Christliche Kirchen Gottes

 

Nr.138

 

 

 

 

Der Versöhnungstag

 

(Ausgabe 2.0 19951004-19990901-20070914)

 

 

Das Verständnis des Versöhnungstages ist auch entscheidend für das Verständnis der Rolle des Messias in diesem Prozess. Der Zweck des Versöhnungstages in den Tempelopfern wird erörtert, ebenso wie die Funktion der Versöhnung im Jubeljahr-System.

 

 

 

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Der Versöhnungstag

 

[Alle Bibelzitate sind von einem automatischen Übersetzungswerkzeug ins Deutsche übersetzt.]

 

3.Mose 23,26-32 Und der HERR sprach zu Mose: 27 Am zehnten Tag dieses siebten Monats ist der Versöhnungstag; der soll für euch eine heilige Zusammenkunft sein, und ihr sollt euch plagen und dem HERRN ein Feueropfer darbringen. 28 Und ihr sollt an diesem Tag keine Arbeit tun; denn es ist ein Versöhnungstag, um euch vor dem HERRN, eurem Gott, zu versöhnen. 29 Denn wer an diesem Tag nicht geplagt wird, soll von seinem Volk ausgerottet werden. 30 Und wer an diesem Tag ein Werk tut, den werde ich aus seinem Volk ausrotten. 31 Ihr sollt keine Arbeit tun; das ist eine ewige Satzung für eure Generationen in allen euren Wohnstätten. 32 Er soll für euch ein Sabbat der feierlichen Ruhe sein, und ihr sollt euch plagen; am neunten Tag des Monats, der am Abend beginnt, sollt ihr euren Sabbat halten, von Abend zu Abend." (RSV)

 

Der Versöhnungstag ist also ein Sabbat der feierlichen Ruhe. Wenn er nicht eingehalten wird, werden die Betreffenden von ihrem Volk ausgeschlossen. Dieser Ausschluss erfolgt aus dem Volk Israel, was die Auserwählten als geistliches Israel betrifft. Die Nichteinhaltung des Versöhnungstages bedeutet also die Entfernung aus dem Volk der Auserwählten.

 

Zweck des Versöhnungstages in den Tempelopfern

Das Versöhnungsopfer diente dazu, den Tempel alljährlich für die kontinuierlichen Opfer der Gemeinde zu weihen. Dies geschah durch das Priestertum, dem befohlen wurde, kein unheiliges Räucherwerk auf dem Altar Gottes darzubringen. So kann es vor dem Herrn keinen Abfall und keine gottlose Lehre geben. Das Versöhnungsopfer sollte das geistliche und physische Israel durch Jesus Christus mit Gott versöhnen. Das Versöhnungsopfer war eine Anklage gegen den Hohen Priester.

 

2.Mose 30,1-10 „Du sollst einen Altar machen, um darauf zu räuchern; aus Akazienholz sollst du ihn machen. 2 Eine Elle soll seine Länge und eine Elle seine Breite sein; er soll viereckig sein, und zwei Ellen soll seine Höhe sein; seine Hörner sollen aus einem Stück mit ihm sein. 3 Und du sollst es mit reinem Gold überziehen, sein Oberteil und seine Seiten ringsum und seine Hörner; und du sollst ihm eine goldene Zierleiste machen ringsum. 4 Und du sollst ihm zwei goldene Ringe machen, die du unter seiner Leiste an zwei gegenüberliegenden Seiten anbringst, und sie sollen Halterungen für Stangen sein, mit denen man es tragen kann. 5 Die Stangen sollst du aus Akazienholz machen und sie mit Gold überziehen. 6 Und du sollst es vor den Vorhang setzen, der bei der Bundeslade ist, vor den Gnadenstuhl, der über dem Zeugnis ist, wo ich mit euch zusammenkommen werde. 7 Und Aaron soll wohlriechendes Räucherwerk darauf anzünden; jeden Morgen, wenn er die Lampen anmacht, soll er es anzünden, 8 und wenn Aaron am Abend die Lampen aufstellt, soll er es anzünden, ein ewiges Räucherwerk vor dem HERRN, solange ihr lebt. 9 Du sollst kein unheiliges Räucherwerk darauf opfern, auch kein Brandopfer oder Speisopfer, und sollst kein Trankopfer darauf gießen. 10 Aaron soll einmal im Jahr auf seinen Hörnern Versöhnung machen; mit dem Blut des Sündopfers soll er es einmal im Jahr versöhnen, solange ihr lebt; denn es ist dem HERRN hochheilig." (RSV)

 

Der Vorhang bildete eine ständige Barriere für die Gemeinde Israels. Der ewige Weihrauch sollte die Gebete der Heiligen als Fürbitte für Israel darstellen. Der Versöhnungstag war und ist nur einmal im Jahr. Versöhnung konnte deshalb damals nur einmal im Jahr stattfinden.

 

Der Vorhang wurde durch das Opfer Jesu Christi zerrissen, damit wir Gott im Allerheiligsten begegnen können.

 

Auf dem Altar sollte kein unheiliges Räucherwerk liegen. Noch wichtiger ist, dass er durch keine andere Form von Opfergaben entweiht werden darf. Die Symbolik wies auf Jesus Christus und die Gabe des Heiligen Geistes in der Reinheit der Wahrheit hin. Daher kann kein Priester wissentlich den Versöhnungstag innerhalb oder unter einem falschen System begehen. Alle Auserwählten sind Priester, die durch Gebet und Fasten Weihrauch darbringen (Offb 5,8).

 

Offenbarung 5:8 Und als es die Schriftrolle nahm, fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder, jede mit einer Harfe in der Hand und mit goldenen Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen (RSV).

 

Niemand kann den Tempel Gottes entweihen, indem er mit falschen Systemen in Berührung kommt oder andere als Gott anbetet. Die Anbetung des Hohenpriesters wird also richtigerweise als Götzendienst angesehen. Es ist der Hohepriester, der für die Gemeinde sühnen muss, und er allein, mit seinem eigenen Blut. Christus ist bei seiner Auferstehung ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen (Hebr 9,11-28).

