Christliche Kirchen Gottes

 

Nr. F052

 

 

 

 

Kommentar zu 1. Thessalonicher

 

(Ausgabe 1.0 20201112-20201112)

 

 

Dieser Brief an die Thessalonicher war der erste von Paulus verfasste Brief.

 

 

 

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Kommentar zu 1.Thessalonicher

Einleitung

Paulus kam mit Silas und Timotheus auf seiner zweiten Missionsreise (Apostelgeschichte 15,40-18,22) nach Thessalonich (Thessaloniki), der Hauptstadt Mazedoniens (Apostelgeschichte 17,1), nachdem er aus Philippi vertrieben worden war. Paulus predigte in der Synagoge während drei Sabbaten und verkündete Jesus als den Messias. Aus der Schrift erwies er die Notwendigkeit seines Todes und seiner Auferstehung (Apostelgeschichte 17,3). Einige Juden waren überzeugt und eine Reihe von Griechen, die vom Glauben Israels angezogen wurden, waren ebenfalls überzeugt. Sie wurden zum Kern eines erfolgreichen nichtjüdischen Missionsdienstes, der einige Zeit andauerte. Die Juden waren verärgert über die Bekehrung der Griechen zum Glauben von ihren (der Juden) Arbeiten und beschuldigten Paulus des Aufruhrs (Apostelgeschichte 17,7). Sie lösten einen so großen Aufruhr aus, dass Paulus und Silas nachts von ihren Freunden nach Beröa geschickt wurden. Als die Nachricht vom dortigen Erfolg des Apostels Thessalonich erreichte, folgten seine Gegner ihnen nach Beröa und jagten ihn wieder aus der Stadt. Paulus zog weiter nach Athen und kurz darauf nach Korinth.

Paulus sorgte sich um die neue Gemeinde in Thessalonich, die ihrer Führung beraubt und von den Juden der dortigen Synagoge verfolgt worden war. Die Juden setzten den Angriff fort, indem sie den Charakter und die Motive des Apostels in Frage stellten. Sie beschuldigten ihn des Irrtums, der List, der Gier, der Unreinheit und der Unehrlichkeit (2,3-6). Paulus sandte Timotheus, um die junge Gemeinde zu ermutigen, der dortigen Verfolgung zu widerstehen. Als Timotheus mit einer guten Nachricht von ihrem Glauben und ihrer Loyalität zurückkehrte, war Paulus erfreut und schrieb den ersten Brief an sie, in dem er seine Dankbarkeit und Freude über ihre Ausdauer ausdrückte und sie zu christlichem Verhalten ermahnte. Der Brief befasste sich mit zwei wichtigen Fragen, die die dortigen Brüder betrafen.

 Nach den Antworten in diesem Brief zu urteilen, lauteten die Fragen wie folgt:

1. Wird ein Christ des Segens des Königreichs beraubt, wenn er vor der Wiederkunft Christi stirbt? Und;

2. Wann wird Christus in Herrlichkeit kommen?

Paulus befasst sich mit der ersten dieser Fragen in 4,13-18 und mit der zweiten Frage in 5,1-11 (vgl. auch die Einleitung zu Annotated Oxford Revised Standard Version).

Dieser Brief wurde aus Korinth geschrieben, wahrscheinlich in den frühen 50er Jahren (Ende 52 oder Anfang 53 n.u.Z, siehe unten), und gilt als eine der frühesten Schriften von Paulus.

Buchübersicht - 1. Thessalonicher

von E.W. Bullinger

DIE STRUKTUR DES BRIEFES IM GANZEN.

