Christliche Kirchen Gottes

Nr. F046ii

 

 

 

 

 

Kommentar zum 1. Korintherbrief Teil 2

(Ausgabe 1.0 20210108-20210108)

 

 

 

Kommentar zu den Kapiteln 6 – 10.

 

 

 

 

Christian Churches of God

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Kommentar zu 1. Korinther, Teil 2

 

ANMERKUNGEN ZUM ERSTEN BRIEF AN DIE KORINTHER (Kap. 6-10).


von E.W. Bullinger


1. Korinther 6,1. RECHTSSACHEN
1. Korinther 6,2-4. Widerspruch. „Wisst ihr nicht?“
1. Korinther 6,5-7. Rechtssachen.
1. Korinther 6,7-11. Widerspruch. „Wisst ihr nicht?“


1. Korinther 6,12-20. UNZUCHT. VERSTÄRKUNG.
1. Korinther 6,12-13. Allgemeine Grundsätze.
1. Korinther 6,13-14. Anwendung.
1. Korinther 6,15-17. Widerspruch. „Wisst ihr nicht?“
1. Korinther 6,18. Säuberung.
1. Korinther 6:19-20. Widerspruch. „Wisst ihr nicht?“

1. Korinther 7,1-40;1. Korinther 8,1-13. DIE AN PAULUS GESCHRIEBENEN DINGE.
1. Korinther 7,1-9. Die Unverheirateten.
1. Korinther 7,10-17. Die Verheirateten und Unverheirateten.
1. Korinther 7,18-24. Beschneidung und Knechtschaft.
1. Korinther 7,25-40. Jungfrauen.
1. Korinther 8,1-13. Die Götzenopfer.

1. Korinther 7,1-9. DIE UNVERHEIRATETEN.
1. Korinther 7,1. Der Vorteil.
1. Korinther 7,2. Das Böse.
1. Korinther 7,2-5. Die Lösung.
1. Korinther 7,6-8. Der Vorteil.
1. Korinther 7,9. Das Böse.
1. Korinther 7,9. Die Lösung.

1. Korinther 7,10-17. DIE VERHEIRATETEN UND UNVERHEIRATETEN.
1. Korinther 7,10. Der Herr.
1. Korinther 7,10-11. Sein Befehl.
1. Korinther 7,12. Der Apostel.
1. Korinther 7,12-17. Seine Ernennung.

1. Korinther 7,18-24. BESCHNEIDUNG UND KNECHTSCHAFT.
1. Korinther 7,18-19. Beschneidung.
1. Korinther 7,20. Ein jeder bleibe...
1. Korinther 7,21-23. Knechtschaft.
1. Korinther 7,24. Ein jeder bleibe...

1. Korinther 7,25-40. JUNGFRAUEN.
1. Korinther 7,25-26. Der Rat des Paulus als seine Meinung.
1. Korinther 7,27-28. Ehe nicht Sünde.
1. Korinther 7,28. Bedrängnis.
1. Korinther 7,29-31. In dem Stand bleiben, in dem sie waren.
1. Korinther 7,32-34. Sorge.
1. Korinther 7,35. Der Rat des Paulus zu ihrem Nutzen.
1. Korinther 7,36-37. Erlaubnis, zu heiraten.
1. Korinther 7,38. Besser, dies nicht zu tun.
1. Korinther 7,39. Erlaubnis, wieder zu heiraten.
1. Korinther 7,40. Besser, dies nicht zu tun.

1. Korinther 8,1-13. DIE GÖTZENOPFER.

1. Korinther 8,1-8. Die Erkenntnis bringt uns Freiheit.
1. Korinther 8,9-13. Freiheit kann andere zu Fall bringen.

1. Korinther 8,1-8. DIE ERKENNTNIS BRINGT UNS FREIHEIT.
1. Korinther 8,1. Die an die Götzen angebotenen Dinge.
1. Korinther 8,1-2. Die Erkenntnis.
1. Korinther 8,3. „Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.“
1. Korinther 8,4. „dass es keinen Götzen gibt“
1. Korinther 8,4. „keinen Gott als den einen“.
1. Korinther 8,5. „obwohl es solche gibt, die Götter genannt werden“.
1. Korinther 8,6. „keinen Gott als den einen“.
1. Korinther 8,6. Diejenigen, die Gott kennen, kennen Ihn durch Christus.
1. Korinther 8,7. Die Erkenntnis.
1. Korinther 8,7-8. Götzenopfer.


1. Korinther 8,9-13. FREIHEIT KANN ANDERE ZU FALL BRINGEN.
1. Korinther 8,9. „Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird!“
1. Korinther 8,10. Einfluss von jemandem, der die Erkenntnis hat.
1. Korinthians 8,10. Wirkung des Beispiels auf einen schwachen Bruder.
1. Korinther 8,11. Einfluss von jemandem, der die Erkenntnis hat.
1. Korinther 8,12. Wirkung des Beispiels auf einen schwachen Bruder.
1. Korinther 8,13. „Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird!“


1. Korinther 9,1-1. Korinther 15,58. PASTORAL. TADEL UND ERKLÄRUNG.
1. Korinther 9,1-2. APOSTELAMT GELTEND GEMACHT UND BEANSPRUCHT.
1. Korinther 9,3-27. Anspruch, der durch seine praktische Lehre begründet wurde.
1. Korinther 10,1-1. Korinther 11,1. Die mosaische Dispensation ist der Typus.
1. Korinther 11,2-16. Der öffentliche Gebrauch der Gaben des Geistes.
1. Korinther 11:17-34. Die Dispensation des Evangeliums ist der Antitypus.
1. Korinther 12,1-14:40. Der öffentliche Gebrauch der Gaben des Geistes.
1. Korinther 15,1-11. Apostelamt geltend gemacht und beansprucht.
1. Korinther 15,12-58. Der Anspruch durch seine doktrinäre Lehre begründet.

