Christliche Kirchen Gottes

 

Nr. F049

 

 

 

 

 

Kommentar zum Epheserbrief

 

(Ausgabe1.5 20201218-20201226)

 

 

 

Der Epheserbrief ist eigentlich ein Rundschreiben – eine Enzyklika – an viele Gemeinden und wurde nicht nur an die Epheser geschrieben. Von Ephesus aus wurde der Brief verteilt.

 

 

 

 

Christian Churches of God

PO Box 369, WODEN ACT 2606, AUSTRALIA

 

E-mail, secretary@ccg. org

 

 

 

(Urheberrecht © 2020 Wade Cox)

(tr. 2023)

 

 

Dieser Artikel darf nur kopiert und verbreitet werden, wenn er in vollem Umfang kopiert wird und wenn keine Änderungen und Streichungen vorgenommen werden. Name und Adresse des Herausgebers sowie der Copyright-Vermerk müssen angegeben werden. Kopien sollen kostenlos sein. Durch kurzes zitieren werden die Autorenrechte nicht verletzt.

 

 

Dieser Artikel ist zu lesen auf den Websites,
 http,//www. logon. org/ und http,//www. ccg. org/

Kommentar zu Epheserbrief

Einleitung

Der Brief an die Epheser gilt als eine große Schrift des Paulus und betrifft Gottes ewigen Ratschluss, die Kirche zu gründen. Die Gemeinde in Ephesus wurde aus einem sehr gemischten heidnischen Hintergrund von Gott erlöst und ihr wurde vergeben und sie wurde durch Christus in einen Leib als eine vom Heiligen Geist versiegelte und geleitete Gemeinschaft berufen.

Die Pseudo-Orthodoxen interpretieren dies als eine trinitarische Struktur, wie es in 1:5,12,13; 2:18-20; 3:14,16,17; 4:4-6 zu sehen ist. Wir werden diese Struktur untersuchen, um ihre Gültigkeit zu bestimmen. Wir werden den Leib Christi beleuchten (1:23; 4:16), wie dieser Leib das Gebäude oder der Tempel Gottes ist (2:20-22) und wie er die Braut Christi ist (5:23-32). Der Status und das Schicksal der Auserwählten werden zusammen mit ihren Pflichten erläutert.

Er wurde ungefähr zur gleichen Zeit wie Kolosser geschrieben, sechs bis sieben Jahre nach Galater, während Paulus Gefangener war (3;1; 4:1; 6:20). Die beiden Briefe haben viele gleiche Sätze und Ausdrücke (siehe unten). Die allgemeine Ansicht ist, dass er in zwei Hauptabschnitte unterteilt ist, nämlich doktrinär (Kap. 1-3); und der zweite hortatorisch (aufbauend, ermutigend) und praktisch (Kap. 4-6). Der Brief ist nicht an die Epheser in der Anrede 1:1-2 gerichtet, wie in den frühen Manuskripten zu finden, und da der Brief keine lokalen Anspielungen oder Verweise enthält, wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem Brief um ein Rundschreiben bzw. eine Enzyklika handelt, von denen Tychikus (6:21-22) Kopien an mehrere kleinere Gemeinden in Asien verteilt hat (z. B. Ephesus, Smyrna, Pergamos, Laodizea usw. vgl. Bullinger (Nr. 5) unten unter Marcion).

Es gibt die Ansicht, dass – als die Werke von Paulus in einem Korpus gesammelt wurden – eine Kopie davon von Ephesus, der Hauptstadt der römischen Provinz Asien, erhalten wurde und der Titel dann angebracht wurde, um ihn von den anderen zu unterscheiden.

Wie wir sehen werden, ist es eigentlich eine Erklärung der Geheimnisse Gottes und des Platzes der Auserwählten in diesem Gesamtgeheimnis.

Buchübersicht – Epheser

von E.W. Bullinger

DIE STRUKTUR DES BRIEFES ALS GANZES.

 Epheser 1:1-2 EPISTOLARISCH. ANREDE
 
Epheser 1:3Epheser 3:19 LEHRE. ZU UNSEREM ZUSTAND

 Epheser 3:20-21 DOXOLOGIE (LOBPREIS).

 Epheser 4:1Epheser 6:20 LEHRE. IN BEZUG AUF UNSEREN ZUSTAND.

 Epheser 6:21-24 . EPISTOLARISCH. SEGEN.

1. Der Epheser BRIEF ist das zweite (siehe Struktur, S. 1660) der großen Lehrbücher der Lehre für die Gläubigen in dieser Dispensation (dem neutestamenlichem Zeitalter). Im Römerbrief wird die ganze Wahrheit über den Zustand des Sünders in Christus dargelegt, da er mit ihm gestorben und auferstanden ist. Jetzt werden wir zu einem höheren Stadium mitgenommen und gelehrt, dass der Sünder nicht nur in Christus gestorben und auferstanden ist, sondern dass er jetzt in Gottes Augen und Absicht mit Christus in die himmlischen Orte versetzt wird. Römer endet mit einem Verweis auf die Offenbarung des Geheimnisses (siehe Anmerkung zur zweiten Nachschrift S. 1694); Epheser greift dieses Thema auf und entfaltet es uns. Der lehrmäßige Teil von Römer endet mit dem achten Kapitel, einem Kapitel, auf dem die Wahrheit des Epheserbriefes aufgebaut ist.