 

Hebräer 9,11-28 Wenn aber Christus als Hoherpriester der zukünftigen Güter erschienen ist, so ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, d.h. nicht von dieser Schöpfung, 12 ein für allemal in das Heilige eingegangen, indem er nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut nahm und so eine ewige Erlösung erlangte. 13 Denn wenn schon die Besprengung der Unreinen mit dem Blut von Böcken und Stieren und mit der Asche einer Kuh zur Reinigung des Fleisches heiligt, 14 wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst durch den ewigen Geist Gott ohne Fehl dargebracht hat, euer Gewissen von den toten Werken reinigen, damit ihr dem lebendigen Gott dient. 15 Darum ist er der Vermittler eines neuen Bundes, damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen, weil ein Tod eingetreten ist, der sie von den Übertretungen des ersten Bundes erlöst. 16 Denn wo es um ein Testament geht, muss der Tod desjenigen, der es gemacht hat, festgestellt werden. 17 Denn ein Testament wird erst mit dem Tod wirksam; solange derjenige lebt, der es gemacht hat, ist es nicht in Kraft. 18 Darum ist auch der erste Bund nicht ohne Blut ratifiziert worden. 19 Denn als Mose dem ganzen Volk alle Gebote des Gesetzes verkündet hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken mit Wasser, Scharlachwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch als auch das ganze Volk, 20 indem er sagte: „Das ist das Blut des Bundes, den Gott euch geboten hat.“ 21 Und er besprengte mit dem Blut auch das Zelt und alle Geräte, die zum Gottesdienst gebraucht wurden. 22 Denn nach dem Gesetz wird fast alles mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden. 23 So war es notwendig, dass die Abdrücke der himmlischen Dinge mit diesen Riten gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber mit besseren Opfern als diesen. 24 Denn Christus ist nicht in ein Heiligtum eingegangen, das mit Händen gemacht ist, ein Abbild des wahren Heiligtums, sondern in den Himmel selbst, um nun vor Gott für uns zu erscheinen. 25 Auch nicht, um sich selbst wiederholt zu opfern, wie der Hohepriester jährlich in das Heiligtum eintritt, mit Blut, das nicht sein eigenes ist; 26 denn dann hätte er von Grundlegung der Welt an wiederholt leiden müssen. So aber ist er am Ende des Zeitalters ein für allemal erschienen, um die Sünde durch sein eigenes Opfer zu tilgen. 27 Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, und danach das Gericht kommt, 28 so wird Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um die Sünden vieler zu tragen, ein zweites Mal erscheinen, nicht um mit der Sünde abzurechnen, sondern um die zu retten, die auf ihn warten. (RSV)

 

Die Zahlung am Versöhnungstag war für die Zählung der Auserwählten Israels bestimmt. Sie wurde zum Preis von einem halben Schekel gezahlt, der auf dem hebräischen und phönizischen Schekel und nicht auf dem babylonischen basiert. Die Bezahlung erfolgte also nach dem korrekten Gewicht und Preis und nicht nach fremden Systemen. Es handelt sich um eine festgelegte Summe pro Person und Opfergabe, die nicht von den Umständen des Einzelnen abhängen darf. Diese Zählung Israels wurde von Gott bei der Grundlegung der Welt vorgenommen (Offb 17,8), und die Summe wurde ein für alle Mal von Jesus Christus bezahlt. Der festgesetzte Betrag weist darauf hin, dass das Heil nicht nach den physischen Umständen des Einzelnen bezahlt wird, sondern durch das Opfer Christi ein für alle Mal. Die Erhebung einer Kollekte am Versöhnungstag zielt also auf die Angemessenheit des Opfers Jesu Christi selbst ab. Aus diesem Grund werden in 2.Mose 23,14-18 nur drei Kollekten genannt.

 

2.Mose 23,14-18 „Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern. 15 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten; wie ich dir geboten habe, sollst du sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen, und zwar zur festgesetzten Zeit im Monat Abib; denn in diesem Monat bist du aus Ägypten ausgezogen. Niemand soll mit leeren Händen vor mir erscheinen. 16 Ihr sollt das Fest der Ernte halten, der ersten Früchte eurer Arbeit, dessen, was ihr auf dem Feld gesät habt. Am Ende des Jahres sollt ihr das Fest der Einsammlung feiern, wenn ihr die Früchte eurer Arbeit vom Feld einsammelt. 17 Dreimal im Jahr soll alles, was männlich ist, vor Gott, dem Herrn, erscheinen. 18 Du sollst das Blut meines Opfers nicht mit gesäuertem Brot opfern und das Fett meines Festes nicht bis zum Morgen stehen lassen. (RSV)

 

Der Versöhnungstag ist also ausdrücklich von der Kategorie der Opfer ausgeschlossen, die mit der Freigebigkeit und dem individuellen Segen verbunden sind. Das Gleiche gilt für den Posaunentag. Das liegt daran, dass keines von beiden mit menschlicher Aktivität oder Anstrengung verbunden ist. Der Versöhnungstag ist speziell eine Volkszählung.

 

2.Mose 30,11-16 Der HERR sprach zu Mose: 12 Wenn du das Volk Israel zählst, so soll ein jeder dem HERRN ein Lösegeld geben, wenn du sie zählst, damit keine Plage unter ihnen sei, wenn du sie zählst. 13 Jeder, der bei der Volkszählung gezählt wird, soll das geben: einen halben Schekel nach dem Schekel des Heiligtums (der Schekel ist zwanzig Gera), einen halben Schekel als Opfergabe für den HERRN. 14 Jeder, der in der Volkszählung gezählt wird, von zwanzig Jahren an und darüber, soll die Gabe des HERRN geben. 15 Die Reichen sollen nicht mehr und die Armen nicht weniger geben als den halben Schekel, wenn ihr das Opfer des HERRN gebt, um für euch zu sühnen. 16 Und du sollst das Versöhnungsgeld vom Volk Israel nehmen und es für den Dienst im Zelt der Zusammenkunft einsetzen, damit es das Volk Israel vor dem HERRN zur Erinnerung bringt, um für euch Sühne zu leisten." (RSV)

 

Die in 4.Mose 1 berichtete Volkszählung in Israel diente militärischen Zwecken. Die Übertretung Davids in 2Samuel 24 bestand darin, dass sie nicht in Übereinstimmung mit dem Gesetz, sondern zu Zwecken durchgeführt wurde, die das Konzept der Bezahlung für Israel durch den Messias in Frage stellten.

 

Die Zählung Israels musste mit Blut bezahlt werden (symbolisiert durch den halben Schekel), da die Volkszählung eine geistliche Bedeutung hatte. Auch der Schutz und die Stärke Israels wurden nicht in Zahlen gemessen. Sie wurde nicht an der Macht oder an der Kraft gemessen, sondern an meinem Geist, spricht der Herr der Heerscharen (Sach. 4:6).

 

Erklärung des Jubeljahres

Der Versöhnungstag dient auch dazu, das Jubeljahr zu verkünden, denn das Jubeljahr ist die Grundlage von Gottes System zur Regelung der menschlichen Angelegenheiten auf der Erde. Die geistliche Bedeutung des Jubeljahres wird zu einem späteren Zeitpunkt untersucht.