1. Korinther 9,3-27. DER ANSPRUCH DURCH SEINE PRAKTISCHE LEHRE BEGRÜNDET.
1. Korinther 9,3-8. Anspruch, vom Evangelium zu leben, der dem der anderen gleichwertig ist.
1. Korinther 9,9-11. Lehre des Gesetzes darüber.
1. Korinther 9,12. Anspruch nicht von Paul vorgebracht.
1. Korinther 9,13-14. Lehre des Heiligtums darüber.
1. Korinther 9,15-27. Anspruch nicht von Paulus ausgeübt.

1. Korinther 9,15-27. ANSPRUCH NICHT VON PAULUS AUSGEÜBT.
1. Korinther 9,15. Nachsicht.
1. Korinther 9,15-17. Grund.
1. Korinther 9,18. Lohn.
1. Korinther 9,18. Nachsicht.
1. Korinther 9,18-23. Grund.
1. Korinther 9,24-27. Lohn.

1. Korinther 9,24-27. LOHN.
1. Korinther 9,24. Im Stadion laufen.
1. Korinther 9,24. Anwendung.
1. Korinther 9,25. Die Schulung.
1. Korinther 9,25. Anwendung.
1. Korinther 9,26. Laufen und Kämpfen.
1. Korinther 9,27. Anwendung.

1. Korinther 10,1-33; 1. Korinther 11,1. DIE MOSAISCHE DISPENSATION IST DER TYPUS.
1. Korinther 10,1-5. Die mosaische Dispensation.
1. Korinther 10,6-14. Anwendung.
1. Korinther 10,15-20. Die Dispensation des Evangeliums (d.h. des Reiches).
1. Korinther 10,20-11,1. Anwendung.

1. Korinther 10,6-14. ANWENDUNG.
1. Korinther 10,6-10. Typen. Misserfolge.
1. Korinther 10,11-12. Warnung.
1. Korinther 10,13. Versuchungen.
1. Korinther 10,14. Warnung.

1. Korinther 10,15-20. DIE DISPENSATION DES EVANGELIUMS (d.h. DES REICHES).
1. Korinther 10,15-16. Gemeinschaft
1. Korinther 10,17. Grund.
1. Korinther 10,18. Gemeinschaft.
1. Korinther 10,19-20. Erklärung der Bedeutung.

1. Korinther 10,20-1. Korinther 11,1. ANWENDUNG.
1. Korinther 10,20-23. Unterschiede in der Gemeinschaft.
1. Korinther 10,24. Erklärung der Bedeutung.
1. Korinther 10,25. Unterschiede in der Erkenntnis.
1. Korinther 10,26. Grund.
1. Korinther 10,27-28. Unterscheidung im Fleisch.
1. Korinther 10,28. Grund.
1. Korinther 10,29-30. Unterschiede im Gewissen.
1. Korinther 10,311. Korinther 11,1. Erklärung der Bedeutung.

*****

Absicht der Kapitel

Kapitel 6

1 Wie kann jemand von euch wagen, wenn er einen Streit hat mit einem andern, sein Recht zu suchen vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? 2 Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun die Welt von euch gerichtet werden soll, seid ihr dann nicht gut genug, über so geringe Sachen zu richten? 3 Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Wie viel mehr über Dinge des täglichen Lebens. 4 Wenn ihr nun über diese Dinge richtet, nehmt ihr dann solche, die in der Gemeinde verachtet werden, und setzt sie als Richter ein? 5 Euch zur Schande muss ich das sagen. Ist denn gar kein Weiser unter euch, auch nicht einer, der zwischen Bruder und Bruder richten könnte? 6 Sondern ein Bruder rechtet mit dem andern, und das vor Ungläubigen! 7 Es ist schon schlimm genug, dass ihr miteinander rechtet. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8 Sondern ihr tut Unrecht und übervorteilt, und das unter Brüdern! 9 Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder 10 noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. 11 Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes. 12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. 13 Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichtemachen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. 14 Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. 15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! 16 Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: »Die zwei werden ein Fleisch sein« 17 Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 18 Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb seines Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe. 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.

Die Verse 1-4 besagen, dass Rechtssachen unter den Heiligen in der Gemeinde unter den Ältesten zu führen sind. Wenn sich die Parteien nicht an die Entscheidung halten, wird sie zur Schande der beteiligten Parteien vor die Behörden dieser Welt gestellt (V. 5-6). Die Heiligen sollen die Welt richten (Vers 2) – im tausendjährigen Syste und danach in der Zweiten Auferstehung –, dann sollen sie Engel richten (Vers 3), die auch in der Zweiten Auferstehung (143B) sein werden, wenn die gefallene Heerschar vor uns zur Umschulung erscheinen wird (vgl. Urteil der Dämonen (Nr. 080)).