2. Der Leitgedanke ist in den einleitenden Worten Epheser 1:3 erwähnt, die beweisen, dass seine Sphäre himmlisch ist. Darin offenbart sich das „große Geheimnis“ dieser Gnadenzeit, nämlich, dass einzelne Sünder unter Juden und Heiden „herausgerufen“ und zu „der Kirche, die sein Leib ist“, geformt werden, in der es weder Juden noch Heiden gibt. Und dass diese Gemeinde „zum Lob seiner herrlichen Gnade“ sei in alle Ewigkeit (Epheser 2:7), und sozusagen ein Anschauungsunterricht für überirdische Herrscher und Gewalten im Himmel ist (Epheser 3:10). Dies geschieht nach seinem Ratschluss (bisher verborgen in Gott), um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde (Epheser 1:10), mit Christus persönlich als sein verherrlichtes Haupt und Christus mystisch als die verherrlichten Glieder zusammen mit Ihm in Seinem Leib.

Dies war das „Geheimnis“, „das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern“ (als gr. von Kolosser 1:26), das Paulus „den Menschenkindern nicht kundmachen“ durfte (Epheser 3:6), bis die Zeit der nationalen Bewährung Israels durch die Verkündung des Dekrets in Apostelgeschichte 28:25-28 abgeschlossen wurde (S. 1694). Aber dieses Dekret, das einmal verkündet wurde, ermächtigt ihn, das Geheimnis, das ihm vom Geist offenbart worden war, durch „prophetische Schriften“ mitzuteilen. Wie Chrysostomus (gestorben 407 n. Chr.) so treffend sagte: „Diese erhabenen Gedanken und Lehren, die...Dinge, die er kaum anderswo äußert, legt er hier dar.“

3. Die STRUKTUR des Briefes als Ganzes (oben) zeigt, dass der größte Teil sich mit der Lehre befasst, zur Hälfte, was unseren Rang betrifft, und der Rest, was unseren Zustand betrifft; damit zeigt der Brief, dass gesunde Lehre sowohl die Grundlage als auch die Quelle der richtigen Praxis ist.

4. DATUM. Der Brief wurde aus einem Gefängnis in Rom geschrieben, wahrscheinlich gegen Ende des Jahres 62 n. Chr., und laut Bischof Lightfoot nach dem Brief an die Philipper. Siehe Int. Hinweise zu Letzterem und Anhang-180.

5. Der TITEL. An wen adressiert? In einigen der ältesten Manuskripte werden die Worte „in Ephesus“ (gr. en Ephésōi) nicht gefunden. Und die Schriften einiger der frühchristlichen Apologeten zeigen, dass diese Worte nicht in ihren Kopien waren, z.B. Origenes (um 230 n. Chr.) und Basilius (um 350 n. Chr.). Die Erklärung für die Auslassung ist wahrscheinlich, dass der Brief ein Rundschreiben (Enzyklika) war und dass der Raum, der jetzt in anderen Manuskrpiten mit den Worten en Ephésōi belegt wurde, ursprünglich leer war, so dass die Namen der verschiedenen Gemeinden, an die er gesandt wurde, ausgefüllt werden konnten. Aus Kolosser 4:16 erfahren wir, dass Paulus einen Brief an die Laodizeer schrieb. Es kann kaum Zweifel geben, dass dies derjenige ist, wie Marcion, ein frühchristlicher Schriftsteller, glaubte (aber ein Schriftsteller, der sehr vom Gnostizismus geprägt war). Wenn Epheser nicht jener Brief ist, dann ist ein Brief verloren gegangen, und das ist undenkbar. Kolosser war offenbar ein ähnlicher Brief, der zu den anderen Kirchen geschickt werden sollte (Kolosser 4:16). Wir kommen zu dem Schluss, dass (1) kein Brief verloren gegangen ist, und (2) dass Epheser nicht nur an „Heilige in Ephesus“ gerichtet war, sondern auch an die anderen Kirchen und daher auf eine ganz besondere Weise für uns; und dass (3) er als das zweite große Lehrbuch der „ Glaubenslehre“ in dieser Dispensation – der neutestamentlichen Ära – zu uns kommt und nicht verstanden werden kann, ohne dass wir die Lehren des Heiligen Geistes in Römer kennen, denn Epheser ist auf dem Fundament des Lehrteils von Römer aufgebaut und endet mit dem achten Kapitel.

6. Die Stadt Ephesus war eines der großen Handelszentren Kleinasiens und lag am Fluss Kaÿstros (der Kleine Mäander), nicht weit von seiner Mündung entfernt. Ephesus war jedoch vor allem für den prächtigen Tempel der Artemis (Diana) bekannt, eines der Weltwunder (siehe Apostelgeschichte 19:27). Das Gelände der Stadt ist heute mit Ruinen bedeckt – der einzige bewohnte Teil ist ein kleines türkisches Dorf.

************

Absicht der Kapitel

Kapitel 1

1 Paulus, Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, an die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben: 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; 5 er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. 9 Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, 10 um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn. 11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens, 12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben. 13 In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, 14 welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit. 15 Darum, nachdem auch ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, 16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen. 18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist 19 und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist, die wir glauben durch die Wirkung seiner mächtigen Stärke. 20 Mit ihr hat er an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. 22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, 23 welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.

Dieser Brief ist, wie wir oben sehen, ein Rundschreiben (eine Enzyklika) und wurde wahrscheinlich an Ephesus und die anderen nahe gelegenen Städte – Smyrna, Pergamon und wahrscheinlich an Laodizea – und andere Städte in Kleinasien geschickt. Es war wahrscheinlich der Text nach Laodizea, auf den sich Marcion bezog, wo er vielleicht den Text erhielt.

