gesetz sieht ganz klar vor, dass Geld nicht gegen Zinsen verliehen werden darf. Wucher jeglicher Art, sei es in Form von Geld, Lebensmitteln oder sonstigen Vermögenswerten fällt unter dieses Gesetz.

2. Mose 22:25: Wenn du je das Obergewand deines Nächsten als Pfand nimmst, so sollst du es ihm wiedergeben bis zum Sonnenuntergang; (Schlachter2000)

 

5. Mose 23:19-20: Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundegeld in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen für irgend ein Gelübde; denn beides ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel. 20 Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, weder Zins für Geld noch Zins für Speise, noch Zins für irgendetwas, das verzinst werden kann. (Schlachter2000)

 

Der Advokat jedoch stellte Christus die Frage: "Wer ist mein Bruder?" Das Heil ist nun auch für die Heiden erreichbar, also darf überhaupt niemand Geld gegen Zinsen verleihen, ganz gleich, welchem Volk man angehört. Gottes Reich hat seine Tore jetzt  für alle Völker geöffnet, für die Samariter genauso wie für die ägyptischen Brüder der Juden, all das alleine durch den Glauben.

 

Juda darf Ephraim nichts verleihen; ebenso wenig darf Ephraim etwas an Manasse verleihen. Ein System der Kreditvergabe gegen Zinsen ist im Friedensreich Gottes nicht vorgesehen. Die Nationen werden sich untereinander lediglich zum Zwecke des Handels und zur gegenseitigen Unterstützung etwas leihen.

 

Der Kommentar von Christus in Matthäus 25:27 und Lukas 19:23 darf nicht als Duldung einer Vergabe gegen Zins gewertet werden. Wucher und Erhöhung durch Zins ist eindeutig von Gott durch das Gesetz und die Propheten verboten worden. Christus stellte eine rhetorische Frage. Die Antwort bezog sich auf denjenigen, der glaubte, der Hausherr sei ein harter Mann und der darum das Talent in der Erde vergrub. Christus sagte dann, dieser sei ein schlechter und fauler Diener; und es wäre klüger gewesen, das Geld den Wechslern zu geben, da Christus dann wenigstens die Zinsen gewonnen hätte. Allerdings ist diese Praxis von Gott verdammt. Diese Geschichte stellt eine Allegorie auf das Reich Gottes dar und keine Anweisung zum Umgang mit Geld.

 

Gott verurteilt die Praxis des Geldverleihs gegen Zinsen, ebenso Menschen, die solches tun. Ein Mensch darf dem anderen ein Entgelt für seine Dienstleistungen in Rechnung stellen, darüber hinaus jedoch nichts. Wenn sich die Summe eines Betrages in Form von Zinsen erhöht (d.h. Wucher und Diebstahl), ist dies ein Verstoß gegen das achte Gebot und muss zurückgezahlt werden, so wie das Gesetz es vorschreibt. Unter der Herrschaft des Messias wird jede Person, die Kredite gegen Zins vergibt, vor Gericht gestellt und entsprechend mit einer Strafe wegen Diebstahls und Anhäufung unehrlichen Gewinns belegt werden. Diese Person wird natürlich auch den entstandenen Schaden ersetzen müssen.

 

Schulden und Erlass

Mit dem Schutz der Verbote gegen den Wucher ist auch die Freilassung im Sabbatjahr mit der Tilgung aller Schulden verbunden.

5. Mose 15:19-23: Alle männliche Erstgeburt, die unter deinen Rindern und deinen Schafen geboren wird, sollst du dem Herrn, deinem Gott, heiligen. Du sollst das Erstgeborene deines Rindes nicht zur Arbeit gebrauchen und das Erstgeborene deiner Schafe nicht scheren; 20 du sollst sie vor dem Herrn, deinem Gott, essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an dem Ort, den der Herr erwählen wird. 21 Wenn das Tier aber einen Fehler hat, wenn es hinkt oder blind ist oder sonst einen schlimmen Fehler hat, so sollst du es dem Herrn, deinem Gott, nicht opfern; 22 sondern du sollst es innerhalb deiner Tore essen – der Reine genauso wie der Unreine –, wie die Gazelle und den Hirsch. 23 Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser. (Schlachter2000)

Das gesamte System wurde so entwickelt, dass jedem Individuum alle sieben Jahre die Schulden erlassen werden und man aus der Knechtschaft befreit wird. Die Durchführung dieses Rechts nicht zu gewährleisten, gilt vor Gott als Gräueltat, weil dadurch die Freiheit des Einzelnen und die der gesamten unter Gottes Gesetz stehenden Nation untergraben wird. Der Wunsch, in der Sklaverei zu verbleiben, ist Anzeichen der Schwäche, die ein Leben in einem solch unbefreiten System zwangsläufig mit sich bringt.

 

Innerhalb der Familie Gottes bildet das Konzept der freiwilligen Gaben reiner und makelloser Tiere den Kern der Berufung durch Gott und Seines Planes. Wilde und unreine Tiere eignen sich nicht als Erstlingsgabe und mögen somit innerhalb der Tore verzehrt werden. Anders ausgedrückt, sie sind als Teil des Zehnten nicht vorgesehen, welcher ja in sich selbst ein Symbol für die Auserwählten darstellt.

 

Diebstahl der Lebensqualität von Witwen, Waisen und Fremdlingen

Eigentum und Eigentumsrechte gehen mit bestimmten Erwartungen einher. Jeder Mensch trägt die Erwartung in sich, dass ihm eine angemessene Lebensqualität gewährt wird. Wir haben gesehen, dass die Heiden im Rahmen des Planes Gottes berechtigterweise die  Erwartung haben, selbst einen Platz in Israel zu erhalten. Sie werden lernen, uns und der bestehenden Herrschaft Gottes durch den Messias zu vertrauen (vgl 3. Mo. 39:20-23; 40:3,5; 42:16,19; Mat. 12:21; Röm. 15:12). Dies wird durch den Nichtmissbrauch der Macht Gottes im Umgang mit den Schwachen, den Waisen, den Armen und Fremdlingen so geschehen.

