Christliche Kirchen Gottes
Nr. F049
Kommentar
zum Epheserbrief
(Ausgabe1.5 20201218-20201226)
Der Epheserbrief ist eigentlich ein Rundschreiben – eine Enzyklika – an
viele Gemeinden und wurde nicht nur an die Epheser geschrieben. Von Ephesus aus
wurde der Brief verteilt.
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Kommentar zu Epheserbrief
Einleitung
Der Brief an die Epheser gilt als eine große Schrift des
Paulus und betrifft Gottes ewigen Ratschluss, die Kirche zu gründen. Die
Gemeinde in Ephesus wurde aus einem sehr gemischten heidnischen Hintergrund von
Gott erlöst und ihr wurde vergeben und sie wurde durch Christus in einen Leib
als eine vom Heiligen Geist versiegelte und geleitete Gemeinschaft berufen.
Die Pseudo-Orthodoxen interpretieren dies als eine
trinitarische Struktur, wie es in 1:5,12,13; 2:18-20; 3:14,16,17; 4:4-6 zu
sehen ist. Wir werden diese Struktur untersuchen, um ihre Gültigkeit zu bestimmen.
Wir werden den Leib Christi beleuchten (1:23; 4:16), wie dieser Leib das
Gebäude oder der Tempel Gottes ist (2:20-22) und wie er die Braut Christi ist
(5:23-32). Der Status und das Schicksal der Auserwählten werden zusammen mit
ihren Pflichten erläutert.
Er wurde ungefähr zur gleichen Zeit wie Kolosser
geschrieben, sechs bis sieben Jahre nach Galater, während Paulus Gefangener war
(3;1; 4:1; 6:20). Die beiden Briefe haben viele gleiche Sätze und Ausdrücke
(siehe unten). Die allgemeine Ansicht ist, dass er in zwei Hauptabschnitte
unterteilt ist, nämlich doktrinär (Kap. 1-3); und der zweite hortatorisch
(aufbauend, ermutigend) und praktisch (Kap. 4-6). Der Brief ist nicht an die
Epheser in der Anrede 1:1-2 gerichtet, wie in den frühen Manuskripten zu finden,
und da der Brief keine lokalen Anspielungen oder Verweise enthält, wird davon
ausgegangen, dass es sich bei dem Brief um ein Rundschreiben bzw. eine
Enzyklika handelt, von denen Tychikus (6:21-22) Kopien an mehrere kleinere
Gemeinden in Asien verteilt hat (z. B. Ephesus, Smyrna, Pergamos, Laodizea usw.
vgl. Bullinger (Nr. 5) unten unter Marcion).
Es gibt die Ansicht, dass – als die Werke von Paulus in
einem Korpus gesammelt wurden – eine Kopie davon von Ephesus, der Hauptstadt
der römischen Provinz Asien, erhalten wurde und der Titel dann angebracht
wurde, um ihn von den anderen zu unterscheiden.
Wie wir sehen werden, ist es eigentlich eine Erklärung
der Geheimnisse Gottes und des Platzes der Auserwählten in diesem
Gesamtgeheimnis.
Buchübersicht – Epheser
von
E.W. Bullinger
DIE
STRUKTUR DES BRIEFES ALS GANZES.
Epheser 1:1-2 EPISTOLARISCH. ANREDE
Epheser 1:3 – Epheser 3:19 LEHRE. ZU UNSEREM
ZUSTAND
Epheser 3:20-21 DOXOLOGIE (LOBPREIS).
Epheser 4:1 – Epheser 6:20 LEHRE. IN BEZUG AUF
UNSEREN ZUSTAND.
Epheser 6:21-24 . EPISTOLARISCH.
SEGEN.
1. Der Epheser BRIEF ist das zweite (siehe Struktur, S.
1660) der großen Lehrbücher der Lehre für die Gläubigen in dieser Dispensation
(dem neutestamenlichem Zeitalter). Im Römerbrief wird die ganze Wahrheit
über den Zustand des Sünders in Christus dargelegt, da er mit ihm gestorben und
auferstanden ist. Jetzt werden wir zu einem höheren Stadium mitgenommen und
gelehrt, dass der Sünder nicht nur in Christus gestorben und auferstanden ist,
sondern dass er jetzt in Gottes Augen und Absicht mit Christus in die
himmlischen Orte versetzt wird. Römer endet mit einem Verweis auf die
Offenbarung des Geheimnisses (siehe Anmerkung zur zweiten Nachschrift S. 1694);
Epheser greift dieses Thema auf und entfaltet es uns. Der lehrmäßige
Teil von Römer endet mit dem achten Kapitel, einem Kapitel, auf dem die
Wahrheit des Epheserbriefes aufgebaut ist.
2. Der Leitgedanke ist in den einleitenden Worten Epheser 1:3 erwähnt, die
beweisen, dass seine Sphäre himmlisch ist. Darin offenbart sich das „große
Geheimnis“ dieser Gnadenzeit, nämlich, dass einzelne Sünder unter Juden und
Heiden „herausgerufen“ und zu „der Kirche, die sein Leib ist“, geformt werden,
in der es weder Juden noch Heiden gibt. Und dass diese Gemeinde „zum Lob seiner
herrlichen Gnade“ sei in alle Ewigkeit (Epheser 2:7), und sozusagen ein
Anschauungsunterricht für überirdische Herrscher und Gewalten im Himmel ist (Epheser 3:10). Dies geschieht nach
seinem Ratschluss (bisher verborgen in Gott), um die Fülle der Zeiten
heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde (Epheser 1:10), mit Christus
persönlich als sein verherrlichtes Haupt und Christus mystisch als die
verherrlichten Glieder zusammen mit Ihm in Seinem Leib.
Dies war das „Geheimnis“, „das verborgen war seit
ewigen Zeiten und Geschlechtern“ (als gr. von Kolosser
1:26), das Paulus „den Menschenkindern nicht kundmachen“ durfte
(Epheser 3:6), bis die Zeit der
nationalen Bewährung Israels durch die Verkündung des Dekrets in Apostelgeschichte 28:25-28 abgeschlossen wurde (S. 1694). Aber dieses
Dekret, das einmal verkündet wurde, ermächtigt ihn, das Geheimnis, das ihm vom
Geist offenbart worden war, durch „prophetische Schriften“ mitzuteilen. Wie
Chrysostomus (gestorben 407 n. Chr.) so treffend sagte: „Diese erhabenen
Gedanken und Lehren, die...Dinge, die er kaum anderswo äußert, legt er hier
dar.“
3. Die STRUKTUR des Briefes als Ganzes (oben) zeigt, dass
der größte Teil sich mit der Lehre befasst, zur Hälfte, was unseren Rang
betrifft, und der Rest, was unseren Zustand betrifft; damit zeigt der Brief,
dass gesunde Lehre sowohl die Grundlage als auch die Quelle der richtigen
Praxis ist.