Der Text in Vers 3 geht direkt auf den Zweck dieses Studienpapiers ein. Der Text spricht direkt über die Prädestination (Vorherbestimmung) der Auserwählten, wie Paulus es auch in Römer 8:28-30 tut. Hier sagt Paulus, dass es von Grundlegung der Welt an war und dass wir heilig und untadelig vor Ihm sein sollten (vgl. Prädestination (Nr. 296)). Paulus sagt, dass Gott uns in Liebe dazu bestimmt hat, seine Söhne zu sein, wie Christus es auch ist, und das beinhaltet unsere Prädestination, von der Christus spricht, wo wir Theoí bzw. Elohim werden sollen – und die Schrift kann nicht gebrochen werden (vgl. Ps. 82,6; Joh. 10,34-36). Dies geschah gemäß Gottes Willen und Seiner Gnade, die Er uns als den Auserwählten freiwillig verliehen hat (Vv. 5-6).

Er sagt, dass wir Vergebung unserer Übertretungen haben, gemäß dem Reichtum seiner Gnade. Dies ist derselbe Text wie Kolosser 2:14, wo die Sünden, die die Übertretung des Gesetzes Gottes waren, und der Cheirograph bzw. die Rechnung, dafür an den staurós bzw. den Pfahl genagelt wurden, durch das Opfer Christi. Dies ist der zweite Aspekt des Heilsplans (Nr. 001A) nach dem Tod Christi, in dem die Auserwählten Elohim sind (Nr. 001) . Die späteren Trinitarier übersetzten hier das Wort „Kreuz“ anstelle des griechischen Wortes staurós für Pfahl. Ein staurós ist genauso wenig ein Kreuz wie ein Stock eine Krücke ist. Die Römer führten das Bild des Gottes Attis auf dem Sonnenkreuz in Rom ein. Im vierten Jahrhundert beschwerten sich die Priester von Attis darüber, dass Christen alle ihre Lehren gestohlen hatten, was sie tatsächlich auch getan hatten.

Die Betonung des Paulus hier auf die Gnade Gottes, die unsere Übertretungen vergibt und nicht durch eigene Bemühungen, bestand besonders darin, der Theologie des Ditheismus/Binitarismus der Baal-Anbeter der Sonnen- und der Mysterien-Kulte entgegenzuwirken, wie sie dort in Phrygien und Kleinasien und in Rom und Thrakien bei der Verehrung von Attis, Adonis und Osiris in Ägypten und der Muttergott-Kulte von Cybele, Ištar/Oster bzw. Astoreth und Isis mit Horus in Alexandria und auch Minerva (der Jungfrau) in Rom als drei Aspekte des Dreieinigen Gottes vorherrschte, der schließlich das Christentum im Binitarismus und dann im Trinitarismus von 381 in Konstantinopel und danach 451 in Chalcedon und schließlich in den Sardis- und Laodizea-Ären im 20. Jahrhundert überlagerte (vgl. Binitarismus und Trinitarismus (Nr. 076) und Ditheismus (Nr. 076B)).

Die Betonung der Gnade war wesentlich, um der Philosophie hier und unter den Galatern und Kolossern und in Laodizea entgegenzuwirken, wo die Griechen allgemein ein stellvertretendes Opfer als wirkungslos betrachteten, wenn Christus nicht Gott wäre – wie Gott Gott war, was der Schrift und dem Willen Gottes widerspricht. Sie verstanden das Konzept der Liebe Gottes nicht und das hebräische Wort ’ahăḇāh im Hoheslied musste von der LXX (Septuaginta) ausgeliehen und in agápē umgewandelt werden.

Gott hatte den Auserwählten in aller Weisheit und Einsicht das Geheimnis seines Willens kundgetan, das er in Jesus Christus dargelegt hatte (V. 9). Dies war Sein Plan für die Fülle der Zeit, um alle Dinge in Ihm zu vereinen, sowohl im Himmel als auch auf Erden. Dies betrifft sowohl menschliche als auch geistliche Heerscharen, also seine gesamte Schöpfung als Elohim bzw. Söhne Gottes (Vv. 11-12).

Die Auserwählten wurden auch mit dem verheißenen Heiligen Geist (Nr. 117) versiegelt (durch die Taufe nach Buße). Es ist die Garantie unseres Erbes, bis wir es zum Lob seiner Herrlichkeit in Besitz nehmen (V. 13-14).

In den Versen 15 und 16 sehen wir, wie Paulus von der Liebe der Auserwählten zu Christus und den Heiligen spricht. In Vers 17 sehen wir, dass Gott als der Gott Jesu Christi und der Vater der Herrlichkeit identifiziert wird. Dies ist der klare subordinationistische Text von Psalm 45:6-7, der in Hebräer 1:8-9 wiederholt wird. Paulus hofft, dass Gott ihnen einen Geist der Weisheit gibt, damit sie die Hoffnung erkennen, zu der er sie berufen hat, und was der Reichtum seines glorreichen Erbes in den Heiligen ist und was die unermessliche Größe seiner Macht in uns ist, die wir glauben, gemäß dem Wirken seiner großen Macht, die er in Christus vollbracht hat, als er ihn von den Toten auferweckte und ihn im Himmel zu seiner Rechten sitzen ließ, über alle Reiche, Gewalten, Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird. Dies geschah durch seine Auferstehung von den Toten und war zuvor nicht der Fall. Dies sollte nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch im zukünftigen der Fall sein. Er hat alles unter seine Füße gelegt und ihn zum Haupt über alles gemacht für die Gemeinde, die sein Leib ist, die die Fülle Gottes ist, der alles in allen ist (Vv. 18-23).

Dies ist ein eindeutig subordinationistischer und unitarischer Text, der dem Binitarismus von Attis, Mithras, Adonis, Osiris und den Sonnen- und Mysterien-Kulten entgegenwirken und den oben aufgeführten Erlösungsplan aufzeigen soll.