 

Wir dürfen weder die Fremdlinge, noch die Witwen oder Waisen unterdrücken, denn tun wir es doch, wird  Gott ihr Schreien sicher hören und einen Krieg entfachen, der dann aus den Frauen und Kindern der Unterdrücker selbst solche Witwen und Waisen macht (2. Mo. 22:21-24; 23:9). Wir werden den Fremden nicht ärgern, er jedoch wird mitten unter uns wohnen. Wir werden ihn genauso lieben wie einen der unsrigen, denn wir waren in Ägypten einst selbst Fremdlinge (3. Mo. 19:33,34). Gleichermaßen wird der Fremde mit uns versöhnt sein (3. Mo. 16:29) oder aber vom Segen abgeschnitten werden (3. Mo. 17:8,9). Fremde werden im Volk Israel eingeschrieben sein, denn der Messias hat auch für sie den Preis gezahlt, so dass das Heil nun auch an die Heiden geht. Sie erhalten also ihren Platz zwar unter Vorbehalt, dennoch hat ihnen diesen niemand streitig zu machen. Allerdings haben sie selbstverständlich die Pflicht, sich als ein Teil des Volkes der herrschenden Ordnung zu fügen (3. Mo. 22:10,11,15,18). Die von ihnen gepflegten Abscheulichkeiten sind ihnen in unserer Mitte untersagt, doch wir sollen sie genauso lieben, wie uns selbst (3. Mo. 18:26; 5. Mo. 10:17-22).

 

Das Bestehlen der Armen mittels Verpfändung

Wenn wir den Armen ein Darlehen gewähren, dürfen wir dafür niemals ein solches Pfand als Sicherheit fordern, wodurch das Wohlbefinden, die Lebensqualität, die Gesundheit, die Sicherheit oder der Erwerb des Lebensunterhaltes gefährdet würde.

5. Mose 24:6: Man soll niemals die Handmühle oder [auch nur] den oberen Mühlstein zum Pfand nehmen, denn damit nähme man das Leben zum Pfand. (Schlachter2000)

 

5. Mose 24.10-14: Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen gewährst, so sollst du nicht in sein Haus gehen, um ihm ein Pfand abzunehmen. 11 Du sollst draußen stehen bleiben, und der, dem du borgst, soll das Pfand zu dir herausbringen. 12 Ist er aber arm, so sollst du dich mit seinem Pfand nicht schlafen legen; 13 sondern du sollst ihm sein Pfand unbedingt wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, damit er in seinem Gewand schlafe und dich segne; so wird dir das als Gerechtigkeit gelten vor dem Herrn, deinem Gott. 14 Du sollst einen armen und elenden Tagelöhner nicht bedrücken, er sei einer deiner Brüder oder deiner Fremdlinge, die in deinem Land und in deinen Toren sind. (Schlachter2000)

Hier wird die sofortige Bezahlung der Tagelöhner und der Befehl, sie nicht zu unterdrücken, noch einmal wiederholt.

 

Einem Kreditgeber ist es nicht gestattet, sich ungebeten oder etwa gar gewaltsam Zutritt in einen sich in der Wiederherstellung befindlichen Haushalt zu verschaffen. Alle Handlungen müssen entsprechend auf das Gesetz abgestimmt sein.

 

Fürsorge für die Armen

Der Geist des Gesetzes richtet sich vielmehr auf die Fürsorge für die Armen, als nur darauf, sie nicht zu unterdrücken.

 

Derselbe Geist zeigt weiterhin auch, wie Gott diejenigen Menschen verurteilt, die an den Neumonden und Sabbaten ihre Geschäfte ruhen lassen, nur um sie anschließend so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. So ist allerdings in diesen letzten Tagen. Israel ist wie ein Korb, angefüllt mit reifem Obst.

Amos 8:1-8: Dies ließ Gott, der Herr, mich schauen: Siehe, da war ein Korb mit reifem Obst; 2 und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Einen Korb mit reifem Obst! Da sprach der Herr zu mir: Die Zeit ist reif geworden für mein Volk Israel; ich werde künftig nicht mehr [verschonend] an ihm vorübergehen! 3 An jenem Tag werden ihre Tempellieder zu Geheul werden, spricht Gott, der Herr; man wird überall viele Leichname hinwerfen – Still! 4 Hört dies, die ihr dem Armen nachstellt und die Wehrlosen im Land vernichten wollt, 5 die ihr sagt: »Wann [endlich] ist der Neumond vorüber, damit wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir Korn anbieten, damit wir das Ephamaß verkleinern und das Schekelgewicht erhöhen und die Waage zum Betrug fälschen können, 6 daß wir die Bedürftigen um Geld und den Armen für ein Paar Schuhe kriegen und Spreu als Korn verkaufen können?« 7 Der Herr hat geschworen bei [sich,] dem Ruhm Jakobs: Niemals werde ich irgend eine ihrer Taten vergessen! 8 Sollte das Land deswegen nicht erbeben und jeder trauern, der darin wohnt? Da wird das ganze [Land] emporsteigen wie der Nil, es wird aufwogen und sich wieder senken wie der Strom Ägyptens. (Schlachter2000)

(Vgl. Neh. 5:1-13 )

Aus dieser Sicht besteht nach dem Gesetz eine eindeutige Verantwortung, Sorge für die Armen zu tragen.

 

Lukas 6:30-34: Gib aber jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. 31 Und wie ihr wollt, daß euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise! 32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, welche sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. (Schlachter2000)

 

Wenn ein Mensch etwas braucht, ist man verpflichtet, diesem damit auszuhelfen und nicht danach zu fragen, ob und wann man es wieder zurückbekommt. Gleichermaßen hat der, der sich etwas geborgt hat, die Pflicht, alles Nötige für die eigene Sanierung zu tun und natürlich, wenn möglich, auch selbst etwas zu verleihen, wo es notwendig ist.