4. DATUM. Der Brief wurde aus einem Gefängnis in Rom
geschrieben, wahrscheinlich gegen Ende des Jahres 62 n. Chr., und laut Bischof
Lightfoot nach dem Brief an die Philipper. Siehe Int. Hinweise zu Letzterem und
Anhang-180.
5. Der TITEL. An wen adressiert? In einigen der ältesten
Manuskripte werden die Worte „in Ephesus“ (gr. en Ephésōi)
nicht gefunden. Und die Schriften einiger der frühchristlichen Apologeten
zeigen, dass diese Worte nicht in ihren Kopien waren, z.B. Origenes (um 230 n.
Chr.) und Basilius (um 350 n. Chr.). Die Erklärung für die Auslassung ist
wahrscheinlich, dass der Brief ein Rundschreiben (Enzyklika) war und dass der
Raum, der jetzt in anderen Manuskrpiten mit den Worten en Ephésōi belegt
wurde, ursprünglich leer war, so dass die Namen der verschiedenen Gemeinden, an
die er gesandt wurde, ausgefüllt werden konnten. Aus Kolosser 4:16 erfahren wir, dass
Paulus einen Brief an die Laodizeer schrieb. Es kann kaum Zweifel geben, dass
dies derjenige ist, wie Marcion, ein frühchristlicher Schriftsteller, glaubte
(aber ein Schriftsteller, der sehr vom Gnostizismus geprägt war). Wenn
Epheser nicht jener Brief ist, dann ist ein Brief verloren gegangen, und
das ist undenkbar. Kolosser war offenbar ein ähnlicher Brief, der zu den
anderen Kirchen geschickt werden sollte (Kolosser 4:16). Wir kommen zu dem
Schluss, dass (1) kein Brief verloren gegangen ist, und (2) dass Epheser nicht
nur an „Heilige in Ephesus“ gerichtet war, sondern auch an die anderen Kirchen
und daher auf eine ganz besondere Weise für uns; und dass (3) er als das zweite
große Lehrbuch der „ Glaubenslehre“ in dieser Dispensation – der
neutestamentlichen Ära – zu uns kommt und nicht verstanden werden kann, ohne
dass wir die Lehren des Heiligen Geistes in Römer kennen, denn Epheser
ist auf dem Fundament des Lehrteils von Römer aufgebaut und endet
mit dem achten Kapitel.
6. Die Stadt Ephesus war eines der großen Handelszentren
Kleinasiens und lag am Fluss Kaÿstros (der Kleine Mäander), nicht weit von
seiner Mündung entfernt. Ephesus war jedoch vor allem für den prächtigen Tempel
der Artemis (Diana) bekannt, eines der Weltwunder (siehe Apostelgeschichte 19:27).
Das Gelände der Stadt ist heute mit Ruinen bedeckt – der einzige bewohnte Teil
ist ein kleines türkisches Dorf.
************
Absicht der Kapitel
Kapitel
1
1 Paulus, Apostel Christi Jesu durch
den Willen Gottes, an die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben: 2
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus
Christus! 3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns
gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. 4 Denn in
ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und
untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; 5 er hat uns dazu vorherbestimmt,
seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,
6 zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem
Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der
Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns reichlich hat widerfahren
lassen in aller Weisheit und Klugheit. 9 Gott hat uns wissen lassen das
Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus
gefasst hatte, 10 um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles
zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn.
11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt
sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines
Willens, 12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf
Christus gehofft haben. 13 In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit
gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid auch ihr,
als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen
ist, 14 welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir
sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit. 15 Darum, nachdem auch ich
gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu
allen Heiligen, 16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in
meinem Gebet, 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der
Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu
erkennen. 18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt,
zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines
Erbes für die Heiligen ist 19 und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns
ist, die wir glauben durch die Wirkung seiner mächtigen Stärke. 20 Mit ihr hat
er an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und eingesetzt
zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und
jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in
der zukünftigen. 22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt
der Gemeinde zum Haupt über alles, 23 welche sein Leib ist, nämlich die Fülle
dessen, der alles in allem erfüllt.
Dieser
Brief ist, wie wir oben sehen, ein Rundschreiben (eine Enzyklika) und wurde
wahrscheinlich an Ephesus und die anderen nahe gelegenen Städte – Smyrna,
Pergamon und wahrscheinlich an Laodizea – und andere Städte in Kleinasien
geschickt. Es war wahrscheinlich der Text nach Laodizea, auf den sich Marcion
bezog, wo er vielleicht den Text erhielt.
Der
Text in Vers 3 geht direkt auf den Zweck dieses Studienpapiers ein. Der Text
spricht direkt über die Prädestination (Vorherbestimmung) der Auserwählten, wie
Paulus es auch in Römer 8:28-30 tut. Hier sagt Paulus, dass es von Grundlegung
der Welt an war und dass wir heilig und untadelig vor Ihm sein sollten (vgl. Prädestination (Nr. 296)). Paulus sagt, dass Gott uns in Liebe dazu bestimmt hat,
seine Söhne zu sein, wie Christus es auch ist, und das beinhaltet unsere
Prädestination, von der Christus spricht, wo wir Theoí bzw. Elohim werden
sollen – und die Schrift kann nicht gebrochen werden (vgl. Ps. 82,6; Joh.
10,34-36). Dies geschah gemäß Gottes Willen und Seiner Gnade, die Er uns als
den Auserwählten freiwillig verliehen hat (Vv. 5-6).
Er
sagt, dass wir Vergebung unserer Übertretungen haben, gemäß dem Reichtum seiner
Gnade. Dies ist derselbe Text wie Kolosser 2:14, wo die Sünden, die die
Übertretung des Gesetzes Gottes waren, und der Cheirograph bzw. die Rechnung,
dafür an den staurós bzw. den Pfahl genagelt wurden, durch das Opfer Christi.