 

3.Mose 25,8-12 „Und du sollst sieben Jahrwochen zählen, sieben mal sieben Jahre, so dass die Zeit der sieben Jahrwochen für dich neunundvierzig Jahre ist. 9 Dann sollst du am zehnten Tag des siebten Monats die Posaune posaunen lassen; am Versöhnungstag sollst du die Posaune durch dein ganzes Land posaunen lassen. 10 Und du sollst das fünfzigste Jahr heiligen und allen Bewohnern des Landes die Freiheit verkünden; es soll ein Jubeljahr für euch sein, in dem jeder von euch zu seinem Eigentum und jeder von euch zu seiner Familie zurückkehren soll. 11 Ein Jubeljahr soll dieses fünfzigste Jahr für euch sein; in ihm sollt ihr weder säen noch ernten, was von selbst wächst, und auch keine Trauben von den unbedeckten Weinstöcken lesen. 12 Denn es ist ein Jubeljahr; es soll euch heilig sein; ihr sollt essen, was auf dem Felde von alleine wächst. (RSV)

 

Opfer für den Versöhnungstag

Das Opfer für den Versöhnungstag bestand aus einer Reihe von Tieren. Diese sind in 4.Mose 29,7-11 aufgeführt.

 

4.Mose 29:7-11 „Am zehnten Tag dieses siebten Monats sollt ihr eine heilige Zusammenkunft halten und euch plagen; ihr sollt keine Arbeit tun, 8 sondern dem HERRN ein Brandopfer darbringen, einen lieblichen Geruch: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige männliche Lämmer, die sollen dir ohne Fehl sein; 9 und ihr Speisopfer aus Feinmehl, mit Öl gemengt, drei Zehntel eines Epha für den Stier, zwei Zehntel für den einen Widder, 10 je ein Zehntel für die sieben Lämmer; 11 außerdem einen Ziegenbock zum Sündopfer, außer dem Sündopfer des Versöhnungstages und dem regelmäßigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern. (RSV)

 

Die Tiere wurden auf einem Kompositum benannt, das dem Ganzen als ein Epha Mehl gleichgesetzt wurde. Das Gesamtopfer wurde in zehn geteilt, wog aber zwölf Zehntel des Ganzen. Es gibt auch zehn Tiere.

 

Der Versöhnungstag durch Opfer wird im Allgemeinen in 2.Mose 29,36; 3.Mose 1,4; 4,13-18,20,22-35; 5,6-10; 6,7; 9,7; 10,17; 12,6-8; 14,12-32; 16,6,10-34; 17,11; 19,22; 4.Mose 15,22-28; 28,30; und Hebräer 9,22 behandelt. Es handelt sich um eine Vorstellung von der Sühne der Sünde durch ein materielles Opfer und bezieht sich auch auf das menschliche Bedürfnis, Sühne als einen Prozess zu verstehen, der mit einem Preis und einer Folge verbunden ist. Zweifellos ist auch die geistige Gesundheit des Einzelnen mit diesem Vorgang verbunden.

 

Auch das Opfer des Hohenpriesters stand im Zusammenhang mit der menschlichen Sünde und der Berufung. Hebräer 5,1-14 zeigt die Probleme, die im Zusammenhang mit der Vollkommenheit Christi und seiner Opferung nach seiner Berufung durch Gott auftraten. Der Hohepriester war selbst mit Schwachheit behaftet und geht deshalb sanft mit den Unwissenden und Abtrünnigen um. Aus diesem Grund übergibt Gott Christus die Schwachen und Niedrigen, damit er sich vervollkommne und in Barmherzigkeit das Urteil spreche. Christus selbst wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört.

 

Hebräer 5,1-14 Denn jeder Hohepriester, der aus den Menschen erwählt ist, ist dazu bestimmt, für die Menschen vor Gott zu handeln und Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. 2 Er kann mit den Unwissenden und Abtrünnigen sanft umgehen, da er selbst mit Schwachheit behaftet ist. 3 Darum ist er verpflichtet, sowohl für seine eigenen Sünden als auch für die des Volkes Opfer darzubringen. 4 Und einer nimmt die Ehre nicht auf sich, sondern er wird von Gott berufen, wie Aaron. 5 So hat sich auch Christus nicht selbst zum Hohenpriester erhoben, sondern ist von dem eingesetzt worden, der zu ihm sagte: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“; 6 wie er auch an anderer Stelle sagt: „Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“ 7 In den Tagen seines Fleisches hat Jesus mit lautem Geschrei und unter Tränen zu dem gebetet und gefleht, der ihn vom Tode erretten konnte, und er wurde erhört wegen seiner Gottesfurcht. 8 Obwohl er ein Sohn war, lernte er durch das, was er erlitt, Gehorsam; 9 und nachdem er vollkommen geworden war, wurde er die Quelle des ewigen Heils für alle, die ihm gehorchen, 10 da er von Gott zum Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks bestimmt wurde. 11 Darüber haben wir viel zu sagen, was schwer zu erklären ist, da ihr schwerhörig geworden seid. 12 Denn obwohl ihr zu dieser Zeit Lehrer sein solltet, braucht ihr jemanden, der euch wieder die ersten Grundsätze des Wortes Gottes lehrt. Ihr braucht Milch, nicht feste Speise; 13 denn jeder, der sich von Milch ernährt, ist ungeschult im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Kind. 14 Feste Speise aber ist für die Reiferen, für die, die ihre Sinne durch Übung geschult haben, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. (RSV)

 

Die Fähigkeit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden und feste Nahrung zu verzehren, ist das Kennzeichen der Auserwählten, deren Fähigkeiten durch Übung geschult sind, um die gesunde Lehre zu ertragen und Irrtümer zu erkennen und zu korrigieren, ganz gleich, woher sie kommen. Das ist die Kraft des Heiligen Geistes in der Wahrheit. Der Hohepriester hat für sich selbst und für die Irrtümer des Volkes Sühne geleistet (Hebr 9,7). Christus lernte durch das, was er erlitt, Gehorsam und wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört.

 

Das Opfer Jesu war eine Versöhnung, die göttlich bestimmt war (Lk. 2,30-31; Gal. 4,4-5; Eph. 1,3-12.17-22; 2,4-10; Kol. 1,19-20; 1.Petrus 1,20; Offb. 13,8). Diese Versöhnung sollte einen Plan verwirklichen und entsprach einer geheimen und verborgenen Weisheit, die vor den Zeitaltern zu unserer Verherrlichung beschlossen worden war (1Kor 2,7).

