Christliche Kirchen Gottes

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Das Schwingen der Erstlingsgarbe

 (Auflage 4.5 19950416-20000423-20080105-20100619-20140429)

 

 

Die Bedeutung des Schwingopfers im Rahmen der Ankunft und Rückkehr des Messias am Sonntag nach der Auferstehung am Abend davor, ist erklärt. Die Reihenfolge der Opfer und das Konzept der Erstlinge sind ebenfalls dargelegt. Die Bedeutung der alttestamentlichen Opfer, die zeigen was Christus durch seine Himmelfahrt und Rückkehr an dem Abend erreichte, wird erklärt.

 

 

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Das Schwingen der Erstlingsgarbe [106b] 

 


Das Schwingopfer muss eingehalten werden, um die volle Bedeutung des Opfers Christi und die Macht, die Er infolge Seiner Auferstehung erhielt, zu verstehen. Das Schwingopfer ist von alters her ein Gebot der Torah, Israel übergeben. Diese Verordnung ist in 3. Mose 23,9-14, in 2. Mose 29,24-25, sowie in einigen weiteren Texten enthalten. Sie wurde von den Gelehrten nicht richtig verstanden und deshalb vielfältig ignoriert (z. B. fehlt diese Kategorie im Schürer-Index in der Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi). Oftmals wird sie als Bestandteil des Opfersystems innerhalb des Gesetzes für "abgeschafft" erachtet. Also warum soll es jetzt noch eingehalten werden? Das Schwingopfer wurde an dem Tag dargebracht, an dem die Zählung auf Pfingsten beginnt. Wir schwingen jetzt nicht mehr buchstäblich eine Garbe von Getreide, doch wir feiern die Akzeptanz des Christus vor dem Thron Gottes. Aus demselben Grund opfern wir zwar keine Tiere mehr im Tempel, halten aber die Tage, an denen sie dargebracht wurden nach wie vor als Heilige Festtage. Die Feste an sich repräsentieren die einzelnen Punkte im Plan Gottes, die sich in Christus und in den Auserwählten erfüllen. Genauso stellt auch das Schwingopfer einen Teil des Erlösungsplans und einen Teil der Handlung dar.

 

Es handelt sich hierbei um ein direkt an das Passahfest angeschlossenes, verbindliches Ereignis, von dem sowohl der genaue Pfingst-Zeitpunkt, als auch die Freigabe der neuen Ernten abhängt (3. Mo. 23,9-14). Um seine Bedeutsamkeit für uns heute ins rechte Licht zu rücken, sollten wir uns zunächst den Todeszeitpunkt Christi anschauen.

 

Das Zeichen des Jona musste in jeder Phase abgeschlossen sein, da dies das einzige Zeichen war, das im Zusammenhang mit dem Wirken Christi gegeben wurde. Christus sagte, dass die drei Tage und drei Nächte, die Jona im Bauch des Wals bzw. großen Fisches verbrachte, die gleiche Funktion hatten, wie seine Mission und dass Er sich drei Tage und drei Nächte im Bauch der Erde aufhalten würde (wie Jona im Bauch des großen Fisches). Das Zeichen des Jona beinhaltete allerdings viel mehr, als nur drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches zu verweilen. Bei Jona's Mission in Bezug auf Ninive bestanden die 3 Tage aus einer Tagesreise in Ninive rein, zwei Tagen, während denen er in Ninive Gottes Ratschluss verkündete und 40 Tage Zeit, Buße zu tun. Ninive bereute. Zu Juda wurde für den Zeitraum von etwa drei Jahren Johannes der Täufer und der Messias gesendet und anschließend waren dann 40 Jahre Zeit, um Buße zu tun. Ninive bereute, Juda jedoch kehrte nicht um.

 

Der gesamte Tempel und alles, was damit verbunden war, wurde entfernt. Der Dienst Jesu Christi musste genau die Zeitspanne und den Ablauf vorweisen, den er tatsächlich auch hatte. Dies wird vom Beginn des Auftretens Johannes des Täufers im fünfzehnten Jahr des Tiberius berechnet, was dem Oktober um 27 n.Ztr. zu entsprechen scheint. Nach dem im Osten gebräuchlichen bürgerlichen Kalender beginnt das Jahr mit dem Monat Oktober (siehe Kommentar im Studienpapier „Der Zeitpunkt der Kreuzigung und die Auferstehung“ (Nr. 159)). Das ist der früheste infrage kommende Zeitpunkt für den Beginn des Dienstes Johannes des Täufers (siehe das Studienpapier „Lesung des Gesetzes mit Esra und Nehemia“ (Nr. 250)). Er begann damit, in Israel zu taufen und das Volk zur Umkehr aufzurufen. Durch Berechnungen anhand der verfügbaren Daten in den Evangelien wurde Christus irgendwann zwischen Anfang Oktober im Jahr 27 nZtr und Februar des Jahres 28 nZtr, ca. 50 Tage vom Passahfest getauft. Im Johannes-Evangelium steht, dass Christus und Seine Jünger nach dem Passah im Jahr 28 nZtr bei Jerusalem tauften, während Johannes und seine Jünger dasselbe zu Enon, nahe bei Salim taten (Joh. 3,23). Wir wissen, dass Christus sein Amt nicht antrat, bis Johannes der Täufer gefangen genommen war (Mat. 4,17). Daher kann Christus seinen Dienst frühestens irgendwann nach dem Passah im Jahr 28 nZtr begonnen haben.

 

Aus den synoptischen Evangelien geht die Dauer des Wirkens Christi nicht klar hervor, Johannes beschreibt jedoch eindeutig drei Passahfeste. Bei einer Kreuzigung 31 nZtr müssten es vier Passahfeste gewesen sein, nämlich 28, 29, 30 und 31 nZtr. Die Erwähnung des doppelten Sabbats in Lukas 6,1 wird häufig als ein viertes Passah gedeutet, was aber nicht korrekt zu sein scheint (siehe dazu auch das Studienpapier „Der Zeitpunkt der Kreuzigung und Auferstehung“ (Nr. 159)). Laut Johannes, der nur drei Passahfeste erwähnt, müsste die Kreuzigung, berechnet nach der Zahl der Passahfeste und der Dauer Seines Dienstes, im Jahr 30 nZtr stattgefunden haben. Das Wirken Christi kann, wenn man den Zeitrahmen der Missonstätigkeit von Johannes dem Täufer zugrunde legt, nicht früher als kurz nach dem Passah im Jahr 28 nZtr begonnen haben, keinstenfalls jedoch früher als Oktober 27 nZtr. Die Bedeutsamkeit dessen, dass der Beginn des Dienstes von Johannes dem Täufer in den Oktober des Jahres 27 nZtr ins fünfzehnte Regierungsjahr des Tiberius fiel, liegt darin, dass dies ein Jubeljahr war, welches im Oktober 27 nZtr mit dem Blasen des Shofarhorns eingeläutet wurde. In diesem Jubeljahr wurde also durch den Messias persönlich die Erlösung Israels ausgerufen.

 

Der Messias begann, wie im Alten Testament schon am Beispiel Josias verdeutlicht ist, kurz nach dem Beginn des Jubeljahrs für die Wiederherstellung Israels zu predigen. Die von Josia iniziierte Reform trat im ersten Jahr, dem Jahr der Rückkehr, nach dem Jubeljahr in Kraft.