Kapitel 2

1 Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, 2 in denen ihr früher gewandelt seid nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. 3 Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern. 4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet –; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. 11 Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst nach dem Fleisch Heiden wart und »Unbeschnittenheit« genannt wurdet von denen, die genannt sind »Beschneidung«, die am Fleisch mit der Hand geschieht, 12 dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und den Bundesschlüssen der Verheißung fremd; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. 13 Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi. 14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft wegnahm. 15 Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16 und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst. 17 Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. 19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.

Paulus bekräftigt dann, dass die Auserwählten in ihren Übertretungen und Sünden tot waren, was die Übertretung des Gesetzes Gottes ist (vgl. auch Kol 2,14; 1. Joh3,4 und Kommentar zu Jakobus (F059) . Sie wandelten einst nach dem Lauf der Welt und folgten dem Fürsten der Macht der Luft – dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt (vgl. 6,11-12; Kol. 1,13).

Paulus sagt, dass wir alle einst in den Leidenschaften unseres eigenen Fleisches lebten und den Wünschen von Körper und Geist folgten, so dass wir von Natur aus Kinder des Zorns waren, wie der Rest der Menschheit (Vers 3).

Gott hat uns durch seine große Barmherzigkeit und Liebe zu uns und Christus lebendig gemacht, selbst als wir in unseren Sünden durch unsere Übertretungen tot waren (was Übertretung des Gesetzes ist), und so wurden wir aus Gnade gerettet (V. 4-5). Er hat uns mit Christus auferweckt und uns mit und in Christus im Himmel sitzen lassen (durch den Geist) (V. 6). Dies geschah, damit Gott uns in den kommenden Zeitaltern den Reichtum seiner Gnade in Christus Jesus zeigen könnte (Vv. 7-8). Denn aus Gnade sind wir gerettet durch Glauben, und das nicht aus uns. Es ist nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme (V. 9). Denn es sind die Auserwählten, die das Werk Gottes sind, geschaffen in Christus Jesus für gute Werke, die Gott im Voraus vorbereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen (V. 10) (vgl. Wir werden nicht wegen guter Werke (Nr. 189)) gerettet.

Paulus erklärt dann die Errettung der Heiden (V. 11), die sich mit dem Thema der Beschneidung und der Unbeschnittenheit (wie Paulus es nennt) befasst, wie es in Apostelgeschichte Kapitel 15 (Nr. 069) beschlossen wurde. Sie waren zu jener Zeit ohne Christus, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und den Bundesschlüssen der Verheißung fremd (vgl. Israel als Plan Gottes (Nr. 001B) und Israel als Weingarten Gottes (Nr. 001C). Es zeigt sich dann, dass die Fernstehenden durch das Blut Christi in den Bund Gottes nach Israel gebracht wurden (vgl. Der Bund Gottes (Nr. 152) und Christentum und Islam im Bund Gottes (Nr. 096C) .

Durch ihre Einbeziehung durch die Taufe wird ihnen der Heilige Geist gegeben und so sind sie alle als eins mit Gott verbunden, wie wir unten sehen.

In Vers 14 fährt Paulus dann fort zu sagen, dass Christus unser Friede ist, der die Heiden und Israel eins gemacht hat, indem er die Trennmauer der Feindseligkeit niedergerissen hat, indem er in seinem Fleisch das Gesetz der Gebote und Verordnungen abgeschafft hat, damit er in sich einen neuen Menschen anstelle der beiden schaffen und so Frieden schließen und beide durch den staurós (Pfahl, falsch übersetzt als Kreuz in Vers 16 von den Anhängern des Mysterien- und Sonnen-Kults) mit Gott in einem Körper versöhnen und so die Feindseligkeit beenden kann.

Der Text lautet: „Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache.“

Um diesen Text zu verstehen, müssen wir uns Kommentar zu Kolosser 2:14 (F051) ansehen, wo alle diejenigen des Körpers in den Leib Christi eingepropft werden, und die Schulden in Übertretungen der Sünden aufgetreten sind, die wir Gott schulden, und dieser Schuldschein (cheirógraphon) von Christus bezahlt wird, der ihn an den Pfahl genagelt hat, an dem er getötet wurde. Hat Christus also das Gesetz abgeschafft? Keineswegs. Er erfüllte das Opfergesetz durch seinen Tod am Pfahl (vgl. Das Verhältnis zwischen Gnadenerlösung und Gesetz (Nr. 082) und Unterscheidung im Gesetz (Nr. 096)).

Damit predigte er den Nahen und Fernen Frieden, und so waren alle Mitbürger der Heiligen und Glieder des Hauses Gottes, erbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus der Haupteckstein war. Die ganze Struktur ist durch den Heiligen Geist in Christus miteinander verbunden und wächst zu einem Heiligen Tempel heran und so sind wir der Tempel Gottes. Wir sind darin für eine Wohnstätte Gottes im Geist eingebaut (vv. 17-22) (vgl. auch Mensch als Tempel Gottes (Nr. 282D)).

So ist der Heilige Geist das Mittel, um die Kraft Gottes unter uns allen mitzuteilen und uns alle an Gott zu binden – und kann daher keine separate Person sein, da dies dem Zweck widerspricht, für den er unter den Elohim als Söhne Gottes geschaffen worden war.