Für die Auserwählten ist es eine Niederlage, Rechtssachen gegeneinander zu haben. Warum würdest du nicht lieber Unrecht erleiden? Aber die Brüder taten ihren eigenen Brüdern Unrecht und betrogen sie (Vv. 7-8). Die Auserwählten sollten wissen, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht erben werden; auch die Unmoralischen (Gebote 7, 8, 9, 10), noch Götzendiener (Gebot 2), noch Ehebrecher oder sexuelle Perverse (Gebot 7), noch Diebe (Gebot 8), noch die Gierigen (Gebot 10), noch Trunkenbolde (Gebote 3, 10), noch Verleumder (Gebote 6, 9), noch Räuber (Gebote 6, 8). Keiner dieser Sünder, die das Gesetz Gottes (L1) übertreten, wird das Reich Gottes erben.

So waren einige der Auserwählten, aber sie wurden in Buße und Taufe (Nr. 052 gewaschen. Sie wurden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und im Geist unseres Gottes geheiligt und gerechtfertigt (V. 9-11) (Röm. 8:28-30).

In den Versen 12-13 macht Paulus dann eine jener Aussagen, die von denen, die den Glauben bekennen, oft zu ihrem eigenen Verderben geraubt werden (vgl. 2. Pet. 3:15-16). Er sagt, dass ihm alle Dinge erlaubt sind, aber nicht alle Dinge sind hilfreich. „Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.“ Er sagt dann: „Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichtemachen.“

So wird oft gemeint, dass all diese Dinge für Paulus und damit für die Kirche rechtmäßig seien und auch, dass alle Speisen rechtmäßig seien, wodurch die biblischen Speisegesetze (Nr. 015) von 3. Mose 11 und 5. Mose 14 beseitigt werden. Dieser Eindruck entspricht den Tatsachen keineswegs.

Der Leib aber ist nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Die Auserwählten sind der Tempel Gottes (3:16ff.). Daher darf der Leib nicht durch etwas Unreines verunreinigt werden, weder durch die Speise noch durch Verderbtheit und Hurerei, noch durch Ehebruch, noch durch Prostitution, Sodomie oder Trunkenheit, noch durch irgendetwas, das den Leib als Tempel Gottes verunreinigt. Diese Fragen kommen im Römerbrief und anderswo erneut zur Sprache.

In Vers 15 heißt es dann: „ Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: »Die zwei werden ein Fleisch sein« Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb seines Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe.“ In Vers 19 betont Paulus noch einmal, dass der Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der von Gott gegeben wird. Sie gehören nicht sich selbts, denn sie waren teuer erkauft; darum preist Gott mit ihrem Leibe. Siehe auch Paulus und das Gesetz (Nr. 271).

Kapitel 7

1 Nun zu dem, wovon ihr geschrieben habt: Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren. 2 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann. 3 Der Mann gebe der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann. 4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau. 5 Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeit lang, wenn beide es wollen, dass ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt. 6 Das sage ich aber als Erlaubnis und nicht als Gebot. 7 Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. 8 Den Ledigen und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten, als in Begierde zu brennen. 10 Den Verheirateten aber gebiete ich – nein, nicht ich, sondern der Herr –, dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden lassen soll – 11 hat sie sich aber scheiden lassen, soll sie ohne Ehe bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen – und dass der Mann seine Frau nicht fortschicken soll. 12 Den andern aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und es gefällt ihr, bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht fortschicken. 13 Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und es gefällt ihm, bei ihr zu wohnen, so soll sie den Mann nicht fortschicken. 14 Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den gläubigen Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. 15 Wenn aber der Ungläubige sich scheiden will, so lass ihn sich scheiden. Der Bruder oder die Schwester ist nicht gebunden in solchen Fällen. Zum Frieden hat euch Gott berufen. 16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder du, Mann, was weißt du, ob du die Frau retten wirst? 17 Doch soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gott einen jeden berufen hat. Und so ordne ich es an in allen Gemeinden. 18 Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe beschnitten. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden. 19 Die Beschneidung ist nichts, und die Unbeschnittenheit ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten. 20 Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde. 21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber. 22 Denn wer im Herrn als Knecht berufen ist, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. 23 Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. 24 Brüder und Schwestern, bleibt alle vor Gott, worin ihr berufen seid. 25 Über die Jungfrauen habe ich kein Gebot des Herrn; ich sage aber meine Meinung als einer, der durch die Barmherzigkeit des Herrn verlässlich ist. 26 So meine ich nun, solches sei gut um der kommenden Not willen: Es ist gut für den Menschen, in dem Stand zu bleiben, in dem er ist. 27 Bist du an eine Frau gebunden, so suche nicht, von ihr loszukommen; bist du nicht gebunden, so suche keine Frau. 28 Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht, und wenn eine Jungfrau heiratet, sündigt sie nicht; doch werden solche in äußere Bedrängnis kommen. Ich aber möchte euch gerne schonen. 29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Auch sollen die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; 30 und die weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht; 31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. 32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid. Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle; 33 wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, 34 und so ist er geteilten Herzens. Und die ledige Frau und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, dass sie heilig seien am Leib und auch am Geist; aber die verheiratete Frau sorgt sich um die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefalle. 35 Das aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen; nicht um euch in einem Netz zu fangen, sondern damit es recht zugehe und ihr stets und ungehindert dem Herrn dienen könnt. 36 Wenn aber jemand meint, er handle unrecht an seiner Jungfrau, – wenn die Zeit längst reif ist und es geschehen soll, so tue er, was er will; er sündigt nicht, sie sollen heiraten. 37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt und nicht unter Zwang steht, sondern seinen freien Willen hat und in seinem Herzen beschließt, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der tut gut daran. 38 Also, wer seine Jungfrau heiratet, der handelt gut; wer sie aber nicht heiratet, der handelt besser. 39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur dass es in dem Herrn geschehe! 40 Seliger ist sie aber, nach meiner Meinung, wenn sie unverheiratet bleibt. Ich meine aber, dass auch ich den Geist Gottes habe.