 
1. Thessalonicher 1,1. EPISTOLARISCH. EINLEITUNG.
 
1. Thessalonicher 1,23; 1. Thessalonicher 1,10. DANKSAGUNG. ERZÄHLUNG. BERUFUNG.
 
1. Thessalonicher 3,11-13. GEBETE.
 
1. Thessalonicher 4,1 - 1. Thessalonicher 5,22. ERMAHNUNG.„über die, die da schlafen“ (1. Thessalonicher 4,13-17).*
 
1. Thessalonicher 5,23-25. GEBETE.
 
1. Thessalonicher 5,26-28. EPISTOLARISCH. ABSCHLUSS.

EINLEITENDE BEMERKUNGEN

1. Die Kirche der Thessalonicher wurde von Paulus – zusammen mit Silas und Timotheus – gegründet (Apostelgeschichte 17,1; Apostelgeschichte 17,9). Obwohl einige der Juden glaubten, bestand die Kirche hauptsächlich aus Nichtjuden, und ihr freudiger Empfang der Botschaft als Wort Gottes war der Auftakt zu aktiven Missionsoperationen in ganz Achaia und Mazedonien (1. Thessalonicher 1,8), einem Gebiet, das etwa so groß ist wie Großbritannien. Vor allem in dieser Hinsicht waren sie eine Musterkirche. Aus ihnen ertönte „das Wort des Herrn“, und sie wurden zu Vorbildern für die Gläubigen, die die Kraft dieses Wortes in ihrem Leben zeigten. Der Apostel schreibt in einem freudigen Geist, denn er hatte gerade von Timotheus die frohe Botschaft von ihrem Glauben und ihrer Liebe erhalten (1. Thessalonicher 3,6).


2. Ein großer Teil
dieses Briefes beschäftigt sich mit der Lehre vom Kommen des Herrn jenem Kommen, das Jesus selbst angekündigt hat, Matthäus 24,36; Matthäus 25,31; Matthäus 26,64; usw., von dem Jesus selbst in Apostelgeschichte 1,7 gesprochen hat: „Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat“. Die Ähnlichkeit der Sprache des Paulus in Bezug auf „die Zeiten und die Stunden“ (1. Thessalonicher 5,1) trägt auch für uns Anweisungen. Tatsächlich wird im gesamten Brief die Nähe dieses Kommens betont (1. Thessalonicher 1,10; 1. Thessalonicher 2,12, 1. Thessalonicher 2,19; 1. Thessalonicher 3,13; 1. Thessalonicher 4,13; 1. Thessalonicher 4,18; 1. Thessalonicher 5,1 1. Thessalonicher 5,11, 1. Thessalonicher 5,23). Aber wie man so treffenderweise beobachtet hat, kann sich das, was sich nähert, auch zurückziehen – und wir wissen, dass dies auch Fall ist: aufgrund der Ablehnung des Königs und des Königreichs von seinem Volk ist letzteres in der Schwebe, bis die „Zeiten der Heiden“ beendet sind. 1. und 2. Thessalonicher sind in vielerlei Hinsicht einzigartig; z. B. chronologisch sowie kanonisch (siehe Anlage-180, 192); die Verwendung besonderer Begriffe in Bezug auf das Kommen (parousía und epipháneia) unseres Herrn; für diese siehe Anmerkungen. 1. und 2. Thessalonicher sind die einzigen Briefe, die ausdrücklich an eine Kirche gerichtet sind.

3. Dieser Brief ist die früheste der Schriften des Paulus und wurde Ende 52 oder Anfang 53 n. Chr. von Korinth aus gesandt. Einige meinen, dass es von allen Büchern des Neuen Testaments das erste war.

4. Thessalonich, heute [Thessaloniki], an der gleichnamigen Bucht, war schon immer einer der verkehrsreichsten Häfen der Ägäis. Es war die Hauptstadt eines Teiles Mazedoniens und soll zu Beginn unserer Zeitrechnung 200.000 Einwohner gehabt haben. Die Stadt, die [zur Zeit Bullingers] viel kleiner war, hatte immer einen großen Anteil an Juden unter ihren Bewohnern.“

Absicht der Kapitel

Es ist zu beachten, dass sich die oben genannten Fragen mit der Frage des Erbes des Königreichs und der Frage seines Kommens befassen. Es gab nie eine Frage in den Köpfen der Bekehrten, weder in Paulus noch in Timotheus, dass die Brüder irgendwelche Ansichten hatten oder irgendeine Idee hatten, dass sie sterben und in den Himmel kommen würden, wie die Sonnen- und Mysterien-Kulte unter den Gnostikern und Baal-Anbetern von Attis und die Muttergottes-Kulte von Cybele und Ištar/Oster glaubten. Sie beschäftigten sich lediglich mit der Tatsache, dass sie, wenn sie vor dem Kommen des Messias starben, in der bevorstehenden Herrschaft des Messias, d. h. im Millennium, das später von Johannes in Offenbarung Kapitel 20 erläutert wurde, nicht den Nutzen des Erbes des Königreichs erhalten würden. Es gibt keine Spur von Baal-Anbetung oder der gnostischen Lehre von Himmel und Hölle in irgendeinem der Texte, weder in den Fragen noch in den Antworten. In den Anschuldigungen der Juden gegen Paulus wird auch kein Antinomismus angedeutet.