 

Das Sühnungsopfer Christi war für eine Erlösung bestimmt, die in der Endzeit offenbart werden sollte.

1Petr 1,3-21 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Durch seine große Barmherzigkeit sind wir von neuem geboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten 4 und zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel für euch aufbewahrt wird, 5 die ihr durch Gottes Kraft im Glauben bewahrt werdet zu einem Heil, das bereit ist, in der letzten Zeit offenbart zu werden. 6 Darin seid ihr fröhlich, auch wenn ihr jetzt eine kleine Zeitlang mancherlei Prüfungen erdulden müsst, 7 damit die Echtheit eures Glaubens, der kostbarer ist als Gold, das zwar vergänglich ist, aber im Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi zu Lob und Herrlichkeit und Ehre gereicht. 8 Ohne ihn gesehen zu haben, liebt ihr ihn; obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, glaubt ihr an ihn und freut euch mit unaussprechlicher und überschwänglicher Freude. 9 Als Ergebnis eures Glaubens erlangt ihr das Heil eurer Seelen. 10 Die Propheten, die von der Gnade weissagten, die euch zuteil werden sollte, forschten und fragten nach diesem Heil; 11 sie fragten nach der Person oder der Zeit, die der Geist Christi in ihnen anzeigte, als sie die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit voraussagten. 12 Es wurde ihnen geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen in dem, was euch jetzt von denen verkündet worden ist, die euch die frohe Botschaft durch den vom Himmel gesandten Heiligen Geist verkündet haben, Dinge, auf die Engel sehnsüchtig blicken. 13 Darum gürtet euren Sinn, seid nüchtern, setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi zuteil wird. 14 Lasst euch als gehorsame Kinder nicht den Leidenschaften eurer früheren Unwissenheit angleichen, 15 sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, so seid auch ihr heilig in eurem ganzen Wandel; 16 denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ 17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der einen jeden unparteiisch nach seinen Taten richtet, dann verhaltet euch während der Zeit eurer Verbannung furchtlos. 18 Ihr wisst, dass ihr von den verkehrten Wegen, die ihr von euren Vätern geerbt habt, losgekauft worden seid, nicht mit vergänglichen Dingen wie Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, wie das eines Lammes ohne Fehl und Makel. 20 Er war schon vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt, ist aber am Ende der Zeiten um euretwillen offenbar geworden. 21 Durch ihn habt ihr Vertrauen zu Gott, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, damit euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet sind. (RSV)

 

Es war nicht die Absicht des Herrn, dass das Opfern fortgesetzt wird.

 

Psalm 40:6-8 Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, sondern du hast mir ein offenes Ohr gegeben. Brandopfer und Sündopfer hast du nicht verlangt. 7 Da sprach ich: „Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben; 8 ich habe Lust, deinen Willen zu tun, mein Gott; dein Gesetz ist in meinem Herzen.“ (RSV)

 

Die Konzepte hier sind, dass das Opfer eine Sühne für die Sünde ist, aber Sündopfer sind nicht erforderlich, wenn das Gesetz durch ein inneres Verlangen es zu tun gehalten wird. Das Gesetz wird von Herzen gehalten und diejenigen, die es halten, werden in die Liste der Auserwählten aufgenommen.

 

Das Opfer der Versöhnung wurde aus Jesaja 53,4-12 und für die Beseitigung der Schlechtigkeit aus Sacharja 5,5 verstanden. Die Versöhnung öffnete dem Haus David den in Sacharja 13,1 prophezeiten Brunnen für Sünde und Unreinheit und erfüllte sich in Christus (Mat. 26,28; Lk. 22,20; 24,46ff.; Joh. 1,29; Joh. 6,51). Johannes 11:49-51 zeigt, wie weit das Priestertum der damaligen Zeit durch Prophetie verstanden wurde.

 

Johannes 11:49-51 Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hohepriester war, sagte zu ihnen: „Ihr wisst gar nichts; 50 ihr begreift nicht, dass es für euch gut ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt und nicht das ganze Volk umkommt.“ 51 Das hat er nicht von sich aus gesagt, sondern er hat in jenem Jahr als Hoherpriester geweissagt, dass Jesus für das Volk sterben soll (RSV).

 

Juda verstand, dass seine Sünde - verkörpert durch eine Frau in einem Epha - nach Babylon geschickt und dort angebetet werden würde (Sach. 5:5-11; siehe auch Fußnote zu Annotated Oxford RSV). Die Verderbnis der Kirche durch das babylonische System wurde also von Sacharja prophezeit.

 

Apostelgeschichte 17,2 zeigt, dass die Heilige Schrift die Notwendigkeit des Opfers erklärte. Daher ist die Strafe für die Nichtbeaufsichtigung der Herde, die mit dem Blut Christi erkauft wurde, in der Tat schwerwiegend (Apostelgeschichte 20,28). Christus wurde zu unserer Rechtfertigung geopfert und auferweckt (Röm 3,24-26; 4,25; 5,1-21). So sind wir mit Gott versöhnt (2Kor 5,18-19). Wir sind aus dieser bösen Welt befreit (Gal 1,3-4), damit wir die Sohnschaft erlangen können (Gal 4,4-5). Durch diese Versöhnung hat Christus den Vorhang des Tempels, der eine Grenze zwischen Gott und uns bildete, zerrissen.

 

Epheser 2:13-18 Nun aber seid ihr, die ihr einst fern wart, in Christus Jesus nahe gebracht worden durch das Blut Christi. 14 Denn er ist unser Friede, der uns beide eins gemacht und die Scheidewand der Feindschaft niedergerissen hat, 15 indem er in seinem Fleisch das Gesetz der Gebote und Verordnungen aufhob, um in sich selbst einen neuen Menschen anstelle der zwei zu schaffen und so Frieden zu stiften, 16 und uns beide mit Gott zu versöhnen in einem Leib durch das Kreuz, wodurch die Feindschaft ein Ende hat. 17 Und er kam und verkündigte den Frieden euch, die ihr fern seid, und den Frieden denen, die nahe sind; 18 denn durch ihn haben wir beide in einem Geist Zugang zum Vater. (RSV)

 

Das „Gesetz der Gebote und Verordnungen“, das durch das Fleisch Christi aufgehoben wurde, waren die auf das Fleisch bezogenen Opfergesetze.