Kapitel 3

1 Deshalb sage ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch Heiden – 2 ihr habt ja gehört, worin das Werk der Gnade Gottes besteht, die mir für euch gegeben wurde: 3 Durch Offenbarung ist mir das Geheimnis kundgemacht worden, wie ich zuvor aufs Kürzeste geschrieben habe. 4 Daran könnt ihr, wenn ihr’s lest, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen. 5 Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die Heiden Miterben sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus sind durch das Evangelium, 7 dessen Diener ich geworden bin durch die Gabe der Gnade Gottes, die mir nach seiner mächtigen Kraft gegeben wurde. 8 Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi 9 und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott sein Geheimnis ins Werk setzt, das von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat, 10 damit jetzt kundwerde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde. 11 Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus, unserm Herrn, 12 durch den wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn. 13 Darum bitte ich, nicht zu verzagen wegen meiner Bedrängnisse, die ich für euch erleide, die für euch eine Ehre sind. 14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat,[1] 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne. Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, 18 damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt. 20 Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Paulus fährt dann mit den Versen 1-6 fort und erklärt, warum er sich im Namen der Heiden als Gefangener für Jesus Christus betrachtet. Er geht davon aus, dass sie sich der Verantwortung der Gnade Gottes bewusst sind, die ihm für sie gegeben wurde. Er erklärt, dass ihm das Geheimnis Gottes durch Offenbarung bekannt gemacht wurde (wie es den Propheten und Aposteln vor und nach ihm gegeben wird). Er sagt, dass das Geheimnis denen in anderen Generationen nicht bekannt gemacht wurde, aber jetzt wird den Aposteln und Propheten der Kirche offenbart, dass die Heiden durch das Evangelium zu Miterben, Mitgliedern desselben Leibes und Teilhabern des Geistes in Christus gemacht werden. Dies wurde Jakob offenbart (1. Mose 48:17-22).

In Vers 7 erklärt Paulus, dass er – durch das Wirken seiner Macht – zu einem Diener des Evangeliums gemäß der Gnade Gottes gemacht wurde, was bei allen Propheten und Aposteln der Fall war – schon bevor sie im Mutterleib geformt wurden (vgl. z. B. Jer. 1:5), und ihm wurde die Verantwortung übertragen, den Heiden (u.a. von Rom aus) zu predigen. Petrus dagegen sollte den Israeliten und Hebräern in Parthien und im Osten von Antiochia aus predigen (122d) .

Paulus fährt dann fort, eine Aussage zu machen, dass es Gott war, der alle Dinge geschaffen hat. Diese Aussage wurde gefälscht, um zu sagen, dass Gott alle Dinge durch Christus geschaffen hat (vgl. Eph. 3: 9 Luther 1545 und die King James Version). Die Luther 1545 Übersetzung lautet falsch: „und zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist, der alle Dinge geschaffen hat durch Jesum Christum.“

Die Worte dià Iēsoû Christoû, d.h. durch Jesum Christum, sind falsch. Diese Wörter wurden dem Textus Receptus hinzugefügt und sie erscheinen daher in der alten Luther-Übersetzung von 1545 – und auch in der englischen King James Version – aber nicht in den uralten Texten. Sie erscheinen nicht in den modernen Versionen der Bibel. Auch das Interlineare Griechisch-Englische Neue Testament von Alfred Marshall und das Interlineare Griechisch-Englische Neue Testament von Robert K. Brown und Philip W. Comfort zeigen die hinzugefügten Worte „von Jesus Christus“ im griechischen Text nicht. Auch enthält die Concordant Version des griechischen Texts des Neuen Testaments vom verstorbenen A.E. Knoch, der auf dem griechischen Text aus Unzial-Manuskripten (Sinaiticus, Vaticanus und Alexandrinus) basiert – mit einer ultra-buchstäblichen englischen Übersetzung in der sublinearen – nicht die Worte „von Jesus Christus“, was weiter beweist, dass die Luther 1545 -Übersetzung – und die King James Version – im Irrtum sind.

Die Luther 2017 -Übersetzung aber übersetzt diesen Text korrekt:

Epheser 3:9 und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott sein Geheimnis ins Werk setzt, das von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat. (LU17)

Vergleiche auch Hiob 38:4-7, wo Gott die Welt und ihr System schuf und Er alle Söhne Gottes zur Schöpfung rief und alle ihre Morgensterne sangen und die Elohim-Söhne Gottes vor Freude jauchzten und Satan unter ihnen war (Hiob 1:6; 2:1). Auch Hebräer 1:1-2 wird verwendet – und bezeiht sich die Erschaffung der Welt.

Hebräer 1:1-2

1 Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 2 hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welten gemacht hat.

In ähnlicher Weise wurde dieser Text auch falsch übersetzt, weil das Wort aiṓn ist und Ära bedeutet, nicht die Welten, wie die Luther 2017 Übersetzung (und auch die englische King James Version) zu implizieren versucht (vgl.Companion Bible Anmerkung zu Vers 2).

Es gibt eine Reihe von Fälschungen und Fehlübersetzungen in der Bibel – in der Regel absichtlich, um den Trinitarismus und seine polytheistische Theologie zu unterstützen. Vgl. Fälschungen und Ergänzungen/Fehlübersetzungen in der Bibel, Nr. 164F) .

Epheser 3:10 offenbart, dass es durch die Gemeinde war, dass die mannigfaltige Weisheit Gottes den Gewalten und Mächten im Himmel offenbart werden konnte. So würden alle Söhne Gottes durch die Kirche die Weisheit Gottes sehen. Dies geschah für den ewigen Zweck, den er in Christus Jesus, unseren Herrn, verwirklicht hatte (Vers 11). Paulus sagt auch, dass wir in Christus das Vertrauen haben, durch ihn Zugang zu Gott zu haben (V. 12), und so bittet Paulus sie, nicht den Mut zu verlieren durch das, was er für sie leidet, was die Herrlichkeit der Auserwählten ist (V. 13).