 

Die Vermutung, Christus wurde ca. in Februar getauft, beruht auf einer textbasierenden Rekonstruktion der etwas über 50 Tage vom Passah. Christi Taufe fand wahrscheinlich schon früher statt, nämlich kurz vor dem Versöhnungstag. Wenn man nach der Mischna rechnet (d. h. für die Zeit Christi nach der frühen jüdischen Zeitrechnung noch vor der Mischna), ist es durchaus möglich, dass das Jahr der Könige am 1. Nisan anfing. Also würde nach der Zeitrechnung der Juden das fünfzehnte Jahr des Tiberius auch am 1. Nisan begonnen haben. Dies lässt die Annahme zu, dass Johannes der Täufer seinen Dienst bereits zu einem etwas früheren Zeitpunkt aufnahm, woraus man vielleicht schließen kann, dass Christus im Oktober pünktlich zum Shofarhornstoß am Versöhnungstag das Jubeljahr ausrief.

 

Im Zusammenhang mit Christi Wirken tritt die gleiche Abfolge des Handlungsverlaufs auf, anschließend auch im zweiten Jubeljahr der Schlussrunde. Christi Wirken erstreckte sich über einen Zeitraum von weniger als drei Jahren und hatte seinen Höhepunkt am Passahfest 30 nZtr (31 nZtr, einigen fehlerhaften Berechnungen nach). Das biblische Passah am 14. Nisan fiel im Jahr 30 nZtr auf einen Mittwoch, so dass die drei Tage und drei Nächte vollständig eingehalten werden konnten und Christus somit diese Zeit im Bauch des Grabes zubrachte. Daraus erhob Er sich am Samstagabend bei Sonnenuntergang und verbrachte die gesamte Nacht entweder dort oder in der Nähe des Grabes, wartend auf das nun folgende bedeutungsvollste Ereignis.

 

Das Schwingen der Garbe scheint um 9 Uhr am Sonntagmorgen, innerhalb der Passahwoche, stattgefunden zu haben. Das generelle Schwingopfer wurde vom Anbeter in Zusammenhang mit dem Priester dargebracht (2. Mose 29,24-25). Wir wissen, dass die Samariter und auch die Sadduzäer sonntags ihr Schwingopfer darbrachten und auch Pfingsten an einem Sonntag hielten. Das ist ein wichtiger Faktor innerhalb der Geschichte. Die Juden praktizieren das Schwingen der Garbe nicht, weil sie Pfingsten am 6. Siwan halten. Dies hielt durch die Traditionen der Pharisäer Einzug in das rabbinische Judentum, nachdem der Tempel zerstört war. Wir wissen weiterhin, dass die Samariter den 14. und 15., sowie auch das Schwingen der Garbe und das Omer-Zählen ab dem Sonntag des Festes einhielten. Die Tempelordnung lautete also für das gesamte Gebiet, einschließlich der Samariter, Pfingsten stets an einem Sonntag zu halten. Auch die frühe Kirche hielt Pfingsten an einem Sonntag. Nur die Juden hielten den 6. Siwan ein, jedoch erst nach der Zerstörung des Tempels.

 

Das moderne Judentum der heutigen Zeit tut das nicht mehr. Es wurde dann ab diesem Tag auf Pfingsten hin gezählt. Diese (die sadduzäische) Handlungsweise hielt man bis zur Zerstörung des Tempels im Jahr 70 ein (siehe F.F. Bruce, art. 'Calendar', The Illustrated Bible Dictionary, herausg. von J.D. Douglas und N. Hillyer, IVP, 1980, Vol. 1, S. 225). Nach der Zerstreuung entwickelte sich die pharisäische Tradition zur allgemein akzeptierten Praxis, in der Mischna (Hag. 2,4) wird jedoch auf diesen Konflikt hingewiesen. In der Zeit nach der Zerstreuung verstand man es so, dass das Schwingen der Garbe am Ersten Heiligen Tag der ungesäuerten Brote stattfinden müsse und was Pfingsten betraf, war man damals entschlossen, ein fixes Datum festzulegen, nämlich den 6. Siwan. Diese Praxis wurde über die Epoche des Tempelpriestertums hinweg bis in das Jahr 70 nZtr, also auch zur Zeit Christi, angewendet.

 

Vielleicht ist es wichtig, zu beachten, dass das hebräische Wort „Shibboleth“ mehrere Übersetzungsmöglichkeiten bietet. Es kann „fließender Strom“ (vgl. Jes. 27,12; Ps. 69,2; 15), „Ähre“ (1. Mo. 41,5-7; 22-24; 26ff; Ruth 2,2; Hiob 24,24; Jes. 17,5) oder auch „Haufen von Zweigen“ (Sach. 4,12) bedeuten. Die Gileaditer sprachen es wahrscheinlich wie  „Thibboleth“ aus (vielleicht auch mit einem kehligen Laut wie 'sh') (siehe ISBE, art. "Shibboleth", Bd. 4, S.. 478). Christus war sowohl der fließende Strom, als auch der Erstling der Getreideernte. Allerdings leitet sich das Wort in 3. Mose 23 von „Gomer“ ab, was einen kleinen Haufen (geschnittenes Korn) beschreibt.

 

Über den Zeitpunkt des Schwingopfers gibt 3. Mose 23 Aufschluss.

3. Mose 23,9-14: Und der Herr redete zu Mose und sprach: 10 Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und seine Ernte einbringt, so sollt ihr die Erstlingsgarbe von eurer Ernte zum Priester bringen. 11 Der soll die Garbe weben vor dem Herrn, zum Wohlgefallen für euch; am Tag nach dem Sabbat soll sie der Priester weben. 12 Ihr sollt aber an dem Tag, an dem ihr eure Garbe webt, dem Herrn ein Brandopfer opfern von einem makellosen einjährigen Lamm, 13 und das dazugehörige Speisopfer, zwei Zehntel Feinmehl, mit Öl angerührt, ein Feueropfer, dem Herrn zum lieblichen Geruch, sowie das dazugehörige Trankopfer, ein Viertel Hin Wein. 14 Ihr sollt aber weder Brot noch geröstetes Korn noch Jungkorn essen bis zu eben diesem Tag, da ihr eurem Gott diese Gabe darbringt. Das ist eine ewig gültige Ordnung für eure [künftigen] Geschlechter in allen euren Wohnorten. (Schlachter2000)

 
Dies ist ein wichtiger Punkt. Erst nach der Darbringung dieses Opfers wurde zum Fest der ungesäuerten Brote das Brot der neuen Getreideernte verzehrt. Nachdem am Sonntag das Schwingopfer am Morgen (vermutlich um 9.00 Uhr) dargebracht wurde, durfte auch Brot, getrocknetes (d.h. geröstetes) Getreide oder grüne Ähren aus der neuen Ernte gegessen werden. Mit anderen Worten, ab dem Passah wurde zum Passahmahl ungesäuertes Brot gegessen. Diesem Text nach könnte man vermuten, dass ab dem 15. Nisan durchgängig überhaupt kein Brot – nicht einmal ungesäuertes – verzehrt wurde. Nach rabbinischem Verständnis handelt es sich dabei um das Brot aus der neuen Ernte (Abraham ibn Esra, Soncino). Diese Erklärung wirkt glaubhaft, da die Versorgung mit Manna endete, als nach dem ersten Passahfest in Kanaan die Erzeugnisse des neuen Landes zum Verzehr bereitstanden (Jos. 5,12).