Beachte auch hier in 1,2-3, dass der Gegenstand der Anbetung der Vater ist, der Eine Wahre Gott, den kein Mensch gesehen hat oder jemals sehen kann (Joh. 1,18; 1. Tim. 6,16), wie durch Christus angeordnet, den er zu uns gesandt hat (Joh. 17,3).

Das Konzept der Berufung in Kraft und im Heiligen Geist wird auch hier bekräftigt (1,4-5), wo sie dann Nachahmer der Apostel und des Herrn im Heiligen Geist und in der Bedrängnis als Beispiele für ganz Mazedonien und Achaia wurden (V. 6-7). In Vers 10 wird dann das Kommen des Messias besprochen.

Kapitel 2 bespricht dann das Werk Gottes, das durch den Heiligen Geist, der das Werk leitet, in ihnen lebt. Indem sie Nachahmer der Kirchen Gottes wurden, die in Judäa waren (Vers 14). Hier spricht er gegen die Juden, die versuchen, die Berufung der Heiden und ihre Errettung zu verhindern, welches Teil des Planes Gottes ist (Vv. 15-16). Es sind die Kirchen Gottes unter den Heiden, die auch die Krone der Kirche ist und ihre Fähigkeit, sich ihrer Berufung zu rühmen (Vv. 17-20).

Kapitel 3 zeigt, dass Paulus ihnen von der Bedrängnis prophezeit hatte, die sie bei seinem Umzug nach Athen und seinem dortigen Verbleib erleiden würden, als er Timotheus zu ihnen zurückschickte, um ihren Glauben und ihre Berufung zu überprüfen. Das Ende von Kapitel 3 bezieht sich auf das Kommen des Messias und die Auserwählten der Heerschar und die Heiligen der ersten Auferstehung, damit der Messias ihre Herzen untadelig in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater aufrichten wird (Verse 11-13).

Kapitel 4: Paulus beginnt den Brief in Kapitel 4 abzurunden. Paulus erinnert sie an die Anweisung, die ihnen gegeben wurde. Sie sollten sich der Unkeuschheit enthalten und eine Frau in Heiligkeit und Ehre nehmen. Gott hat sie zur Heiligkeit berufen. Sie sollen einander lieben, sie sollen ruhig leben, sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und mit ihren Händen arbeiten, wie sie von den Aposteln beauftragt wurden, damit sie den Respekt von Außenstehenden fordern und von niemandem abhängig sein würden.

In Vers 4,13 spricht Paulus ausdrücklich von den Toten als denen, die schlafen. Sie sollen nicht um sie trauern. Christus wird, wenn er zurückkehrt, diejenigen, die schlafen, in dieser ex-anastasin bzw. „Aus-Auferstehung“ zurückbringen, auf die sich Paulus bezieht (in Philipper 3,11). Wir, die wir leben und bis zum Kommen des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen (V. 15). Wir, die wir leben und bis zum Kommen des Herrn übrigbleiben, werden denen nicht zuvorkommen, die entschlafen sind. Denn der Messias „wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.“ (Vv. 16-17). So soll der Wohnsitz der Toten immer das Grab sein, und es gibt keinerlei Erwähnung von Himmel und Hölle, und es gibt keinen Unterschied zwischen den Auserwählten, wann sie zum Messias gehen und ihm begegnen sollen, und es ist nicht außerhalb der Atmosphäre dieser Welt.

Es liegt in der Verantwortung der Kirche, in die Posaunen zu blasen und klare Botschaften zu geben. Es liegt in unserer Verantwortung, den Menschen zu zeigen, wann und wo sie sich versammeln und sich für Anbetung und Aktivität organisieren sollen. Es liegt in unserer Verantwortung, zuzuhören und den Ton zu hören und seine Anweisungen zu befolgen.