 

Der Versöhnungstag hat eine weitere Bedeutung, die sich auf den Heilsplan der Endzeit bezieht. Die Abfolge der Feste in Tischri zeigt eine bestimmte Abfolge in der Endzeit. Der Posaunentag kündigt die Ankunft Jesu Christi als Messias Israels in der Endzeit an; er soll die Welt unterwerfen. Zwischen Posaunentag und Versöhnungstag und zwischen Versöhnungstag und Laubhüttenfest gibt es eine Lücke. Diese Lücken sind von Bedeutung. Es gibt keine Lücke zwischen Laubhüttenfest und dem letzten großen Tag. Auch das ist von Bedeutung. Die Lücken zwischen Posaunen und Versöhnungstag und zwischen Versöhnung und Laubhüttenfest zeigen, dass die Abfolge eine Zeitspanne umfasst, die eine Abfolge von Aktivitäten erfordert. Der wichtigste Faktor ist, dass das tausendjährige System, das durch das Laubhüttenfest dargestellt wird, nicht eingeführt werden kann, bevor es eine Wiederherstellung durch die Unterwerfung des Planeten und dann eine Versöhnung des Planeten mit Gott gibt. Die Unterwerfung wird durch die Posaunentage dargestellt, die Versöhnung durch den Versöhnungstag. Die Versöhnung mit Gott geht einher mit der Bindung Satans für die in Offenbarung 20:4 erwähnten tausend Jahre.

 

Das Versöhnungsopfer stellt die Bindung des Satans in der Zeit vor dem Millennium dar, die durch das Laubhüttenfest beschrieben wird. Das Opfer ist in 3.Mose 16:1-34 zu finden.

 

3.Mose 16:1-19 Und der HERR redete zu Mose nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, als sie vor den HERRN traten und starben; 2 und der HERR sprach zu Mose: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu allen Zeiten in das Heiligtum kommen soll, innerhalb des Vorhangs, vor den Gnadenstuhl, der auf der Bundeslade ist, damit er nicht stirbt; denn ich will in der Wolke auf dem Gnadenstuhl erscheinen. 3 Aaron aber soll so in das Heiligtum kommen: mit einem jungen Stier zum Sündopfer und einem Widder zum Brandopfer. 4 Er soll den heiligen leinenen Rock anziehen und die leinenen Beinkleider an seinem Leib haben und mit dem leinenen Gürtel gegürtet sein und den leinenen Turban tragen; das sind die heiligen Kleider. Und er soll seinen Leib in Wasser baden und sie dann anziehen. 5 Und er soll von der Gemeinde des Volkes Israel zwei männliche Ziegenböcke zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer nehmen. 6 Und Aaron soll den Stier als Sündopfer für sich selbst darbringen und für sich und sein Haus Versöhnung machen. 7 Dann soll er die beiden Böcke nehmen und sie vor den Herrn vor die Tür des Zeltes der Zusammenkunft stellen; 8 und Aaron soll das Los über die beiden Böcke werfen, ein Los für den Herrn und das andere Los für Aza'zel. 9 Und Aaron soll den Bock, auf den das Los gefallen ist, für den HERRN darbringen und als Sündopfer opfern; 10 aber den Bock, auf den das Los für Aza'zel gefallen ist, soll er lebendig vor den HERRN bringen, um ihn zu versöhnen, damit er in die Wüste zu Aza'zel geschickt wird. 11 Aaron soll den Stier als Sündopfer für sich selbst darbringen und für sich und sein Haus Sühne leisten; er soll den Stier als Sündopfer für sich selbst schlachten. 12 Und er soll ein Räuchergefäß mit Kohlen vom Altar vor dem HERRN nehmen und zwei Handvoll süßes Räucherwerk, klein geschnitten, und soll es durch den Vorhang bringen 13 und das Räucherwerk auf das Feuer vor dem HERRN legen, damit die Wolke des Räucherwerks den Gnadenstuhl bedeckt, der auf dem Zeugnis steht, damit er nicht stirbt; 14 und soll etwas von dem Blut des Stieres nehmen und es mit seinem Finger an die Vorderseite des Gnadenstuhls sprengen; und vor dem Gnadenstuhl soll er das Blut siebenmal mit seinem Finger besprengen. 15 Dann soll er den Bock des Sündopfers, der für das Volk ist, schlachten und sein Blut durch den Vorhang bringen und mit seinem Blut tun, wie er mit dem Blut des Stieres getan hat, und es auf den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl sprengen. 16 So soll er das Heiligtum versöhnen wegen der Unreinheiten des Volkes Israel und wegen ihrer Übertretungen, wegen all ihrer Sünden; und so soll er für das Zelt der Zusammenkunft tun, das bei ihnen bleibt, mitten in ihren Unreinheiten. 17 Niemand soll im Zelt der Zusammenkunft sein, wenn er hineingeht, um an heiliger Stätte Versöhnung zu halten, bis er herauskommt und für sich und sein Haus und für die ganze Gemeinde Israels Versöhnung gehalten hat. 18 Dann soll er hinausgehen zu dem Altar, der vor dem HERRN steht, und ihn versöhnen und soll etwas von dem Blut des Stieres und von dem Blut des Bockes nehmen und an die Hörner des Altars tun ringsumher. 19 Und er soll siebenmal mit seinem Finger etwas von dem Blut darauf sprengen und es reinigen und heiligen von der Unreinheit des Volkes Israel.

 

Dieses Opfer steht für die Heiligung des Volkes durch das Opfer von Jesus Christus. Der Vorgang steht für die Versöhnung Israels. Niemand kann die Stiftshütte betreten, bevor nicht der Versöhnungstag des Hohenpriesters stattgefunden hat.

 

Der nächste Vorgang findet statt, nachdem die Versöhnung vollzogen wurde. Der zweite Ziegenbock stellt also in keiner Weise das Sühneopfer Jesu Christi dar. Die Verwendung von zwei Böcken stellt das Gericht über zwei Gleiche und den Erfolg und Misserfolg von Gleichen dar. Der Versöhnungstag hat bereits stattgefunden und ist abgeschlossen, wie der nächste Vers (3.Mose 16,20) zeigt.

 

3.Mose 16:20-22 „Und wenn er das Heiligtum, das Zelt der Zusammenkunft und den Altar entsühnt hat, soll er den lebenden Bock darbringen; 21 und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bocks legen und über ihm alle Missetaten des Volkes Israel und alle ihre Übertretungen und alle ihre Sünden bekennen; und er soll sie auf den Kopf des Bocks legen und ihn durch die Hand eines Mannes, der bereit ist, in die Wüste wegschicken. 22 Der Bock soll alle ihre Sünden auf sich tragen und in ein einsames Land gehen; und er soll den Bock in die Wüste ziehen lassen.