 

Es ist offensichtlich, dass das Getreide, welches im neuen Land Kanaan „am Tag nach dem Passah“ verzehrt wurde, aus der Ernte des Vorjahres stammen musste. Dahingehend ist Ibn Ezra's Unterscheidung zwischen dem neuen und alten Getreide durchaus korrekt. Die Erzeugnisse aus der neuen Ernte durften nicht verzehrt werden, bevor am Tag nach dem Sabbat das Schwingen der Garbe vollzogen war. Dies fand nicht an einem Sabbat (Schabbaton) des Heiligen Festes, sondern im Anschluss an den wöchentlichen Sabbat  (oder Schabbat) statt. Diese Zählweise der Wochen über sieben eindeutig wöchentliche Sabbate hinweg lässt es unmöglich zu, dass das Schwingen der Garbe, und damit auch das Pfingstfest, auf einen anderen Tag fällt, als auf den ersten Tag der Woche. Beide Feste, sowohl in der Passahwoche als auch Pfingsten, müssen an einem ersten Tag der Woche, oder Sonntag stattfinden.

 

Dieses Schwingopfer ist die erste der dargebrachten Erstlingsgaben und wird begleitet von weiteren Speisopfern von Brot und Wein. Das männliche Lamm symbolisiert natürlich Christus selbst.

 

Das Opfern des männlichen Lammes und das Schwingen der Erstlingsgarbe ist ein Sinnbild für Christus als den Erstling, der zu Seinem Vater in den Himmel aufsteigt. Vergleichen Sie dazu den Abschnitt über Maria Magdalena. Aus Johannes 20,1; 14-18 können wir ersehen, dass Christus während dieser Nacht wartete. Nachdem Er auferstanden war, wartete Er darauf, zum Vater in den Himmel aufzusteigen, was dann am Sonntagmorgen auch geschah. Die Auferstehung selbst fand allerdings bereits am Samstagabend statt. Christus wartete dann bis zum Sonntagmorgen ab, bereit, in den Himmel aufzufahren.

 

Johannes 20,1: Am ersten Tag der Woche aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, daß der Stein von dem Grab hinweggenommen war. (Schlachter2000)

So, in den frühen Stunden des Morgens, während es noch dunkel war – vor dem ersten Licht am Sonntagmorgen, Maria Magdalena kam zum Grab und fand Christus bereits auferstanden. Gleiches lesen wir in  Lukas.

 

Lukas 24,1: Am ersten Tag der Woche aber kamen sie am frühen Morgen zum Grab und brachten die wohlriechenden Gewürze, die sie bereitet hatten und noch etliche mit ihnen. (Schlachter2000)

Der hier verwendete Begriff beschreibt die tiefste Dämmerung („Orthros bathus“). Was hier als der erste Tag bezeichnet wird, der Erste der Woche und ist die Zeitspanne zwischen Samstag Sonnenuntergang und Sonntag Sonnenuntergang. Markus 16,2 erwähnt, dass soeben die Sonne aufging und Jesus bereits auferstanden war. Somit fand Seine Auferstehung am Samstagabend statt, was sich aus dem Zeitrahmen und den Einschränkungen rund um die Tage des Passahfestes im Jahr 30 nZtr ergibt.

 

Johannes 20,15-17: Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen! 16 Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni! (das heißt: »Meister«). 17 Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. (Schlachter2000)

Man kann es also so auffassen, dass Christus auf den Aufstieg in den Himmel wartete. Daher durfte Er sich von niemandem aus Fleisch und Blut berühren und dadurch verunreinigen lassen. Während Er in der Gruft lag, war er tot und somit 3 Tage und 3 Nächte lang unrein. Christus musste zum Leben erweckt werden und aus dem Grab steigen, als es dunkel war. Genauso wie eine Person, die Kontakt mit einem toten Wesen hatte, war Er unter diesen besonderen Umständen auch unrein bis zur Dunkelheit. Er konnte nicht zulassen, dass Maria Ihn berührte, da Er sich dadurch erneut rituell verunreinigt hätte. In diesem Zustand hätte Er dann nicht in den Himmel aufsteigen können, um vor dem Thron des Vaters zu erscheinen.


Er wartete darauf, Seinen Auftrag ganz zu erfüllen, um als erste der Erstlingsgaben geschwungen zu werden und dann Seinen Platz als unser Hohepriester im Himmel einzunehmen. Wir wissen aus dem Hebräerbrief, dass Er, um das Allerheiligste betreten zu dürfen, ein Blutopfer bringen musste. Dieses Opfer war Er selbst und zu diesem Zweck wurde Er auf die Erde gesandt.

 

Die Symbolik lag darin, dass Gott für Sein Volk einen Führer wollte, der bereit ist, sich zum Wohle des eigenen Volkes selbst zu opfern. Satan war nicht bereit, etwas dergleichen zu tun. Er bevorzugte seine eigene Vorgehensweise, hatte eine andere Mentalität und beides  entsprach nicht dem Weg Gottes. Satans Einstellung war ganz einfach die: ich stehe an erster Stelle, alle anderen kommen erst nach mir an die Reihe. Gott wollte uns mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass Selbstaufopferung - uns selbst hinzugeben für das Leben unseres Bruders – das Vorbild für uns alle war. Der erste von uns, unser Oberhaupt, musste uns zeigen, was gefordert wurde. Es ist kein Zufall, dass mit Ausnahme von Johannes und ein paar wenigen anderen alle Jünger als Märtyrer starben. So, wie es ihr Meister getan hatte, bewiesen sie ihre Liebe für alle Brüder, indem auch sie versuchten, den Gegner und die Kräfte dieser Welt zu überwinden und gaben uns allen dadurch klar zu verstehen, was für ein Beispiel wir der Welt geben sollten. Zweifellos handelte es sich dabei um ein sehr überzeugendes Beispiel.

 

Die wahre Macht besteht darin, zu wissen, dass Gott einen Plan verfolgt, der die gesamte materielle Schöpfung einbezieht und sich nicht nur um die geistige Welt dreht. Beide, sowohl die materielle als auch die geistige Welt haben sich gegen den Plan der Schöpfung aufgelehnt. Daraus ergaben sich eine ganze Reihe von Fehlern und Problemen innerhalb der Schöpfung, die das Opfer Christi notwendig und einen Krieg unumgänglich machten. Das gesamte Konzept der Schwingopfergaben knüpft sich an die Opferung an. Christus erfüllte mit Seinem Opfer auch gleichzeitig einige andere Opfer, nämlich alle, die an dieses Schwingopfer gebunden sind (siehe auch das Studienpapier „Mich dürstet“ (Nr. 102)).

 

Wir werden hier einige Opfer und deren Symbolik untersuchen. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, das gesamte Konzept der Opfergaben zusammenzufassen. Die Studienpapiere über das Gesetz erklären die jeweiligen Opfergaben näher und erläutern zudem, durch was diese ersetzt wurden. Wir werden uns an dieser Stelle nur eine kurze Erklärung zu einigen Opfern anschauen.