Wir müssen immer bereit sein, auf die Posaune von 1. Thessalonicher 4,16-17 zu hören.

„Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst.

„Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit.“

(cf. Das Schofar und die Silberne Posaune (Nr. 047)).

Wir sehen aus 1. Thessalonicher 4,16-17, dass das Kommando des Erzengels (Michael) der Beginn des Eingreifens der himmlischen Heerschar in die Angelegenheiten der Menschheit ist. Es symbolisiert das Ende der sechstausend Jahre unter der gefallenen Heerschar. Dieses Kommando geht der ersten Auferstehung der Toten voraus; derjenigen der Auserwählten, die Tote in Christus genannt werden. Diese Menschen sind die Auserwählten, die als schlafend bezeichnet werden (1. Kor. 15,6,18; 1. Thes. 4,13-15; 2. Pet. 3,4). Zusammen mit denen der Kirche, die bei der Ankunft des Messias noch am Leben sind, werden sie bei seiner Rückkehr mit Ihm in Jerusalem sein.

Dieses Ereignis ist die lang erwartete Wiedervereinigung mit dem Messias. In den Evangelien wird es als Hochzeitsmahl bezeichnet. Die Abendmahlsgleichnisse haben viel über die Arten von Menschen zu sagen, die sich in der Kirche engagieren und die Auserwählten bilden (vgl. PosaunenTag (Nr. 136)).

Kapitel 5 geht weiter und beschreibt den Prozess.

Paulus grenzt die Zeiten nicht ab und sagt, dass das Kommen des Messias wie ein Dieb in der Nacht sein wird. Wenn die Leute sagen: „Friede und Sicherheit“, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. Die Brüder sollen nicht schlafen oder im Dunkel bleiben, sondern sie sollen wachsam bleiben und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. Da die Brüder des Tages sind, wollen wir nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn die Auserwählten sind von Gott nicht zum Zorn bestimmt, sondern zur Errettung durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit wir – ob wir wachen oder schlafen – mit ihm leben können. Paulus sagt, sie sollten sich untereinander trösten und einander erbauen, wie sie auch taten.

In 5,12 sehen wir, wie Paulus sie bittet, diejenigen zu achten, die sich unter ihnen mühen und ihnen im Herrn vorstehen und sie ermahnen. Sie sollen sie in Liebe ehren um ihres Werkes willen und Frieden untereinander halten. Sie sollen die Nachlässigen zurecht weisen, die Kleinmütigen trösten, die Schwachen tragen und geduldig mit jedermann sein. Seht zu, dass keiner von den Auserwählten dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern dass sie allezeit dem Guten nachjagen, füreinander und für jedermann. In Vers 16 wird ihnen gesagt, dass sie allezeit fröhlich sein müssen, ohne Unterlass beten und dankbar in allen Dingen sind; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für uns. Er sagt ihnen auch, sie sollen den Geist nicht auslöschen, prophetische Rede nicht verachten, sondern alles prüfen und das Gute behalten und das Böse in jeder Gestalt meiden (Vv. 16-22).

In Vers 23 segnet Paulus sie dann und bittet darum, dass der Gott des Friedens sie durch und durch heilige und ihren Geist samt Seele und Leib unversehrt bewahrt – untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist Gott, der uns ruft; er wird’s auch tun. Paulus bittet die Brüder, für sie zu beten und die Brüder zu grüßen und den Brief vor allen Brüdern vorzulesen.

Er endet dann mit „die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, sei mit euch“.

Der Text ist eindeutig unitarisch und subordinatistisch, ohne eine Spur von gnostischen oder antinomistischen Lehren jeglicher Art, weder im Verhalten der Kirche noch in der Anweisung des Paulus an sie.