Dies ist der zweite Aspekt des Heilsplans
(Nr. 001A) nach
dem Tod Christi, in dem die Auserwählten
Elohim sind (Nr. 001) . Die späteren Trinitarier übersetzten hier das Wort
„Kreuz“ anstelle des griechischen Wortes staurós für Pfahl. Ein staurós
ist genauso wenig ein Kreuz wie ein Stock eine Krücke ist. Die Römer führten
das Bild des Gottes Attis auf dem Sonnenkreuz in Rom ein. Im vierten
Jahrhundert beschwerten sich die Priester von Attis darüber, dass Christen alle
ihre Lehren gestohlen hatten, was sie tatsächlich auch getan hatten.
Die
Betonung des Paulus hier auf die Gnade Gottes, die unsere Übertretungen vergibt
und nicht durch eigene Bemühungen, bestand besonders darin, der Theologie des
Ditheismus/Binitarismus der Baal-Anbeter der Sonnen- und der Mysterien-Kulte
entgegenzuwirken, wie sie dort in Phrygien und Kleinasien und in Rom und
Thrakien bei der Verehrung von Attis, Adonis und Osiris in Ägypten und der
Muttergott-Kulte von Cybele, Ištar/Oster bzw. Astoreth und Isis mit Horus in Alexandria
und auch Minerva (der Jungfrau) in Rom als drei Aspekte des Dreieinigen Gottes
vorherrschte, der schließlich das Christentum im Binitarismus und dann im
Trinitarismus von 381 in Konstantinopel und danach 451 in Chalcedon und
schließlich in den Sardis- und Laodizea-Ären im 20. Jahrhundert überlagerte
(vgl. Binitarismus
und Trinitarismus (Nr. 076) und
Ditheismus
(Nr. 076B)).
Die
Betonung der Gnade war wesentlich, um der Philosophie hier und unter den
Galatern und Kolossern und in Laodizea entgegenzuwirken, wo die Griechen
allgemein ein stellvertretendes Opfer als wirkungslos betrachteten, wenn
Christus nicht Gott wäre – wie Gott Gott war, was der Schrift und dem Willen
Gottes widerspricht. Sie verstanden das Konzept der Liebe Gottes nicht und das
hebräische Wort ’ahăḇāh im Hoheslied musste von der LXX
(Septuaginta) ausgeliehen und in agápē umgewandelt werden.
Gott
hatte den Auserwählten in aller Weisheit und Einsicht das Geheimnis seines
Willens kundgetan, das er in Jesus Christus dargelegt hatte (V. 9). Dies war Sein
Plan für die Fülle der Zeit, um alle Dinge in Ihm zu vereinen, sowohl im Himmel
als auch auf Erden. Dies betrifft sowohl menschliche als auch geistliche
Heerscharen, also seine gesamte Schöpfung als Elohim bzw. Söhne Gottes (Vv.
11-12).
Die
Auserwählten wurden auch mit dem verheißenen Heiligen
Geist (Nr. 117) versiegelt
(durch die Taufe nach Buße). Es ist die Garantie unseres Erbes, bis wir es zum
Lob seiner Herrlichkeit in Besitz nehmen (V. 13-14).
In
den Versen 15 und 16 sehen wir, wie Paulus von der Liebe der Auserwählten zu
Christus und den Heiligen spricht. In Vers 17 sehen wir, dass Gott als der Gott
Jesu Christi und der Vater der Herrlichkeit identifiziert wird. Dies ist der
klare subordinationistische Text von Psalm 45:6-7, der in Hebräer 1:8-9
wiederholt wird. Paulus hofft, dass Gott ihnen einen Geist der Weisheit gibt,
damit sie die Hoffnung erkennen, zu der er sie berufen hat, und was der
Reichtum seines glorreichen Erbes in den Heiligen ist und was die unermessliche
Größe seiner Macht in uns ist, die wir glauben, gemäß dem Wirken seiner großen
Macht, die er in Christus vollbracht hat, als er ihn von den Toten auferweckte
und ihn im Himmel zu seiner Rechten sitzen ließ, über alle Reiche, Gewalten,
Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird. Dies geschah durch seine
Auferstehung von den Toten und war zuvor nicht der Fall. Dies sollte nicht nur
in diesem Zeitalter, sondern auch im zukünftigen der Fall sein. Er hat alles unter
seine Füße gelegt und ihn zum Haupt über alles gemacht für die Gemeinde, die
sein Leib ist, die die Fülle Gottes ist, der alles in allen ist (Vv. 18-23).
Dies
ist ein eindeutig subordinationistischer und unitarischer Text, der dem
Binitarismus von Attis, Mithras, Adonis, Osiris und den Sonnen- und
Mysterien-Kulten entgegenwirken und den oben aufgeführten Erlösungsplan
aufzeigen soll.
Kapitel
2
1 Auch ihr wart tot durch eure
Übertretungen und Sünden, 2 in denen ihr früher gewandelt seid nach der Art dieser
Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu
dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. 3 Unter ihnen haben
auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und
taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren Kinder
des Zorns von Natur wie auch die andern. 4 Aber Gott, der reich ist an
Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch
uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade
seid ihr gerettet –; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im
Himmel in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den
überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus
Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus
euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit
sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk,
geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass
wir darin wandeln sollen. 11 Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst nach
dem Fleisch Heiden wart und »Unbeschnittenheit« genannt wurdet von denen, die
genannt sind »Beschneidung«, die am Fleisch mit der Hand geschieht, 12 dass ihr
zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und
den Bundesschlüssen der Verheißung fremd; daher hattet ihr keine Hoffnung und
wart ohne Gott in der Welt. 13 Jetzt aber in Christus Jesus
seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi.
14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun
abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft
wegnahm. 15 Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in
sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16
und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die
Feindschaft tötete durch sich selbst. 17 Und er ist
gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und
Frieden denen, die nahe waren. 18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem
Geist den Zugang zum Vater. 19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den Grund
der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem
der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im
Geist.
Paulus bekräftigt dann, dass die Auserwählten in ihren
Übertretungen und Sünden tot waren, was die Übertretung des Gesetzes Gottes ist
(vgl. auch Kol 2,14; 1. Joh3,4 und Kommentar zu Jakobus (F059) . Sie wandelten einst nach dem Lauf der
Welt und folgten dem Fürsten der Macht der Luft – dem Geist, der jetzt in den
Söhnen des Ungehorsams wirkt (vgl. 6,11-12; Kol. 1,13).