In Versen 14 – 19 fährt Paulus dann mit der Abfolge und dem Ablauf fort, wo er seine Knie vor Gott beugt, der die Quelle und Namensgebung jeder Familie im Himmel und auf Erden ist. Es entspricht dem Reichtum Seiner Herrlichkeit, dass Er den Auserwählten gewährt, mit Seiner Macht durch Seinen Geist im inneren Menschen gestärkt zu werden. Es ist also ein allgegenwärtiger Prozess für alle Auserwählten und damit Christus durch den Glauben in ihren Herzen wohnen kann, dass die Auserwählten in der Liebe verwurzelt und geerdet sind, die ein Produkt des Geistes ist, der von Gott ausgeht, damit alle Heiligen die Dimensionen oder das Ausmaß der Liebe Gottes in Christus verstehen können, die alle Erkenntnis übersteigt. Dies geschah, damit wir mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden können, die der Zweck Gottes in der Schöpfung der Menschheit ist, wie wir an anderer Stelle sehen, und damit Er alles in allen sein kann (siehe unten). In Vers 20 schließt er mit seiner Ansprache, dass wir – über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt – noch viel mehr tun können. Ihm sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit. So sollte die Gabe Gottes im Heiligen Geist für alle Zeitalter wirksam sein. So erklärt er den Zweck der Auserwählten und den Zweck der Berufung und der Gabe des Heiligen Geistes durch den Tod Christi. Damit endet der Abschnitt, der sich mit der theologischen Lehre der Enzyklika beschäftigt. Paulus geht dann weiter auf das Verhalten im Leben ein, das der Berufung würdig ist – in Kapitel 4 mit den ethischen Implikationen der Lehre in den Kapiteln 4-6.

Kapitel 4

1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4 ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen. 7 Einem jeden aber von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. 8 Darum heißt es: »Er ist aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene in die Gefangenschaft geführt und den Menschen Gaben gegeben.« 9 Dass er aber aufgefahren ist, was heißt das anderes, als dass er auch hinabgefahren ist in die Tiefen der Erde? 10 Der hinabgefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles erfülle. 11 Und er selbst gab den Heiligen die einen als Apostel, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12 damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi, 14 damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. 15 Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. 16 Von ihm aus wird der ganze Leib zusammengefügt und zusammengehalten durch jede Verbindung, die den Leib nährt mit der Kraft, die einem jeden Teil zugemessen ist. So wächst der Leib und erbaut sich selbst in der Liebe. 17 So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. 18 Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens. 19 Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier. 20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; 21 ihr habt doch von ihm gehört und seid in ihm unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist: 22 Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. 23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn 24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.25 Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen 27 und gebt nicht Raum dem Teufel. 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. 29 Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. 30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

So muss das Leben der berufenen Auserwählten in aller Sanftmut und Demut sein, mit Geduld, einander in Liebe zu ertragen und bestrebt, die Einheit des Geistes im Band des Friedens aufrechtzuerhalten (vgl. Kol. 2:12-13). Dann fährt er mit den sogenannten sieben Elementen der Einheit im Glauben fort. Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung (V. 4). Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe (V. 5). Ein Gott und Vater aller. Der da ist über allen und durch alle und in allen (V. 6). Gott sandte Jesus Christus und verstand, dass diese Tatsache ewiges Leben ist (Joh. 17:3). Durch den Heiligen Geist wird Gott alles in allen – und durch diese Tatsache und die Kraft des Heiligen Geistes ist Christus in der Lage, auch auf uns zuzugreifen, um den Willen Gottes umzusetzen. Die falsche Lehre des dreieinigen Gottes schlägt den Kern des eigentlichen Zweckes der Auserwählten.

In Vers 7 erklärt Paulus, dass jedem der Auserwählten Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben wurde. Daher heißt es: »Er ist aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene in die Gefangenschaft geführt und den Menschen Gaben gegeben.« (V. 8) (vgl. Ps 68,18; Kol 2,15). So hatte die Einheit auch eine Divergenz der Gaben (auch unter den Widerspenstigen, damit Gott auch in ihnen wohnen möge). (Ps. 68:18b).

Vers 9 bezieht sich dann auf den von Petrus erwähnten Abstieg Christi ins Tartaros (1. Petr 3,18-19; 4,6). (vgl. auch Die Vierzig Tage nach der Auferstehung Christi (Nr. 159A) . Einige Gruppen haben eine Lehre des Antichristen entwickelt, dass Christus nach Tartaros ging, als er drei Tage und Nächte im Grab war. Dies trennt die Göttlichkeit Christi von seiner Menschlichkeit und ist die Lehre des Antichristen. Vers 10 sagt, dass derjenige, der aufstieg, auch derjenige war, der in die unteren Teile der Erde hinabstieg (so rettete er auch die gefallene Heerschar, wie er es mit der Menschheit tat (vgl. Das Gericht der Dämonen (Nr. 080)).

Seine Gaben waren, dass einige Apostel, einige Propheten, einige Evangelisten und einige Pastoren und Lehrer sein sollten. Diese sollen die Heiligen für das Werk des Dienstes, für den Aufbau des Leibes Christi ausrüsten, bis wir alle die Einheit des Glaubens und die Erkenntnis des Sohnes Gottes haben. Dadurch sollten wir reife Männlichkeit nach dem Maß der Statur der Fülle Christi erreichen, so dass wir nicht mehr von jedem Wind der Lehre geschleudert und hin und her gerüttelt werden; und durch die List der Menschen und ihre betrügerischen Tricks und List. Vielmehr sollen die Auserwählten die Wahrheit in Liebe sprechen und zum Christus heranwachsen, der das Haupt ist, durch den der Körper durch alle Gelenke, mit denen er versorgt wird, verbunden und miteinander verbunden wird. Wenn jedes Teil richtig funktioniert, wächst es und baut sich richtig in der Liebe auf.