In Vers 1 sagt Paulus: „Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren. 2 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann.“ Er erklärt: „Der Mann gebe der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann.“ Er erklärt dann die Gesetze über die Familie nach dem Fünften Gebot und die nachfolgenden Gesetze der Familie. Keiner von den Ehepartnern verfügt über seinen eigenen Leib, sondern der andere Ehepartner. Keiner von ihnen darf sich nicht eins dem andern entziehen, es sei denn eine Zeit lang, wenn beide es wollen, dass sie zum Beten Ruhe haben; und dann kommen sie wieder zusammen. Das ist befohlen, damit sie der Satan nicht versuche, weil sie sich nicht enthalten können. Das sagt er aber als Erlaubnis und nicht als Gebot – die Gesetze der Ehe unter der Tora sind aber ziemlich spezifisch (vgl.Gesetz und das siebte Gebot (Nr. 259) (vgl. L1).

Paulus wollte lieber, alle Menschen wären, wie er war (als er diesen Brief schrieb), „aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so.“ Als dies geschrieben wurde, hatten die Heiden noch nicht damit begonnen, die Auserwählten zu kastrieren, um sie für das Priestertum ungeeignet zu machen. Seine Worte zu den Unverheirateten und den Witwen zeigen, dass er der Meinung war, dass sie ohne Ehe bleiben sollten, doch „es ist besser, zu heiraten, als in Begierde zu brennen“ (Vv. 8-9). Den Verheirateten hatte Paulus ein Gebot vom Herrn, „dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden lassen soll – hat sie sich aber scheiden lassen, soll sie ohne Ehe bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen – und dass der Mann seine Frau nicht fortschicken soll“ (Vv. 10-11). Wenn sich eine Frau jedoch dafür entscheidet, ihrem Ehemann nicht zu folgen und – unter der Tora – Ehebruch begeht, ist er nicht verpflichtet – unter der Tora – mit ihr verheiratet zu bleiben, aber das ist nur der letzte Ausweg – es sei ihres Herzens Härte wegen. „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe“ (Matt. 19,8).

In den Versen 12-13 sagt Paulus, dass der gläubige Ehepartner bei dem ungläubigen Ehepartner bleiben soll und dass der ungläubige Ehepartner durch den gläubigen Ehepartner, entweder Ehemann oder Ehefrau, geheiligt wird. Auf diese Weise sind ihre Kinder heilig (V. 14). Wenn aber der Ungläubige sich scheiden will, ist der andere nicht gebunden. Zum Frieden hat uns Gott berufen. Die Ehefrau oder der Ehemann weiß nicht, ob sie oder er das Mittel sein werden, um ihren Ehepartner zu retten.

Zwei Personen, die zusammenleben und nicht verheiratet sind, sind nicht geheiligt. Aufgrund der Worte Christi an die Samariterin am Brunnen ist eine eheähnliche Gemeinschaft keine Ehe (Joh. 4,18).

In Vers 17 fordert Paulus alle auf, so zu leben, wie der Herr ihnen zugemessen hat. Er macht dann eine sehr ernste Aussage. Er sagt: „Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.“ Die Beschnittenen sollten nicht versuchen, unbeschnitten zu sein, und die Unbeschnittenen sollten nicht die Beschneidung suchen, denn dieser Zustand hat keine Bedeutung. Das Einzige, das eine Bedeutung hat, ist: „Gebote Gottes halten“ (V. 19). Dieser Text widerlegt alle antinomistischen Sensibilitäten und Falschdarstellungen in Bezug auf Paulus und das Gesetz Gottes. Paulus mag seinen Status geändert und geheiratet haben, aber wir werden dieses Thema in 9:1-6 unten besprechen.

Paulus sagt: „Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde“ (V. 20). „Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber.“ Denn „wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi“ (Vv. 21-22). Alle sind teuer erkauft; also sollen wir nicht der Menschen Knechte werden. In jedem Zustand, worin wir berufen sind, sollen wir alle vor Gott bleiben (Vv. 23-24), der alles in allen sein wird (Eph. 4,6 und 6,19 oben).

In den Versen 25ff. Wenn wir dem Rat des Paulus gefolgt wären, würde es nicht viele von uns geben. Der Zeitrahmen von Daniel und Hesekiel war bis zur Zeit des Endes verschlossen gewesen, und die Offenbarung war noch nicht gegeben worden. Paulus sagt, er habe kein Gebot des Herrn erhalten. Er ist der Meinung, dass sie angesichts der gegenwärtigen Not, mit der sie konfrontiert waren, unverheiratet bleiben sollten und die Verheirateten so bleiben sollten, wie sie auch sind. In Vers 29 sagt Paulus, dass diejenigen, die Frauen hatten, aufgrund der Umstände so leben sollten, als hätten sie keine. Alle sollten erscheinen, als ob sie weder trauern noch sich freuen würden; diejenigen, die kaufen, als ob sie keine Waren hätten, und diejenigen, die handeln, als ob sie keinen Umgang mit der Welt hätten. Er sagt: „Denn das Wesen dieser Welt vergeht“ (V. 31).