Paulus sagt, dass wir alle einst in den Leidenschaften
unseres eigenen Fleisches lebten und den Wünschen von Körper und Geist folgten,
so dass wir von Natur aus Kinder des Zorns waren, wie der Rest der Menschheit
(Vers 3).
Gott hat uns durch seine große Barmherzigkeit und Liebe
zu uns und Christus lebendig gemacht, selbst als wir in unseren Sünden durch unsere
Übertretungen tot waren (was Übertretung des Gesetzes ist), und so wurden wir
aus Gnade gerettet (V. 4-5). Er hat uns mit Christus auferweckt und uns mit und
in Christus im Himmel sitzen lassen (durch den Geist) (V. 6). Dies geschah,
damit Gott uns in den kommenden Zeitaltern den Reichtum seiner Gnade in
Christus Jesus zeigen könnte (Vv. 7-8). Denn aus Gnade sind wir gerettet durch
Glauben, und das nicht aus uns. Es ist nicht aus Werken, damit sich nicht
jemand rühme (V. 9). Denn es sind die Auserwählten, die das Werk Gottes sind,
geschaffen in Christus Jesus für gute Werke, die Gott im Voraus vorbereitet
hat, damit wir in ihnen wandeln sollen (V. 10) (vgl. Wir werden
nicht wegen guter Werke (Nr. 189)) gerettet.
Paulus erklärt dann die Errettung der Heiden (V. 11), die
sich mit dem Thema der Beschneidung und der Unbeschnittenheit (wie
Paulus es nennt) befasst, wie es in Apostelgeschichte Kapitel 15 (Nr. 069) beschlossen wurde. Sie
waren zu jener Zeit ohne Christus, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und
den Bundesschlüssen der Verheißung fremd (vgl. Israel als Plan Gottes (Nr. 001B) und Israel als Weingarten Gottes (Nr.
001C). Es
zeigt sich dann, dass die Fernstehenden durch das Blut Christi in den Bund
Gottes nach Israel gebracht wurden (vgl. Der Bund Gottes (Nr. 152) und Christentum und Islam im Bund
Gottes (Nr. 096C) .
Durch
ihre Einbeziehung durch die Taufe wird ihnen der Heilige Geist gegeben und so
sind sie alle als eins mit Gott verbunden, wie wir unten sehen.
In
Vers 14 fährt Paulus dann fort zu sagen, dass Christus unser Friede ist, der
die Heiden und Israel eins gemacht hat, indem er die Trennmauer der
Feindseligkeit niedergerissen hat, indem er in seinem Fleisch das Gesetz der
Gebote und Verordnungen abgeschafft hat, damit er in sich einen neuen Menschen
anstelle der beiden schaffen und so Frieden schließen und beide durch den
staurós (Pfahl, falsch übersetzt als Kreuz in Vers 16 von den Anhängern des
Mysterien- und Sonnen-Kults) mit Gott in einem Körper versöhnen und so die
Feindseligkeit beenden kann.
Der Text lautet: „Er hat das Gesetz, das in Gebote
gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen
Menschen schaffe und Frieden mache.“
Um diesen Text zu verstehen, müssen wir uns Kommentar zu
Kolosser 2:14 (F051) ansehen, wo alle diejenigen des Körpers in den Leib
Christi eingepropft werden, und die Schulden in Übertretungen der Sünden
aufgetreten sind, die wir Gott schulden, und dieser Schuldschein (cheirógraphon)
von Christus bezahlt wird, der ihn an den Pfahl genagelt hat, an dem er getötet
wurde. Hat Christus also das Gesetz abgeschafft? Keineswegs. Er erfüllte das
Opfergesetz durch seinen Tod am Pfahl (vgl. Das
Verhältnis zwischen Gnadenerlösung und Gesetz (Nr. 082) und Unterscheidung
im Gesetz (Nr. 096)).
Damit predigte er den Nahen und Fernen Frieden, und so
waren alle Mitbürger der Heiligen und Glieder des Hauses Gottes, erbaut auf der
Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus der Haupteckstein war. Die
ganze Struktur ist durch den Heiligen Geist in Christus miteinander verbunden
und wächst zu einem Heiligen Tempel heran und so sind wir der Tempel Gottes.
Wir sind darin für eine Wohnstätte Gottes im Geist eingebaut (vv. 17-22) (vgl.
auch Mensch als
Tempel Gottes (Nr. 282D)).
So ist der Heilige Geist das Mittel, um die Kraft Gottes
unter uns allen mitzuteilen und uns alle an Gott zu binden – und kann daher
keine separate Person sein, da dies dem Zweck widerspricht, für den er unter
den Elohim als Söhne Gottes geschaffen worden war.
Kapitel
3
1 Deshalb sage ich, Paulus, der
Gefangene Christi Jesu für euch Heiden – 2 ihr habt ja
gehört, worin das Werk der Gnade Gottes besteht, die mir für euch gegeben
wurde: 3 Durch Offenbarung ist mir das Geheimnis kundgemacht worden, wie ich
zuvor aufs Kürzeste geschrieben habe. 4 Daran könnt ihr, wenn ihr’s lest, meine
Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen. 5 Dies war in früheren Zeiten den
Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen
Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die Heiden Miterben sind
und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus
sind durch das Evangelium, 7 dessen Diener ich geworden bin durch die Gabe der
Gnade Gottes, die mir nach seiner mächtigen Kraft gegeben wurde. 8 Mir, dem
allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden
zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi 9 und für alle ans Licht
zu bringen, wie Gott sein Geheimnis ins Werk setzt, das von Ewigkeit her
verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat, 10 damit jetzt kundwerde die
mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die
Gemeinde. 11 Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus,
unserm Herrn, 12 durch den wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht
durch den Glauben an ihn. 13 Darum bitte ich, nicht zu verzagen wegen meiner
Bedrängnisse, die ich für euch erleide, die für euch eine Ehre sind. 14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 von
dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat,[1] 16 dass er
euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, gestärkt zu werden durch
seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in
euren Herzen wohne. Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, 18
damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge
und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen könnt, die
alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle
Gottes erlangt habt. 20 Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus,
was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei
Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit
zu Ewigkeit! Amen.