 

Die Übertragung der Sünden des Volkes auf den Bock ist eine Darstellung des Gerichts über die Heerscharen unter dem Satan oder Azazel, wie er in der hebräischen Zeit genannt wurde. Das einsame Land ist übersetzt ein Land, das abgeschnitten ist (siehe Soncino). Der Vorgang des Abgeschnittenseins bedeutet, aus der Gegenwart Gottes entfernt zu werden. Dies könnte Christus niemals zugeschrieben werden, es sei denn, man würde aus der Bemerkung am Kreuz schließen, dass Gott ihn verlassen hat, was er, wie wir aus Psalm 22 wissen, nicht getan hat. Aus Jesaja 14,12 geht hervor, dass es der Morgenstern oder Luzifer und damit Azazel war, der zu Boden gestürzt und in die Tiefe der Grube hinabgebracht wurde. Das System Satans - d. h. das babylonische - ist dasjenige, das von allem Wohlstand abgeschnitten ist. Raschbam meint, dass dies die Bedeutung des abgeschnittenen Landes in 3.Mose 16:22 ist.

 

3.Mose 16:23-28 „Und Aaron soll in das Zelt der Zusammenkunft kommen und die leinenen Kleider ausziehen, die er anhatte, als er in das Heiligtum ging, und sie dort lassen; 24 und er soll seinen Leib an heiliger Stätte in Wasser baden und seine Kleider anziehen und herausgehen und sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes opfern und Versöhnung für sich und für das Volk machen. 25 Und das Fett des Sündopfers soll er auf dem Altar anzünden. 26 Und wer den Bock nach Aza'zel gehen läßt, der soll seine Kleider waschen und seinen Leib mit Wasser baden, und danach soll er ins Lager kommen. 27 Und der Stier für das Sündopfer und der Bock für das Sündopfer, deren Blut hereingebracht wurde, um an heiliger Stätte zu versöhnen, sollen außerhalb des Lagers gebracht werden; ihre Haut und ihr Fleisch und ihr Mist sollen mit Feuer verbrannt werden. 28 Und der, der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und seinen Leib mit Wasser baden; danach soll er ins Lager kommen.

 

Wir sehen, dass der Azazel-Ziegenbock vor der Versöhnung in die Wüste oder in die Grube geschickt wird. Derjenige, der mit der Entsendung des Bocks beauftragt ist, muss in Wasser gebadet werden und darf danach in das Lager kommen. Dies stellt die Versöhnung durch die Wassertaufe nach der Bindung des Satans dar. Die Reihenfolge ist so gewählt, dass die Auserwählten nach dem Advent an der Bindung teilnehmen, was für die Versöhnung notwendig ist.

 

3.Mose 16,29-34 „Und es soll euch ein ewiges Gesetz sein, dass ihr im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, fasten und keine Arbeit tun sollt, weder der Einheimische noch der Fremde, der bei euch wohnt; 30 denn an diesem Tag soll für euch Versöhnung geschehen, um euch zu reinigen; von allen euren Sünden sollt ihr rein sein vor dem HERRN. 31 Es ist ein Sabbat, an dem ihr ruhen sollt, und ihr sollt fasten; es ist ein ewiges Recht. 32 Und der Priester, der an seines Vaters Statt zum Priester gesalbt und geweiht ist, soll Versöhnung halten und die heiligen leinenen Kleider anziehen; 33 er soll Versöhnung halten für das Heiligtum, für das Zelt der Zusammenkunft und für den Altar, und er soll Versöhnung halten für die Priester und für alles Volk der Versammlung. 34 Und das soll ein ewiges Gesetz für dich sein, dass einmal im Jahr für das Volk Israel Versöhnung gehalten wird für alle seine Sünden." Und Mose tat, wie ihm der HERR geboten hatte. (RSV)

 

Der Ausdruck „Ihr sollt eure Seelen betrüben“ bedeutet in der Heiligen Schrift Fasten (Abraham ibn Esra, Nachmanides; Soncino). Der Prozess des Fastens besteht darin, die Fesseln des Bösen zu lösen, die Satan oder Azazel auf den Planeten gelegt hatte. Wie bereits erwähnt, war Azazel der Name, der auf eine der gefallenen Heerscharen angewandt wurde, die mit Satan verbunden waren. Azazel wird als einer von mehreren gefallenen Engeln dargestellt. Eine wichtige Figur war Semyaza im äthiopischen Buch Henoch. Aus Henoch 6:7; 8:1,13 geht hervor, dass Azazel die Bezeichnung für das Oberhaupt der gefallenen Engel war, gleichbedeutend mit Satan (siehe auch Interpreter's Dictionary of the Bible, Bd. 1, S. 315). Die Verbindung der Dämonen mit dieser Ziege spiegelt sich in den Satyrn oder Ziegen-Dämonen in Jesaja 13,21; 34,14 und 3.Mose 17,7 wider.

 

Auch in 5.Mose 32:17 und 2.Chronik 11:15 wurde das Opfern an Dämonen oder Satyrn neu erwähnt. Dieser Abfall führte dazu, dass das Priestertum von Israel nach Juda verlegt wurde (2Chr 11:13-15).

 

Man könnte die Auffassung vertreten, dass Christus in der Wüste dem Satan übergeben wurde und daher auch der Bock hier von ihm vernichtet wurde. Allerdings war die Versöhnung bereits vollzogen, als der Bock in die Wüste geschickt wurde. Außerdem kommt der Begriff der Verunreinigung des Bocks bei Christus nicht vor. Dass die Sünden der Welt auf seine Schultern gelegt wurden, trennte Christus nicht von Gott, wie wir aus Psalm 22,24 sehen.

 

Psalm 22:24 Denn er hat das Elend des Bedrängten nicht verachtet noch verabscheut; und er hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, sondern hat ihn erhört, als er zu ihm schrie. (RSV)

 

Die Bedrängnis des Fastens wird in Jesaja 58 gesehen. Israel wird sich beim Advent nicht dem Messias zuwenden. Die Völker werden gegen ihn kämpfen, und die Welt wird durch ihre eigene Ungerechtigkeit und Rebellion in absolutes Elend gestürzt werden. Diese Zeit muss auf die Warnung vor der Endzeit folgen. Wir werden uns den Text in Jesaja 58,1 bis 60,22 ansehen.