In den Versen 32ff. macht Paulus dann den Unterschied, den er zu betonen versuchte – nämlich, dass die Unverheirateten dem Herrn ergeben sein werden, aber die Verheirateten werden in die Sorgen der Welt verwickelt sein und sich drum kümmern, wie er seiner Frau gefallen können: also sind seine Interessen geteilt. Die unverheiratete Frau oder das unverheiratete Mädchen ist bestrebt, heilig zu sein und in den Angelegenheiten des Herrn zu gefallen, während es der verheirateten Frau darum geht, ihrem Ehemann zu gefallen. Er sagt dann, dass er dies nicht sagte, um sie in einem Netz zu fangen, sondern damit es recht zugehe und sie stets und ungehindert dem Herrn dienen können (V. 35). In Vers 6 sagt er, wenn aber jemand meint, er handle unrecht an seiner Jungfrau, sie heiraten sollen. Das ist keine Sünde. Er sagt aber, dass wenn der Mann in seinem Herzen fest bleibt und nicht unter Zwang steht und beschließt, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der tut gut daran. Wer aber nicht heiratet, der handelt besser (V. 38).

Seine „Jungfrau“ könnte jedoch viel über eine unvollzogene Quasi-Ehe zu sagen haben. Jemand, der verlobt ist, hat nach dem Gesetz und den früheren Worten des Paulus hier jedes Recht, zu heiraten und Kinder zu gebären.

In Vers 39 sagt er, dass eine Frau an ihren Mann gebunden ist, solange er lebt. Wenn aber ihr Mann stirbt, „so ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur dass es in dem Herrn geschehe!“ Seliger ist sie aber, nach seiner Meinung, wenn sie unverheiratet bleibt. Er meint, dass auch er den Geist Gottes hat (V. 40).

Die Worte des Paulus hier werden durch seine Worte über die Wiederverheiratung von Witwen unter 60 Jahren überschrieben, „wenn sie sich wegen ihres Begehrens von Christus abwenden“ (1. Tim. 5,11).

Kapitel 8

1 Was aber das Götzenopfer angeht, so wissen wir, dass wir alle die Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf. 2 Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll. 3 Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. 4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keinen Götzen gibt in der Welt und keinen Gott als den einen. 5 Und obwohl es solche gibt, die Götter genannt werden, es sei im Himmel oder auf Erden, wie es ja viele Götter und viele Herren gibt, 6 so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm, und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. 7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige essen’s als Götzenopfer, weil sie immer noch an die Götzen gewöhnt sind; und so wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt. 8 Aber die Speise macht’s nicht, wie wir vor Gott stehen. Essen wir nicht, so fehlt uns nichts, essen wir, so gewinnen wir nichts. 9 Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird! 10 Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er doch schwach ist, verleitet, das Götzenopfer zu essen? 11 Und so geht durch deine Erkenntnis der Schwache zugrunde, der Bruder, für den doch Christus gestorben ist. 12 Wenn ihr aber so sündigt an den Brüdern und Schwestern und verletzt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christus. 13 Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nimmermehr Fleisch essen, auf dass ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.

In Kapitel 8 befasst Paulus sich mit dem Essen des Götzenopferfleisches. Dies war die Grundlage für die Diskussion auf der Versammlung von Apostelgeschichte Kapitel 15 (Nr. 069). Viele waren Sklaven geworden und als solche hatten sie keine Kontrolle über die Versorgung des Hauses mit Speisen. Die Worte über die Erkenntnis bzw. Gnosis lässt uns verstehen, dass es Diskussionen über die Speise gab – vielleicht sogar nach dem Gnostizismus (vgl. Vegetarismus und die Bibel (Nr. 183)).

Paulus sagt: „Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf“. Es ist die Liebe Gottes, die einen Menschen aufbaut und er ist von Gott erkannt (Vv. 2-3). Er befasst sich auch im Römerbrief Kapitel 14 mit diesem Thema. Andere verachteten diejenigen, die von diesen Skrupeln belästigt wurden. Die Arroganten und Verächtlichen tadelt er für ihren Mangel an Liebe.

In Vers 4 sagt er dann, dass ein Götze keine wirkliche Existenz hat und dass es keinen Gott als nur den einen gibt (5. Mose 6,4; Joh. 17,3). In Vers 5 sagt er dann, dass es viele Elohim bzw. Theoi im Himmel und auf Erden gibt, aber für uns gibt es nur einen wahren Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und zu dem wir existieren, und einen Herrn Jesus Christus, durch den alle Dinge sind (di’hoû tà pánta) und wir durch ihn (V. 6).

Hier bekräftigt Paulus die Existenz der Elohim als Söhne Gottes und Kameraden Christi (Hiob 1,6; 2,1; 38,4-7; 5. Mose 32,8; Psalm 82,1.6; und siehe auch Mal. 2,10; Joh. 1,3, Röm. 11,36, Eph. 4,6, Kol. 1,16 über die oben genannten Themen).

„Einige essen’s als Götzenopfer, weil sie immer noch an die Götzen gewöhnt sind; und so wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt.“ Aber die Speise macht keinen Unterschied, „wie wir vor Gott stehen. Essen wir nicht, so fehlt uns nichts, essen wir, so gewinnen wir nichts. Wir sollen aber zusehen, dass diese unsere Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird.“ Hier handelt es sich ausschließlich um Götzenopferfleisch und nicht um unreine Tiere im Gegensatz zu den reinen Tieren – die gemäß 3. Mose 11 und 5. Mose 14 gemäß den Speisegesetzen (Nr. 015) zugelassen sind. Das Argument geht davon aus, dass die Gebote Gottes gehalten und verstanden werden (vgl. oben 6,19).