 

Wie wir gesehen haben, muss Christus vor dem Morgen des ersten Tages der Woche nach dem wöchentlichen Sabbat auferstanden sein, da er selbst das Schwingopfer bzw. die Erstlingsgarbe, also der in 2. Mose 29,24-27 beschriebene Erstling aller Ernten war.

2. Mose 29,24-27: ... und lege alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und webe es als ein Webopfer vor dem Herrn. 25 Danach nimm es aus ihren Händen und laß es auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen, als einen lieblichen Geruch vor dem Herrn; es ist ein Feueropfer für den Herrn. 26 Du sollst ferner die Brust nehmen von dem Widder der Einsetzung Aarons und sollst sie vor dem Herrn weben als ein Webopfer; und sie soll dein Anteil sein. 27 Und du sollst die Brust des Webopfers und die Schulter des Hebopfers heiligen, die gewebt und abgehoben worden sind von dem Widder der Einsetzung, von dem, was für Aaron und von dem, was für seine Söhne bestimmt ist. (Schlachter2000)

 

Dieses Opfer hier ist für die Weihe des Aaronischen Priestertums vorgesehen. Christus hat ein neues Priestertum geweiht: die Ordnung des Melchisedek. In 2. Mose 29,29-30 steht geschrieben, dass durch das erste der Hebopfer, das man von den Dankopfern der Kinder Israels darbrachte, das Priestertum geweiht wurde. Die Weihe sollte im Gewand des Priestertums aus 2. Mose 29,29-30 stattfinden, damit sie im Heiligtum dienen konnten. Somit hat Christus die Gewänder der Auserwählten durch das Schwingopfer geheiligt, damit diese zu Priestern geweiht und als solche gekleidet werden, um das Heiligtum betreten zu dürfen. Die Gewänder des endgültigen Priestertums und der Auserwählten werden in Hesekiel 44,17ff; Sacharja 3,5; Matthäus 22,11-12 und in Offenbarung 3,4; 6,11;  7,9+13; 16,15 erwähnt.

 

3. Mose 7 beschreibt von Vers 1 an die Darbringung des Schuldopfers, das als Opfergabe für das Priestertum vorgesehen ist.

3. Mose 7,5-7: Und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als ein Feueropfer für den Herrn; es ist ein Schuldopfer. 6 Alles, was männlich ist unter den Priestern, darf es essen; es soll an heiliger Stätte gegessen werden: es ist hochheilig. 7 Wie das Sündopfer, so das Schuldopfer; für beide gilt ein und dasselbe Gesetz: Es gehört dem Priester, der die Sühnung damit erwirkt. (Schlachter2000)

 

Auch dieses Schuldopfer hat Christus erfüllt und damit alles Männliche, das gesamte Priestertum, den ganzen Stamm Levi und jeden einzelnen Priester dem Herrn geweiht. Christus weihte jeden Auserwählten; also jede Person, die ausgewählt und als Priester dem Glauben zugeführt wird. Generell wurden für das Passah-Opfer alle dem Volk Israel zugehörigen Männer zu Priestern geweiht. Dem Hohenpriester in Jerusalem  wurde nur ein einziges Passahlamm vorgestellt. Die allgemeine Heiligung der Nation zu Priestern ist eine Vorschattung des erweiterten Priestertums der Auserwählten innerhalb der Kirche, durch das Passah-Opfer und die Gründung der Kirche zu Pfingsten. All das wurde durch das Schwingopfer bestimmt. Die Opfer und Gaben haben also allesamt eine typologische Bedeutung.

 

Das tägliche Opfer war nicht nur Sache des Priestertums. Die Abteilung der Priesterschaft war aus einzelnen Abteilungen innerhalb der diversen Stämme zusammengesetzt, deren Vertreter man jeweils für die Darbringung der Opfer nach Jerusalem entsandte. Während eine bestimmte Abteilung ihren Dienst tat, wurden Gebete und Opfergaben in den diversen Bereichen von dieser dargebracht. Das gesamte Opfersystem war also so organisiert, dass zu jeder Zeit ein Teil Israels für Gebet und Opfer verantwortlich war. Jeder Israelit war für den Betrieb der Abteilungen des Priestertums verantwortlich. Dies spiegelt die Aufgaben der einzelnen Stämme und die spätere Verantwortung der Kirchen wider. Das Priestertum ist also nicht als separate Einheit der Nation zu betreiben. Aus diesem Grund kann die Kirche Gottes sich folglich nicht vom Rest der Nation abspalten.

 

Durch den Tod Christi wurden wir als Schuldopfer geweiht. Fortgesetzt wird der Ablauf dann mit dem Dankopfer in Vers 11, weiter durch das Kapitel bis zu den Versen 20 und 25 und hin zur Brust und den Hebopfern. Auch diese Dankopfer hat Christus erbracht, damit wir Frieden haben und Er die Prophezeiungen Jesajas erfüllte, als ein Fürst des Friedens.  Er opferte sich selbst für den Frieden und schaffte damit das Friedensopfer ab. Wenn wir sagen, Christus hat alle Opfer erfüllt, hat Er sie nicht nur durch Seine Existenz erfüllt. Sein Opfer erfüllte einen bestimmten Aspekt der Opfergaben, der sich in Seinem Leben widerspiegelte.

 

Die Opfer stellen ein Thema für sich dar, das innerhalb der Artikelserie über das Gesetz ausführlich bearbeitet wurde (vgl. die Studienpapiere „Das Gesetz Gottes“ (L1)und (Nr. 252-263)). Um zu zeigen, was Christus tatsächlich durch Seinen Tod erfüllte, müssen wir jeden Gegenstand der Gesetzgebung genauer untersuchen. Die Opfer zu verstehen,  bedeutet zu erkennen, mit welchem Aspekt Seines Wesens Christus jedes einzelne Element erfüllte um uns so wieder wir mit Gott zu versöhnen. In und durch dieses Opfer hat Er uns wieder mit Gott in Einklang gebracht.

 

3. Mose 7,29-31: Rede zu den Kindern Israels und sprich: Wer dem Herrn ein Friedensopfer darbringen will, der lasse dem Herrn seine Gabe zukommen von seinem Friedensopfer. 30 Eigenhändig soll er die Feueropfer des Herrn herzubringen: Das Fett samt der Brust soll er bringen, die Brust, um sie als Webopfer vor dem Herrn zu weben. 31 Der Priester aber soll das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen; und die Brust fällt Aaron und seinen Söhnen zu. (Schlachter2000)

Das Konzept der Weihe des Priestertums durch die Opfer der Kinder Israels, erstmals notiert in 2.Mose 29 setzt sich fort. Die Weihe und die Verpflegung des Priestertums wird aus den geopferten Friedensopfern entwickelt und darum symbolisieren sie den Messias.

 

3. Mose 7, 32-34  Dazu sollt ihr die rechte Keule von euren Friedensopfern dem Priester als Hebopfer geben;  33 und zwar soll derjenige von den Söhnen Aarons, der das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt, die rechte Keule zum Anteil erhalten. 34 Denn ich habe die Brust des Webopfers und die Keule des Hebopfers von den Kindern Israels, von ihren Friedensopfern genommen und habe sie dem Priester Aaron und seinen Söhnen gegeben als ein ewiges Anrecht7 von den Kindern Israels. (Schlachter 2000)

Man verstand den Messias bei Seinem ersten Kommen als Messias Aarons, also als Messias-Priester. Die Qumran-Rollen bestätigen die herrschende Ansicht, dass es zwei Ankünfte geben werde (siehe G. Vermes, „Dead Sea Scrolls“ auf Englisch, wieder Damaskus Regel VII und das Fragment aus Höhle IV). Der Messias brachte all diese Opfer und versöhnte uns in Seiner Rolle als Hohepriester. Ebenso weihte Er uns durch diese Opfergaben zu Priestern. Dieser Text bestätigt die Aussagen aus 2. Mose 29.