 

Wir sollen unsere Feinde lieben (Lukas 6:35) und die Vertriebenen beschützen (5. Mo. 23: 15-16). Diejenigen, die weder die Armen unterdrückt, noch Wucher betrieben oder sich  selbst erhöht haben, werden leben (Hesekiel 18:17; vgl. Hiob 24:2-10; Spr. 22:22,23).

 

Wiedergutmachung, Wiederherstellung und Rehabilitation

Das Ziel und der Zweck aller Rechtsvorschriften fällt unter die Grundbegriffe Prävention und Wiedergutmachung oder aber Wiederherstellung und Rehabilitation.

Epheser 4,28: Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. (Schlachter2000)

 

Ferner existieren jedoch bestimmte Gesetze, die sich auf Bestrafung und Maßnahmen zur Abhilfe im Zusammenhang mit begangenen Diebstählen konzentrieren.

 

Übertretungen sollen vergeben werden. Das zugrunde liegende Leitmotiv des Gesetzes ist also die Umkehr.

Lukas 17,4: Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben. (Schlachter2000)

 

Die aufgrund von Unwissenheit begangenen Sünden sind durch 3. Mose 4 und 5 abgedeckt. Der Zweck der Opfergaben war es, sichtbare Reue hervorzubringen und eine Geldstrafe liegt in dem Fall auf der Hand. Christus hat die Strafe für unsere Sünden getragen, denn diese konnte nicht in vollem Umfang durch das Blut von Tieren bezahlt werden. In den letzten Tagen wird das System wieder in Kraft treten und die Darbringung der Opfer und Strafen werden wieder eingesetzt werden. Dies mindert in keiner Weise das Opfer und die Taten Christi, sondern geschieht, damit durch das Verhängen von Geldstrafen die Reue sichtbar wird (vgl. 4. Mo. 15:28). Sobald der Sünder dies getan hat, wird ihm vergeben werden.

 

Wem viel vergeben wurde, der wird viel lieben, anders herum wird nur wenig lieben, wem wenig vergeben wurde und allein Gottes Sohn hat die Macht, Sünden zu vergeben (Lk. 7: 47-48). Wohl denen, welchen ihre Missetaten vergeben und ihre Sünden zugedeckt wurden. Selig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet (Ps. 32:1-2; Röm. 4: 7,8; Kol. 2:13).

 

"Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden" (Jak. 5:15). Krankheit muss man folglich von der Sünde unterscheiden. Alle Sünden werden im Namen Gottes durch Jesus Christus vergeben (1. Joh. 2,12).

 

Wer jemandem die Vergebung verweigert, obwohl dieser Reue zeigt, begeht damit einen Diebstahl und blockiert die Wiederherstellung. Dadurch stiehlt er etwas vom Leben des reuigen Sünders und dessen Angehörigen.

 

Im Vaterunser lautet es unter anderem: "Vater vergib uns, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern." Vergebung ist also eine Bedingung, diese nicht zu erweisen erfüllt sowohl den Tatbestand des Mordes als auch den des Diebstahls, unter Verstoß gegen das sechste und achte Gebot. Selbstgerechtigkeit versperrt den Eingang in das Reich Gottes. Durch Selbstgerechtigkeit begeht man Diebstahl an der Lebensqualität der Beteiligten und raubt dem, der wirklich bereut, den Zustand der Vergebung. Durch ihre Unwissenheit werden sie selbst nicht in das Reich Gottes eingehen, darüber hinaus versperren sie jedoch auch anderen die Tür, die sonst den Eingang hätten finden können.

 

Einem Mann seine Ehefrau zu stehlen, zieht eine Reihe von Strafen nach sich. Abimelech wurde bestraft, obwohl er nicht mit Sarah geschlafen hatte, doch hatte er sie nur deshalb genommen, weil Abraham sie als seine Schwester ausgab. Obwohl diese Aussage der Wahrheit entsprach, enthielt er ihm gleichzeitig eine andere wichtige Wahrheit vor. So brachte er Abimelech in eine Lage, durch die er und sein Volk leicht hätte zerstört werden können (vgl. 1. Mo. 20:3-7). Das siebte Gebot bestand also schon zu dieser Zeit und wurde auch von den Heiden verstanden. Trotz seiner Sünden war Abraham ein Prophet und Gott erhörte die Gebete, die er an Ihn richtete. Gott hatte ihn trotz dieser Sünden auserwählt und ihn für die Ausführung Seines göttlichen Planes bestimmt. Also wurde Abraham nicht durch seine eigenen Taten gerechtfertigt, sondern allein durch die Gnade Gottes (vgl. 1. Mo. 20:3-7, 14-18). Dann segnete Er Abimelech, weil dieser sich um Abraham bemüht hatte. Gott wird alle Heiden durch den Glauben bewahren, so wie Er es damals schon tat (Jes. 2:4). Uns hat Er den Dienst der Aussöhnung zugedacht (2. Kor. 5:18)

 

Wir haben erfahren, dass jeder Diebstahl durch das Finden oder unrechtmäßige Aneignen einer Sache, gleichsam die Wegnahme und Einbehaltung durch unehrliches Verhalten, entschädigt und wiedergutgemacht werden muss, zudem ein Fünftel des Wertes der Sache hinzugefügt und die Kosten einer Opfergabe getragen werden müssen, die man Gott durch das Priestertum darbringt (vgl. 3. Mo. 6:1-5 oben). Wo etwas weggenommen und anschließend getötet oder verkauft wurde, muss der Wert der Sache ersetzt und darüber hinaus eine viel höhere Strafe gezahlt werden. Im Fall von Rindern soll jemand fünf Tiere für eines geben, handelt es sich um Schafe wird er vier für eines geben müssen. Wird das Tier noch lebendig in der Hand des Täters gefunden, muss er das Doppelte geben. Wenn jemand im Schutz der Dunkelheit einen Einbruch verübt, hat der Eigentümer das Recht, ihn auf der Stelle zu töten, ohne dafür selbst wegen Mordes belangt zu werden. Wird der Dieb jedoch nach Sonnenaufgang getötet, wird der Hauseigentümer wegen Mordes vor Gericht gestellt.