Wenn man sieht, dass ein Gläubiger im Götzentempel zu Tisch sitzt, und einer der Auserwählten – für den Christus starb – und der schwach im Glauben ist, damit verletzt wird (Vers 11), sündigt jener Gläubige an den Brüdern und verletzt ihr schwaches Gewissen, und so sündigt er an Christus. Paulus sagt daher: „Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nimmermehr Fleisch essen, auf dass ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.“ Dies ist keineswegs eine Befürwortung des Vegetarismus, der an sich eine Anklage gegen die Gesetze Gottes ist.

Kapitel 9

1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unsern Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk in dem Herrn? 2 Bin ich für andere kein Apostel, so bin ich’s doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. 3 Denen, die mich verurteilen, antworte ich so: 4 Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? 5 Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? 6 Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten? 7 Wer zieht denn in den Krieg und zahlt den eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? 8 Sage ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz? 9 Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? 10 Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Denn um unsertwillen ist es geschrieben. Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, dass er seinen Teil empfangen wird. 11 Wenn wir für euch Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten wollen? 12 Wenn andere dieses Recht an euch haben, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, dass wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis bereiten. 13 Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? 14 So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. 15 Ich aber habe von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich schreibe auch nicht deshalb davon, damit es nun mit mir so gehalten werde. Lieber wollte ich sterben – meinen Ruhm soll niemand zunichtemachen! 16 Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! 17 Tue ich’s freiwillig, so wird’s mir gelohnt. Tue ich’s aber unfreiwillig, so ist mir das Amt doch anvertraut. 18 Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt, sodass ich von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache. 19 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. 20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. 21 Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. 22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. 23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf dass ich an ihm teilhabe. 24 Wisst ihr nicht: Die im Stadion laufen, die laufen alle, aber nur einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. 25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. 26 Ich aber laufe nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt, 27 sondern ich schinde meinen Leib und bezwinge ihn, dass ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.

Paulus befasst sich dann mit seinen Rechten als Apostel in der Kirche. Er ist frei und kein Sklave, daher ist er in der Lage, sich dem Dienst an Christus zu widmen. Er sagt, dass er Christus gesehen hat (in seiner Vision auf dem Weg nach Damaskus). Er sagt dann, dass die dortigen Brüder sein Werk im Herrn sind (V. 1-2).

In Vers 3 beginnt Paulus mit der Verteidigung des Rechts, in seiner Arbeit als Apostel unterstützt zu werden (vgl. 1. Thess. 2,6). Er fragt dann in Vers 4: „Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas?“ (V. 5). „Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten?“ Dann fragt er: „Wer zieht denn in den Krieg und zahlt den eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde?“ In Vers 8 appelliert er dann direkt an das Gesetz Gottes. In Vers 9 bezieht er sich speziell auf das Gesetz Gottes, wie es Mose von Christus gegeben wurde: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« (vgl. auch 5. Mose 25,4; 1. Tim. 5,18). In den Versen 10-13 sagt er, dass das Gesetz um unsertwillen geschrieben wurde: wir pflügen und dreschen in der Hoffnung, dass wir unseren Teil empfangen werden. Nachdem Paulus geistliches Gut gesät hatte, hätte er die Hoffnung auch auf materiellen Nutzen. Dennoch hat Paulus und seine Gefährten von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, um dem Evangelium Christi kein Hindernis zu bereiten. Die Mitarbeiter des Tempels essen von der Speise des Tempels. Diejenigen, die am Altar dienen, bekommen vom Altar ihren Anteil von den Opfergaben (V. 13). Diejenigen, die das Evangelium verkündigen, sollen vom Evangelium leben“ (Vers 14).

In den Versen 15-18 sagt Paulus, dass er von keinem dieser Rechte Gebrauch gemacht hatte, und er sagt, dass er nicht deshalb davon schrieb, „damit es nun mit mir so gehalten werde“. Er möchte lieber sterben – seinen Ruhm sollte niemand zunichtemachen. Denn dass jemand das Evangelium predigt, dessen darf niemand sich rühmen; denn er muss es tun – und so müssen alle Auserwählte. Und wehe ihm (und tatsächlich allen), wenn er das Evangelium nicht predigte. Wenn Paulus es freiwillig tat, so wurde es ihm gelohnt – wenn er es aber unfreiwillig tat, so war ihm das Amt doch anvertraut. Was ist denn nun sein Lohn? Dass sie das Evangelium ohne Entgelt predigen, sodass sie von ihrem Recht am Evangelium nicht Gebrauch machen.

In Vers 19 sagt Paulus, dass er von jedermann frei ist. Er hat sich zum Sklaven aller gemacht, um umso mehr zu gewinnen. Für die Juden wurde er ein Jude, um Juden zu gewinnen; „denen unter dem Gesetz“ wurde er wie einer unter dem Gesetz – obwohl er nicht selbst unter dem Gesetz war (aus Gnade), damit er die unter dem Gesetz gewinnen würde. In Vers 21 sagt er, dass er „denen ohne Gesetz“ wie einer ohne Gesetz geworden ist – obwohl er doch nicht ohne Gesetz vor Gott war, sondern im Gesetz vor Christus –, damit er „die ohne Gesetz“ gewinnen würde. (Es war ja Christus, der Mose am Sinai das Gesetz gab; vgl. Apostelgeschichte Kapitel 7:30-53; und 1. Kor 10:4 unten.)