1. Thessalonicher (LU17)

Kapitel 1

1 Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade sei mit euch und Friede! 2 Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unsern Gebeten 3 und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus. 4 Brüder und Schwestern, von Gott geliebt, wir wissen, dass ihr erwählt seid; 5 denn unser Evangelium kam zu euch nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Fülle. Ihr wisst ja, wie wir uns unter euch verhalten haben um euretwillen. 6 Und ihr seid unsere Nachfolger geworden und die des Herrn und habt das Wort aufgenommen in großer Bedrängnis mit Freuden im Heiligen Geist, 7 sodass ihr ein Vorbild geworden seid für alle Gläubigen in Makedonien und Achaia. 8 Denn von euch aus ist erschollen das Wort des Herrn nicht allein in Makedonien und Achaia, sondern an allen Orten hat sich euer Glaube an Gott ausgebreitet, sodass es nicht nötig ist, dass wir darüber etwas sagen. 9 Denn sie selbst verkünden über uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch bekehrt habt zu Gott, weg von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott 10 und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns errettet von dem zukünftigen Zorn.

Kapitel 2

1 Denn ihr wisst selbst, Brüder und Schwestern, wie wir Eingang gefunden haben bei euch: Es war nicht vergeblich; 2 sondern als wir zuvor gelitten hatten und misshandelt worden waren in Philippi, wie ihr wisst, fanden wir dennoch in unserm Gott den Mut, bei euch das Evangelium Gottes zu sagen in hartem Kampf. 3 Denn unsre Ermahnung kommt nicht aus betrügerischer Absicht oder unlauterem Sinn noch mit List, 4 sondern wie Gott uns für wert geachtet hat, uns das Evangelium anzuvertrauen, so reden wir, nicht, als wollten wir Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. 5 Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisst, noch mit versteckter Habsucht – Gott ist Zeuge –, 6 haben auch nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern, 7 obwohl wir unser Gewicht als Christi Apostel hätten einsetzen können, sondern wir waren arglos unter euch. Wie eine Amme ihre Kinder pflegt, 8 so haben wir Herzenslust an euch und sind bereit, euch teilhaben zu lassen nicht allein am Evangelium Gottes, sondern auch an unserm Leben; denn wir haben euch lieb gewonnen. 9 Ihr erinnert euch doch, Brüder und Schwestern, an unsre Arbeit und unsre Mühe; Tag und Nacht arbeiteten wir, um niemand unter euch zur Last zu fallen, und predigten unter euch das Evangelium Gottes. 10 Ihr und Gott seid Zeugen, wie heilig und gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind. 11 Denn ihr wisst, dass wir, wie ein Vater seine Kinder, einen jeden von euch 12 ermahnt und getröstet und beschworen haben, euer Leben zu führen würdig vor Gott, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit. 13 Darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Wort Gottes, der in euch wirkt, die ihr glaubt. 14 Denn ihr, Brüder und Schwestern, seid Nachfolger geworden der Gemeinden Gottes in Judäa, die in Christus Jesus sind; denn ihr habt dasselbe erlitten von euren Landsleuten, was jene von ihren erlitten haben, den Juden, 15 die den Herrn Jesus getötet haben und die Propheten und die uns verfolgt haben und die Gott nicht gefallen und allen Menschen feind sind, 16 indem sie uns hindern, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil, um das Maß ihrer Sünden allenthalben voll zu machen. Aber der Zorn Gottes ist schon bis zum Ende über sie gekommen. 17 Wir aber, Brüder und Schwestern, nachdem wir eine Weile von euch getrennt waren – von Angesicht, nicht im Herzen –, haben wir uns desto mehr bemüht, euch von Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. 18 Darum wollten wir zu euch kommen, ich, Paulus, einmal und noch einmal, doch der Satan hat uns gehindert. 19 Denn wer ist unsre Hoffnung oder Freude oder unser Ruhmeskranz – seid nicht auch ihr es vor unserm Herrn Jesus, wenn er kommt? 20 Ihr seid ja unsre Ehre und Freude.