 

Der Dieb muss für die volle Rückerstattung aufkommen, ist er dazu nicht in der Lage, wird man ihn für seinen Diebstahl in die Knechtschaft verkaufen. Fahrlässig herbei geführte Brandschäden werden gleichfalls als Diebstahl gewertet und erfordern somit eine vollständige Wiedergutmachung. Verluste, die dadurch entstehen, dass man den Besitz einer anderen Person einbehält, während man diesen derweil aber nicht beschädigt, erfordern die Rückzahlung des doppelten Wertes.

2. Mose 22:1-15: Wird ein Dieb beim Einbruch ertappt und geschlagen, so daß er stirbt, so hat man keine Blutschuld; 2 ist aber die Sonne über ihm aufgegangen, so hat man Blutschuld. [Der Dieb] soll Ersatz leisten; hat er aber nichts, so verkaufe man ihn um den Wert des Gestohlenen. 3 Wird das Gestohlene noch lebend bei ihm vorgefunden, es sei ein Rind, ein Esel oder ein Schaf, so soll er es doppelt wiedererstatten. 4 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abweiden läßt, und er läßt dem Vieh freien Lauf, daß es auch das Feld eines anderen abweidet, so soll er das Beste seines eigenen Feldes und das Beste seines Weinbergs dafür geben. 5 Bricht Feuer aus und ergreift eine Dornhecke und frißt einen Garbenhaufen oder das stehende Getreide oder das ganze Feld, so soll der, welcher den Brand verursacht hat, unbedingt den Schaden ersetzen. 6 Wenn einer seinem Nächsten Geld oder Hausrat zur Verwahrung gibt, und es wird aus dem Haus des Betreffenden gestohlen, so soll der Dieb, wenn er erwischt wird, es doppelt ersetzen. 7 Ist aber der Dieb nicht zu finden, so soll der Hausherr vor Gott treten, ob er sich nicht am Gut seines Nächsten vergriffen hat. 8 Bei jedem Fall von Veruntreuung, sei es ein Rind, ein Esel, ein Schaf, ein Kleid, oder was sonst abhanden gekommen sein mag, wovon einer behauptet: Der hat es! – so soll beider Aussage vor Gott gelangen; wen Gott schuldig spricht, der soll es seinem Nächsten doppelt ersetzen. 9 Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder ein Rind oder ein Schaf oder irgend ein Vieh zu hüten gibt, und es kommt um oder nimmt Schaden oder wird geraubt, ohne daß es jemand sieht, 10 so soll ein Eid bei dem Herrn zwischen beiden entscheiden, daß jener sich nicht am Gut seines Nächsten vergriffen hat; und der Eigentümer soll ihn annehmen und keine Entschädigung erhalten. 11 Ist es ihm aber wirklich gestohlen worden, so soll er es dem Eigentümer ersetzen; 12 wenn es aber [von einem wilden Tier] zerrissen worden ist, so soll er das Zerrissene zum Beweis beibringen; bezahlen muß er es nicht. 13 Leiht jemand etwas von seinem Nächsten, und es wird beschädigt oder kommt um, ohne daß der Eigentümer dabei ist, so muß er es ersetzen; 14 ist der Eigentümer dabei, so braucht jener es nicht zu ersetzen; ist es ein gemietetes [Tier], so ist es inbegriffen in seiner Miete. 15 Wenn ein Mann eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt ist, und er liegt bei ihr, so muß er sie sich durch Bezahlung des Brautpreises zur Ehefrau nehmen. (Schlachter2000)

 

Lebewesen, die den Tod fanden, während sie sich (z. B. als Leihgabe) in unserer Obhut befanden, fallen dem Gesetz nach unter die fahrlässige Sachbeschädigung. Dementsprechend wird die Entschädigung berechnet. Die Sorgfaltspflicht, die im Umgang mit einer zu liefernden Warenladung besteht, fällt unter einen anderen Zweig des Gesetzes. Die Person, die für die Lieferung des Objektes zuständig ist, wird für den Tod bzw. die Schäden verantwortlich gemacht und muss den entstandenen Schaden in seiner tatsächlichen Höhe ersetzen. Sollte der Angeklagte in der Lage sein, zu beweisen, dass ihn keine Schuld traf, weil er beispielsweise das Opfer eines Angriffs wilder Tiere wurde, wird er von der Verantwortung freigesprochen.

 