Paulus fährt dann mit den Versen 1-6 fort und erklärt,
warum er sich im Namen der Heiden als Gefangener für Jesus Christus betrachtet.
Er geht davon aus, dass sie sich der Verantwortung der Gnade Gottes bewusst
sind, die ihm für sie gegeben wurde. Er erklärt, dass ihm das Geheimnis Gottes
durch Offenbarung bekannt gemacht wurde (wie es den Propheten und Aposteln vor
und nach ihm gegeben wird). Er sagt, dass das Geheimnis denen in anderen
Generationen nicht bekannt gemacht wurde, aber jetzt wird den Aposteln und
Propheten der Kirche offenbart, dass die Heiden durch das Evangelium zu Miterben,
Mitgliedern desselben Leibes und Teilhabern des Geistes in Christus gemacht
werden. Dies wurde Jakob offenbart (1. Mose 48:17-22).
In Vers 7 erklärt Paulus, dass er – durch das Wirken
seiner Macht – zu einem Diener des Evangeliums gemäß der Gnade Gottes gemacht
wurde, was bei allen Propheten und Aposteln der Fall war – schon bevor sie im
Mutterleib geformt wurden (vgl. z. B. Jer. 1:5), und ihm wurde die
Verantwortung übertragen, den Heiden (u.a. von Rom aus) zu predigen. Petrus
dagegen sollte den Israeliten und Hebräern in Parthien und im Osten von
Antiochia aus predigen (122d) .
Paulus fährt dann fort, eine Aussage zu machen, dass es
Gott war, der alle Dinge geschaffen hat. Diese Aussage wurde gefälscht, um zu
sagen, dass Gott alle Dinge durch Christus geschaffen hat (vgl. Eph. 3: 9
Luther 1545 und die King James Version). Die Luther 1545 Übersetzung lautet
falsch: „und zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses,
das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist, der alle Dinge geschaffen
hat durch Jesum Christum.“
Die Worte dià Iēsoû Christoû, d.h. durch
Jesum Christum, sind falsch. Diese Wörter wurden dem Textus Receptus
hinzugefügt und sie erscheinen daher in der alten Luther-Übersetzung von 1545 –
und auch in der englischen King James Version – aber nicht in den uralten Texten.
Sie erscheinen nicht in den modernen Versionen der Bibel. Auch das Interlineare
Griechisch-Englische Neue Testament von Alfred Marshall und das Interlineare
Griechisch-Englische Neue Testament von Robert K. Brown und Philip W. Comfort
zeigen die hinzugefügten Worte „von Jesus Christus“ im griechischen Text nicht.
Auch enthält die Concordant Version des griechischen Texts des Neuen Testaments
vom verstorbenen A.E. Knoch, der auf dem griechischen Text aus
Unzial-Manuskripten (Sinaiticus, Vaticanus und Alexandrinus) basiert – mit
einer ultra-buchstäblichen englischen Übersetzung in der sublinearen – nicht
die Worte „von Jesus Christus“, was weiter beweist, dass die Luther 1545
-Übersetzung – und die King James Version – im Irrtum sind.
Die Luther 2017 -Übersetzung aber übersetzt diesen
Text korrekt:
Epheser
3:9 und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott sein Geheimnis ins Werk setzt,
das von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat. (LU17)
Vergleiche auch Hiob 38:4-7, wo Gott die Welt und ihr
System schuf und Er alle Söhne Gottes zur Schöpfung rief und alle ihre
Morgensterne sangen und die Elohim-Söhne Gottes vor Freude jauchzten und Satan
unter ihnen war (Hiob 1:6; 2:1). Auch Hebräer 1:1-2 wird verwendet – und
bezeiht sich die Erschaffung der Welt.
Hebräer
1:1-2
1 Nachdem Gott
vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die
Propheten, 2 hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den
er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welten gemacht
hat.
In ähnlicher Weise wurde dieser Text auch falsch
übersetzt, weil das Wort aiṓn
ist und Ära bedeutet, nicht die Welten, wie die Luther 2017
Übersetzung (und auch die englische King James Version) zu implizieren versucht
(vgl.Companion Bible Anmerkung zu Vers 2).
Es gibt eine Reihe von Fälschungen und Fehlübersetzungen
in der Bibel – in der Regel absichtlich, um den Trinitarismus und seine
polytheistische Theologie zu unterstützen. Vgl. Fälschungen und
Ergänzungen/Fehlübersetzungen in der Bibel, Nr. 164F) .
Epheser 3:10 offenbart, dass es durch die Gemeinde war,
dass die mannigfaltige Weisheit Gottes den Gewalten und Mächten im Himmel
offenbart werden konnte. So würden alle Söhne Gottes durch die Kirche die
Weisheit Gottes sehen. Dies geschah für den ewigen Zweck, den er in Christus
Jesus, unseren Herrn, verwirklicht hatte (Vers 11). Paulus sagt auch, dass wir
in Christus das Vertrauen haben, durch ihn Zugang zu Gott zu haben (V. 12), und
so bittet Paulus sie, nicht den Mut zu verlieren durch das, was er für sie
leidet, was die Herrlichkeit der Auserwählten ist (V. 13).
In Versen 14 – 19 fährt Paulus dann mit der Abfolge und
dem Ablauf fort, wo er seine Knie vor Gott beugt, der die Quelle und
Namensgebung jeder Familie im Himmel und auf Erden ist. Es entspricht dem
Reichtum Seiner Herrlichkeit, dass Er den Auserwählten gewährt, mit Seiner
Macht durch Seinen Geist im inneren Menschen gestärkt zu werden. Es ist also ein
allgegenwärtiger Prozess für alle Auserwählten und damit Christus durch den
Glauben in ihren Herzen wohnen kann, dass die Auserwählten in der Liebe
verwurzelt und geerdet sind, die ein Produkt des Geistes ist, der von Gott
ausgeht, damit alle Heiligen die Dimensionen oder das Ausmaß der Liebe Gottes
in Christus verstehen können, die alle Erkenntnis übersteigt. Dies geschah,
damit wir mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden können, die der Zweck
Gottes in der Schöpfung der Menschheit ist, wie wir an anderer Stelle sehen,
und damit Er alles in allen sein kann (siehe unten). In Vers 20 schließt er mit
seiner Ansprache, dass wir – über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen,
nach der Kraft, die in uns wirkt – noch viel mehr tun können. Ihm sei Ehre in der
Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu
Ewigkeit. So sollte die Gabe Gottes im Heiligen Geist für alle Zeitalter
wirksam sein. So erklärt er den Zweck der Auserwählten und den Zweck der
Berufung und der Gabe des Heiligen Geistes durch den Tod Christi. Damit endet
der Abschnitt, der sich mit der theologischen Lehre der Enzyklika beschäftigt.