Kapitel 3

1 Darum haben wir’s nicht länger ertragen und beschlossen, in Athen allein zurückzubleiben, 2 und sandten Timotheus, unsern Bruder und Gottes Mitarbeiter am Evangelium Christi, euch zu stärken und zu ermahnen in eurem Glauben, 3 damit nicht jemand wankend würde in diesen Bedrängnissen. Denn ihr wisst selbst, dass wir dazu bestimmt sind. 4 Denn schon als wir bei euch waren, sagten wir’s euch voraus, dass wir in Bedrängnis geraten würden, wie es denn auch geschehen ist und wie ihr wisst. 5 Darum habe ich’s auch nicht länger ertragen und habe ihn gesandt, um zu erfahren, wie es mit eurem Glauben steht, ob der Versucher euch etwa versucht hätte und unsre Arbeit vergeblich würde. 6 Nun aber ist Timotheus von euch wieder zu uns gekommen und hat uns Gutes berichtet von eurem Glauben und eurer Liebe und dass ihr uns allezeit in guter Erinnerung habt und euch danach sehnt, uns zu sehen, wie auch wir uns nach euch sehnen. 7 Darum sind wir, Brüder und Schwestern, euretwegen getröstet worden in aller unsrer Not und Bedrängnis durch euren Glauben; 8 denn jetzt leben wir auf, wenn ihr fest steht in dem Herrn. 9 Denn wie können wir euretwegen Gott genug danken für all die Freude, die wir durch euch haben vor unserm Gott? 10 Wir bitten Tag und Nacht inständig, dass wir euch von Angesicht sehen und hinzutun, was eurem Glauben noch fehlt. 11 Er selbst aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus lenke unsern Weg zu euch hin. 12 Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben, 13 dass eure Herzen stark und untadelig seien in Heiligkeit vor Gott, unserm Vater, wenn unser Herr Jesus kommt mit allen seinen Heiligen. Amen.

Kapitel 4

1 Weiter, Brüder und Schwestern, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus – da ihr von uns empfangen habt, wie ihr wandeln sollt, um Gott zu gefallen, was ihr ja auch tut –, dass ihr darin immer vollkommener werdet. 2 Denn ihr wisst, welche Ermahnungen wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht 4 und ein jeder von euch verstehe, sein eigenes Gefäß[1] in Heiligkeit und Ehre zu halten, 5 nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. 6 Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel. Denn der Herr straft dies alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. 7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. 8 Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen Geist in euch gibt. 9 Von der brüderlichen Liebe aber ist es nicht nötig, euch zu schreiben. Denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben. 10 Und das tut ihr ja auch an allen Brüdern und Schwestern in ganz Makedonien. Wir ermahnen euch aber, dass ihr darin noch vollkommener werdet, 11 und eure Ehre darein setzt, dass ihr ein stilles Leben führt und das Eure schafft und mit euren eigenen Händen arbeitet, wie wir euch geboten haben, 12 damit ihr ehrbar wandelt vor denen, die draußen sind, und auf niemanden angewiesen seid. 13 Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen. 15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. 16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit. 18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.

Kapitel 5

1 Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; 2 denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. 3 Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. 4 Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. 5 Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. 7 Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. 8 Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. 9 Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 11 Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut. 12 Wir bitten euch aber, Brüder und Schwestern: Achtet, die sich unter euch mühen und euch vorstehen im Herrn und euch ermahnen; 13 ehrt sie in Liebe umso höher um ihres Werkes willen. Haltet Frieden untereinander. 14 Wir ermahnen euch aber: Weist die Nachlässigen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig mit jedermann. 15 Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. 16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass, 18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. 19 Den Geist löscht nicht aus. 20 Prophetische Rede verachtet nicht. 21 Prüft aber alles und das Gute behaltet. 22 Meidet das Böse in jeder Gestalt. 23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. 24 Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun. 25 Brüder und Schwestern, betet auch für uns. 26 Grüßt alle mit dem heiligen Kuss. 27 Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass dieser Brief vorgelesen wird allen Brüdern und Schwestern. 28 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

 

Wir sollten alle darauf achten, wie wir miteinander umgehen und wie wir die Kirche Gottes um eine Struktur herum organisieren können, die sich umeinander kümmert und einander liebt. Wir müssen besonders denjenigen gebührenden Respekt erweisen, die uns im Glauben unterweisen und führen (1. Thess. 5,12-18).  (vgl. das Studienpapier Grundlage des christlichen Lebens Nr. 085)).

Viele von uns haben in der Vergangenheit schwere Prüfungen durchgemacht. Ein Großteil der Kirche wurde aus Respekt vor Personen und mangelnder Liebe zerstört. Respekt vor Personen war die größte Sünde der Kirche im zwanzigsten Jahrhundert, und die Menschen verstanden dies nicht (siehe das Studienpapier Respekt vor Personen (Nr. 221)). (vgl. auch Hebräer 10,24-25).