Den Schwachen war er ein Schwacher geworden, damit er die Schwachen gewinnen würde – er war allen alles geworden, damit er auf alle Weise etliche retten könnte. Alles aber tat Paulus um des Evangeliums willen, auf dass er an ihm teilhaben würde (Vv. 22-23).

In Vers 24 verwendete er dann die Analogie des Wettkampfes: das Ziel war der Siegespreis. Wir sollen auch laufen, um ihn zu erlangen. In Vers 25 sagt er, dass jeder Sportler sich aller Dinge enthält, damit er einen vergänglichen Preis empfängt. Die Auserwählten kämpfen um einen unvergänglichen Preis. Er lief jedoch nicht wie ins Ungewisse, und er kämpfte mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt. Er züchtigte seinen Leib und bezwang ihn, dass er nicht andern predigte und selbst verwerflich würde (V. 27). Siehe auch Schritte zur Überwindung der Sünde (Nr. 011).

Kapitel 10

1 Ich will euch aber, Brüder und Schwestern, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind; 2 und sind alle auf Mose getauft worden in der Wolke und im Meer, 3 und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen 4 und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; denn sie tranken von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus. 5 Doch an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste umgekommen. 6 Das ist aber geschehen uns zum Vorbild, dass wir nicht am Bösen unsre Lust haben, wie jene sie hatten. 7 So werdet nicht Götzendiener, wie einige von ihnen es wurden, wie geschrieben steht: »Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um zu spielen.« 8 Auch lasst uns nicht Hurerei treiben, wie etliche von ihnen Hurerei trieben: Und an einem einzigen Tag kamen dreiundzwanzigtausend um. 9 Lasst uns auch nicht Christus versuchen, wie etliche von ihnen taten und wurden von den Schlangen umgebracht. 10 Murrt auch nicht, wie etliche von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. 11 Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist. 12 Darum, wer meint, er stehe, soll zusehen, dass er nicht falle. 13 Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt. 14 Darum, meine Lieben, flieht den Götzendienst! 15 Ich rede doch zu verständigen Menschen; beurteilt ihr, was ich sage. 16 Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? 17 Denn ein Brot ist’s. So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. 18 Seht an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer essen, stehen die nicht in der Gemeinschaft des Altars? 19 Was will ich nun damit sagen? Dass das Götzenopfer etwas sei? Oder dass der Götze etwas sei? 20 Nein, sondern was man da opfert, das opfert man den Dämonen und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr mit den Dämonen Gemeinschaft habt. 21 Ihr könnt nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht zugleich am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen. 22 Oder wollen wir des Herrn Eifersucht wecken? Sind wir stärker als er? 23 Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. 24 Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient. 25 Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, und prüft es nicht um des Gewissens willen. 26 Denn »die Erde ist des Herrn und was darinnen ist« 27 Wenn euch einer von den Ungläubigen einlädt und ihr wollt hingehen, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, und prüft es nicht um des Gewissens willen. 28 Wenn aber jemand zu euch sagen würde: Das ist Opferfleisch, so esst nicht davon, um desjenigen willen, der es gesagt hat, und um des Gewissens willen. 29 Ich rede aber nicht von deinem eigenen Gewissen, sondern von dem des andern. Denn warum sollte ich meine Freiheit beurteilen lassen vom Gewissen eines andern? 30 Wenn ich mit Danksagung am Mahl teilnehme, warum sollte ich mich Lästerer nennen lassen wegen etwas, wofür ich danke? 31 Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre. 32 Erregt keinen Anstoß, weder bei den Juden noch bei den Griechen noch bei der Gemeinde Gottes, 33 so wie auch ich jedermann in allem zu Gefallen lebe und suche nicht, was mir, sondern was vielen dient, damit sie gerettet werden.

In Kapitel 10 bezieht sich Paulus dann auf Israel in der Wüste und den Platz Israels unter Christus, der der Engel des Angesichts am Sinai war – als dieser Engel Israel durch Mose das Gesetz gab – und als er die Autorität den Ältesten gab, d.h. dem Sanhedrin – und den (Zweiund)Siebzig an der Stiftshütte (in 4. Mose 11,24-27 waren Eldad und Medad die zwei Männer, die im Lager waren). Indem Paulus diese Verbindung bestätigt, bestätigt er das Recht Christi, die Autorität des Sanhedrins auf die Kirche zu übertragen (vgl. Hebdomḗkonta (dýo) in Lukas 10,1.17). In Vers 2 stellte er fest, dass wir alle in der Wolke und im Meer auf Mose getauft wurden und alle von der geistlichen Speise aßen (V. 3). Und alle tranken denselben geistlichen Trank. Denn sie tranken von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte – und dieser Fels war Christus (Vers 4).

„Doch an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie sind in der Wüste umgekommen“ (V. 5) (4. Mose 14,29-30).

Es ist darum unmöglich zu behaupten, dass es nicht Christus als der Engel des Angesichts war, der Mose das Gesetz gab und das Gericht in Israel errichtete, und dass er eine Präexistenz als der Elohim hatte, der Israel als sein Erbe von Eloah, dem Einzigen Wahren Gott, in 5. Mose 32:8, gegeben wurde. So war er der Elohim Israels, auf den David in Psalm 45,6-7 Bezug nahm – der von seinem Elohim, dem Einzigen Wahren Gott Eloah, ha-Elohim, über seine Kameraden der Elohim gesalbt wurde. Diese Tatsache wird in Hebräer 1,8-9 bestätigt.