 

Jesaja 58:1-14 „Schrei laut, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune; verkünde meinem Volk seine Übertretungen, dem Hause Jakob seine Sünden. 2 Und doch suchen sie mich täglich und wollen meine Wege kennen lernen, als wären sie ein Volk, das Gerechtigkeit tut und die Ordnung seines Gottes nicht verlässt; sie fragen mich nach gerechten Urteilen und wollen zu Gott kommen. 3 Warum haben wir gefastet, und du siehst es nicht? Warum haben wir uns gedemütigt, und du nimmst es nicht zur Kenntnis? Siehe, am Tag eures Fastens sucht ihr euer eigenes Vergnügen und unterdrückt alle eure Arbeiter. 4 Seht, ihr fastet nur, um zu streiten und zu kämpfen und mit böser Faust zu schlagen. Wenn ihr so fastet wie heute, wird eure Stimme nicht in der Höhe gehört werden. 5 Ist das Fasten, das ich erwähle, ein Tag, an dem man sich demütigt? Soll er sein Haupt neigen wie eine Binsenweisheit und Sack und Asche unter sich ausbreiten? Willst du das ein Fasten nennen und einen Tag, der dem HERRN wohlgefällig ist? 6 Ist das nicht das Fasten, das ich erwählt habe: die Fesseln des Bösen zu lösen, die Stricke des Jochs zu zerreißen, die Unterdrückten frei zu lassen und jedes Joch zu zerbrechen? 7 Ist es nicht so, dass du dein Brot mit den Hungrigen teilst und die Obdachlosen in dein Haus aufnimmst; wenn du einen Nackten siehst, sollst du ihn bedecken und dich nicht vor deinem eigenen Fleisch verstecken? 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell aufbrechen; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein. 9 Dann wirst du rufen, und der HERR wird dir antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich. "Wenn du das Joch, den Fingerzeig und das böse Reden aus deiner Mitte wegnimmst, 10 wenn du dich über die Hungernden erbarmst und das Verlangen der Bedrängten stillst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen und deine Finsternis wie der Mittag sein. 11 Und der HERR wird dich beständig leiten und dein Verlangen mit Gutem stillen und deine Gebeine stärken; und du wirst sein wie ein bewässerter Garten, wie eine Wasserquelle, deren Wasser nicht versiegt. 12 Und deine alten Trümmer sollen wieder aufgebaut werden; du sollst die Grundmauern vieler Geschlechter aufrichten; man wird dich den Ausbesserer der Brüche nennen, den Wiederhersteller der Straßen, in denen man wohnen kann. 13 „Wenn du deinen Fuß nicht vom Sabbat abwendest und nicht mehr an meinem heiligen Tag dein Vergnügen tust und den Sabbat eine Wonne und den heiligen Tag des HERRN ehrst, wenn du ihn ehrst und nicht deine eigenen Wege gehst und nicht nach deinem eigenen Vergnügen trachtest und nicht müßig redest, 14 dann wirst du am HERRN Gefallen finden, und ich will dich auf den Höhen der Erde reiten lassen; ich will dich mit dem Erbe deines Vaters Jakob speisen, denn der Mund des HERRN hat geredet.“

 

Der Ratschlag des Herrn richtet sich hier auf die Beziehung zwischen dem Volk Gottes und der Nation Israel. Es ist daher unmöglich, das eigene Verhalten innerhalb der Auserwählten von dem des Volkes zu trennen. Die gleichen Maßstäbe sind auch im persönlichen Handeln gefordert. Dieses Handeln ist die Ursache für die Trennung von Gott.

 

Jesaja 59:1-21 Siehe, die Hand des HERRN ist nicht verkürzt, dass sie nicht retten könnte, und sein Ohr ist nicht stumpf, dass es nicht hören könnte; 2 sondern eure Missetaten haben eine Scheidung zwischen euch und eurem Gott gemacht, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verborgen, dass er nicht hört. 3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Unrecht; eure Lippen haben Lügen geredet, und eure Zunge murmelt Schlechtes. 4 Niemand geht mit Recht vor Gericht, niemand geht aufrichtig vor Gericht; sie verlassen sich auf leere Vorwände, sie reden Lügen, sie ersinnen Unheil und bringen Ungerechtigkeit hervor. 5 Sie brüten Natterneier aus, sie weben Spinnennetze; wer ihre Eier isst, stirbt, und aus einem zerquetschten Ei schlüpft eine Natter. 6 Ihre Netze dienen nicht zur Kleidung; mit dem, was sie machen, kann man sich nicht bedecken. Ihre Werke sind Untaten, und Gewalttaten sind in ihren Händen. 7 Ihre Füße laufen zum Bösen, und sie eilen, um unschuldiges Blut zu vergießen; ihre Gedanken sind Gedanken der Ungerechtigkeit, Verwüstung und Verderben sind auf ihren Wegen. 8 Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und es ist keine Gerechtigkeit auf ihren Pfaden; sie haben ihre Wege krumm gemacht, und niemand, der auf ihnen geht, findet Frieden. 9 Darum ist das Recht fern von uns, und die Gerechtigkeit kommt nicht zu uns; wir suchen Licht, und siehe, es ist finster, und wir suchen Helligkeit, aber wir wandeln im Finstern. 10 Wir tasten nach der Mauer wie die Blinden, wir tasten wie die, die keine Augen haben; wir stolpern am Mittag wie in der Dämmerung, unter den Lebendigen sind wir wie Tote. 11 Wir knurren alle wie Bären, wir jammern und klagen wie Tauben; wir suchen nach Gerechtigkeit, aber es ist keine da; nach Rettung, aber sie ist fern von uns. 12 Denn unsere Übertretungen sind viel vor dir, und unsere Sünden zeugen gegen uns; denn unsere Übertretungen sind bei uns, und wir kennen unsere Missetaten: 13 wir übertreten und verleugnen den HERRN und wenden uns ab, unserm Gott zu folgen, und reden Unrecht und Aufruhr und ersinnen und reden von Herzen Lügen. 14 Das Recht ist abgewandt, und die Gerechtigkeit steht fern; denn die Wahrheit ist auf den öffentlichen Plätzen gefallen, und die Aufrichtigkeit kann nicht hineinkommen. 15 Die Wahrheit fehlt, und wer vom Bösen abweicht, macht sich selbst zur Beute. Der Herr sah es, und es gefiel ihm nicht, dass es keine Gerechtigkeit gab. 16 Er sah, dass kein Mensch da war, und wunderte sich, dass niemand da war, um einzugreifen; da brachte ihm sein eigener Arm den Sieg, und seine Gerechtigkeit hielt ihn aufrecht. 17 Er zog die Gerechtigkeit an wie einen Panzer und den Helm des Heils auf sein Haupt; er kleidete sich mit einem Rachegewand und hüllte sich in Zorn wie in einen Mantel. 18 Er wird ihnen vergelten nach ihren Taten, Zorn seinen Widersachern, Vergeltung seinen Feinden, den Küstenländern wird er vergelten. 19 Und sie werden den Namen des HERRN fürchten vom Abend an und seine Herrlichkeit vom Aufgang der Sonne an; denn er wird kommen wie ein reißender Strom, den der Wind des HERRN treibt. 20 Und er wird nach Zion kommen als Erlöser, zu denen in Jakob, die sich vom Frevel abwenden, spricht der HERR. 21 „Und was mich betrifft, so ist dies mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf euch ruht, und meine Worte, die ich in euren Mund gelegt habe, sollen nicht aus eurem Mund weichen noch aus dem Mund eurer Kinder oder aus dem Mund eurer Kindeskinder, spricht der HERR, von dieser Zeit an und in Ewigkeit.“