Nichteinhaltung von Gelübden oder sonstigen Verpflichtungen

3. Mose 27:1-34: Und der Herr redete zu Mose und sprach: 2 Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Wenn jemand ein [besonderes] Gelübde tut, so sollst du ihre Seelen folgendermaßen schätzen für den Herrn: 3 Einen Mann vom zwanzigsten bis zum sechzigsten Lebensjahr sollst du auf 50 Schekel Silber schätzen nach dem Schekel des Heiligtums. 4 Ist es aber eine Frau, so sollst du sie auf 30 Schekel schätzen. 5 Wenn [die Person] zwischen fünf und zwanzig Jahren alt ist, dann sollst du sie auf 20 Schekel schätzen, wenn sie männlich ist, aber auf 10 Schekel, wenn sie weiblich ist. 6 Im Alter von einem Monat bis zu fünf Jahren sollst du sie auf 5 Schekel Silber schätzen, wenn sie männlich ist, aber auf 3 Schekel Silber, wenn sie weiblich ist. 7 Im Alter von 60 Jahren aber und darüber sollst du sie auf 15 Schekel schätzen, wenn sie männlich ist, und auf 10 Schekel, wenn sie weiblich ist. 8 Ist der Gelobende aber zu arm, um das von dir Geschätzte zu bezahlen, so soll man ihn vor den Priester stellen, und der Priester soll ihn schätzen; nach dem Verhältnis dessen, was seine Hand aufbringen kann, soll der Priester ihn schätzen. 9 Ist es aber ein Tier, von dem man dem Herrn ein Opfer darbringt, so soll alles, was man von diesem [Tier] dem Herrn gibt, heilig sein. 10 Man soll es nicht auswechseln noch vertauschen, ein gutes für ein schlechtes oder ein schlechtes für ein gutes; wenn es aber jemand auswechselt, ein Tier für das andere, so soll es samt dem zur Auswechslung bestimmten Tier [dem Herrn] heilig sein. 11 Ist es aber irgendein unreines Tier, von dem man dem Herrn kein Opfer darbringen darf, so soll man das Tier vor den Priester stellen; 12 und der Priester soll es schätzen, je nachdem es gut oder schlecht ist; und bei der Schätzung des Priesters soll es bleiben. 13 Will es aber jemand unbedingt wieder auslösen, so soll er den fünften Teil deiner Schätzung dazugeben. 14 Wenn jemand sein Haus als dem Herrn heilig weiht, so soll es der Priester schätzen, je nachdem es gut oder schlecht ist; und wie es der Priester schätzt, so soll es gelten. 15 Will es aber derjenige auslösen, der es geweiht hat, so soll er den fünften Teil der Schätzungssumme dazugeben; dann gehört es ihm. 16 Wenn jemand dem Herrn ein Stück Feld von seinem Eigentum weiht, so soll es von dir geschätzt werden nach dem Maß der Aussaat; der Raum für [die Aussaat von] einem Homer Gerste soll 50 Schekel Silber gelten. 17 Weiht er sein Feld vom Halljahr an, so soll es nach deiner Schätzung gelten. 18 Weiht er aber das Feld nach dem Halljahr, so soll der Priester ihm das Geld berechnen nach den übrigen Jahren bis zum nächsten Halljahr; das soll dann von deiner Schätzung abgezogen werden. 19 Wenn aber der, welcher das Feld geweiht hat, es unbedingt wieder auslösen will, so soll er den fünften Teil über die Schätzungssumme hinaus dazulegen, dann bleibt es sein Eigentum. 20 Will er aber das Feld nicht auslösen, oder wenn er das Feld einem anderen verkauft, so kann es nicht mehr ausgelöst werden; 21 sondern das Feld soll, wenn es im Halljahr frei ausgeht, dem Herrn heilig sein, wie ein mit dem Bann belegtes Feld; es fällt dem Priester als Eigentum zu. 22 Wenn aber jemand dem Herrn ein Stück Feld weiht, das er gekauft hat und das nicht zu seinen Eigentumsfeldern gehört, 23 so soll ihm der Priester den Betrag nach deiner Schätzung berechnen bis zum Halljahr, und er soll an demselben Tag den Schätzwert geben, als heilig für den Herrn. 24 Aber im Halljahr soll das Feld wieder an den zurückfallen, von dem er es erworben hatte, an denjenigen, dem das Land als sein Eigentum gehörte. 25 Alle deine Schätzung aber soll nach dem Schekel des Heiligtums erfolgen. Ein Schekel macht 20 Gera. 26 Doch soll niemand die Erstgeburt unter dem Vieh weihen, die dem Herrn schon als Erstgeburt gehört; es sei ein Rind oder ein Schaf: es gehört dem Herrn. 27 Ist es aber ein unreines Tier, so soll man es auslösen nach deiner Schätzung und den fünften Teil darüber geben. Will man es nicht auslösen, so soll es nach deiner Schätzung verkauft werden. 28 Nur soll man kein mit dem Bann Belegtes, nichts, das jemand dem Herrn gebannt hat, von allem, was ihm gehört, es seien Menschen oder Vieh oder das Feld seines Eigentums, verkaufen oder auslösen; alles Gebannte ist dem Herrn hochheilig. 29 Man soll auch keinen mit dem Bann belegten Menschen auslösen, sondern er soll unbedingt getötet werden. 30 Alle Zehnten des Landes, sowohl von der Saat des Landes als auch von den Früchten der Bäume, gehören dem Herrn; sie sind dem Herrn heilig. 31 Will aber jemand etwas von seinem Zehnten auslösen, der soll den fünften Teil darüber geben. 32 Und was den ganzen Zehnten von Rindern und Schafen betrifft – von allem, was unter dem Hirtenstab hindurchgeht, soll jeweils das zehnte Tier dem Herrn heilig sein. 33 Man soll nicht untersuchen, ob es gut oder schlecht ist, man soll es auch nicht vertauschen; wenn es aber jemand irgendwie vertauscht, so soll es samt dem Vertauschten heilig sein und darf nicht ausgelöst werden. 34 Das sind die Gebote, die der Herr Mose aufgetragen hat an die Kinder Israels, auf dem Berg Sinai. (Schlachter2000)

Das gesamte Konzept des Zehnten und der Erlösung ist so aufgebaut, dass alles, was  von den reinen Tieren dem Herrn geweiht wurde, nicht eingelöst werden soll, da sie symbolisch auf die Auserwählten als Erstlingsfrüchte der Ernte hinweisen. Darauf, den Zehnten einzulösen, steht die selbe Strafe wie auf Vorenthaltung dessen, also wird man die obligatorischen zwanzig Prozent bzw. ein Fünftel des ursprünglichen Wertes zu zahlen haben, die auch für die Vorenthaltung eines fremden Besitzes erhoben wird, denn der Zehnte ist Gottes Eigentum.