Paulus geht dann weiter auf das Verhalten im Leben ein, das der Berufung würdig
ist – in Kapitel 4 mit den ethischen Implikationen der Lehre in den Kapiteln
4-6.
Kapitel
4
1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem
Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller
Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid
darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4
ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer
Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der
da ist über allen und durch alle und in allen. 7 Einem jeden aber von uns ist
die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. 8 Darum heißt es: »Er ist
aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene in die Gefangenschaft geführt und den
Menschen Gaben gegeben.« 9 Dass er aber aufgefahren ist, was heißt das anderes,
als dass er auch hinabgefahren ist in die Tiefen der Erde? 10 Der hinabgefahren
ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles
erfülle. 11 Und er selbst gab den Heiligen die einen als Apostel, andere als
Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12 damit die
Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi
erbaut werden, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der
Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der
Fülle Christi, 14 damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind
einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der
Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. 15 Lasst uns aber wahrhaftig
sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist,
Christus. 16 Von ihm aus wird der ganze Leib zusammengefügt und
zusammengehalten durch jede Verbindung, die den Leib nährt mit der Kraft, die
einem jeden Teil zugemessen ist. So wächst der Leib und erbaut sich selbst in
der Liebe. 17 So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr
leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. 18 Ihr
Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist,
durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres
Herzens. 19 Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um
allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier. 20 Ihr aber habt Christus nicht
so kennengelernt; 21 ihr habt doch von ihm gehört und seid in ihm unterwiesen,
wie es Wahrheit in Jesus ist: 22 Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem
früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. 23
Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn 24 und zieht den neuen Menschen an,
der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.25 Darum
legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil
wir untereinander Glieder sind. 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne
nicht über eurem Zorn untergehen 27 und gebt nicht Raum dem Teufel. 28 Wer
gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen
Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. 29 Lasst kein
faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut
und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. 30 Und
betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den
Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und
Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber untereinander
freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch
vergeben hat in Christus.
So muss das Leben der berufenen Auserwählten in aller
Sanftmut und Demut sein, mit Geduld, einander in Liebe zu ertragen und
bestrebt, die Einheit des Geistes im Band des Friedens aufrechtzuerhalten (vgl.
Kol. 2:12-13). Dann fährt er mit den sogenannten sieben Elementen der Einheit
im Glauben fort. Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer
Hoffnung eurer Berufung (V. 4). Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe (V. 5). Ein
Gott und Vater aller. Der da ist über allen und durch alle und in allen (V. 6).
Gott sandte Jesus Christus und verstand, dass diese Tatsache ewiges Leben ist
(Joh. 17:3). Durch den Heiligen Geist wird Gott alles in allen – und durch
diese Tatsache und die Kraft des Heiligen Geistes ist Christus in der Lage,
auch auf uns zuzugreifen, um den Willen Gottes umzusetzen. Die falsche Lehre
des dreieinigen Gottes schlägt den Kern des eigentlichen Zweckes der
Auserwählten.
In Vers 7 erklärt Paulus, dass jedem der Auserwählten
Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben wurde. Daher heißt es: »Er ist
aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene in die Gefangenschaft geführt und den
Menschen Gaben gegeben.« (V. 8) (vgl. Ps 68,18; Kol 2,15). So hatte die Einheit
auch eine Divergenz der Gaben (auch unter den Widerspenstigen, damit Gott auch
in ihnen wohnen möge). (Ps. 68:18b).
Vers 9 bezieht sich dann auf den von Petrus erwähnten
Abstieg Christi ins Tartaros (1. Petr 3,18-19; 4,6). (vgl. auch Die Vierzig
Tage nach der Auferstehung Christi (Nr. 159A) . Einige Gruppen haben
eine Lehre des Antichristen entwickelt, dass Christus nach Tartaros ging, als
er drei Tage und Nächte im Grab war. Dies trennt die Göttlichkeit Christi von
seiner Menschlichkeit und ist die Lehre des Antichristen. Vers 10 sagt, dass
derjenige, der aufstieg, auch derjenige war, der in die unteren Teile der Erde
hinabstieg (so rettete er auch die gefallene Heerschar, wie er es mit der
Menschheit tat (vgl. Das Gericht
der Dämonen (Nr. 080)).
Seine Gaben waren, dass einige Apostel, einige Propheten,
einige Evangelisten und einige Pastoren und Lehrer sein sollten. Diese sollen
die Heiligen für das Werk des Dienstes, für den Aufbau des Leibes Christi
ausrüsten, bis wir alle die Einheit des Glaubens und die Erkenntnis des Sohnes
Gottes haben. Dadurch sollten wir reife Männlichkeit nach dem Maß der Statur
der Fülle Christi erreichen, so dass wir nicht mehr von jedem Wind der Lehre
geschleudert und hin und her gerüttelt werden; und durch die List der Menschen
und ihre betrügerischen Tricks und List. Vielmehr sollen die Auserwählten die
Wahrheit in Liebe sprechen und zum Christus heranwachsen, der das Haupt ist,
durch den der Körper durch alle Gelenke, mit denen er versorgt wird, verbunden
und miteinander verbunden wird. Wenn jedes Teil richtig funktioniert, wächst es
und baut sich richtig in der Liebe auf.
Ab Vers 17
Paulus sagt, dass wir nicht mehr wie die Heiden in der
Sinnlosigkeit ihres Geistes leben sollen, verdunkelt im Verständnis und
entfremdet vom Leben Gottes; wegen ihrer Unwissenheit und Herzenshärte sind sie
gefühllos geworden und sind in Zügellosigkeit und Gier dahingegeben, jede Art
von Unreinheit zu praktizieren. Er sagt dann, dass die Auserwählten Christus
nicht so etwas gelernt haben, vorausgesetzt, sie haben von ihm gehört und sind
in ihm gelehrt worden, weil die Wahrheit in Christus ist.