Ab Vers 17

Paulus sagt, dass wir nicht mehr wie die Heiden in der Sinnlosigkeit ihres Geistes leben sollen, verdunkelt im Verständnis und entfremdet vom Leben Gottes; wegen ihrer Unwissenheit und Herzenshärte sind sie gefühllos geworden und sind in Zügellosigkeit und Gier dahingegeben, jede Art von Unreinheit zu praktizieren. Er sagt dann, dass die Auserwählten Christus nicht so etwas gelernt haben, vorausgesetzt, sie haben von ihm gehört und sind in ihm gelehrt worden, weil die Wahrheit in Christus ist.

Paulus sagt dann, dass ihr eure alte Natur, die zu eurer früheren Lebensweise gehört und durch betrügerische Begierden verdorben ist, ablegen müsst und im Geist eures Verstandes erneuert werden und die neue Natur anziehen sollt, die nach dem Ebenbild Gottes in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit geschaffen wurde. Auf diese Weise beseitigen wir die Sünde und erlangen Gerechtigkeit durch den Heiligen Geist, und wir sind in der Lage, die Natur Gottes zu erlangen, indem wir nicht mehr sündigen, was Übertretung der Gesetze Gottes ist.

Tatsache ist, dass Paulus und die Auserwählten das Gesetz hielten, wie von Jakobus angegeben und im Text behandelt (vgl. Paulus: Teil I, Paulus und das Gesetz (Nr. 271)). Jeder Versuch, diesen Text in eine antinomische These zu verwandeln, ist intellektuelle Unehrlichkeit. Das Gesetz geht von der Natur Gottes aus und diese Natur wird uns durch Christus übertragen, damit wir Elohim als Söhne Gottes werden können, der ha-Elohim ist; bzw. der Einzige Wahre Gott (ho Theós, akkusativ ton Theón). Wir wachsen im Geist, damit wir nicht sündigen, weil wir aufgrund der Kraft Gottes in uns nicht sündigen können. Dies folgt aus der Lehre, wesensgleich mit dem Vater zu sein (Nr. 081).

Die Verse 25-32 erklären dies ausführlicher und verbinden es mit der Sünde, welche Übertretung des Gesetzes ist (vgl. auch 1. Joh3,4).

Lege daher alle Falschheit (9.) ab. Möge jeder seinem Nächsten die Wahrheit sagen, denn wir sind Mitglieder eines anderen. Wer gegen seinen Nächsten sündigt, sündigt gegen sich selbst. Sei zornig, aber sündige nicht (6.), lass die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen und gib dem Teufel keine Gelegenheit. Der Dieb stehle nicht mehr (8.). Vielmehr soll er mit seinen Händen ehrliche Arbeit leisten (8. und 4. zweites Element), damit er den Bedürftigen geben kann (10., 5. + 2. Großes Gebot (vgl. auch Zehnten (Nr. 161)). Lass kein böses Gerede aus deinem Mund kommen (3.). Sprich nur das, was gut für die Erbauung ist, das zum Anlass passt, dem Hörer Gnade zu verleihen. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, in dem die Auserwählten für den Tag der Erlösung in der Auferstehung (1. + 2.) versiegelt sind.

Die christliche Lehre muss in einem christlichen Verhalten sichtbar werden (vgl. Kol. 3:1-3; 8; Phil. 2:5-8))

Legt alle Bitterkeit und Zorn und Grimm mit aller Bosheit ab und seid freundlich zueinander, zärtlich und vergebt einander, wie Gott in Christus uns vergeben hat, die wir Buße tun (Kol. 3,8). Das Siebte Gebot wurde oben in Bezug auf Unzucht und Sünde gegen den Körper behandelt. So formulierte Paulus die Zehn Gebote und die zwei Großen Gebote im Text – das erste Große Gebot wird in der Grundlage des Textes impliziert.

Antinomisten verstoßen somit gegen die Bibeltexte insgesamt. Die zwei Zeugen Henoch und Elija (Mal. 4:5; Offb. 11:3ff.) und Christus und die Heerschar werden sich bei ihrer Rückkehr um sie kümmern. Sie werden nicht in das Reich Gottes im Millenniums-System eintreten.

Kapitel 5

1 So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder 2 und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. 3 Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört, 4 auch nicht von schändlichem Tun und von närrischem oder losem Reden, was sich nicht ziemt, sondern vielmehr von Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das ist ein Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. 6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 Darum seid nicht ihre Mitgenossen.8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 12 Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. 13 Das alles aber wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird; 14 denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. 15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. 18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. 19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. 23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist – er hat sie als seinen Leib gerettet. 24 Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, 27 damit er für sich die Gemeinde herrlich bereite, die keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. 28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein« 32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. 33 Darum auch ihr: ein jeder liebe seine Frau wie sich selbst; die Frau aber habe Ehrfurcht vor dem Mann.

Kapitel 5 fährt mit der Ermahnung fort, Nachahmer Gottes zu sein und in Liebe zu wandeln, wie Christus uns geliebt hat und sich selbst als Wohlgeruch und Opfer hingegeben hat (V. 1-2). Als nächstes (in V. 3-4) wird das 7. Gebot erneut bekräftigt, ebenso wie das 10. Gebot und Verstöße, die unter den Heiligen verboten sind. Sie sind diejenigen, die die Gebote Gottes und den Glauben und das Zeugnis Jesu Christi einhalten (Offenbarung 12:17; 14:12).

Nein, der Unzüchtige oder der Habgierige oder Götzendiener wird kein Erbe im Reich Christi und Gottes haben (V. 5) (vgl. auch Kolosser 3:5). Die Heiligen dürfen nicht mit leeren Worten getäuscht werden, denn auf diese Weise wird der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams kommen (V. 6). Dies sind diejenigen, die den Gesetzen Gottes (L1) nicht gehorchen.