 

3. Mose 8,27-29: … und er legte das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und webte es als Webopfer vor dem Herrn. 28 Danach nahm Mose das alles wieder aus ihren Händen und ließ es auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen. Das war das Einsetzungsopfer zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den Herrn. 29 Und Mose nahm die Brust und webte sie als Webopfer vor dem Herrn; das war Moses Anteil von dem Widder der Einsetzung, so wie der Herr es Mose geboten hatte. (Schlachter2000)

Hier geht es um die Reihenfolge der einzelnen Opfergaben und stellt einen weiteren Aspekt des Schwingopfers dar, das das Priestertum und die Propheten weiht.

 

3. Mose 9,21: Aber die Brust und die rechte Keule webte Aaron als Webopfer vor dem Herrn, wie es Mose geboten hatte. (Schlachter2000)

Dies verdeutlicht die Fortsetzung des Konzepts der Versöhnung des Priestertums.

 

3. Mose 10,14-15: Ebenso die Brust des Webopfers und die Keule des Hebopfers – du und deine Söhne und deine Töchter sollen sie mit dir an reiner Stätte essen. Denn dies ist dir und deinen Kindern bestimmt von den Friedensopfern der Kinder Israels. 15 Die Keule des Hebopfers und die Brust des Webopfers soll man mit den Feueropfern der Fettstücke herzubringen, um sie als Webopfer vor dem Herrn zu weben. Dies soll dir und deinen Söhnen mit dir als ein ewiges Anrecht zufallen, wie es der Herr geboten hat! (Schlachter2000)

Laut diesem Konzept des Schwingopfers bekam das Priestertum einen Anteil, ein bestimmtes Stück der Schwingopfergabe. Diese Portion erstreckt sich nun auf die Auserwählten und weist darauf hin, dass unsere Aussöhnung mit Christus ein Bestandteil des Schwingopfers ist.

 

3. Mose 14,12-20: … und der Priester soll das eine Lamm nehmen und es als Schuldopfer darbringen samt dem Log Öl und soll es als Webopfer vor dem Herrn hin und her weben. 13 Danach soll er das Lamm schächten an dem Ort, wo man das Sündopfer und das Brandopfer schächtet, an heiliger Stätte. Denn wie das Sündopfer, so gehört auch das Schuldopfer dem Priester; es ist hochheilig. 14 Und der Priester soll von dem Blut des Schuldopfers nehmen, und der Priester soll es dem, der gereinigt werden soll, auf das rechte Ohrläppchen tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. 15 Danach soll der Priester von dem Log Öl nehmen und [es] in seine eigene linke Hand gießen, 16 und der Priester soll mit seinem rechten Finger in das Öl tunken, das in seiner linken Hand ist, und mit seinem Finger von dem Öl siebenmal vor dem Herrn sprengen. 17 Und von dem übrigen Öl in seiner Hand soll der Priester dem, der gereinigt werden soll, auf das rechte Ohrläppchen tun und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes, oben auf das Blut des Schuldopfers. 18 Den Rest des Öls aber in seiner Hand soll der Priester auf das Haupt dessen gießen, der gereinigt werden soll, und für ihn Sühnung erwirken vor dem Herrn. 19 Und der Priester soll das Sündopfer opfern und für den von seiner Unreinheit zu Reinigenden Sühnung erwirken, und soll danach das Brandopfer schächten. 20 Und der Priester soll das Brandopfer samt dem Speisopfer auf dem Altar opfern und so für ihn Sühnung erwirken; dann ist er rein. (Schlachter2000)

An dieser Stelle bringt der Text genau auf den Punkt, was es mit dem Opfer Jesu Christi auf sich hatte. Das Blut dieses Opfers sollte die Israeliten reinigen. Das Priestertum war mit der Aufgabe betraut, dies für jeden einzelnen zu tun. Christus erfüllte dieses Opfer mit Seinem eigenen Blut (und im Blut ist das Leben des Fleisches) und reinigte uns damit ein für alle Mal. Symbolisch wurde das Blut Christi durch die Dornenkrone an sein Ohr gebracht; auf seine Daumen und Zehen gelangte es durch die eingeschlagenen Nägel. Ab diesem Zeitpunkt erhielten die Auserwählten die Ermächtigung, als Priester für Israel zu vermitteln. Wenn wir sagen, dass Christus für uns gesühnt hat, ist dies die Art und Weise der Erfüllung des Opfersystems, innerhalb dessen er die Sühnung erwirkte.

 

3. Mose 14,21-24: Ist er aber arm und kann nicht so viel aufbringen, so nehme er ein Lamm, ein Schuldopfer, als Webopfer, um für ihn Sühnung zu erwirken, und ein Zehntel Feinmehl, mit Öl angerührt, zum Speisopfer, und ein Log Öl, 22 und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, je nach seinem Vermögen, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer. 23 Und er bringe sie am achten Tag seiner Reinigung zu dem Priester, vor den Eingang der Stiftshütte, vor den Herrn. 24 Da soll der Priester das Lamm des Schuldopfers nehmen und das Öl, und der Priester soll beides vor dem Herrn weben als ein Webopfer. (Schlachter2000)

Wir alle waren nicht in der Lage, den Preis zu zahlen und es existiert eine Bestimmung für die Armen, die sich das Opfer nicht leisten konnten. Keiner von uns konnte sich das Opfer leisten, welches laut 3. Mose 14,21ff in diesem Fall erforderlich war, deshalb hat Christus es gezahlt und sich selbst als Opfer zur Verfügung gestellt. Er wurde das Lamm und reinigte uns, gleichgültig, ob wir reich oder arm sind, weil sich niemand dieses Sühnopfer leisten konnte. Aus diesem Grund ist die Spendensammlung zum Versöhnungstag keine Opfergabe, sondern ein Steuergeld. Am Tag der Versöhnung ein Opfer darzubringen wäre ein Vergehen. Niemand kann den Tempel Gottes oder das Zelt der Stiftshütte am Versöhnungstag betreten, indem er mehr oder weniger zahlt, als ein anderer Mensch es tut. Es würde einen Affront gegen Gott darstellen, und ganz spezifisch gegen ein Gesetz der Torah verstoßen. Es ist verboten, weil wir persönlich den Preis für die Versöhnung nicht zahlen können. Christus bezahlte für uns diese Gebühr und erfüllte sie in uns; Er als der Messias wird dieses System auch wieder aufrichten.