Paulus sagt dann, dass ihr eure alte Natur, die zu eurer
früheren Lebensweise gehört und durch betrügerische Begierden verdorben ist,
ablegen müsst und im Geist eures Verstandes erneuert werden und die neue Natur
anziehen sollt, die nach dem Ebenbild Gottes in wahrer Gerechtigkeit und
Heiligkeit geschaffen wurde. Auf diese Weise beseitigen wir die Sünde und
erlangen Gerechtigkeit durch den Heiligen Geist, und wir sind in der Lage, die
Natur Gottes zu erlangen, indem wir nicht mehr sündigen, was Übertretung der
Gesetze Gottes ist.
Tatsache ist, dass Paulus und die Auserwählten das Gesetz
hielten, wie von Jakobus angegeben und im Text behandelt (vgl. Paulus: Teil
I, Paulus und das Gesetz (Nr. 271)). Jeder Versuch, diesen Text in eine
antinomische These zu verwandeln, ist intellektuelle Unehrlichkeit. Das Gesetz
geht von der Natur Gottes aus und diese Natur wird uns durch Christus
übertragen, damit wir Elohim als Söhne Gottes werden können, der ha-Elohim
ist; bzw. der Einzige Wahre Gott (ho Theós, akkusativ ton Theón).
Wir wachsen im Geist, damit wir nicht sündigen, weil wir aufgrund der Kraft
Gottes in uns nicht sündigen können. Dies folgt aus der Lehre, wesensgleich
mit dem Vater zu sein (Nr. 081).
Die Verse 25-32 erklären dies ausführlicher und verbinden
es mit der Sünde, welche Übertretung des Gesetzes ist (vgl. auch 1. Joh3,4).
Lege daher alle Falschheit (9.) ab. Möge jeder seinem
Nächsten die Wahrheit sagen, denn wir sind Mitglieder eines anderen. Wer gegen
seinen Nächsten sündigt, sündigt gegen sich selbst. Sei zornig, aber sündige
nicht (6.), lass die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen und gib dem Teufel
keine Gelegenheit. Der Dieb stehle nicht mehr (8.). Vielmehr soll er mit seinen
Händen ehrliche Arbeit leisten (8. und 4. zweites Element), damit er den
Bedürftigen geben kann (10., 5. + 2. Großes Gebot (vgl. auch Zehnten (Nr.
161)). Lass kein böses Gerede aus deinem Mund kommen (3.).
Sprich nur das, was gut für die Erbauung ist, das zum Anlass passt, dem Hörer
Gnade zu verleihen. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, in dem die
Auserwählten für den Tag der Erlösung in der Auferstehung (1. + 2.) versiegelt
sind.
Die christliche Lehre muss in einem christlichen
Verhalten sichtbar werden (vgl. Kol. 3:1-3; 8; Phil. 2:5-8))
Legt alle Bitterkeit und Zorn und Grimm mit aller Bosheit
ab und seid freundlich zueinander, zärtlich und vergebt einander, wie Gott in
Christus uns vergeben hat, die wir Buße tun (Kol. 3,8). Das Siebte Gebot wurde
oben in Bezug auf Unzucht und Sünde gegen den Körper behandelt. So formulierte
Paulus die Zehn Gebote und die zwei Großen Gebote im Text – das erste Große
Gebot wird in der Grundlage des Textes impliziert.
Antinomisten verstoßen somit gegen die Bibeltexte
insgesamt. Die zwei Zeugen Henoch und Elija (Mal. 4:5; Offb. 11:3ff.) und
Christus und die Heerschar werden sich bei ihrer Rückkehr um sie kümmern. Sie
werden nicht in das Reich Gottes im Millenniums-System eintreten.
Kapitel
5
1 So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder 2 und wandelt
in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns
gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. 3 Von Unzucht aber
und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein,
wie es sich für die Heiligen gehört, 4 auch nicht von schändlichem Tun und von
närrischem oder losem Reden, was sich nicht ziemt, sondern vielmehr von
Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner
oder Habsüchtiger – das ist ein Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi
und Gottes. 6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um
dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7
Darum seid nicht ihre Mitgenossen.8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber
seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des
Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Prüft, was dem Herrn
wohlgefällig ist, 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken
der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 12 Denn was von ihnen heimlich getan
wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. 13 Das alles aber wird offenbar,
wenn’s vom Licht aufgedeckt wird; 14 denn alles, was offenbar wird, das ist
Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten,
so wird dich Christus erleuchten. 15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr
euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit
aus, denn die Tage sind böse. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern
versteht, was der Wille des Herrn ist. 18 Und sauft euch nicht voll Wein,
woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen.
19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern,
singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater,
allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.21 Ordnet euch
einander unter in der Furcht Christi. 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern
unter wie dem Herrn. 23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus
das Haupt der Gemeinde ist – er hat sie als seinen Leib gerettet. 24 Aber wie
nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen
ihren Männern unterordnen in allen Dingen. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen,
wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie
dahingegeben, 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad
im Wort, 27 damit er für sich die Gemeinde herrlich bereite, die keinen Flecken
oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.
28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer
seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes
Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde.
30 Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 »Darum wird ein Mann Vater und
Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch
sein« 32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die
Gemeinde. 33 Darum auch ihr: ein jeder liebe seine Frau wie sich selbst; die
Frau aber habe Ehrfurcht vor dem Mann.
Kapitel 5 fährt mit der Ermahnung fort, Nachahmer Gottes
zu sein und in Liebe zu wandeln, wie Christus uns geliebt hat und sich selbst
als Wohlgeruch und Opfer hingegeben hat (V. 1-2). Als nächstes (in V. 3-4) wird
das 7. Gebot erneut bekräftigt, ebenso wie das 10. Gebot und Verstöße, die
unter den Heiligen verboten sind. Sie sind diejenigen, die die Gebote Gottes und
den Glauben und das Zeugnis Jesu Christi einhalten (Offenbarung 12:17; 14:12).
Nein, der Unzüchtige oder der Habgierige oder
Götzendiener wird kein Erbe im Reich Christi und Gottes haben (V. 5) (vgl. auch
Kolosser 3:5). Die Heiligen dürfen nicht mit leeren Worten getäuscht werden,
denn auf diese Weise wird der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams kommen
(V. 6). Dies sind diejenigen, die den Gesetzen Gottes (L1) nicht gehorchen.