Verbinde dich nicht mit diesen Menschen, die die Gebote Gottes brechen, denn einst waren die Heiligen Finsternis und jetzt sind sie Licht im Herrn, denn die Frucht des Lichts findet sich in allem, was gut und richtig und wahr ist (Vv. 7-9). Versuche zu lernen, was dem Herrn gefällt. 11 Und habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß! Denn es ist eine Schande, auch nur von den Dingen zu sprechen, die diese Sünder im Verborgenen tun (Vv. 10-12). Alles, was ins Licht kommt, wird sichtbar und in der Belichtung wird Licht (vgl. Jes. 60:1-5, vielleicht auch eine frühe Hymne).

Die Heiligen sollen darauf achten wie sie wandeln, und die Zeit am besten auskaufen, denn die Tage sind böse (Vv. 15-16). Sei nicht töricht und verstehe, was der Wille des Herrn ist. Betrinke dich nicht mit Wein, denn das ist Ausschweifung, sondern sei mit dem Geist erfüllt (Vv. 17-18). Paulus sagt, dass wir in Psalmen und Hymnen und geistlichen Liedern reden sollten, indem wir dem Herrn von ganzem Herzen loben und Melodien singen (V. 19) und Gott, dem Vater, immer im Namen Christi danken.

Ab Vers 21 wird uns gesagt, dass wir uns in Ehrfurcht vor Christus einander unterordnen sollen. Dann ermahnt Paulus die Familien, wie sie miteinander umgehen sollen, Frauen seien ihren Ehemännern untertan wie dem Herrn (V. 22).

Der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Kirche ist (V. 23). Nachdem Paulus dann die Ordnung des Systems etabliert hat (V. 24), verlangt er, dass Ehemänner ihre Frauen lieben, wie Christus die Kirche liebt und sich für sie hingegeben hat (V. 25). Christus heiligte die Kirche, nachdem er sie durch das Waschen mit dem Wasser des Wortes gereinigt hatte, damit er die Kirche sich selbst in Pracht präsentieren konnte, ohne Flecken oder Fehler, so dass sie heilig und ohne Makel gemacht wurde. Auf diese Weise sollten Ehemänner ihre Frauen als ihren eigenen Leib lieben, wie Christus die Kirche liebt, weil wir Glieder des Leibes Christi sind (Vv. 26-30) (vgl. 2. Kor 11,2; Offb. 21,2). Er gibt dann eine weitere Lehre über die Ehe (aus V. 31-33) (vgl. Gen 2:24); nämlich dass die beiden ein Fleisch werden sollen, wie die Ehe sich auf Christus und die Kirche bezieht.

Kapitel 6

1 Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. 2 »Ehre deinen Vater und deine Mutter«, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: 3 »auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest auf Erden« 4 Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn. 5 Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, wie ihr Christus gehorcht; 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Sklaven Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. 7 Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; 8 denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier. 9 Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person. 10 Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15 und beschuht an den Füßen, bereit für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. 18 Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heiligen 19 und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, 20 dessen Bote ich bin in Ketten, dass ich mit Freimut davon rede, wie ich es muss.21 Damit aber auch ihr wisst, wie es um mich steht und was ich mache, wird euch Tychikus alles berichten, mein lieber Bruder und treuer Diener in dem Herrn, 22 den ich eben dazu gesandt habe zu euch, dass ihr erfahrt, wie es um uns steht, und dass er eure Herzen tröste. 23 Friede sei mit den Brüdern und Schwestern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 24 Die Gnade sei mit allen, die unsern Herrn Jesus Christus lieben – in Unvergänglichkeit.

Kapitel 6 befasst sich dann mit den Kindern unter dem Fünften Gebot (Ex 20:12), das er als erstes Gebot mit der Verheißung eines langen Lebens auf der Erde identifiziert. Wer in der Welt der bei klarem Verstand ist, könnte sagen, dass Paulus in seinen Texten das Gesetz aufhob. In ähnlicher Weise werden Väter aufgefordert, ihre Kinder nicht zum Zorn zu reizen, sondern sie in der Disziplin und Unterweisung im Herrn aufzuziehen.

Aus Vers 5 gibt Paulus Anweisungen an Sklaven und implizit an Angestellte. Jeder soll seinem Herrn nicht nur in Angst und Zittern, sondern auch in Einfalt des Herzens gehorchen, nicht als Menschen, sondern als Diener Christi.

So auch ihr Herren, behandelt eure Diener gut, so wie man möchte, dass Gott und Christus uns vom Himmel aus gemäß unserem Glauben behandeln. Gott und Christus sind Meister beider und es gibt keine Parteilichkeit oder Respekt vor Personen (Nr. 221) bei Gott. Was auch immer wir anderen Gutes tun, werden wir vom Herrn empfangen.

Ab Vers 10 ermahnt Paulus die Heiligen, stark zu sein im Herrn und in der Kraft seiner Macht. In Vers 11 beschäftigt er sich mit der ganzen Rüstung Gottes und listet sie Punkt für Punkt auf. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Er ermahnt uns, uns an unseren Lenden mit Wahrheit zu gürten und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen, bereit für das Evangelium des Friedens, den Schild des Glaubens zu ergreifen und den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Er weist uns an, jederzeit im Geist im Gebet und Flehen zu beten. Wir sollen für die Heiligen flehen und in diesem Fall für Paulus in seinen dortigen Umständen im Gefängnis.

Von Vers 21 an schließt er mit der Aussage, dass Tychikus sie über die Situation der dortigen Brüder informieren werde. Er schließt mit einem Segen (V. 23).