3. Mose 23,11-14: Der soll die Garbe weben vor dem Herrn, zum Wohlgefallen für euch; am Tag nach dem Sabbat soll sie der Priester weben. 12 Ihr sollt aber an dem Tag, an dem ihr eure Garbe webt, dem Herrn ein Brandopfer opfern von einem makellosen einjährigen Lamm, 13 und das dazugehörige Speisopfer, zwei Zehntel Feinmehl, mit Öl angerührt, ein Feueropfer, dem Herrn zum lieblichen Geruch, sowie das dazugehörige Trankopfer, ein Viertel Hin Wein. 14 Ihr sollt aber weder Brot noch geröstetes Korn noch Jungkorn essen bis zu eben diesem Tag, da ihr eurem Gott diese Gabe darbringt. Das ist eine ewig gültige Ordnung für eure [künftigen] Geschlechter in allen euren Wohnorten. (Schlachter2000)

 

Das Schwingopfer

Das Schwingopfer, das für Israel dargebracht wurde, bestand aus den grünen Ähren der Gerste. Der Monat Abib bedeutet so viel wie „grüne Ähren“. Es wurde zwar in Jerusalem dargebracht, aber nicht nur dort geerntet. Die Gerstenernte fand im Süden der Küstenebene und der Transjordanischen Ebene etwa drei Wochen früher statt. Generell ist das Erntegut weiß zur Erntezeit, befindet sich also in vollreifem Zustand. Dies unterscheidet es von der Schwingopfergarbe. Darüber hinaus wurde die geschwungene Garbe zusätzlich mit verschiedenen anderen Opfern dargebracht. In Ägypten wurde das Passah während der Epoche des Tempels in Elephantine gehalten und zwar von der frühen Tempelperiode an bis zur Zerstörung des Tempels ca. 410 vZtr, durch Vidaranag, der Ägypter aus  der Festung in Noppe. Dieser Tempel behielt das Opfer über die gesamte Zeit hinweg bei, als der Tempel in Jerusalem bereits zerstört war und in Trümmern lag. Der Tempel in Ägypten wurde auf  Einladung des Ptolemäus Philometor hin von dem Hohepriester Onias IV, etwa 160 vor Christus, wieder aufgebaut und bestand bis zu seiner Schließung auf Geheiß des Vespasian im Jahr 71 nZtr weiter. Dieser Tempel war bei Leontopolis im Gau von Heliopolis oder auch „Stadt der Sonne“ genannt, so wie Gott es durch den Propheten Jesaja (Jes. 19,19, siehe insb. RSV) vorausgesagt hatte. Dieser Ort in Goshen war es auch, der während des ursprünglichen Exodus als einziger Licht hatte, desweiteren brachte Joseph den Messias als Kind hierher, damit sich die Prophezeiungen Jesajas und Hoseas erfüllen konnten.

 

Die fünf in Jesaja 19,18 genannten Städte sind wahrscheinlich: Leontopolis und Heliopolis (diese beiden sind als eigenständige Städte zu zählen), Daphne, Migdol und Memphis (vgl. The Companion Bible, n. zu v. 18). In Jesaja 19,18 wird erwähnt, dass eine dieser Städte zur Stadt der Gerechtigkeit, oder „ha-Zedek“, ernannt wird, was in der Septuaginta (LXX) transkribiert wurde. Der Grund dessen war, dass Christus dorthin gehen würde, um von dort aus nach Israel gerufen zu werden. Damit man es nicht mit Jerusalem verwechselt, das ebenfalls diesen Namen trug (Jes. 1,26), wurde die Lesart in „Cheres“ abgeändert, was auf Chaldäisch „die Sonne“ heißt, und auf Griechisch „Heliopolis“. In der King James Version wird dies mit „Stadt der Zerstörung“ übersetzt, was jedoch nicht korrekt ist (was in der KJV als „Stadt der Zerstörung“ bezeichnet ist, wird in der RSV „Stadt der Sonne“ genannt).

 

Das Opfersystem in Ägypten ist also als typologisch oder parabolisch anzusehen. Die Stadt war gerecht, weil sie den Messias beherbergen würde. Das Opfer des Messias sollte auch für die Ägypter Geltung haben und somit das Heil auch auf die Heiden übergehen. Dieser Aspekt des Schwingopfers ist weithin unbekannt. Das Schwingopfer war die  Erstlingsgarbe aus der Ernte von ganz Israel, einschließlich der Heiden. Somit beschränkte sie sich logischerweise nicht auf Jerusalem. Der Wunsch, die Opfer auf Jerusalem zu beschränken, hat seinen Ursprung in einer Perversion der Zehnten-Gesetzesordnung während der späten Periode des zweiten Tempels, als man versuchte, alle Zehnten in Jerusalem zu zentrieren.

 

Diese abweichende Praxis findet man ebenso im späten zwanzigsten Jahrhundert innerhalb der Kirchen Gottes in Amerika. Allerdings entbehrt ein solcher Anspruch jeglicher  biblischen Grundlage (siehe dazu auch das Studienpapier „Der Zehnte“ (No. 161)).

 

Dieses Schwingopfer ist der Startpunkt für den Countdown auf Pfingsten zu.

3. Mose 23,15-17: Danach sollt ihr euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, 16 bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt ihr zählen, und dann dem Herrn ein neues Speisopfer darbringen. 17 Ihr sollt nämlich aus euren Wohnungen zwei Webebrote bringen, von zwei Zehntel [Epha] Feinmehl [zubereitet]; die sollen gesäuert gebacken werden als Erstlinge für den Herrn. (Schlachter2000)

 

Die hier erwähnten zwei Brotlaibe sind gesäuert. Der Sauerteig wird oft fälschlicherweise als die Sünde angesehen. Die an diesem Sonntag vollendeten 50 Tage nach dem wöchentlichen Sabbat, der das Pfingstfest darstellt, zeigen das Jubeljahrssystem im Menschen. Die 50 Tage stehen für die 50 jährige Zeitspanne der Entfaltung des Heiligen Geistes im Menschen. Die Opfergabe selbst versinnbildlicht auch die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Auserwählten. Wir haben den Heiligen Geist am ersten Pfingstfest als ermächtigtes Volk erhalten. Der Sauerteig stellt den Heiligen Geist dar. Somit wird die Symbolik der gesäuerten Opfergaben erfüllt.

 

3. Mose 23,18: Zu dem Brot aber sollt ihr sieben einjährige, makellose Lämmer darbringen und einen Jungstier und zwei Widder; das soll das Brandopfer für den Herrn sein; und das dazugehörige Speisopfer und Trankopfer – ein Feueropfer, dem Herrn zum lieblichen Geruch. (Schlachter2000)

 

Die sieben Lämmer versinnbildlichen die sieben Kirchen Gottes. Die Symbolik des Stieres soll den Stier repräsentieren, der als der zentrale Führer unseres Volkes geopfert wurde und die beiden Widder stellen die zwei Zeugen dar. Dies wird auch durch den Leuchter im Tempel, der bis zur Wiederkunft des Messias errichtet wird, versinnbildlicht. Insgesamt sind es zehn in der Reihenfolge.