 

Verfahren und gerichtliche Anordnung

Der Inhalt aller Gebote erteilt dem Gericht die Befugnis, auf richterliche Anordnung hin in Gewahrsam zu nehmen und Beschlagnahmungen während eines schwebenden Verfahrens vorzunehmen (vgl. 3. Mo. 24:12; 4. Mo. 15:34; 1. Kö. 22:27). Eine Entscheidung darf nicht unangemessen verzögert werden; das Urteil muss zeitnah gesprochen werden.

 

Es ist notwendig, verschiedene Grade von Richtern und Gerichten einzusetzen, damit in allen Angelegenheiten ein Urteil schnell und auf der entsprechenden Ebene gesprochen werden kann (2. Mo. 18:12-24). Niemand hat das Recht, einem anderen etwas zuzufügen, von dem er selbst nicht möchte, dass es ihm angetan wird (Mat. 7:12). Der Lohn eines jeden Mannes wird auf sein eigenes Haupt kommen (Obadja 15).

 

Das Sabbatjahr ist ein Jahr der Freilassung und muss hinsichtlich aller gerichtlichen Belange berücksichtigt werden, auch was Verträge und Schadenersatz betrifft. Alle Schäden und Kaufpreise müssen in Relation zu den Jubel- und Sabbatjahren gebracht werden. Es dürfen keine Zubilligungen gemacht werden, die gegen die Jubeljahrsgesetze verstoßen würden (siehe auch das Studienpapier „Das Gesetz und das vierte Gebot“ (No. 256)).

 

Wiederherstellung durch Freilassung

Wir sind aufgefordert, dafür zu sorgen, dass alle Menschen im Jahr der Freilassung wieder zu ihrem Erbe gelangen. Es ist nicht vorgesehen, Menschen in physischer oder finanzieller Sklaverei zu halten, indem wir sie in unserer Dienstbarkeit oder in unserer Schuld belassen (vgl. 5. Mo. 15:1-18 oben).

 

In allen Erbbesitzen, die der Herr uns gegeben hat, arbeiten die Diener der Kirche und die ernannten Priester für unser Wohl, dementsprechend ist es unsere Pflicht, zu gewährleisten, dass ihre Lebensunterhalte durch die Zehnten und freiwilligen Glaubensgaben bestritten und auf diese Weise das System aufrechterhalten werden kann. Wir haben kein Recht dazu, diejenigen die Gott ausgesondert hat, um sein Werk zu verrichten, zu bestehlen.

5. Mose 18:1-8: Die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi sollen kein Teil noch Erbe haben mit Israel; sie sollen die Feueropfer des Herrn essen und was Ihm zusteht. 2 Darum soll er kein Erbe unter seinen Brüdern haben, weil der Herr sein Erbe ist, wie er es ihm verheißen hat. 3 Das soll aber das Recht der Priester sein, was ihnen von seiten des Volkes zusteht, von seiten derer, welche die Schlachtopfer opfern, es sei ein Rind oder Schaf: man soll dem Priester die Vorderkeule, die Kinnbacken und den Magen geben. 4 Die Erstlinge deines Korns, deines Mosts und deines Öls und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du ihm geben. 5 Denn ihn hat der Herr, dein Gott, aus allen deinen Stämmen erwählt, damit er stehe und im Namen des Herrn diene, er und seine Söhne, allezeit. 6´Wenn nun ein Levit kommt aus irgendeinem deiner Tore, aus ganz Israel, wo er wohnt, und nach dem Verlangen seines Herzens an den Ort kommt, den der Herr erwählen wird, 7 und dient im Namen des Herrn, seines Gottes, wie alle seine Brüder, die Leviten, die dort vor dem Herrn stehen, 8 so sollen sie zu gleichen Teilen essen (abgesehen von dem Erlös, den einer von seinem väterlichen Vermögen hat). (Schlachter2000)

 

Die Leviten waren, abgesondert und nun wird das Priestertum nach der Weise Melchisedeks auch abgesondert (Hebr. 7:1 - 8:13).

 

4. Mose 1:47: Aber die Leviten mit ihrem väterlichen Stamm waren in dieser Musterung nicht inbegriffen. (Schlachter2000)

 

Gott hat das Priestertum beiseite gesetzt und nun bilden die Auserwählten das von Ihm erwählte Priestertum.

4. Mose 8:13-19: Und du sollst die Leviten vor Aaron und seine Söhne stellen und sie dem Herrn als Webopfer weben. 14 So sollst du die Leviten aus der Mitte der Kinder Israels aussondern, damit die Leviten mir gehören. 15 Und danach sollen die Leviten hingehen, um den Dienst an der Stiftshütte zu verrichten, nachdem du sie gereinigt und als Webopfer gewebt hast. 16 Denn sie sind mir ganz zu eigen gegeben aus der Mitte der Kinder Israels; an Stelle alles dessen, was den Mutterleib durchbricht, [an Stelle] jedes Erstgeborenen der Kinder Israels habe ich sie mir genommen. 17 Denn alle Erstgeburt der Kinder Israels gehört mir, von Menschen und Vieh; an dem Tag, als ich alle Erstgeburt im Land Ägypten schlug, habe ich sie mir geheiligt. 18 Und ich habe die Leviten genommen an Stelle aller Erstgeburt unter den Kindern Israels; 19 und ich habe die Leviten Aaron und seinen Söhnen aus den Kindern Israels als Gabe gegeben, damit sie den Dienst der Kinder Israels in der Stiftshütte versehen und für die Kinder Israels Sühnung erwirken, damit die Kinder Israels keine Plage trifft, wenn die Kinder Israels zum Heiligtum nahen wollen. (Schlachter2000)

Der Dienst der Leviten wies bereits auf die Kirche hin, denn sie stehen gleichnishaft für das ganze Volk Israel als Gottes Erstgeborener Sohn. Genauso symbolisiert jetzt die Kirche die Erstgeburt unter den Nationen und die Erlösung der gesamten Welt.