 

Die Erlösung erfolgt also durch den Messias in der Endzeit, und diese Erlösung wird mit Macht unter der Leitung von Gott erfolgen. Der Prozess wird weltweit und vollständig sein. Alle Völker werden sich dann an Israel wenden, um Erleuchtung und Führung zu erhalten. Die Wiederherstellung, die auf diese Erlösung folgt, ist kontinuierlich.

 

Jesaja 60:1-11 Mache dich auf, werde Licht; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen. 2 Denn siehe, Finsternis wird die Erde bedecken und Finsternis die Völker; aber der HERR wird über dir aufgehen, und seine Herrlichkeit wird über dir sichtbar werden. 3 Und die Völker werden zu deinem Licht kommen und die Könige zu dem Glanz deines Aufgangs. 4 Hebe deine Augen auf ringsumher und sieh: Sie versammeln sich alle, sie kommen zu dir; deine Söhne kommen von weit her, und deine Töchter werden auf den Armen getragen. 5 Dann wirst du sehen und strahlen, dein Herz wird sich freuen und jubeln; denn der Reichtum des Meeres wird sich dir zuwenden, der Reichtum der Völker wird zu dir kommen. 6 Eine Schar von Kamelen wird dich bedecken, die jungen Kamele von Mid'ian und Ephah; alle von Saba werden kommen. Sie sollen Gold und Weihrauch bringen und das Lob des HERRN verkünden. 7 Alle Herden von Kedar sollen zu dir versammelt werden, die Widder von Nebai'oth sollen dir dienen; sie sollen auf meinen Altar heraufsteigen, und ich will mein herrliches Haus rühmen. 8 Wer sind diese, die wie eine Wolke fliegen und wie Tauben zu ihren Schlägen? 9 Denn die Küstenländer werden auf mich warten, die Schiffe von Tarschisch zuerst, um deine Söhne von weit her zu bringen, ihr Silber und Gold mit ihnen, für den Namen des Herrn, deines Gottes, und für den Heiligen Israels, weil er dich verherrlicht hat. 10 Fremde sollen deine Mauern bauen, und ihre Könige sollen dir dienen; denn in meinem Zorn habe ich dich geschlagen, aber in meiner Gunst habe ich mich über dich erbarmt. 11 Deine Tore sollen immer offen stehen, Tag und Nacht sollen sie nicht verschlossen werden, damit man den Reichtum der Völker zu dir bringt und ihre Könige im Gefolge mit dir ziehen.

 

Die Wiederherstellung wird durch die Nationen erreicht, die sich dann bereitwillig für die Errichtung Israels als heilige Nation einsetzen. Der Grund dafür ist klar. Antisemitismus gegenüber Zion als der Stadt Juda und Israel ist gottfeindlich.

 

Jesaja 60-12-22 Denn die Völker und Königreiche, die dir nicht dienen wollen, werden untergehen; diese Völker werden völlig verwüstet werden. 13 Die Herrlichkeit des Libanon soll zu dir kommen, die Zypresse, die Platane und die Kiefer, um die Stätte meines Heiligtums zu verschönern, und ich will die Stätte meiner Füße herrlich machen. 14 Die Söhne derer, die dich unterdrückt haben, sollen sich vor dir niederbeugen, und alle, die dich verachtet haben, sollen sich vor dir niederbeugen und dich die Stadt des HERRN, das Zion des Heiligen Israels nennen. 15 Du sollst verlassen und verhasst sein, und niemand soll zu dir kommen; aber ich will dich herrlich machen für immer, eine Freude von Ewigkeit zu Ewigkeit. 16 Du sollst die Milch der Völker saugen, du sollst an der Brust der Könige saugen, und du sollst wissen, dass ich, der HERR, dein Retter und dein Erlöser bin, der Mächtige Jakobs. 17 Anstelle von Bronze bringe ich Gold und anstelle von Eisen bringe ich Silber, anstelle von Holz Bronze und anstelle von Steinen Eisen. Ich will euren Aufsehern Frieden geben und euren Vorstehern Gerechtigkeit. 18 Man soll keine Gewalt mehr in deinem Lande hören, keine Verwüstung und kein Verderben in deinen Grenzen; du sollst deine Mauern Heil und deine Tore Lob nennen. 19 Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tage, und der Mond soll dir nicht mehr leuchten in der Nacht; sondern der HERR wird dein ewiges Licht sein, und dein Gott wird deine Herrlichkeit sein. 20 Deine Sonne soll nicht mehr untergehen, und dein Mond soll sich nicht mehr zurückziehen; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und deine Tage des Jammers sollen ein Ende haben. 21 Dein Volk soll allesamt rechtschaffen sein; sie sollen das Land für immer besitzen, den Spross meiner Pflanzung, das Werk meiner Hände, damit ich verherrlicht werde. 22 Der Geringste soll eine Sippe werden und der Kleinste ein mächtiges Volk; ich bin der HERR, ich will es zu seiner Zeit beschleunigen. (RSV)

 

Wir haben es in diesen Texten mit einer Progression zu tun. Zunächst gibt es das Konzept der Unterdrückung und des Einsatzes des Glaubens, um die Unterdrückung zu fördern, und zweitens die Anrufung des Herrn in Selbstgerechtigkeit, wobei das Fasten als Waffe eingesetzt wird. Das unvermeidliche Ergebnis der Selbstgerechtigkeit ist Unterdrückung, und der Herr behandelt dies in dieser Schriftstelle über das Fasten. Die Zerstörung des Volkes, der Advent und die Wiederherstellung werden in den drei oben genannten Kapiteln dargestellt. Wir fasten, um uns mit Gott zu versöhnen und um das System unter dem Messias schneller zu uns zu bringen. Seid fleißig und fastet in Liebe und Hoffnung.