Verbinde dich nicht mit diesen Menschen, die die Gebote
Gottes brechen, denn einst waren die Heiligen Finsternis und jetzt sind sie
Licht im Herrn, denn die Frucht des Lichts findet sich in allem, was gut und
richtig und wahr ist (Vv. 7-9). Versuche zu lernen, was dem Herrn gefällt. 11
Und habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern
stellt sie vielmehr bloß! Denn es ist eine Schande, auch nur von den Dingen zu
sprechen, die diese Sünder im Verborgenen tun (Vv. 10-12). Alles, was ins Licht
kommt, wird sichtbar und in der Belichtung wird Licht (vgl. Jes. 60:1-5,
vielleicht auch eine frühe Hymne).
Die Heiligen sollen darauf achten wie sie
wandeln, und die Zeit am besten auskaufen, denn die Tage sind böse (Vv. 15-16). Sei nicht töricht
und verstehe, was der Wille des Herrn ist. Betrinke dich nicht mit Wein, denn
das ist Ausschweifung, sondern sei mit dem Geist erfüllt (Vv. 17-18). Paulus
sagt, dass wir in Psalmen und Hymnen und geistlichen Liedern reden sollten,
indem wir dem Herrn von ganzem Herzen loben und Melodien singen (V. 19) und
Gott, dem Vater, immer im Namen Christi danken.
Ab Vers 21 wird uns gesagt, dass wir uns in Ehrfurcht vor
Christus einander unterordnen sollen. Dann ermahnt Paulus die Familien, wie sie
miteinander umgehen sollen, Frauen seien ihren Ehemännern untertan wie dem
Herrn (V. 22).
Der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt
der Kirche ist (V. 23). Nachdem Paulus dann die Ordnung des Systems etabliert
hat (V. 24), verlangt er, dass Ehemänner ihre Frauen lieben, wie Christus die
Kirche liebt und sich für sie hingegeben hat (V. 25). Christus heiligte die
Kirche, nachdem er sie durch das Waschen mit dem Wasser des Wortes gereinigt
hatte, damit er die Kirche sich selbst in Pracht präsentieren konnte, ohne Flecken
oder Fehler, so dass sie heilig und ohne Makel gemacht wurde. Auf diese Weise
sollten Ehemänner ihre Frauen als ihren eigenen Leib lieben, wie Christus die
Kirche liebt, weil wir Glieder des Leibes Christi sind (Vv. 26-30) (vgl. 2. Kor
11,2; Offb. 21,2). Er gibt dann eine weitere Lehre über die Ehe (aus V. 31-33)
(vgl. Gen 2:24); nämlich dass die beiden ein Fleisch werden sollen, wie die Ehe
sich auf Christus und die Kirche bezieht.
Kapitel 6
1 Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn;
denn das ist recht. 2 »Ehre deinen Vater und deine Mutter«, das ist das erste
Gebot, das eine Verheißung hat: 3 »auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest
auf Erden« 4 Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht
sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn. 5 Ihr Sklaven, seid gehorsam euren
irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, wie ihr
Christus gehorcht; 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu
gefallen, sondern als Sklaven Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. 7
Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; 8 denn
ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei
Sklave oder Freier. 9 Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst
das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm
gilt kein Ansehen der Person. 10 Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der
Macht seiner Stärke. 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen
könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit
Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den
Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern
unter dem Himmel. 13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an
dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten
könnt. 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan
mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15 und beschuht an den Füßen, bereit für das
Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des
Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und
nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort
Gottes. 18 Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu
mit aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heiligen 19 und für mich, dass mir
das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis
des Evangeliums zu verkündigen, 20 dessen Bote ich bin in Ketten, dass ich mit
Freimut davon rede, wie ich es muss.21 Damit aber auch ihr wisst, wie es um
mich steht und was ich mache, wird euch Tychikus alles berichten, mein lieber
Bruder und treuer Diener in dem Herrn, 22 den ich eben dazu gesandt habe zu
euch, dass ihr erfahrt, wie es um uns steht, und dass er eure Herzen tröste. 23
Friede sei mit den Brüdern und Schwestern und Liebe mit Glauben von Gott, dem
Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 24 Die Gnade sei mit allen, die unsern
Herrn Jesus Christus lieben – in Unvergänglichkeit.
Kapitel 6 befasst sich dann mit den Kindern unter dem
Fünften Gebot (Ex 20:12), das er als erstes Gebot mit der Verheißung eines
langen Lebens auf der Erde identifiziert. Wer in der
Welt der bei klarem Verstand ist, könnte sagen, dass Paulus in seinen
Texten das Gesetz aufhob. In ähnlicher Weise werden Väter aufgefordert, ihre
Kinder nicht zum Zorn zu reizen, sondern sie in der Disziplin und Unterweisung
im Herrn aufzuziehen.
Aus Vers 5 gibt Paulus Anweisungen an Sklaven und
implizit an Angestellte. Jeder soll seinem Herrn nicht nur in Angst und
Zittern, sondern auch in Einfalt des Herzens gehorchen, nicht als Menschen,
sondern als Diener Christi.
So auch
ihr Herren, behandelt eure Diener gut, so wie man möchte, dass Gott und
Christus uns vom Himmel aus gemäß unserem Glauben behandeln. Gott und Christus sind
Meister beider und es gibt keine Parteilichkeit oder Respekt vor
Personen (Nr. 221) bei Gott. Was auch immer wir anderen Gutes tun, werden
wir vom Herrn empfangen.
Ab Vers 10 ermahnt Paulus die Heiligen, stark zu sein im
Herrn und in der Kraft seiner Macht. In Vers 11 beschäftigt er sich mit der
ganzen Rüstung Gottes und listet sie Punkt für Punkt auf. Denn wir haben nicht
mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den
Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern
unter dem Himmel. Er ermahnt uns, uns an unseren Lenden mit Wahrheit zu gürten
und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen, bereit
für das Evangelium des Friedens, den Schild des Glaubens zu ergreifen und den
Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Er
weist uns an, jederzeit im Geist im Gebet und Flehen zu beten. Wir sollen für
die Heiligen flehen und in diesem Fall für Paulus in seinen dortigen Umständen
im Gefängnis.
Von Vers 21 an schließt er mit der Aussage, dass Tychikus
sie über die Situation der dortigen Brüder informieren werde. Er schließt mit
einem Segen (V. 23).