 

3. Mose 23,19-20: Ihr sollt auch einen Ziegenbock zum Sündopfer und zwei einjährige Lämmer zum Friedensopfer opfern; 20 und der Priester soll sie samt den Erstlingsbroten weben, zusammen mit den beiden Lämmern, als Webopfer vor dem Herrn. Die sollen dem Herrn heilig sein und dem Priester gehören. (Schlachter2000)

Der Ablauf des Schwingopfers, der bis Pfingsten weitergeht, beinhaltet dann ein kontinuierliches Konzept. Die Reihenfolge dieser Opfergaben wurde festgelegt, um darzustellen, was genau mit uns geschehen würde. Keine der Zahlen der Opfergaben ist ohne Bedeutung. Alles im Zusammenhang mit den Opfern spiegelt wider, welchen Plan Gott mit uns hat. Deshalb gab es sieben Lämmer, als Symbol für die sieben Kirchen, die dem Stier folgen und den zwei Widdern beigegeben würden. All jene versinnbildlichen den Handlungsverlauf von Pfingsten an bis zur Wiederkunft des Messias und den Dienst der Versöhnung der Welt mit Gott, den wir erhalten haben. Wir haben die Aufgabe, die Zahl der Nationen zu vollenden und diesen Menschen die Bedeutung der Worte Gottes, Gottes Geheimnisse, beizubringen. Wir sind Verwalter der Geheimnisse Gottes und was immer zwei von uns gemeinsam binden werden, wird auch im Himmel gebunden sein.

Matthäus 18,18-20: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein. 19 Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgend eine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte. (Schlachter2000)

 

Dies ist nicht nur eine Funktion der Ältesten innerhalb der Kirche. Jeder kann das für sich selbst nachprüfen und studieren. Die Autorität ist bevollmächtigt und die Bevollmächtigten treten zu zweit auf. Das ist nicht nur da zu finden, wo Christus zu Petrus und den Jüngern sagte: "Ich werde dir die Schlüssel zum Himmel geben, und was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein", etc. Wie wir sehen können, kommt es auch an anderer Stelle vor, und was immer zwei von uns binden, wird auch im Himmel gebunden sein. Somit können zwei von uns gemeinsam eine Kirche bilden und wir sollten es nicht aufgeben uns miteinander zu versammeln. Die Struktur ermöglicht es uns, weiter durch  diese Opfer zu gehen – die symbolischen Stufen – bis zur Wiederkunft des Messias und dem Ende der Welt. Aufgrund der Probleme und Verfolgungen, denen wir gegenüber stehen, müssen wir in der Lage sein, uns auf einer weiterführenden Basis neu zu organisieren. Dieser Verbindungsweg ist uns gegeben, damit wir die Prophezeiungen, die Inhalt der Opfer sind, erfüllen können. Die Opfergaben selbst stellen Prophezeiungen dar.

 

4. Mose 5,25 ist ein weiteres Konzept eines Schwingopfers, das ein Eifersuchtsopfer behandelt.

4. Mose 5,25: Danach soll der Priester das Speisopfer der Eifersucht aus ihrer Hand nehmen und das Speisopfer vor dem Herrn weben und es zum Altar bringen. (Schlachter2000)

 

Das Eifersuchtsopfer war ein Schwingopfer, und sollte die Frau wieder mit ihrem Ehemann in Einklang bringen (4. Mose  5,12-31). Der Zweck des dem Eifersuchtsopfer zugehörigen Schwingopfers der Versöhnung war es, die Auserwählten aus den Nationen wieder mit ihrem Ehemann zu versöhnen. Die Frau wurde wegen Ehebruchs verflucht (4. Mose 5,21)  und auch wegen Götzendienst zog sich Israel den Fluch zu. Der Messias versöhnt durch Sein Schwingopfer Israel und die Menge der Völker wieder mit Gott. Die Symbolik ist hier die Wiedervereinigung der ehebrecherischen Menschen mit einem eifersüchtigen Gott.

 

4. Mose 6,13-27: Und das ist das Gesetz des Nasiräers: Wenn die Zeit seiner Weihe erfüllt ist, soll man ihn an den Eingang der Stiftshütte führen, 14 und er soll dem Herrn seine Opfergabe darbringen, ein einjähriges, makelloses Lamm als Brandopfer und ein einjähriges, makelloses weibliches Lamm als Sündopfer und einen makellosen Widder als Friedensopfer, 15 und einen Korb mit Ungesäuertem: Kuchen aus Feinmehl, mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt, samt dem dazugehörenden Speisopfer und den dazugehörenden Trankopfern. 16 Und der Priester soll es vor dem Herrn darbringen und soll sein Sündopfer und sein Brandopfer opfern. 17 Und er soll dem Herrn den Widder als Friedensopfer opfern samt dem Korb mit dem Ungesäuerten; auch soll der Priester das dazugehörige Speisopfer und das dazugehörige Trankopfer opfern. 18 Der Nasiräer aber soll sein geweihtes Haupt scheren vor dem Eingang der Stiftshütte, und er soll sein geweihtes Haupthaar nehmen und es auf das Feuer legen, das unter dem Friedensopfer ist. 19 Und der Priester soll von dem Widder die gekochte Vorderkeule nehmen und einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korb und einen ungesäuerten Fladen und soll es dem Nasiräer auf die Hände legen, nachdem er sein geweihtes Haar abgeschoren hat. 20 Und der Priester soll sie als Webopfer vor dem Herrn weben. Das ist als heilig für den Priester bestimmt, samt der Brust des Webopfers und dem Schenkel des Hebopfers. Danach darf der Nasiräer Wein trinken. 21 Das ist das Gesetz für den Nasiräer, der ein Gelübde abgelegt, und das Opfer, das er dem Herrn für seine Weihe darbringen soll, außer dem, was seine Hand sonst aufbringen kann. Wie er es gelobt hat, so soll er handeln, nach dem Gesetz seiner Weihe. 22 Und der Herr redete zu Mose und sprach: 23 Rede zu Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Kinder Israels segnen; sprecht zu ihnen: 24 Der Herr segne dich und behüte dich! 25 Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! 26 Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden! 27 Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israels legen, und ich will sie segnen. (Schlachter2000)

Es ist kein Zufall, dass die Bitte, der Herr solle Sein Angesicht über dem Volk leuchten lassen, an dieser Stelle, folgend auf die Gelübde der Nasiräer und dem Schwingopfer der Versöhnung für die Nasiräer, erscheint. Der Zweck des Nasiräer-Gelübdes war, sich mit Gott zu versöhnen und sich Ihm spirituell anzunähern, da das Gesetz an sich nicht die Möglichkeit bietet, uns mit Gott in Einklang zu bringen. Unter dem Alten Testament konnte man die größte Nähe zu Gott erlangen, indem man ein Gelübde als Nasiräer ablegte. So wurde innerhalb physikalischer Gesetze der Versuch unternommen, sich so weit man nur konnte durch Handlungen wie das Rasieren des Kopfhaares, absoluten Verzicht auf Wein und konsequente Bewahrung der rituellen Reinheit anzunähern. Johannes der Täufer war ein Nasiräer, um so den Übergangsprozess in die messianische Ordnung zu demonstrieren. Christus selbst war allerdings kein Nasiräer. Er trug Seine Haare kurz geschnitten, wie es gesetzlich vorgeschrieben war, und trank fermentierten Wein (siehe das Studienpapier „Der Wein in der Bibel“ (No. 188)). Er wurde durch den Heiligen Geist ausgesondert.