 

4. Mose 18:15-18: Alle Erstgeburt unter allem Fleisch, die sie dem Herrn darbringen, es sei vom Menschen oder vom Vieh, soll dir gehören; doch sollst du die Erstgeburt eines Menschen unbedingt auslösen, und auch die Erstgeburt eines unreinen Viehs sollst du auslösen lassen. 16 Wenn sie einen Monat alt sind, sollst du diejenigen, die auszulösen sind, nach deiner Schätzung um fünf Schekel Silber auslösen, nach dem Schekel des Heiligtums, der 20 Gera gilt. 17 Aber die Erstgeburt eines Rindes oder die Erstgeburt eines Lammes oder die Erstgeburt einer Ziege sollst du nicht auslösen; denn sie sind heilig. Ihr Blut sollst du an den Altar sprengen, und ihr Fett sollst du als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen, zum lieblichen Geruch für den Herrn. 18 Ihr Fleisch aber soll dir gehören; wie die Brust des Webopfers und die rechte Keule soll es dir gehören. (Schlachter2000)

 

Innerhalb aller Opfergesetze sind wir dazu angewiesen, das was für den Herrn ausgesondert wurde, in der richtigen Art und Weise, nämlich so wie Er es festgelegt hat, zu verwenden und diese Gaben nicht zu missbrauchen, bevor sie Gott gegeben werden. Es ist Diebstahl, wenn man Gott die Erstgeborenen vorenthält. Da die Auserwählten dazu bestimmt sind, Könige und Priester in Gottes Reich zu werden, ist es gar nicht möglich, Ihm diese vorzuenthalten. Daher dürfen bemakelte Tiere zwar verzehrt werden, doch einzig die makellosen dürfen Gott geweiht werden. In der Entsprechung stellt dies die Tatsache dar, dass die Auserwählten ihre Gewänder im Blut des Lammes reingewaschen haben und von Gott dazu ausgesondert wurden, Ihm unter der Regierung Seines Christus zu dienen (vgl. 5. Mo. 15:19-23 oben).

 

5. Mose 26:1-19: Wenn du nun in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, zum Erbe gibt, und es in Besitz nimmst und darin wohnst, 2 so sollst du von den Erstlingen aller Früchte des Erdbodens nehmen, die du von deinem Land einbringen wirst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an den Ort hingehen, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen; 3 und du sollst zu dem Priester kommen, der zu der Zeit [im Amt] sein wird, und zu ihm sagen: Ich bezeuge heute vor dem Herrn, deinem Gott, daß ich in das Land gekommen bin, von dem der Herr unseren Vätern geschworen hat, daß er es uns gebe! 4 Und der Priester soll den Korb von deiner Hand nehmen und ihn vor dem Altar des Herrn, deines Gottes, niederlegen. 5 Da sollst du das Wort ergreifen und vor dem Herrn, deinem Gott, sprechen: »Mein Vater war ein umherirrender Aramäer; und er zog nach Ägypten hinab und lebte dort als Fremdling mit wenigen Leuten, und er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. 6 Aber die Ägypter mißhandelten uns und bedrückten uns und legten uns harte Arbeit auf. 7 Da schrieen wir zum Herrn, dem Gott unserer Väter. Und der Herr erhörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und Unterdrückung; 8 und der Herr führte uns aus Ägypten mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit gewaltigen, furchtgebietenden Taten und durch Zeichen und durch Wunder, 9 und brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. 10 Und siehe, ich bringe nun die ersten Früchte des Landes, das du, o Herr, mir gegeben hast!« – Und du sollst sie vor dem Herrn, deinem Gott, niederlegen und sollst vor dem Herrn, deinem Gott, anbeten; 11 und du sollst fröhlich sein wegen all des Guten, das der Herr, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat, du und der Levit und der Fremdling, der in deiner Mitte ist. 12 Wenn du den ganzen Zehnten deines Ertrages vollständig entrichtet hast, im dritten Jahr, dem Jahr des Zehnten, und du ihn dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben hast, daß sie in deinen Toren essen und satt werden, 13 dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, sprechen: »Was geheiligt ist, habe ich aus meinem Haus entfernt und es dem Leviten gegeben, dem Fremdling, der Waise und der Witwe, nach deinem ganzen Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht übertreten, noch vergessen. 14 Ich habe nicht während meiner Trauerzeit davon gegessen und habe nichts davon verbraucht zu einem unreinen Zweck; ich habe nichts davon für einen Toten gegeben; ich bin der Stimme des Herrn, meines Gottes, gehorsam gewesen und habe alles getan, wie du es mir geboten hast. 15 Blicke herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du unseren Vätern geschworen hast; ein Land, in dem Milch und Honig fließt!« 16 An diesem heutigen Tag gebietet dir der Herr, dein Gott, daß du diese Satzungen und Rechtsbestimmungen hältst; so bewahre und tue sie von ganzem Herzen und von ganzer Seele! 17 Du hast dem Herrn heute zugesagt, daß er dein Gott sein soll, und daß du auf seinen Wegen wandeln willst und seine Satzungen, Gebote und Rechtsbestimmungen halten und seiner Stimme gehorchen willst. 18 Und der Herr hat dir heute zugesagt, daß du sein Eigentumsvolk sein sollst, so wie er es dir verheißen hat, und daß du alle seine Gebote hältst, 19 und daß er dich als höchstes über alle Völker setzen will, die er gemacht hat, zu Lob, Ruhm und Preis, und daß du dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk sein sollst, wie er es verheißen hat. (Schlachter2000)

 

So sind der Zehnte und die Feste verpflichtend und weisen voraus auf die Wiederherstellung. Unterlassung im Halten der Feste und in der Entrichtung des Zehnten ist Diebstahl und schließt den Einzelnen von der ersten Auferstehung aus. Zehnte und Opfer dürfen auch nicht für die Toten verwendet werden wie es bei den heidnischen Beerdigungspraktiken in früheren Zeiten üblich war.