Christus war also präexistent, wie im Studienpapier Präexistenz Jesu Christi (Nr. 243) erklärt wird.

Es ist also logisch absurd zu behaupten, dass Christus das Gesetz Gottes, das er Mose gegeben hat, abgeschafft hat – doch ist das genau, was die antinomistischen Gnostiker tun.

In Vers 6 erklärt Paulus: „Das ist aber geschehen uns zum Vorbild, dass wir nicht am Bösen unsre Lust haben, wie jene sie hatten.“ Er warnt die Gemeinde: „So werdet nicht Götzendiener, wie einige von ihnen es wurden“. Er bezieht sich auf die Schrift: »Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um zu spielen« – und zwar in Bezug auf die Verehrung des Goldenen Kalbes (Nr. 222) des Mondgottes Sin (2. Mose 32,4-6).

Er warnt dann vor der Hurerei, die die Schar getrieben hatte, als dreiundzwanzigtausend an einem einzigen Tag umkamen (V. 8) (4. Mose 25,1-18).

In Vers 9 bezieht er sich darauf, den Herrn zu versuchen, wie etliche von ihnen taten, die von den Schlangen umgebracht wurden (4. Mose 21,5-6). Sie sollen auch nicht murren, wie etliche von ihnen murrten (Aufruhr der Rotte Korach) und wurden umgebracht durch den Verderber (4. Mose 16,14-49).

In Vers 11 sagt Paulus: „Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.“ „Darum, wer meint, er stehe, soll zusehen, dass er nicht falle“ (V. 12). Keine Versuchung hat sie überkommen, die dem Menschen nicht gemeinsam war. „Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt“ (V. 13).

In Vers 14 sagt er, dass wir den Götzendienst fliehen müssen. Er spricht zu verständigen Menschen, denen er befiehlt, selbst zu beurteilen, was er sagt. „Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen [am 14. Abib, d.h. Jesu letzten Abendmahl], ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Er sagt dann: weil es ein Brot gibt, so sind die Auserwählten – die vielen – ein Leib, weil sie alle an einem Brot teilhaben. Siehe auch Ein Brot, ein Leib (Nr. 012) und Jesu letztes Abendmahl (Nr. 103).

Er bezieht sich dann auf die Opfer des Leibes Israels (V. 18). „Welche die Opfer essen, stehen die nicht in der Gemeinschaft des Altars?“ In Vers 19 nimmt er dann einen weiteren Schritt. Was will Paulus nun damit sagen? Dass das Götzenopfer etwas sei? Nein, sondern was er sagt ist: „Was man [also die Heiden] da opfert, das opfert man den Dämonen und nicht Gott“ – Paulus will aber nicht, dass sie [die Korinther] mit den Dämonen Gemeinschaft haben (V. 20). Die Auserwählten können nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen (V. 21). Paulus stellt dann die Frage: „wollen wir des Herrn Eifersucht wecken? Sind wir stärker als er?“

In Vers 23 fährt Paulus dann fort und sagt, dass alles erlaubt ist, aber nicht alles zum Guten dient. „Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.“ Paulus spricht nicht gegen die Gesetze Gottes, als ob die Auserwählten ein beliebiges Essen oder Trinken oder Verhalten wählen könnten, obwohl es unmoralisch ist. Das hatte er doch an anderer Stelle kritisiert – und zwar hier in diesem Brief. Er sagt: „Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient“ (V. 24). In Vers 25 sagt er: „Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, und prüft es nicht um des Gewissens willen.“ Dies bezieht sich direkt auf die Speise, die Götzen geopfert werden könnte, wie wir oben untersucht haben. In Vers 26 sagt er: „Denn »die Erde ist des Herrn und was darinnen ist«“. Wenn also ein Ungläubiger einige Worte darüber gesagt hat, bevor das Fleisch auf den Markt kommt, ist es nicht von Belang: das alles ist in erster Linie des Herrn und wir können nicht für die Handlungen der ungläubigen Häretiker, die Worte darüber murmeln, verantwortlich gemacht werden. Also, auch wenn die Ungläubigen euch zum Abendessen einladen, geht, ohne Fragen über ihre Praktiken zu stellen, es sei denn, das Fleisch ist ersickt oder hat Blut, wie wir in Apostelgeschichte 15 sahen. Wenn der Gastgeber jedoch sagt: Das ist Opferfleisch, so esst nicht davon, um desjenigen willen, der es gesagt hat – also nicht euretwegen – und um des Gewissens willen. Warum sollten sie ihre Freiheit beurteilen lassen vom Gewissen eines andern? (V. 29). Wenn sie mit Danksagung am Mahl teilnehmen, warum sollten sie sich Lästerer nennen lassen wegen etwas, wofür sie danken? Mit anderen Worten, wir werden nicht durch die Handlungen heidnischer Götzendiener zurückgehalten.

Dieses Kapitel endet mit der Aufforderung, dass alles, was die Gemeinde tut, zur Ehre Gottes zu tun ist. „Erregt keinen Anstoß, weder bei den Juden noch bei den Griechen noch bei der Gemeinde Gottes.“ So wie Paulus jedermann in allem zu Gefallen lebte und nicht suchte, was ihm – sondern was vielen – diente, damit sie gerettet würden, so sollten auch sie tun. Er ermahnt sie dann, Nachahmer von ihm zu sein, wie er von Christus ist (11:1 unten).