 

Man musste sich also zunächst selbst aussondern und der Zweck und Ablauf dessen war, sich selbst beseite zu setzen, um so in die Nähe Gottes zu gelangen. Simson war von seiner Geburt an als Nasiräer ausgesondert worden, damit über seine gesamte Lebenszeit hinweg die einzelnen Stufen des Wirkens des Heiligen Geistes in ihm veranschaulicht würden (siehe dazu das Studienpapier „Simson und die Richter“ (No. 073)). Dies wird die Kraft und den Wirkungsverlauf des Heiligen Geistes demonstrieren. Er tat als Nasiräer dasselbe, was wir nun ohne ein Nasiräer-Gelübde vollbringen. Wir müssen kein Nasiräer sein, weil Christus uns durch das Schwingopfer versöhnt hat und uns befähigt, als Nasiräer Brot und Wein von Seinem Leib zu uns nehmen zu können. Der Grund dafür, dass ein Nasiräer buchstäblich keinen Wein zu sich nehmen durfte, war, dass er den Heiligen Geist nicht innehatte. Er wurde sozusagen auf der ersten Stufe der Leiter versöhnt, um uns aufzuzeigen, dass ohne Christus keine Versöhnung möglich ist und dass auch in einem Nasiräer nicht grundsätzlich der Heilige Geist wohnte. Das Äußerste, was man auf diesem Wege erreichen konnte, war die rituelle Reinheit. Doch man hatte immer noch nicht den Heiligen Geist, auch nicht durch solch ein Nasiräer-Gelübde, es sei denn, Gott gab jemandem dieses Privileg, wie es bei einigen Menschen, wie z. B. Simson, der Fall war. Christus versöhnte uns, damit wir, symbolisiert durch den Wein, vom Heiligen Geist nehmen können, und ein Teil Seines Leibes, symbolisiert vom Brot, werden, ohne eine Rasur des Haupthaares, Enthaltsamkeit und die Einnahme der rituellen Schwingopfer. Durch das Opfer Christi bringt Er uns als Nasiräer in Einklang mit Gott. Das Nasiräer-Gelübde besitzt für uns heute keine Gültigkeit mehr. Es wäre sinnlos, da ein solches Gelübde unseren Status tatsächlich nur reduzieren, nicht erhöhen würde. Vor Gott sind wir ein für alle Mal Nasiräer. All das bewirkt durch das Opfer Christi.

 

Daher wird das Licht des Angesichtes Gottes auf uns scheinen und der Name Gottes wird,  da wir Teil der Kinder Israels sind, auf uns geschrieben. Dies ist die Bedeutung von 4.  Mose 6,27. Der Name unseres Gottes befindet sich auf unserer Stirn und der rechten Hand.

 

4. Mose 18,8-10: Und der Herr sprach zu Aaron: Siehe, ich habe dir meine Hebopfer zu verwahren gegeben; von allem, was die Kinder Israels heiligen, habe ich sie dir und deinen Söhnen als Salbungsteil gegeben, als eine ewige Ordnung. 9 Das sollst du haben vom Hochheiligen, von den Feueropfern des Altars: alle ihre Opfergaben, nach allen ihren Speisopfern und Sündopfern und Schuldopfern, die sie mir darbringen, sollen dir und deinen Söhnen als Hochheiliges gehören. 10 An einem hochheiligen Ort sollst du es essen; alles, was männlich ist, darf davon essen; denn es soll dir heilig sein. (Schlachter2000)

Die Hebopfer und alle geheiligten Gegenstände der Kinder Israels wurden inmitten der Priesterschaft untergebracht. Dies ist nun übertragen, da das Allerheiligste in den lebendigen Steinen der Auserwählten eingerichtet wurde. Bei der Entfernung des Tempels  wurde auch die Vollmacht des Aaronischen Priestertums entfernt und die Ordnung des Melchisedek ersetzt nun die Ordnung des Aaron. All diese Dinge gingen damit auf uns über. Wir wurden durch Jesus Christus zu Priestern des Gottes. Als lebendige Steine sind wir ebenso der Tempel Gottes.

 

4. Mose 18,11-18: Und dies soll dir auch gehören: das Hebopfer ihrer Gaben, von allen Webopfern der Kinder Israels – ich habe sie dir und deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir als eine ewige Ordnung gegeben. Jeder, der in deinem Haus rein ist, soll davon essen: 12 Alles Beste vom Öl und alles Beste vom Most und Korn, ihre Erstlinge, die sie dem Herrn opfern, habe ich dir gegeben. 13 Die ersten Früchte alles dessen, was in ihrem Land [wächst], die sie dem Herrn bringen, sollen dir gehören. Jeder, der in deinem Haus rein ist, soll davon essen. 14 Alles Gebannte in Israel soll dir gehören. 15 Alle Erstgeburt unter allem Fleisch, die sie dem Herrn darbringen, es sei vom Menschen oder vom Vieh, soll dir gehören; doch sollst du die Erstgeburt eines Menschen unbedingt auslösen, und auch die Erstgeburt eines unreinen Viehs sollst du auslösen lassen. 16 Wenn sie einen Monat alt sind, sollst du diejenigen, die auszulösen sind, nach deiner Schätzung um fünf Schekel Silber auslösen, nach dem Schekel des Heiligtums, der 20 Gera gilt. 17 Aber die Erstgeburt eines Rindes oder die Erstgeburt eines Lammes oder die Erstgeburt einer Ziege sollst du nicht auslösen; denn sie sind heilig. Ihr Blut sollst du an den Altar sprengen, und ihr Fett sollst du als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen, zum lieblichen Geruch für den Herrn. 18 Ihr Fleisch aber soll dir gehören; wie die Brust des Webopfers und die rechte Keule soll es dir gehören. (Schlachter2000)

Dieser Abschnitt spricht über alles, was als rein gilt in Israel, und die Erstgeborenen sind rein. Diese Spenden und Opfergaben sind symbolischer Natur. Der Wein und die Trankopfer stellen die Auserwählten dar. In Bezug auf die Opfergaben und Spenden sind nur diejenigen rein, die in den Leib Jesu Christi hineingetauft worden sind. Der Begriff der Reinheit in Israel war die Vorschattung dessen, was in den Augen Gottes als annehmbar gilt. Alle diese Opfer beinhalten das Konzept, vor dem Herrn geschwungen zu werden, damit sie vor dem Angesicht Gottes erscheinen und so in das System integriert werden. Christus begann diese Reihe der Schwingopfer als Erstlingsfrucht an diesem Sonntag, Ihm folgen eine ganze Reihe von Opfergaben, eine nach der anderen, den ganzen Weg hindurch bis die Zeit der Heiden abgeschlossen ist, alle 144.000 in Israel vollzählig sind, und die volle Anzahl der Auserwählten aus den Nationen eingetroffen ist. Der Erde kann solange kein Schaden zugefügt werden, bis der letzte von uns gezählt, getauft, erlöst und vor dem Herrn geschwungen wurde. Sobald dies mit dem letzten von uns geschehen ist, wird das Ende kommen.

 

In der Offenbarung sagt der Engel: "Schädigt die Erde nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben!" (Offb 7,3). Christus war der Erstling der Gerstenernte, symbolisiert durch diesen Dienst und die Schwingopfergarbe am Sonntag. Mit dieser Handlung hat Er eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die ein ganzes Heer von Priestern hervorbringt, die alle abgesondert, Gott geweiht und auf das Millennium vorbereitet werden. Das ist die Bedeutung dieses Dienstes und es ist ebenfalls kein Zufall, dass das Schwingopfer den Startpunkt für den Countdown auf Pfingsten zu darstellt, da Pfingsten die Erlösung der Auserwählten bei der Ersten Auferstehung symbolisiert.