 

Folgsamkeit und Freiheit

Jeder von uns wurde für einen Preis erkauft, also können wir gar nicht die Sklaven oder Diener der Menschen werden (1. Kor. 7:23). Wir sollen weder selbst Diener sein, noch sollen wir andere Menschen zu solchen machen. Uns ist es geboten, nicht zu stehlen. Sich die Freiheit und das Geburtsrecht anderer anzueignen ist schlichtweg Diebstahl und schließt den Dieb vom Eintritt in das Reich Gottes aus. So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!  (Gal. 5:1).

 

Mangelnde Folgsamkeit: fahrlässig oder vorsätzlich

Der richterlichen Anordnung in Bezug auf die Gebote nicht Folge zu leisten wird potentiell mit dem Tode bestraft. Jeder Mensch trägt Sorge dafür, dass alle Gebote beachtet werden. Das achte Gebot stellt da natürlich keine Ausnahme dar. Wer mit dem Eigentum eines anderen Menschen nicht so umgeht, wie Gott es geboten hat, begeht eine Sorgfaltspflichtverletzung am Buchstaben und am Geist des Gesetzes.

5. Mose 22:1-4: Du sollst nicht zusehen, wie das Rind oder Schaf deines Bruders irregeht, und du sollst dich ihnen nicht entziehen; sondern du sollst sie deinem Bruder unbedingt wieder zurückbringen. 2 Wenn aber dein Bruder nicht in deiner Nähe wohnt oder du ihn nicht kennst, so sollst du sie in dein Haus aufnehmen, daß sie bei dir seien, bis dein Bruder sie sucht, und dann sollst du sie ihm zurückgeben. 3 Ebenso sollst du es auch mit seinem Esel machen, und so sollst du es mit seinem Gewand machen, und so sollst du es mit allem Verlorenen machen, das dein Bruder verliert und das du findest; du kannst dich [ihm] nicht entziehen. 4 Du sollst nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen, und du sollst dich ihnen nicht entziehen, sondern du sollst ihnen unbedingt aufhelfen. (Schlachter2000)

 

Ebenso besteht die Anweisung, eine Rechtsverletzung zu offenbaren (5. Mo. 22:24). Ein Versäumnis dessen, kommt der Billigung einer solchen gleich und zeigt, dass man sogar Gefallen an der Untat selbst und an den Tätern findet (Ps. 50:18; Röm. 1:32; 1. Tim. 5:22). Sollte jemand danach trachten, durch falsche Zeugenaussagen Profit zu machen, dann wird eine solche Person genau das Schicksal zu erwarten haben, das sie dem fälschlich Beschuldigten zugedacht hatte (5. Mo. 19:18-19). Wenn wir selbst Zeuge in einer Strafsache sind, dürfen wir dem Gericht unsere Aussage nicht vorenthalten. Ebenso wenig haben wir das Recht, aus welchen Gründen auch immer, einen Zeugen an seiner wahrheitsgemäßen Aussage zu hindern. (Spr. 24:10-12) (Vgl. auch das Studienpapier „Das Gesetz und das neunte Gebot“ (No. 262)

 

Kein Mensch ist berechtigt, einem anderen Gewalt anzutun, indem er eines der Gesetze bricht (Spr. 28:17; Lk. 10:29-30). Den eigenen Diebstahl durch Lügen zu verschleiern und dadurch jemand anderen mit in einen Betrug hineinzuziehen oder ihn in eine Falle zu locken, stellt wohl die denkbar bösartigste Form des Diebstahls dar.

 

Christus sagte, dass die Pharisäer zwar Minze und Kümmel verzehnten, aber das Recht und die Liebe Gottes umgehen. Sie hätten beides tun müssen (Lk. 11:42).

 

Das achte Gebot und die Eigentumsrechte wurden aufgestellt, um den Einzelnen vor der Gesellschaft zu schützen und gleichermaßen auch, um die Gesellschaft vor dem Individuum zu schützen. Das Eigentum soll nicht Selbstzweck sein, sondern lediglich das Mittel darstellen, mit dem wir gegenseitig für unser Wohlergehen sorgen.

 

Gottes Weg ist nicht der des Nehmens. Zu erschaffen und herzustellen, so dass jeder einzelne durch unsere Präsenz auf diesem Planeten bereichert wird ist die Schubkraft hinter dem Gesetz und den Propheten.

 

Zusammenfassung der Verbrechen und Strafen

5. Mose 24:7: Wird jemand ertappt, daß er einen von seinen Brüdern unter den Söhnen Israels stiehlt und ihn zum Sklaven macht und ihn verkauft, so soll jener Dieb sterben, und du sollst das Böse aus deiner Mitte ausrotten. (Schlachter2000)

 

Dieser Textabschnitt handelt zuerst einmal davon, Entführung mit dem Tode zu bestrafen; jedoch enthält er daneben auch ein größeres Konzept, nämlich das des Menschenhandels. Daher verstoßen Organisationen, die danach trachten, Wehrpflicht und den Verkauf anderer Menschen zu einem Teil des Handelsnetzes zu machen, gegen Gottes Gesetz und die beteiligten Personen sind dringend aufgefordert, umzukehren. Kein Mensch kann die Lebensqualität eines anderen stehlen und trotzdem das Reich Gottes erben.

 

Das Eigentumsrecht ist einfach nur der physische Aspekt eines höheren spirituellen Gesetzes. Menschen zu bestehlen bedeutet immer, gleichzeitig in anderer Form auch Gott zu bestehlen. Wenn wir die physischen Dinge schon nicht wahren, wie können wir uns dann jemals in geistlichen Dingen treu erweisen? Wir müssen Buße tun und lernen, einander zu lieben und uns gegenseitig dabei zu helfen, unser aller Wohlergehen in Freiheit und Reinheit aufrecht zu erhalten.

 

q